Seit Jahren kritisiere stark die übliche und sofortige Verordnung von Antibiotika bei fast jeder Entzündung bei Kindern.
Was musste ich mir nicht für Kritiken anhören! Von unverantwortlichem Handeln, Risiken der Infektion etc. wurde gemahnt und gedroht. (Dabei bin ich gar nicht absolut gegen eine antibiotische Therapie).
Aber die Verordnung bei fast jeglichem Infekt (vor allem bei einer Mittelohrentzündung) darf und muss hinterfragt werden.
Und genau darüber klagen wohl auch die Krankenkassen:
Arzneimittelexperte Bern Glaeske sagte bei der Vorstellung einer Studie der Gmünder Ersatzkasse GEK, über die Praxis bei 80% der Kinder mit Mittelohrentzündung und Infektionen der oberen Atemwege Antibiotika zu verordnen:
„Das kann zur Beruhigung des Arztes sein, zur Beruhigung der Eltern, aber nicht zur Beruhigung der Viren“
Das Problem der Mittelohrentzündungen hatte ich schon einmal in einem Blog-Beitrag im Heilfasten-Blog beschrieben: http://www.gesund-heilfasten.de/blog/wiederkehrende-mittelohrentzuendungen/
Grundsätzlich sind die Fragen der Immunabwehr insgesamt! Die Immunlage der Kinder muss gestärkt werden. Mehr dazu im Artikel: Immunsystem stärken.
Hierzu habe ich auch die Frage eines Lesers beantwortet: http://www.gesund-heilfasten.de/blog/ernaehrung-erkaeltung-immunsystem/
Leider beobachte ich immer noch in der Praxis, dass seitens zahlreicher Ärzte eine „Drohkulisse“ aufgebaut wird, mit möglichen „Folgen“. Aber auch viele Eltern sind extrem unvernünftig und fordern Antibiotika für Ihre Kinder – bei jedem kleinen Infekt.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:
Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
Beitragsbild: pixabay.com – Matvevna
20. August 2008 um 19:48
Meine Tochter muß gerade ein Antibiotiukum nehmen wegen eines Hundebisses. ICh frage mich, wie sie das überhaupt run terkiregen soll, weil es so ekelig schmeckt und die Tabletten sind so riesig, die kann ein Kind ja gar nicht schlucken. Im Krankenhaus hat sie es intravenös bekommen, aber jetzt zuhause.?
21. August 2008 um 12:11
In der Tat. Gerade wegen der negativen Wirkung auf die Darmflora sollten Antibiotika vor allem intravenös verabreicht werden. Dies hatte mir auch der Chefarzt der Uni-Kinderklinik in Kiel 2003 bestätigt. Die Frage ist ob die Infusionstherapie nicht fortgesetzt werden sollte. Eine „Alternative“ werden höchstens ein „Antibiotika-Saft“ – mit all den entsprechenden Nachteilen…
12. August 2019 um 11:08
Lieber Herr Gräber,
ich bin sehr dankbar für Ihre Artikel, die immer sehr fundiert sind.
Erst heute lese ich diesen Artikel zum Thema Antibiotika von 2008. Ich möchte dennoch meine Erfahrung schildern und anderen Lesern damit einen Hinweis zur Vermeidung geben:
Als meine Tochter 2015 eine heftige Halsentzündung hatte, wurden ihr von 3 verschiedenen Ärzten 3 verschiedene Antibiotika verordnet. Keines wirkte. Deshalb bestand ich auf einem Termin beim HNO. Dieser schlug nur die Hände über dem Kopf zusammen und meinte, er weiß nicht, was seine Kollegen da eigentlich treiben würden. Man würde auf den ersten Blick am Belag auf den Mandeln erkennen, dass es sich nicht um eine Angina, sondern um eine EBV-Infektion handelt (Pfeiffersches Drüsenfieber). Das Labor ergab den Nachweis der entsprechenden Antikörper.
Eingige Tage danach entwickelte meine Tochter einen heftigen Ausschalg am ganzen Körper, unter dem sie 4 Wochen lang litt!
Dieser Kunstfehler von 3 Ärzten!!!!! hat zu einer lebenslangen Allergie gegen Antibiotika bei meiner Tochter geführt. Die Schulmedizin weiß dazu nichts anderes, als einen Allergiepass. Meine Tochter selbst fühlt sich mit dem Stigma „Antibiotika-Allergie“ nicht wohl, das 3 inkompetente Haus-Ärzte aus 3 verschiedenen Praxen verursacht haben.
Fazit: Hätte ich vor der Verordnung der Antibiotika auf einem Abstrich oder einer einfachen Blutuntersuchung (Differnzialblutbild) bestanden, wäre meine Tochter kerngesund. Im Differnzialblutbild lässt sich erkennen, ob der Infekt viral oder bakteriell ist (Linksverschiebung der unreifen Granulozyten bei gleichzeitig niedrigen oder normalen Werten für Lymphozyten). Jeder Mediziner müsste eigentlich darüber Bescheid wissen.
Frage: Ist es möglich, eine solche Allergie gegen Antibiotika naturheilkundlich zu beheben? Können Sie mir ggf. Ansatzpunkte nennen? Und wie sieht es mit dem EBV aus …?
Vielen Dank und freundliche Grüße
Sabine