Ibuprofen, Fieber und Corona – Man muss (schon wieder) mal genau zuhören…

Fieber messen bei Kleinkind

Unlängst gab es auf WhatsApp eine Sprachnachricht, die quasi als Kettenbrief die Runde machte. Hier war die Rede davon, dass an Covid-19 Erkrankte bei gleichzeitiger Einnahme von Ibuprofen eine Verschlechterung der Symptome erfuhren bis hin zu Todesfällen, die auf die Gabe von Ibuprofen zurückgeführt wurden.

Mich wundert es überhaupt nicht, dass seitens einiger „großer“ Medien diese Nachricht ziemlich rasch als „Fake“ und „Panikmache“ betitelt wurde. Die „Panikmache“ bezieht sich natürlich nicht auf Covid-19 (Corona), sondern auf den Verdacht, dass Ibuprofen hier mehr Schaden als Nutzen anrichten könnte.

Ist es wirklich so einfach, solche Meldungen, auch wenn sie in einem etwas ungewöhnlichen Format verbreitet werden, einfach als Panikmache abzutun?

Gibt es wirklich Hinweise, dass Ibuprofen hier die geschilderten nachteiligen Auswirkungen hat?

Über den Zweifel und den Zweifel am Zweifel

Selbstverständlich gibt es keine Untersuchungen, Studien etc., die einen Zusammenhang zwischen Ibuprofen und Covid-19 untersucht hätten. Dies ist in der Kürze der Zeit überhaupt nicht möglich. Das Fehlen von solchen Studien heißt allerdings nicht, dass ein solcher Zusammenhang überhaupt nicht möglich wäre.

Die Mainstream-Medien und Schulmedizin verwechseln wieder einmal, dass das Fehlen von nachgewiesenen Zusammenhängen auf dem Fehlen von Studien beruht und nicht auf einem wissenschaftlich bestätigtem Fehlen von diesen Zusammenhängen.

So kann man im „Express.de“[1] lesen, dass diese Empfehlung ursprünglich von der WHO kam, dann aber zurückgezogen wurde, da es „keine Hinweise auf negative Ibuprofen-Konsequenzen bei Covid-19-Patienten gebe“.

In der „New York Times“[2] dagegen wird berichtet, dass diese Meldung vom französischen Gesundheitsminister stammt. Von wem denn jetzt? Oder ist der französische Gesundheitsminister jetzt auch Sprecher der WHO?

Man sieht, dass die Spekulationsmühle auf vollen Touren läuft. Gleichzeitig gilt es die Geister, die man rief, im Zaum zu halten. Denn diese angeblich zweifelhafte Nachricht enthält durchaus einen gewaltigen Kern an Wahrheit.

Und dieser Kern an Wahrheit, sofern man sich ihn zu Herzen nimmt, ist nicht sehr geschäftsfördernd. Aber das wollte man ja mit der „Hyper-Covidämie“ nicht erreichen.

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Warum Ibuprofen keine gute Wahl ist

Ob Ibuprofen wirklich in der Lage ist, die ACE-Rezeptoren, über die das Virus sich Eintritt in die Zellen verschafft, zu vermehren, ist auch eine dieser Spekulationen, wie mir scheint. Wenn man sich aber das neben Wirkungsspektrum von Ibuprofen, unabhängig von welcher Erkrankung auch immer, anschaut, dann wird einem schnell klar, dass hier besondere Vorsicht geboten ist.

Hier halte ich Drugs.com[3] für eine zuverlässige Quelle.

Hier sehen wir bei den Nebenwirkungen im Bereich der Atemwege folgendes:

  • Die Substanz scheint sehr häufig (zehn Prozent und häufiger) zu bakteriell verursachten Lungenentzündungen zu führen.
  • Husten ist eine häufige (zwischen eins und zehn Prozent) Nebenwirkung.
  • Bei einem persistierenden Ductus arteriosus sind die Nebenwirkungen noch gravierender. Hier haben wir 28 Prozent Atemstillstand, Atemwegsinfektionen mit 19 Prozent und Ateminsuffizienz mit zehn Prozent. Diese Erkrankung gilt als „angeborener Herzfehler“ und ist glücklicherweise nicht so häufig.

Diese Aufzählung lässt „erahnen“, dass Ibuprofen bei einer Belastung der Lunge durch eine Infektion die Belastung weiter erhöht, was im schlimmsten Fall zu massiven Symptomen bis hin zu Todesfällen führen kann.

Warum „Fiebersenker“ generell keine gute Wahl sind

In meinem Beitrag: Fieber ist keine Krankheit!, begründe ich ausführlich, warum Fieber „nur“ ein Symptom ist und im Wesentlichen auch eine Heilreaktion. Fieber ist der „Ölstandmesser“ für die Aktivierung des Immunsystems im Falle zahlreicher Infektionen. Von daher sollte man dankbar sein, dass es Fieber gibt, auch wenn das persönliche Wohlbefinden unter Fieber wenig Grund zur Freude gibt.

Von daher sehe ich die wirklich problematische Seite von Ibuprofen in der Unterdrückung des Fiebers. Das wiederum ist keine spezifische Eigenschaft für Ibuprofen, sondern gilt auch für alle anderen fiebersenkende Mittel. Von daher ist der Rat, den die WHO laut „Express.de“ (siehe oben) gegeben haben soll, statt Ibuprofen Paracetamol zu nehmen, ein weiterer Grund, an der Kompetenz der WHO zu zweifeln.

Paracetamol gilt als eine Substanz, die heute, wenn sie noch einmal zugelassen werden müsste, aufgrund der leberschädigenden Eigenschaften nicht mehr zugelassen würde.

Und man scheint sich auch nicht bewusst zu sein, dass mit der Unterdrückung des Fiebers:

  1. die Milieubedingungen für Viren und Bakterien verbessert werden, da diese in der Regel sich bei 37 Grad, also Körpertemperatur, am wohlsten fühlen.
  2. dass das Immunsystem bei einer erhöhten Körpertemperatur aktiver werden, quasi in den Turbo-Modus wechseln und somit die Infektionen besser bekämpfen kann.

Patienten mit einer fulminanten Atemwegsinfektion werden mit dieser Maßnahme nicht selten in Bedrängnis gebracht, da ihnen mit dieser Maßnahme der einzige Schutz entzogen wird, der bei der Infektion noch wirksam ist.

Als Ersatz werden dann antivirale Medikamente eingesetzt, die sich in erster Linie durch ein hohes Maß an schweren Nebenwirkungen auszeichnen. Von daher gibt es immer wieder Berichte, die meinen, dass eine solche Therapie mehr Todesopfer fordert als die Infektion, gegen die man vorgehen möchte.

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Ibuprofen, Covid-19 und ein paar Überraschungen

Im Gegensatz zur WHO scheint es Medien zu geben, die diese Problematik ernsthaft diskutieren – zu meiner großen Überraschung.

Die Webseite der BBC[4] zitiert hier einen Professor für medizinische Grundversorgung von der Universität von Southampton. Professor Little gibt hier zu bedenken, dass es wissenschaftliche Untersuchungen gibt, die sich auf andere Atemwegsinfektionen beziehen. Und hier hatte sich gezeigt, dass Ibuprofen bei diesen Atemwegsinfektionen zu mehr Komplikationen führt und schwerere Krankheitsverläufe provoziert.

Für ihn scheint zwar nicht die fiebersenkende Komponente ausschlaggebend zu sein, sondern die entzündungshemmende Eigenschaft der Substanz, die das Immunsystem bremst.

Ein weiterer Professor von der Universität von Reading bestätigt diese Aussagen. Allerdings sagt diese Professorin dann, dass sie noch keinen 25-jährigen komplett gesunden Menschen gesehen hat, der durch Ibuprofen zur Behandlung von Covid-19-Symptomen Schaden erlitten hätte.

Sehr wahrscheinlich gibt es auch nicht viele gesunde 25-jährige, die von Covid-19-Symptomen geplagt werden. Diese Diskussion ist wichtiger für die überwiegende Zahl der Patienten, die starke Symptome zeigen. Und das sind nicht die 25-Jährigen, sondern Menschen mit chronischen/schweren Grunderkrankungen. Mehr zu diesen Zahlen gibt es hier: Die eigenartigen COVID 19 Zahlen aus Italien – Was stimmt hier nicht?

Eine weitere Zeitung, die diesbezüglich Überraschendes zu vermelden hat, ist die weiter oben erwähnte „New York Times“.

Hier wird dann zwar mitgeteilt, dass irgendeine Schulmedizinerin in typischer Manier berichtet, dass es keine Daten zu dem Thema Ibuprofen und Covid-19 gibt. Und dass man deshalb nicht glauben soll, dass infizierte Patienten den zeitweiligen Einsatz von Ibuprofen meiden sollten.

Danach die etwas bessere Meldung. Hier sagt der Beitrag, dass die Spezialisten für Infektionserkrankungen Vorbehalte gegen Paracetamol und nichtsteroidale Antirheumatika (Cyclooxygenase-Hemmer, zu denen auch Vioxx gehörte) haben. Der Grund hierfür liegt in der Fiebersenkung, die natürlich für die Patienten vom Wohlbefinden angenehmer ist. Aber, so geben sie zu bedenken, dass eine herabgesetzte Körpertemperatur einen „Kurzschluss bei der wichtigsten Abwehrwaffe des Körpers gegen Infektionen“ bewirkt.

Der Bericht spricht dann weiter von Studien, die gezeigt hätten, dass die Fiebersenkung bei infizierten Patienten mithilfe von Cyclooxygenase-Hemmern oder Paracetamol dazu geführt hatte, dass die Symptome länger anhielten und das die Aussonderung von Viren ebenfalls länger andauerte. Damit wären solche Patienten länger in der Lage, ihre Infektion an andere weiter zu reichen.

Und da die Kommentare in diesem Bericht davon ausgehen, dass selbiges auch für eine Infektion mit Covid-19 gilt, scheint man sich hier einig zu sein, den Rat zu geben, im Falle einer solchen Infektion auf fiebersenkende Mittel, gleich welcher Art, zu verzichten.

Damit hätte die Pandemie um die Hyper-Covidämie zu einem kleinen Wunder geführt: Die Anerkennung des Fiebers als eine Form der Selbstheilung. Und der gleichzeitige Verzicht auf fiebersenkende Mittel, um diese Selbstheilungskräfte nicht zu zerstören.

Fazit

Wie schön, dass ich das noch erleben durfte! Es gibt sie also noch: Lichtblicke.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Quellen:

René Gräber

René Gräber

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