Das Fruchtfleisch der Avocados ist eine echte und gesunde Delikatesse. Die Kerne wandern oft in den Müll und mit ihnen auch viele Vitalstoffe. Eine Tinktur aus den walnussgroßen Samen enthält die Wirksubstanzen in konzentrierter Form. Aber hilft das? Und wenn ja, gegen was?
Jeder kennt heute die dunkelgrünen Früchte des mexikanischen Avocado-Baumes (Persea americana) aus der Familie der Lorbeergewächse (Lauraceae). Als Zutat für Salate und Cremes hat die Frucht längst auch deutsche Küchen erobert. Der Gehalt an Mineralien, Vitaminen, ungesättigten Fettsäuren und Ballaststoffen in dem, oft auch als Obst bezeichneten Produkt, hat einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit. Studien zufolge harmonisiert die Kombination dieser Verbindungen den Fettstoffwechsel. Wer viele Avocados isst, kann sein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken und sein Leben verlängern (Hass Avocado Composition and Potential Health Effects).
Avocados gibt es heute in Gestalt vieler gezüchteter Variationen, die weltweit in den Tropen und Subtropen angebaut werden. In wissenschaftlichen Untersuchungen steht oft die Sorte „Hass“ (nach Rudolph Gustav Hass) im Mittelpunkt. Dabei haben Forscher auch die primären und sekundären Pflanzenstoffe der Samen („Kerne“) ins Visier genommen. Heraus kamen Ergebnisse, die den gesundheitlichen Nutzen der „Pflanzen-Embryos“ unterstreichen.
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Avocado-Kerne nicht wegwerfen!
Wer Avocado-Kerne nicht achtlos verwerfen möchte, kommt manchmal auf die Idee, daraus ein eigenes Bäumchen heranzuziehen. Sicher kein schlechter Einfall! Einige Menschen haben bereits vom Wert der braunen Vitalstoff-Träger gehört und möchten von dem „Superfood“ profitieren. Doch was macht man mit den dicken Samen, wenn man sie nicht zu Mehl verarbeiten möchte?
Richtig: Sie können ein Konzentrat herstellen und das heißt „Tinktur“. Also ein alkoholischer Auszug, den Sie ziemlich einfach selbst zubereiten können. Das Schwierigste daran ist vielleicht das Zerkleinern der etwas holzigen Kerne. Wenn Sie das geschafft haben, lassen Sie die Stückchen einfach trocknen, wobei ein Dörr-Automat den Vorgang beschleunigen kann.
Die trockenen Schnipsel aus der Rohdroge verbringen Sie sodann in eine etwa 40%-ige Alkohol-Lösung. Dazu kaufen Sie sich Weizenkorn, Vodka oder einen ähnlichen Schnaps. Sie können natürlich auch medizinischen Alkohol pharmazeutischer Qualität und Reinheit aus der Apotheke holen.
Der ist allerdings teurer als die Flaschen aus dem Supermarkt. Ethanol ist nicht nur ein hervorragendes Lösungsmittel für die Wirkstoffe, sondern sorgt auch gleichzeitig dafür, dass sich Ihr Präparat lange hält (praktisch „ewig“). Verwahren Sie die Tinktur trotzdem in dunklen Glasflaschen, die Sie an einen kühlen Platz stellen.
Die angesetzte Tinktur ist nach frühestens einer Woche fertig. Das erkennen Sie an der Bernsteinfarbe, die die Flüssigkeit angenommen hat. Nur noch abseihen und die Lösung ist für die Anwendung bereit!
Wem das alles zu umständlich vorkommt oder keine Avocados isst, kann den alkoholischen Auszug auch als Fertig-Produkt kaufen (geht allerdings nicht in Deutschland). Die Tinktur dient der innerlichen sowie äußerlichen Anwendung, wenn daraus Salben hergestellt werden.
Welche Wirkstoffe sind im Avocado-Kern drin?
Eine Analyse aus 2022 listet die Inhaltsstoffe der Avocado-Kerne auf (Avocado seed discoveries: Chemical composition, biological properties, and industrial food applications):
Die Samen sind reich an den Vitaminen A, B1, B2, B3, C und E. Die herausstechenden Minerale in den Fruchtsamen sind Kalium, Calcium, Natrium, Eisen, Phosphor und die Spurenelemente Zink und Kupfer sowie Selen. Hinzu kommen etliche Fettsäuren, unter denen die Linolensäure eine der wichtigsten für die gesundheitlichen Effekte darstellt.
Entscheidend für die Gesamtwirkung sind die sekundären Pflanzenstoffe im Avocado-Kern. Die Wissenschaftler wiesen eine ganze Reihe von Phenolen und deren Derivate (Abkömmlinge) aus fünf verschiedenen Klassen nach. Darunter waren gut untersuchte Verbindungen wie Catechin und Epicatechin, Procyanidine, Acetogenine sowie Coumaroylquinin-Säure und die Chinasäure Caffeoylquinin.
Im Avocado-Kern sind auch fünf Phytosterole enthalten, unter anderem Campesterol und Stigmasterol. Bedenkliche Alkaloide und Persin fanden die Forscher nur in sehr geringen Mengen. Proteine und Kohlenhydrate vervollständigen den Nährstoffgehalt der Samen.
Wie wirken die Verbindungen aus dem Avocado-Kern?
Die Verbindungen aus dem Avocado-Kern wirken antioxidativ. Das heißt, sie eliminieren sogenannte „freie Radikale“, die im Stoffwechsel entstehen und Zell-Strukturen angreifen. Antioxidantien sind damit der beste Zellschutz, den man sich vorstellen kann. Mit diesem Effekt sind viele gesundheitliche Wirkungen der Samen zu erklären (Avocado Seed: A Comparative Study of Antioxidant Content and Capacity in Protecting Oil Models from Oxidation).
Da wäre einmal die entzündungshemmende Wirkung zu nennen, die im Tierversuch belegt ist. Mit dem Effekt verbunden ist die Linderung von Schmerzen (Anti-inflammatory and Analgesic Activities of Avocado Seed (Persea Americana Mill.). Arteriosklerotische Veränderungen werden ebenfalls reduziert, wovon Herz und Kreislauf profitieren.
Parallel zur Dämpfung von entzündlichen Prozessen kann der Extrakt aus dem Avocado-Kern auch Krankheitserreger abtöten oder im Wachstum hemmen. Wissenschaftler haben Präparate aus den Kernen auf die antibiotische Wirkung hin getestet. Dabei haben sie einige Mikroben und Parasiten identifiziert, gegen die solche Zubereitungen geeignet erscheinen:
- Clostridium sporogenes (Stability of the antimicrobial activity of acetogenins from avocado seed, under common food processing conditions, against Clostridium sporogenes vegetative cell growth and endospore germination)
- Listeria monocytogenes (Purified avocado seed acetogenins: Antimicrobial spectrum and complete inhibition of Listeria monocytogenes in a refrigerated food matrix)
- Staphylococcus aureus und Salmonella enterica (Avocado seeds (Persea americana cv. Criollo sp.): Lipophilic compounds profile and biological activities)
- Cryptococcen und den Hautpilz Candida sowie die Gelbfiebermücke (Chemical composition, toxicity and larvicidal and antifungal activities of Persea americana (avocado) seed extracts)
In Laborversuchen haben Forscher zeigen können, dass Extrakte aus dem Avocado-Kern das Wachstum von Krebszellen hemmen kann (In Vitro Antioxidant and Cancer Inhibitory Activity of a Colored Avocado Seed Extract). Das kann der Wirkstoff-Mix offenbar deswegen, weil er den programmierten Zelltod der Tumor-Zellen aktiviert (Pro-apoptotic effect of Persea americana var. Hass (avocado) on Jurkat lymphoblastic leukemia cells).
Tierversuche weisen darauf hin, dass ein Auszug aus Avocado-Samen auch den Blutzucker bei Diabetes senken hilft (Effect of aqueous extracts of alligator pear seed (Persea americana mill) on blood glucose and histopathology of pancreas in alloxan-induced diabetic rats).
In Gewebe-Kulturen von Rattengehirnen konnten Forscher eine Wirkung auf die Biochemie des Zentral-Nerven-Systems nachweisen. Das betraf Enzyme des Nervenstoffwechsels, die bei Morbus Alzheimer eine Rolle spielen. Daher fragen sich die Wissenschaftler, ob Avocado-Samen in der Therapie von neurodegenerativen Erkrankungen eingesetzt werden könnten (Aqueous extracts of avocado pear (Persea americana Mill.) leaves and seeds exhibit anti-cholinesterases and antioxidant activities in vitro).
Obst und Gemüse sind immer gesund
Neben diesen „spektakulären“ Wirkungen sind die Ballaststoffe in Avocado-Kernen natürlich eine Wohltat für die Verdauung. Nicht zuletzt deshalb, weil solche bioorganischen Verbindungen die optimale Nahrung für die Darmflora darstellen. So kann der Extrakt aus den Samen auch als Prebiotikum bezeichnet werden. Das sind Stoffe, die günstige Keime im Mikrobiom des Darmes zum Wachstum anregen.
Deswegen (aber nicht nur) sind Obst und Gemüse so gesund. Avocados und speziell ihre Kerne scheinen an diesem Punkt geradezu herauszuragen. Die Tinktur ist allerdings für Schwangere und Kinder verboten, weil sie Alkohol enthält. Eine andere Sache, die berücksichtigt werden muss, ist der Inhaltsstoff Persin. Der gibt nämlich in geringen Mengen Blausäure ab. Deswegen sollte man mit der Einnahme langsam beginnen und es nie übertreiben. Das Konzentrat wirkt auch in niedriger Dosierung. Zu Dosierungen und Einnahme wird ich mehr berichten, wenn ich das ausführlicher getestet habe.
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Dieser Beitrag wurde am 30.07.2024 erstellt.