Corona: Schweden bleibt seiner Linie treu – Keine zweite Welle

Schwedenflagge in einer Stadt

Dass Schweden in der Corona-Krise seinen eigenen Weg geht, ist hinlänglich bekannt, auch ich habe darüber schon berichtet: Corona-Zahlen in Schweden im Sinkflug und niemand zittert vor der zweiten Welle.

Schweden verzichtete bewusst auf einen umfänglichen Lockdown, so wie wir ihn zum Beispiel von Italien oder Spanien kennen. In Schweden blieben die Schulen bis zur 10.ten Klasse, die Geschäfte und gastronomischen Betriebe alle geöffnet.

Ja, um ein paar Einschränkungen kamen auch die Schweden nicht herum, aber diese sind ausgesprochen milde ausgefallen. Trotzdem geht gemäß den Angaben der nationalen Gesundheitsbehörde die Anzahl neuer Corona-Ansteckungen zurück.

Schweden bleibt seinem Weg treu

Der Staatsepidemiologe Anders Tegnell bekräftigte gegenüber dem Sender SVT, dass seit Wochen die Reproduktionszahl unter 1,0 liegt, das bedeutet, dass ein infizierter Schwede im Durchschnitt weniger als einen anderen Menschen ansteckt.

Daher verzichtet Schweden auch darauf, seine Bürger zum Tragen von Masken zu zwingen. Zudem heißt es dort ganz klar: Masken sind nicht wirksam genug um einen Masseneinsatz anzuordnen.

Die schwedische Gesundheitsbehörde zeigt auf, dass die Reproduktionsrate seit dem 10. April recht stabil bei circa 1,0 verharrt. Noch am 1. April betrug ihr Wert 1,40 und am 25. April konnte stolz der Wert von 0,85 verlautbart werden. Zugleich ist die Tagesrate der an COVID-19 verstorbenen Personen von 100 (Mitte April) auf 60 (Ende April) gesunken ist.

Der Sonderweg Schwedens zeichnet sich dadurch aus, dass das Land an die Vernunft seiner mündigen Bürger appelliert, und ganz offenbar funktioniert diese Herangehensweise.

Dennoch gibt es kritische Stimmen, die Substanz haben

Pro eine Million Einwohner waren in Schweden zuletzt fast 290 Corona-Tote zu verzeichnen. Das ist mehr als im benachbarten Norwegen, Finnland oder Dänemark. Im Vergleich zu Deutschland mit knapp 88 Toten pro Million Einwohner ist die schwedische Sterberate mehr als dreifach.

Ungefähr die Hälfte der über siebzigjährigen Verstorbenen (948) lebte in verschiedenen Heimen und ein gutes Viertel von ihnen (493) wurde durch Pflegedienste betreut. Über die Hälfte der pflegebedürftigen Verstorbenen lebten zuletzt im Einzugsgebiet der Hauptstadt Stockholm. Damit ist das Ziel, die älteren Menschen zu schützen, klar gescheitert, das hat Ministerpräsident Stefan Löfven sogar zugegeben.

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Abgerechnet wird am Ende

Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass solche Zahlenvergleiche nicht immer ganz einfach sind.

Nur einzelne Größen isoliert zu betrachten, macht nämlich keinen Sinn, sondern man muss immer den Gesamtzusammenhang betrachten. Nehmen wir zum Beispiel Griechenland, das mit seinen 10,72 Millionen Einwohnern (Stand 2019) im Prinzip gut mit Schweden (10,23 Millionen Einwohner) verglichen werden kann. Doch Griechenland hat auf Corona sehr früh und mit ziemlich harten Maßnahmen reagiert und verzeichnet zurzeit insgesamt nur 151 Corona-Tote.

In Schweden dagegen sind es bislang 3.256 Menschen, die an COVID-19 verstorben sind. Zu bewerten ist so etwas aber erst sehr viel später, denn Griechenland und Schweden befinden sich in völlig unterschiedlichen Phasen der Pandemie, soll heißen, in Schweden ist hoffentlich bald alles vorbei, während die Griechen noch lange ihr Volk schützen müssen.

Fazit

Versuchen wir also, am Beispiel Schwedens etwas zu lernen über den richtigen Umgang mit dieser Pandemie.

Vor allem müssen wir alle überall auf dieser Welt immer wieder unsere Prioritäten auf den Prüfstand stellen. Die Ethik einer fortschrittlichen Gesellschaft muss gewiss den Schutz der älteren Menschen beinhalten.

Aber eins ist auch klar: während man in Deutschland eine zweite Welle herbeiredet und die Menschen wieder mehr „gängelt“ (Maskenzwang, usw.), bleiben die Schweden locker.

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René Gräber

René Gräber

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4 Kommentare Kommentar hinzufügen

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    Soviel ich weiß, gab es in den Altersgruppen unter 65 Jahre überhaupt keine Übersterblichkeit zu keinem Zeitpunkt in Schweden. Die Übersterblichkeit geht ausschließlich auf die höheren Altersgruppen zurück, die sogar die Gesamtstatistik beeinflusst haben. Da haben die Schweden wohl möglicherweise einen Fehler gemacht: Einen mangelnden Schutz der „älteren Semester“. Durchschnittsalter der in der „Pandemie“-Zeit Verstorbenen lag bei über 85 Jahren und implizierte chronische Grunderkrankungen.

  2. Avatar

    Wer kann denn wissen, woran diese Menschen wirklich gestorben sind?
    Wer kann überhaupt wissen, woran jemand gestorben ist?
    Skrupellosigkeit bei Ärzten gab es schon immer.
    Ärzte sind keine Wahrheitsapostel dafür aber sehr an ihrer Karriere, ihrem Ruf, ihrem Geld interessiert, wer kann diesen Leuten denn wirklich trauen?
    Dr. House gibt’s eben nur in der Glotze, real können Ärzte sehr gefährlich sein in ihrer Egomanie.
    Es gibt nicht so sehr viele Perlen unter diesem Berufsstand und wenn, dann werden sie von ihren „Kollegen“ gemobbt, diffamiert, fertig gemacht, gerne im Rudel!

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    Reinhard Gigler

    22. September 2020 um 19:29

    Ich habe nie verstanden, dass bei sinkenen Infektionen ab ca. Mitte April 2020 in Österreich ein totaler Lockdown verhängt wurde. Ich bin ein absoluter Befürworter des Schwedischen Wegs. Diese haben ohne Lockdown die anfänglichen Fehler in der Altenbetreuung beseitigt und seit Monaten sinkende Infektionszahlen. Die aktive Vorgangsweise der Schweden bewundere ich gegenüber der passiven (Wegsperren von Menschen, Zwangsvorgaben wie Maskenpflicht etc., herunterfahren des Wirtschafts- und Gesellschaftsleben) der österreichischen Regierung. Eine unrühmliche Stelle nehmen auch die Medien ein, welche in Österreich jeden Schritt der Regierung begrüßt hat – Kritik gab es überhaupt keine. Einzig der Privatsender Servus-TV bringt Kritisches.
    Jüngeren Menschen sollte man ermutigen, auch wenn Sie vom Virus infiziert, aber nicht krank sind, wie Sie sich trotzdem schützen können. In Österreich kein Wort von Stärkung des eigenen Immunsystems durch Bewegung etc. – Angst-u.Panikmache führen zu Isolation und Scheu vor Menschen – das kann nicht unser Ziel sein. Gratuliere den Schweden bisher.

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    Matthias Rippert

    8. Dezember 2020 um 20:46

    Tja, dann lernen wir mal von Schweden. Alkoholverbot nach 22 Uhr, Mindestabstand 1,5 m, Gymnasien dicht bis Jan., Zusammenkünfte auf max.8 beschränkt, 68,7 Tote pro 100.000 Einwohner, Europäische „Rekorde“. Alle Rechenkünstler oben, tut doch, was Rene Gräber fordert: Hirn einschalten, alles selbst prüfen und überdenken: Hygieneregeln helfen auch gegen Influenza, andere Viren, sogar Bakterien. Masken auch! Es wäre doch verwunderlich, wenn nicht Sterberaten erstmal sinken würden. Jongliert Zahlen, wie ihr wollt, so lange wir die Einflussgrößen darauf nicht kennen und differenzieren können, kann jeder alles hinein interpretieren und heraus lesen. Wir hatten keine Massenveranstaltungen monatelang. Und ja, „social distancing“ macht keinen Spaß, aber Corona-Tod vermutlich auch nicht. Lassen wir doch mal unsere Anstrengungen als Solidatität mit Pflegepersonal durchgehen, die haben trotz Lockdowns genug Stress, dann können wir dem ungewöhnlichen und einschränkenden Verhalten noch was Positives abgewinnen. Und schauen wir, was wir noch tun können, auch für uns und unser Immunsystem. Jedenfalls hilft es gar nichts, Schwachsinn mit Unsinn beweisen zu wollen.

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