2016, World Science Festival in New York. Auf der Bühne: Matthew Liao, Bioethiker an der New York University. Thema des Panels: „Human Engineering and Climate Change“. Liao erzählt dort ganz beiläufig, man könne Menschen mithilfe biomedizinischer Verfahren so verändern, dass sie Fleisch nicht mehr vertragen. Wörtlich:

„Possibly we can use human engineering to make it the case that we’re intolerant to certain kinds of meat … there’s this thing called the Lone Star tick, where if it bites you you’ll become allergic to meat … that’s something that we can do through human engineering.“

Die Argumentation: Der Fleischkonsum sei schlecht fürs Klima, viele Menschen seien nicht willens, auf Steak und Burger zu verzichten – also könne man den Menschen selbst verändern. Die Idee klingt wie eine Science-Fiction-Variante der Klimapolitik. Doch sie wurde von einem Professor für Bioethik auf einem weltweit beachteten Festival ausgesprochen – und zwar ernst gemeint als Denkanstoß.

Der Hintergrund: Alpha-Gal-Allergie

Liao bezieht sich auf ein reales biologisches Phänomen: In den USA verbreitet die Lone-Star-Zecke eine Fleischallergie, die sogenannte Alpha-Gal-Allergie. Nach einem Biss reagieren Betroffene teils heftig auf Rind- und Schweinefleisch. Die Forschung hat den Mechanismus identifiziert: Bestimmte Zuckerreste (Alpha-Gal) auf tierischen Eiweißen lösen eine Immunreaktion aus.

Das Beispiel zeigt: Fleischallergien sind möglich – und mit biomedizinischen Methoden auch künstlich herstellbar. Das ist zwar „nur“ Liao’s „Gedankenspiel“ – aber das wird längst Gehör gefunden haben.

Bioethik oder Biopolitik?

Tja… Man kann diesen Auftritt als intellektuelles Spiel begreifen. Aber die Botschaft ist klar: Statt beim Konsum oder bei der Produktion von Lebensmitteln anzusetzen, denkt man über Eingriffe in den Menschen selbst nach. Nicht die Industrie, nicht das System – sondern der einzelne Körper soll angepasst werden.

Das wirft (wieder einmal) eine Menge Fragen auf:

  • Wer entscheidet, dass Menschen „umprogrammiert“ werden dürfen?
  • Was ist mit Wahlfreiheit und Selbstbestimmung?
  • Und: Ist es überhaupt Aufgabe der Bioethik, solche Szenarien als „Lösung“ für Weltprobleme zu diskutieren?

Ein gefährlicher Paradigmenwechsel

Solche Vorschläge markieren einen Trend: Die Debatte verschiebt sich vom Gestalten der Umwelt hin zum Gestalten des Menschen. Das klingt modern, technisch, machbar – aber es hat Konsequenzen. Die Grenze zwischen medizinischer Therapie (Krankheiten heilen) und sozialtechnischem Experiment (Menschen an politische Ziele anpassen) wird fließend.

Die Pointe: Während Politiker und Wissenschaftler seit Jahren predigen, dass Aufklärung, freiwilliger Verzicht und bewusste Ernährung der Schlüssel seien, diskutiert man parallel über „Human Engineering“ – sprich: Eingriffe, die Freiheit durch Biologie ersetzen.

Und wenn wir uns erinnern, was in der Corona-Zeit plötzlich alles möglich war UND wie viel Menschen bereitwillig mitgemacht haben, dann versteht man, dass solche Ideen längst nicht nur theoretische Gedankenspiele sind.

Fazit

Matthew Liao hat keine Blaupause für eine Fleischallergie-Impfung geliefert. Aber er hat gezeigt, wie weit Teile der akademischen Bioethik schon denken: Nicht Systeme ändern, sondern den Menschen. Das mag als intellektuelles Experiment gedacht sein. Doch es zeigt, wie gefährlich leichtfertig die Idee eines „designten Menschen“ inzwischen ausgesprochen wird. Und das war bereits 2016!

Wir müssen in den kommenden Jahren mehr denn je aufpassen was zu unserem angeblichen Wohl alls ausgerollt werden wird…

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Ich liebe Honig. Honig ist ein wertvolles Natur-Produkt. Die Bienen sammeln Nektar, den sie im Bienenstock mit körpereigenen Sekreten anreichern und zur Reifung in Waben speichern. So enthält der ursprüngliche Nektar neben pflanzlichen Zuckern, Spuren-Elementen, Vitaminen und Pollen auch Enzyme und antibakterielle Wirkstoffe.

Die gesunde Honig-Süße ist deswegen um ein Vielfaches teurer als Industrie-Zucker. Viele Verbraucher wissen das zu schätzen, doch schauen sie auch auf den Preis des Bienen-Produktes. Die Produzenten versuchen deshalb, die Kosten zu senken – und dabei bedienen sie sich zunehmend raffinierterer Tricks.

2022: Fast jeder dritte Honig beanstandet

In einer Untersuchung von ÖKOTEST aus dem Oktober 2022 erhielten 6 von 19 analysierten Honigen die Bewertung mangelhaft oder ungenügend. Getestet wurde auf Herkunft, natürliche und technisch-synthetische Rückstände sowie Enzym-Aktivität und Bestandteile gentechnisch veränderter Pflanzen.

Dabei kamen modernste Methoden zum Einsatz, wie die 13C-Isotopenanalyse, die NMR-Technik (Nuclear Magnetic Resonance) und die LC-HRMS (Liquid Chromatography High Resolution Accurate Mass Spectrometry). Schließlich wollten die Tester auch den immer ausgefeilteren Fälschungs-Tricks der Hersteller auf die Schliche kommen.

Das einzig Positive des Ergebnisses: Die 16 getesteten Bio-Honige waren frei von Pestiziden, wenn auch insgesamt nicht durchweg völlig unbedenklich.

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So bekam der Breitsamer Bio Akazien Honig aus deutscher Produktion die Note mangelhaft, weil laut Pollen-Analyse nur 5 % des Honigs von Akazien stammte. Laut Gesetz müssten es mindestens 20 % sein. Mit der Note 6 musste sich gar der Dennree Blütenhonig cremig begnügen, der sogar ein Bio-Siegel trägt. Grund dafür war das Vorhandensein von Hydroxymethylfural (HMF), das auf schlechte Lagerungsbedingungen hindeutet.

Zudem wurden in dem Honig Sirupmarker nachgewiesen, die eine Streckung mit Zuckerlösungen belegen. Zum negativen Gesamtbild kamen noch geringe Konzentrationen der toxischen Pyrrolizidinalkaloide (PA) hinzu, die in einigen Pflanzen wie dem Jakobskreuzkraut vorkommen.

Im Glück Honig aus Rapsblüten cremig (ungenügend) waren die bienengiftigen (!) Neonikotinoide  Acetamiprid und Thiacloprid (wahrscheinlich krebserregend) kritisch erhöht. In geringen Mengen fanden die Tester auch das Pestizid Carbendazim. Bestandteile aus genmanipulierten Pflanzen waren im Jeden Tag Blütenhonig cremig enthalten. Weil der Honig auch noch HMF und eine geringe Enzym-Aktivität aufwies, muss das Produkt unsachgemäß gelagert worden sein. All das führte zur Bewertung mangelhaft.

Wer hätte gedacht, dass ein Echter Deutscher Honig – Rapshonig cremig der Imkerei Högler gepanscht ist? Die Tester bestimmt auch nicht, allerdings entdeckten sie Sirupmarker in dem Produkt und gaben dem Honig die Note 5.

Dass im Honig kleinste Bienenteile oder Pflanzenreste zu finden sind, erscheint für das Natur-Produkt normal. Allerdings war der Anteil nicht wünschenswerter Sedimente in einem Honig sehr hoch, und zwar im Langnese Flotte Biene Bio-Blütenhonig cremig. Wegen der starken Verunreinigung bekam das Produkt die Note ungenügend.

Ein Sehr Gut ganz ohne Beanstandungen bekamen der Alnatura Akazienhonig, der DM Bio Akazienhonig sowie der Maribel Bio – Deutscher Blütenhonig cremig – Bioland von Lidl.

Trotz geringem PA-Gehalt erhielten die Note 1 auch der K-Bio Streichzarter Honig cremig von Kaufland, Gut Bio Honig cremig von Aldi, Gepa Faires Pfund Bio Honig cremig, der Rewe Mexikanischer Vielblütenhonig cremig und der Biophar Bio-Honig Fairtrade cremig.

Mit gut schnitten ab der BioBio Land Honig cremig von Netto, der Edeka Bio Landhonig cremig und der Naturgut Bioland Honig cremig von Penny.

Befriedigend erhielt der Ener Bio Akazien Honig und den Wernet Bio Akazien-Honig.     

2019: Jeder vierte Honig ungenießbar

Die Honig-Qualität hat sich in den letzten Jahren nicht verbessert, sondern eher verschlechtert. Die Stiftung Warentest veröffentlichte im Januar 2019 die Test-Ergebnisse von 36 Honigen aus dem Einzelhandel. 10 der getesteten Produkte erhielten die Note mangelhaft und sollten daher gar nicht verzehrt werden. Grund für das schlechte Abschneiden sind mehrere Mängel, die die Lebensmittelchemiker anmahnten.

Einzelne Honige verdienten noch nicht einmal ihre Sortenbezeichnung, wie die Pollenanalyse ergab. Auch riskante Rückstände wurden in den Produkten gefunden. Zwar lagen die Werte für das Herbizid Glyphosat unterhalb der offiziellen Grenzen, dafür fanden die Tester kritische Mengen an Pyrrolizidinalkaloide (PA).

Insgesamt 10 Artikel enthielten Spuren gentechnisch manipulierter Pflanzen inform ihrer Pollen. Besonders chinesische Honige wiesen Hitzeschäden auf, die durch eine „malträtierende“ Verarbeitung des Honigs entstehen.

Nur 11 Honige bekamen die Note gut – zum Beispiel der „Lindenhonig“ von D’arbo und Dr. Krieger’s Bienenhonig“. Überraschend war, dass in den oberen Rängen sowohl teure Artikel als auch günstige Discounter-Produkte waren, wie beispielsweise der „Wald Honig“ von Aldi Nord und „Marlene aromatischer Waldhonig“ von Lidl. Auffallend war auch, dass nur ein Bio-Honig unter den Besten war (Rewe Bio Akazienhonig).

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Imker und Bienen in Schwierigkeiten

Die Honig-Produktion steckt aus mehreren Gründen in der Krise. Über die Gründe dazu versuche ich in den Beiträgen:

nachzugehen.

Viele Imker handeln einfach aus der Not heraus. Wegen der teils außergewöhnlichen Witterung müssen sie ihren Tieren zusätzlich Zuckerlösung anbieten.

Der Stress durch die Varroa-Milbe setzt den Bienenvölkern ebenfalls zu, denn die Spinnentiere übertragen einen Virus, der die Flügel der Bienen verkümmern lässt.

Oft sind die Imker auch gezwungen, den Bienen Wachs anzubieten. Und weil der teuer ist, strecken manche Produzenten das Natur-Produkt mit Stearin. Aber der aus Erdöl stammende Stoff ist für Insekten (mehr oder weniger) tödlich.

Kann man die Imker noch verstehen, wenn sie zu diesen Methoden greifen, hat die industrielle Honig-Produktion noch ganz andere Dimensionen auf Lager. Denn hier wird in großem Stil betrogen, was das Zeug hält. So wird auf dem Markt für Imkerei-Bedarf mittlerweile eine Vielzahl an Zuckerlösungen angeboten, um den fertigen Honig zu strecken.

Andere Hersteller lassen es gar nicht erst zur echten Honig-Produktion kommen. Besonders in China werden die Bienen nicht in annähernd natürlichen Behausungen gehalten. In den stählernen Wohnstätten der Insekten wird ihnen der gesammelte Nektar abgenommen und in einem technischen Prozess zu einer Art Kunst-Honig verarbeitet.

2024: Fast jeder fünfte Honig bedenklich

Was zunächst wie eine Verbesserung über die letzten Jahre aussieht, ist eher bedenklich. Zwischen 2019 und 2024 erwiesen sich etwa 18 % der untersuchten Honige als unzureichend. Der größte Skandal besteht darin, dass sogenannte „Potenz-Honige“ Sildenafil (Viagra) oder Tadalafil (Cialis) enthielten. Und weil das illegal ist, wurden die Arzneistoffe natürlich nicht deklariert. Der Verbraucher sollte denken, es handele sich um biogene Verbindungen, die das Liebesleben bereichern sollten.

Heraus kam das im Verlauf der Überprüfung durch das  Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz (LUA). Die Freien Wähler hatten im Landtag eine Anfrage an Umweltministerin Katrin Eder gerichtet, wie es mit der Qualität von Honig aussieht. Geantwortet hat die Grünenministerin mit den Ergebnissen der LUA-Studie. Der zufolge waren 135 von 746 Honigen zu beanstanden. Neben einem Bußgeld musste ein Produkt aus den Supermarktregalen genommen werden.

Gepanschter Honig ist auch noch schwierig zu entdecken

Lebensmittel-Kontrolleure haben es zunehmend schwer, gepanschten Honig zu entdecken. Doch die Nachweis-Methoden verbessern sich in dem Maße, in dem die Praktiken der Honig-Fälscher raffinierter werden. Die 2015 eingeführte NMR-Analyse kann den biochemischen Fingerabdruck des Honigs erkennen.

Doch die immer weiter verbesserten Tricks der industriellen Honig-Produzenten setzen die Behörden stetig unter Zugzwang. Der Wettlauf hat Ähnlichkeiten mit den Verhältnissen beim Doping im Leistungssport. Ein Unterschied besteht nur darin, dass die Honig-Panscher noch dreister sind. Sie lassen ihre Proben von den offiziellen Analytikern freiwillig überprüfen, um festzustellen, wie weit sie gehen dürfen.

Die Chinesen – Schon wieder…

Die Chinesen wissen bereits: Reis-Sirup kann bislang kaum als Zusatz-Stoff identifiziert werden. Die Zuckerlösung wird im Internet als “Rice Syrup Pass“ unverhohlen angeboten. Fälschungen können aber auch durch eine Pollen-Analyse entlarvt werden. Damit konnte bisher immerhin die Herkunft des Honigs eindeutig geklärt werden.

Doch die Produzenten können diesen Marker inzwischen sogar durch die Zugabe von entsprechenden Pollen nach ihren Wünschen modulieren.

Auf die Machenschaften chinesischer Honig-Exporteure haben die USA mit Strafzöllen reagiert. Doch auch dagegen wussten sich die Hersteller zu helfen. Die Export-Bilanzen aus anderen Ländern liefern dafür eindeutige Indizien. Denn nach der Verhängung der Einfuhrzölle schnellte die Ausfuhr von Honig aus Vietnam, Indien und Thailand sprunghaft in die Höhe.

Seit Inkrafttreten eines Handelsabkommens zwischen der Ukraine und er EU kam plötzlich eine erhebliche Menge auch aus dem osteuropäischen Land. Im vergleichbaren Maße nahm der Honig-Export aus China in diese Länder zu. Die Handelsströme lassen nur einen Schluss zu: Um die Zölle zu umgehen, wird ein Umweg über Drittstaaten genommen.

Update August 2025: Honig-Mafia jetzt auch im ZDF

Die ZDF-„frontal“-Sendung vom 5. August 2025 bestätigt, was unabhängige Tests und Insider seit Jahren wissen: Der Honigmarkt ist durchsetzt von systematischem Betrug. In der Sendung wurden Supermarkt-Honige mit bis zu 20?% Zuckersirup gestreckt – und trotzdem bestanden sie alle gängigen EU-Labortests. Selbst die hochgelobte NMR-Technologie versagte teilweise. Die Doku zeigt, wie professionelle Panscher gezielt Laboranalysen umgehen, wie Importe aus China über Drittländer getarnt werden – und wie machtlos die Kontrolleure bislang sind.

Was sich wie ein Wirtschaftskrimi anhört, ist längst Realität. Die Betrugsstrategien gleichen dem Doping im Profisport: immer raffinierter, immer schwieriger nachzuweisen. Die Leidtragenden sind einmal mehr die Verbraucher und die Imker, die ehrlich arbeiten.

Fazit

Ein hoher Preis und das Bio-Siegel sind keine Garantie für hochwertigen Honig. Naturbelassener guter Honig ist nicht zwangsläufig teuer. Auch Billig-Honig kann durchaus qualitativ in Ordnung sein. Ich vertraue dennoch auf unsere Imker vor Ort und kaufe dort direkt. Entweder man kennt jemanden (rumfragen!) oder man geht mal auf einen Wochenmarkt.

Und dann noch ein Tipp für Imker: Beschäftigen Sie sich mal mit den Effektiven Mikroorganismen, siehe: Effektive Mikroorganismen: Die EM-Technologie unter der Lupe

Imker berichten über eine deutlich bessere Widerstandskraft der Völker! Bleibt nur zu hoffen, dass die Imkerinitiative „HarmHoney“ weitere Verbesserungen bringt. Ziel ist es, die Testverfahren zu standardisieren, um die Produktqualität der zahlreichen Artikel übersichtlicher zu machen.

Vielleicht erreicht ja auch eine neue EU-Verordnung ihr Ziel, dem Verbraucher die Wahl einfacher zu machen. Die Hersteller müssen jetzt die genaue Herkunft des Honigs angeben. Bei gemischten Honigen sollen die prozentualen Anteile mit den dazugehörigen Herkunftsländern angegeben werden. So entgeht man der Falle, chinesische Rohstoffe untergejubelt zu bekommen.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 5.8.2025 überarbeitet und aktualisiert.

Eine kurze Sequenz aus meiner Online-Sprechstunde zum Thema „Darmsanierung – Was wirklich funktioniert und was nicht!“.

Bitterstoffe – oft unterschätzt, aber essenziell für eine gesunde Verdauung

Bitterstoffe gelten als natürliche Verdauungshelfer, die früher fester Bestandteil unserer Ernährung waren – heute aber leider häufig fehlen. Dabei sind sie entscheidend für die Anregung von Speichel, Magensäure, Galle und Enzymen, also für einen reibungslosen Verdauungsablauf.

In diesem Video stelle ich Ihnen drei bewährte, natürliche Bitterstoffquellen vor, die Sie einfach wieder in Ihren Alltag integrieren können:

  • Enzian – ein traditioneller Klassiker mit besonders intensiver Wirkung

  • Löwenzahn – weit verbreitet, oft unterschätzt, aber sehr vielseitig in der Anwendung

  • Artischocke – fördert gezielt die Gallenproduktion und hilft bei der Fettverdauung

Bitterstoffe unterstützen nicht nur die Verdauung, sondern auch Leber, Galle und das allgemeine Wohlbefinden.

Erfahren Sie, wie Sie diese natürlichen Helfer gezielt nutzen können – ob als Tee, Tinktur oder frisches Lebensmittel – und entdecken Sie die Kraft der Bitterstoffe neu für Ihre tägliche Ernährung und Darmgesundheit.

Wer sich für das Thema Darmsanierung interessiert, hier einige meiner Artikel dazu:

Die komplette Aufzeichnung der Online-Sprechstunde finden Sie übrigens hier:

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Dieser Beitrag wurde am 09.07.2025 erstellt.

Eine kurze Sequenz aus meiner Online-Sprechstunde zum Thema „Darmsanierung – Was wirklich funktioniert und was nicht!“.

Unerwünschte Mikroben im Darm – was tun bei bakterieller oder pilzbedingter Überwucherung? 
In diesem Video stelle ich Ihnen drei natürliche und wirkungsvolle Substanzen vor, die bei einem Ungleichgewicht im Darm gezielt unterstützen können:

  • Oreganoöl – bekannt für seine starke antimikrobielle Wirkung

  • Berberin – ein bewährter Pflanzenstoff mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten

  • Caprylsäure – eine mittelkettige Fettsäure, z.?B. aus Bio-Kokosöl, die gezielt gegen Hefepilze wie Candida wirken kann

Erfahren Sie, wie diese natürlichen Helfer zur Reduktion unerwünschter Mikroorganismen beitragen und die Balance Ihres Mikrobioms auf natürliche Weise unterstützen können.

Ein wichtiger Hinweis: Achten Sie bei der Anwendung unbedingt auf die Qualität und Reinheit der Produkte sowie auf eine individuell abgestimmte Dosierung.

Wer sich für das Thema Darmsanierung interessiert, hier einige meiner Artikel dazu:

Die komplette Aufzeichnung der Online-Sprechstunde finden Sie übrigens hier:

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Dieser Beitrag wurde am 07.07.2025 erstellt.

Immer wieder tauchen in der internationalen Forschung und im Bereich der funktionellen Medizin neue Substanzen auf, die das Potenzial haben sollen, Heilungsprozesse gezielt zu unterstützen. Eine davon ist BPC 157, ein synthetisches Peptid, das ursprünglich aus Bestandteilen des menschlichen Magensafts abgeleitet wurde – und aktuell kontrovers diskutiert wird.

Da stellt sich sofort die Frage:

Was ist BPC 157?

BPC steht für Body Protection Compound. BPC 157 ist ein sogenanntes Pentadecaptid (eine Kette aus 15 Aminosäuren) das aus einem natürlichen Magensaftbestandteil synthetisiert wurde. In vorklinischen Studien (hauptsächlich an Tieren) zeigte es entzündungshemmende, gewebeprotektive und regenerationsfördernde Effekte.

Der postulierte Wirkmechanismus: BPC 157 fördert die Freisetzung körpereigener Wachstumsfaktoren durch die Aktivierung von Blutplättchen an der Entzündungsstelle. Diese Wachstumsfaktoren regen dann Regenerationsprozesse in Gewebe, Nerven, Sehnen, Muskeln und Schleimhäuten an.

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Mögliche Einsatzgebiete (laut präklinischer Forschung)

In der internationalen Literatur und funktionellen Medizin wird BPC 157 in folgenden Zusammenhängen diskutiert:

  • Sehnen- und Muskelverletzungen – bei Zerrungen, Tendopathien oder Muskelrissen
  • Rotatorenmanschette und Gelenke – etwa bei Knie-, Schulter- oder Sprunggelenksproblemen
  • Schleimhautregeneration – z.?B. bei Colitis, Reizdarm, Magenschleimhautreizung oder Leaky-Gut
  • Neuroprotektion – erste Tiermodelle deuten auf eine Schutzwirkung bei Nervenschäden hin
  • Entzündungshemmung und Regeneration – möglicherweise auch bei chronisch-entzündlichen Prozessen

Erfahrungsberichte aus funktionellen Praxen im Ausland beschreiben teils schnelle Fortschritte bei schlecht heilenden Verletzungen und Schleimhautschäden. Auch im Sportbereich wird BPC 157 als leistungsfördernd diskutiert.

Warum ich es in der Praxis nicht einsetze

Trotz der interessanten Mechanismen und experimentellen Ansätze:
BPC 157 ist in Deutschland nicht zugelassen. Es handelt sich um eine nicht verkehrsfähige Substanz, die rechtlich nicht als Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel verkauft oder angewendet werden darf.

Zudem steht BPC 157 auf der Dopingliste der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) – unter der Kategorie S0 – nicht zugelassene Substanzen. Für Sportler ist die Einnahme also verboten und kann zu Sperren führen.

Auch als Therapeut bin ich verpflichtet, mich an geltendes Recht zu halten. In meiner Praxis kommt BPC 157 nicht zum Einsatz.

Was bedeutet das für Patienten?

Viele Menschen mit chronischen Sehnenbeschwerden, Darmproblemen oder schlecht heilenden Verletzungen sind verständlicherweise auf der Suche nach neuen Lösungen. BPC 157 mag ein vielversprechender Forschungsansatz sein – aktuell fehlt jedoch die rechtliche Grundlage für eine Anwendung in der Praxis. Auch solide Humanstudien sind bislang kaum verfügbar.

Statt auf nicht zugelassene Substanzen zu setzen, arbeite ich in solchen Fällen mit bewährten naturheilkundlichen Verfahren – darunter:

  • gezielte orthomolekulare Therapie (z.B. Vitamin C, Aminosäuren, Spurenelemente)
  • Heilpflanzen mit entzündungshemmender Wirkung
  • Bewegungstherapie und manuelle Verfahren
  • Mikrobiom-orientierte Darmsanierung bei Schleimhautproblemen
  • Fasten und Ernährungstherapie zur systemischen Regeneration

Diese Methoden sind legal, sicher, gut erprobt – und aus meiner Erfahrung häufig ebenso effektiv, wenn man den gesamten Menschen betrachtet.

Fazit:
BPC 157 ist eine experimentelle Substanz mit interessanter Perspektive – aber in Deutschland nicht zugelassen und daher nicht Bestandteil meiner Praxisarbeit. Ich setze weiterhin auf natürliche, regulierte und bewährte Verfahren zur Förderung der Heilung.

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Wenn man lange genug in der Naturheilkunde tätig ist dann weiß man: Die Fragen ändern sich nicht wirklich. Was mir aber wirklich auffällt: es kommen immer mehr Fragen dazu.

Jüngst wurde ich wieder gefragt: „Was kann ich anstelle von Daosin nehmen?“ Eine berechtigte Frage, die zeigt, wie viele Menschen inzwischen mit einer Histaminintoleranz kämpfen. Dieses Problem war vor fast 30 Jahren so gut wie nicht vorhanden. Heute? Tja…

Doch wie so oft ist die eigentliche Frage nicht: Was nehme ich stattdessen?, sondern: Wie finde ich die Ursache?

Daosin und die DAO-Problematik

Daosin ist ein Markenname. Es handelt sich dabei um ein Mittel, das Diaminoxidase (DAO) enthält – ein Enzym, das beim Abbau von Histamin im Darm hilft. Daosin wird häufig bei Histaminintoleranz eingesetzt, um die DAO-Aktivität zu unterstützen und Symptome zu lindern. Der Markenname gehört zur Firma STADA.

Es gibt auch andere Präparate mit Diaminoxidase von verschiedenen Herstellern, die unter anderen Markennamen verkauft werden.

Wer eine Histaminintoleranz hat, dem fehlt oft genau dieses Enzym oder es funktioniert nur eingeschränkt. Daosin soll helfen, dieses Defizit auszugleichen, indem es vor histaminreichen Mahlzeiten eingenommen wird.

Ein Segen? Ja. Eine Dauerlösung? Nein. Denn wer dauerhaft auf ein Präparat angewiesen ist, um essen zu können, behandelt Symptome – aber nicht die Ursache.

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Die Schulmedizin und ihre Grenzen

Die klassische Medizin betrachtet Histaminintoleranz oft als Randproblem. Sie bietet Antihistaminika an, die Rezeptoren blockieren, oder Daosin, um das Enzym von außen zuzuführen. Selten wird jedoch gefragt: Warum produziert der Körper nicht genug DAO? Die Sache mit dem DAO habe ich auch hier genauer beleuchtet: Diaminoxidase (DAO) erklärt: Enzymaktivität, Histaminabbau und Intoleranz

In meiner Praxis sehe ich oft, dass es nicht mit einer simplen Tablette getan ist. Eine gestörte Darmflora, entzündliche Prozesse oder eine überlastete Leber sind häufige Ursachen. Wer hier nur auf ein Präparat setzt, flickt ein Leck im Boot, ohne das Loch zu stopfen.

Natürliche Alternativen zu Daosin

Vorab: Ausführlich zur Histaminintoleranz habe ich hier geschrieben: Histaminintoleranz – Naturheilkunde und Naturheilmittel, die überzeugen

Glücklicherweise gibt es viele Wege, die eigene DAO-Produktion zu unterstützen.

1. Die richtigen Nährstoffe zuführen

DAO ist ein enzymatisches Arbeitstier – aber wie jeder Handwerker braucht es gutes Werkzeug. Folgende Stoffe sind essenziell:

  • Vitamin B6 (enthalten in Kartoffeln, Fisch, Bananen) – unerlässlich für die Enzymproduktion
  • Kupfer (Leber, Kakao, Nüsse) – ein Kofaktor für DAO
  • Magnesium (Mandeln, grünes Blattgemüse) – wichtig für viele enzymatische Prozesse

2. Histaminabbau natürlich fördern

Es gibt Pflanzenstoffe, die den Histaminabbau unterstützen:

  • Quercetin – ein natürliches Antihistaminikum (reichlich in Kapern, Zwiebeln, Äpfeln)
  • Luteolin – stabilisiert Mastzellen (enthalten in Sellerie, Brokkoli, Kamille)
  • Probiotika – aber Achtung: Nicht alle helfen! Besonders Bifidobacterium longum kann Histaminabbau unterstützen.

3. Den Darm in Ordnung bringen

Die meisten DAO-Probleme sind „Darmprobleme“. Wer hier ansetzt, hat oft nachhaltigen Erfolg:

  • Gluten und Zucker reduzieren – beides kann Darmentzündungen fördern
  • fermentierte Lebensmittel (bei Verträglichkeit) – stärken die Darmschleimhaut
  • Natürliche Bitterstoffe (Artischocke, Enzian, Löwenzahn) – fördern die Verdauung und Leberfunktion

4. Den Stress nicht vergessen

Histamin ist nicht nur ein Nahrungsproblem, sondern auch ein Stressproblem. Chronischer Stress kann die Mastzellen überaktivieren und Histamin freisetzen. Meditation, Spaziergänge im Wald oder einfache Atemübungen sind oft unterschätzte Helfer.

Fazit: Selbsthilfe statt Dauermedikation

Ja, Daosin kann helfen – aber es ist keine Lösung für die Wurzel des Problems. Wer Histaminintoleranz wirklich in den Griff bekommen will, muss ansetzen: Bei der Ernährung, dem Darm, den Nährstoffen und dem Lebensstil.

Mein Rat nach 25 Jahren Praxis: Verlasse dich nicht auf eine Kapsel. Höre auf deinen Körper, finde die Ursache – und gib ihm, was er wirklich braucht.

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Eine kurze Sequenz aus meiner Online-Sprechstunde zum Thema „Übersäuerung & Entsäuerung“.

Die komplette Aufzeichnung der Online-Sprechstunde finden Sie hier:
Video Online Sprechstunde „Die biologische Entgiftungstherapie“ mit René Gräber

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Milch gilt ja schon seit langem als „gesund“. Denn was Babys gut tut, sollte uns doch kaum schaden, oder? Es gibt aber gute Gründe, warum man mit fortschreitendem Alter auf den Konsum von Milch verzichten sollte. Immerhin können wir in der Natur beobachten, dass Säugetiere nur bis zu einem bestimmten Alter gesäugt werden. Danach gibt es keine Milch mehr für den Rest des Lebens.

Deshalb gibt es auch für uns eine Reihe von Gründen, warum (Mutter)-Milch nur für Babys gut ist und Kuhmilch für keinen Menschen gleich welchen Alters: [1] [2] [3]

Wie sieht es dann mit Milchprodukten aus? Laut Wikipedia zählt behandelte und unbehandelte Milch ebenfalls zu den Milchprodukten. Die möchte ich aber bei dem Begriff „Milchprodukte“ und deren Diskussion auf jeden Fall ausschließen. Denn entrahmte, homogenisierte, pasteurisierte, sterilisierte, ultrahocherhitzte etc. Milch halte ich für noch katastrophaler als Rohmilch.

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Milchprodukte besser als Milch?

Wenn man sich die Inhaltsstoffe von Milchprodukten anschaut, dann kann man diese in den Bereich der „Supernahrungsmittel“ einordnen. Denn hier finden wir eine große Zahl von essenziellen Vitaminen, Mineralien und anderen Stoffen, die für die Gesunderhaltung eine große Rolle spielen, wie zum Beispiel Vitamin K2, B-Vitamine, Kalzium, Proteine, Probiotika, gesunde Fette etc.

Diese Art der Nahrungsmittel unterstützt die Gesundheitsfürsorge auf mehrere Art und Weise. Denn ihr Verzehr ist mit folgenden Gegebenheiten in Verbindung gebracht worden:

Was ist, wenn ich Milchprodukte nicht vertrage?

Unverträglichkeiten und Empfindlichkeit Milchprodukten gegenüber sind ein sich mehrendes Phänomen. Die Betroffenen machen daher einen Bogen um Milchprodukte und kommen somit nicht in den Genuss von deren gesundheitsfördernden Eigenschaften.

Wenn man sich aber genau anschaut, worin die Unverträglichkeiten begründet sind, dann scheint es eine Lösung zu geben. Denn es gibt zwei Varianten von beta-Casein: A1 und A2, die in einer Reihe von Milchprodukten anzutreffen sind.

Milchprodukte enthalten in der Regel zwei hauptsächliche Proteine, wovon Casein rund 80 % aller Proteine ausmacht und Molke rund 20 %. Von diesen beiden Proteinvarianten scheint Casein die meisten Vorteile zu liefern. Casein ist in der Lage, den Stoffwechsel zu verbessern, gegen Stress zu schützen und die Resorption von Tryptophan zu regulieren. Eine 20 Jahre alte Arbeit konnte sogar feststellen, dass Casein die Funktion der Nebennierenrinde zu schützen vermag und die Kortisonproduktion normalisiert. [8]

Casein beeinflusste auch den Metabolismus von Tryptophan. Hierbei wird die Umwandlung zu Niacinamid (Nicotinamid) unterstützt und gleichzeitig die Verfügbarkeit von freiem Tryptophan im Organismus reduziert. [9]

Tryptophan ist auch die Ausgangssubstanz für die Bildung von Serotonin, was landläufig als „Glückshormon“ bezeichnet wird. Allerdings scheint diese Auffassung mehr ein Aberglaube zu sein, da hohe Serotoninspiegel sehr unglückliche Prozesse einleiten können, bis hin zu Depressionen und gesteigerter Suizidneigung. Hier sind geringe Tryptophan-Konzentrationen und damit geringeres Serotonin angesagt. [10] [11] Und Casein trägt dazu bei, diese Konzentrationen auf einem physiologischen Level zu halten.

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Casein 1, Casein 2?

Beim Casein gibt es verschiedene „Fraktionen“ oder Subtypen, als da wären: alpha-Casein, beta-Casein und kappa-Casein. Beta-Casein ist die dominante Fraktion mit etwa 40 % aller Proteine in der Milch. Und hier gibt es zwei Hauptvarianten: A1 und A2. Der Unterschied zwischen den Beiden wird durch eine einzige Aminosäure in der 209 Aminosäuren langen Sequenz verursacht, die die beta-Casein-Kette bildet. In dieser Kette an Stelle 67 zeigt A1 die Aminosäure Histidin, während A2 die Aminosäure Prolin an gleicher Stelle beheimatet.

Dieser kleine, aber feine Unterschied hat große physiologische Konsequenzen. Und zwar bei der Verstoffwechselung. Das Prolin in A2 erzeugt eine deutlich stärkere Bindung und ist daher viel mühsamer abzuspalten als das Histidin in A1. Daher ist A1 besser abbaubar.

Wenn A1 verdaut/metabolisiert wird, dann entstehen dabei Metabolite wie das Protein beta-Casomorphin-7 oder BCM7. Es gibt Menschen, die dieses BCM7 nur schwer verstoffwechseln können, was zu gastrointestinalen Beschwerden führen kann.

A2, das weniger gut aufspaltbare Casein, produziert bei seiner Verstoffwechselung kein BCM7, was für deutlich mehr Menschen, auch die sensiblen, deutlich bekömmlicher ist. Und da hätten wir den wichtigsten praktischen Unterschied zwischen A1 und A2.

Und wo kann ich welche Casein-Sorte erwarten? Wer produziert A1 und wer A2? Die Antwort lautet: Es hängt von der Zucht der „Milcherzeuger“, also der Kühe ab.

Die überwiegende Anzahl von Kühen, die zur Milcherzeugung gezüchtet wurden, sind in vielen Teilen der Welt A1-Produzenten. Milchprodukte von Schafen, Ziegen, Büffeln etc. und einige alte Rinder-Stämme produzieren ausschließlich A2-beta-Casein. Muttermilch der Menschen enthält ebenfalls nur A2.

D.h. also, dass die Betroffenen, die Probleme mit Kuhmilch und Milchprodukten haben, besser beraten sind, sich nach Produkten umzuschauen, die ausschließlich A2-beta-Casein enthalten. Denn die Studien dazu zeigen deutliche Hinweise, dass ein Verzicht auf Kuhmilch (die A1 und A2 enthält) in der Regel auch dann die gastrointestinalen Probleme beseitigt, wenn Milchprodukte verzehrt werden, die ausschließlich A2 enthalten.

Eine randomisierte klinische Studie aus dem Jahr 2014 untersuchte die Unterschiede von A1 und A2 beta-Casein. [12]

Die Autoren ließen 41 gesunde Erwachsene zwei Wochen lang Milch trinken. Gruppe A erhielt Milch mit A1 beta-Casein; und Gruppe B erhielt Milch mit A2 beta-Casein. Danach gab es eine „washout“ Zeit von zwei Wochen, wo keine Milch mehr getrunken wurde.

Die Resultate zeigten, dass die Teilnehmer deutlich weniger gastrointestinale Probleme erfuhren, wie Blähungen, Schmerzen, Verstopfung etc., wenn sie zur Gruppe der Teilnehmer gehörten, die A2 erhalten hatten. Interessanterweise berichteten die Teilnehmer mit einer Laktoseintoleranz ebenfalls, dass sie weniger Probleme mit der A2-Milch hatten, sich also ihre Laktoseintoleranz abgeschwächt hatte.

Im Jahr 2019 wurde eine Studie veröffentlicht, die den Einfluss von A1 und A2 auf Entzündungsvorgänge im Verdauungstrakt untersucht hatte. [13]

Die Autoren versuchten herauszufinden, ob ein Ersatz konventioneller Milch durch reine A2-Milch bei Kindern im Vorschulalter zu einer Verbesserung von gastrointestinalen Symptomen führt und Entzündungsprozesse unterdrückt.

Das Resultat zeigte, dass der Verzehr von A2-Milch signifikant weniger gastrointestinale Symptome mit sich brachte. Bei den Kindern, die konventionelle Milch tranken, stiegen die Entzündungsmarker signifikant an, was bei den Kindern mit A2-Milch nicht beobachtet werden konnte.

Also schlossen die Autoren, dass der Ersatz konventioneller Milch durch A2-Milch gastrointestinale Symptome verringert, Entzündungsprozesse hemmt und Milchintoleranz abschwächt. Gleichzeitig zeigte sich bei den Kindern mit A2-Milch eine Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit.

Eine Arbeit aus dem Jahr 2022 fasst noch einmal die Belege für die Unterschiede zwischen A1 und A2 zusammen und kommt zu dem Schluss, dass der Verzehr von Milch mit ausschließlich A2 in einem verbesserten gastrointestinalen Status resultiert. Auch diese Autoren gehen davon aus, dass die Probleme auf der Bildung von BCM7 aus A1 beta-Casein beruhen. [14]

Die Autoren gehen auch davon aus, dass diese Vorteile weit über eine Verbesserung von einer diagnostizierten Laktoseintoleranz oder Milchunverträglichkeit hinausgehen. Auch Menschen ohne die geschilderten Probleme, die Milch und Milchprodukte problemlos vertragen können, profitieren vom ausschließlichen Verzehr von A2 beta-Casein-Produkten.

Wie sehen die Alternativen aus?

So beeindruckend diese Ergebnisse erscheinen mögen, können sie jedoch nicht garantieren, dass alle in diesem entsprechenden Schema reagieren. Es ist durchaus denkbar, dass es auch Probleme unter A2 beta-Casein gibt. Hier mag es Faktoren geben, die jenseits des Einflusses von A1 und A2 auf die Verdauung wirksam sind. Zum Beispiel die Laktoseintoleranz, die bei einigen Arbeiten unter A2 weniger stark auftrat.

Aber eine Laktoseintoleranz basiert auf einem fehlenden Enzym, die Lactase, den Milchzucker, die Laktose, abbaut. Wenn dieses Enzym fehlt, dann kommt es zu hohen Konzentrationen von Laktose und den damit verbundenen Problemen. In diesem Fall heißt es „probieren geht über studieren“, was heißt, dass man als Mensch mit einer Laktoseintoleranz selbst austesten muss, ob A2-Milchprodukte tolerabel sind.

Aber Milchprodukte sind zweifellos wichtige Quellen für Nährstoffe, wegen der bereits erwähnten Vielfalt und Menge an Vitaminen, Mineralien, Proteinen und anderen gesundheitsfördernden Stoffen. Von daher sind Milchprodukte für viele, allerdings nicht für alle Menschen wichtige Lebensmittel.

Um sich bei Problemen hier neu zu orientieren und nach Alternativen zu suchen, scheinen Milchprodukte, zum Beispiel Käse von Ziegen oder Schafen, eine gute Wahl zu sein. Hier hat man es fast ausschließlich mit A2 zu tun. Das Gleiche gilt auch für andere Milchprodukte, die sonst traditionell von Kühen stammen, wovon es aber entsprechende Versionen von Milchprodukten anderer Tiere, wie die besagten Ziegen oder Schafe, gibt.

Es wäre auch spannend nachzuforschen, ob das enthaltene beta-Casein für die jeweiligen Milchprodukte auf den Etiketten entsprechend klassifiziert ist. Gibt es zum Beispiel in „alternativen Lebensmittelläden“ Milchprodukte mit entsprechender Etikettierung? Man kann sich allerdings ziemlich sicher sein, dass bei zum Beispiel Schafs- und Ziegenkäse kein A1 in den Verdauungstrakt gelangt.

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Quellen:

Dieser Beitrag wurde am 09.10.2024 erstellt.

Sesam-Körnchen und die Kerne von Kürbissen, Sonnenblumen und Lein sind beliebte Lebensmittel, die gesund, und bei einigen Beschwerden hilfreich sind. Beim Seed Cycling werden die Kerne gezielt gegen Menstruations-Beschwerden eingesetzt.

Viele Frauen leiden während der Menstruation unter teils erheblichen Beschwerden. Dazu zählen krampfartig auftretende Schmerzen, Müdigkeit und Stimmungs-Labilität sowie Hautausschläge. Beim Prämenstruellen Syndrom (PMS) erscheinen die Symptome schon vor dem Einsetzen des Prozesses.

Eine andere Erkrankung, die zu heftigen Beschwerden führt, ist das Polyzystische Ovarial-Syndrom (PCOS). Dabei gerät der regelmäßige Zyklus aus dem Takt, der Haarwuchs verstärkt sich (Hirsutismus) und die Fähigkeit, Kinder zu bekommen, kann verloren gehen. Die Patientinnen nehmen stark zu und die Haut kann sich an einigen Stellen entzünden. Der Arzt erkennt das PCOS im Ultraschall an verformten Eierstöcken, die von Zysten durchsetzt sind.

Hormonelle Störungen sind für all diese Beschwerden verantwortlich.

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Die hormonelle Balance muss stimmen

Für den Ablauf des Eisprungs sorgen einige Hormone, die diffizil austariert sein müssen. Stimmen muss das Zusammenspiel zwischen den Botenstoffen Östrogen, Progesteron, dem Luteinisierenden Hormon (LH) und dem Follikel-Stimulierenden Hormon (FSH).

Nach der Follikel-Phase am ersten Tag folgt der eigentliche Eisprung. Bis zu diesem Zeitpunkt ist der Östrogen-Spiegel sehr hoch, beginnt mit dem Eisprung aber abzunehmen, wenn der LH-Wert sein Maximum erreicht.  Dann setzt die Luteal-Phase ein, die von der ansteigenden Progesteron-Konzentration bestimmt wird.

Mit Körnerfrüchten kann die Herstellung des hormonellen Gleichgewichts unterstützt werden. Kürbiskerne und Leinsamen sind in der  Follikel-Phase (1. bis 14. Tag) empfehlenswert, während in der Luteal-Phase (15. bis 18. Tag) Sonnenblumenkerne und Sesam-Körner helfen können.

Die Leinsamen liefern Lignane, Phytoöstrogene und Omega-3-Fettsäuren, die den Östrogen-Haushalt günstig beeinflussen. Sesam-Körner beinhalten ebenfalls Lignane sowie Zink und fördern die Hormon-Balance und verstärken die Bioverfügbarkeit von Anitoxidantien.

Sonnenblumenkerne fördern den Abbau von Östrogen. Die Körner sind auch reich an Vitamin E, das die Progesteron-Ausschüttung fördert. Daneben liefert das Pflanzen-Produkt Folsäure, Selen, Kupfer und Zink.

Auch die Kürbiskerne unterstützen mit ihren Phytoöstrogenen und Omega-3-Fettsäuren die Progesteron-Biosynthese. Sesam-Körner sind auch nach den Wechseljahren ein oft empfohlenes Mittel, um den Progesteron-Wert zu erhöhen.

Das ist bei der Einnahme der Körner zu beachten

Verwenden Sie nur rohe Kerne und Körner, die also nicht etwa angeröstet oder gesalzen sind. Zur besseren Resorption der Wirkstoffe ist sinnvoll, die „Rohdrogen“ klein zu häckseln. Die Aufbewahrung erfolgt im Kühlschrank, um Ranzigwerden zu verhindern (Oxidaiton!).

Bereiten Sie Müslis, Smoothies, Pesto, Obst- und Blattsalate mit den Kernen und Körnern zu. Auf diese angenehme Art gewöhnen Sie sich leicht an die regelmäßige Einnahme.

Was sagen Studien zum Seed Cycling?

Eine Studie an 90 Frauen unterstreicht die positive Wirkung des Seed Cyclings auf die Hormon-Balance beim PCOS: Effectiveness of combined seeds (pumpkin, sunflower, sesame, flaxseed: As adjacent therapy to treat polycystic ovary syndrome in females

Eine Meta-Studie über 150 Beiträge zu dem Thema bestätigt das Ergebnis, dass Seed Cycling bei PCOS helfen kann: Role of Seed Cycling in Polycystic Ovaries Syndrome

Eine Literatur-Sichtung ergab, dass die Polyphenole in Kürbiskernen zu den Phytoöstrogenen gehören. Sesam-Körner balancieren die Hormone durch ihren Gehalt an Zink und Lignanen aus: Advantages of seed cycling diet in menstrual dysfunctions: A review based explanation

Für Frauen nach den Wechseljahren kann Sesam ebenfalls gesundheitliche Vorteile bringen. Die Körner verbessern nicht nur die Blutfettwerte und die antioxidative Kapazität, sondern auch die Balance der Sexualhormone: Sesame ingestion affects sex hormones, antioxidant status, and blood lipids in postmenopausal women

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Dieser Beitrag wurde am 19.08.2024 erstellt.

Granini machte in den 1980er Jahren eine markante Eigenwerbung mit eingebautem Augenzwinkern, indem das Unternehmen sich als „Deutschlands größten Saftladen“ bezeichnete. Mit dem Einsetzen der Bio-Welle hat sich auch in diesem Segment einiges getan.

Mehr und mehr „Saftläden“ sind dazugekommen. Und alle wollen ein Stück vom Kuchen ergattern, was erst einmal aus wirtschaftlichen Gründen verständlich ist. Die Grenze des Verständlichen ist dort, wo aus wirtschaftlichen Gründen minderwertige Ware an den Mann gebracht werden soll, zum Beispiel gefärbtes Wasser statt Saft.

Wie sieht es hier mit LaVita und seinen Säften aus? Machen die das auch so oder sind die Säfte zu empfehlen, da sie das enthalten, was für die Gesundheitspflege erforderlich ist?

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