Hat Melatonin eine Wirkung auf die Schilddrüse?

Eine Leserin fragte mich ob Melatonin eine Wirkung auf die Schilddrüse habe?

Nun, das ist ja eine sehr allgemeine, aber auch eine sehr spannende Frage.

Also: Das Melatonin ist ein Hormon, das hauptsächlich von der Zirbeldrüse im Gehirn produziert wird. Bekannt ist es vor allem für seine Rolle bei der Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus. Doch aktuelle Forschungen zeigen, dass Melatonin noch viel mehr kann – es könnte auch die Gesundheit unserer Schilddrüse beeinflussen. Ausführlich dazu hatte ich in meinem Beitrag berichtet: Das „Schlafhormon“ Melatonin: Wunderhormon ewiger Jugend?

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Und ja:

Melatonin kann die Schilddrüse beeinflussen

Das sehen einige etwas anders, wie zum Beispiel bei der „Süddeutschen Zeitung“, wo es u.a. heißt: „Melatonin hat keine direkte Wirkung auf die Schilddrüse. Es ist ein Hormon, das hauptsächlich für die Regulierung des Schlaf-Wach-Zyklus verantwortlich ist. Die Schilddrüse wird hauptsächlich durch das Hormon TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) reguliert, das von der Hypophyse produziert wird. Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Melatonin die Schilddrüsenfunktion beeinflusst. Wenn Sie Fragen zur Schilddrüse haben, wenden Sie sich bitte an einen Facharzt.“ (sueddeutsche.de/supplements/melatonin/melatonin-wirkung, abgerufen am 5.6.2024)

Na toll. Die müssen es ja wissen…

Aber ich sehe da schon deutliche Zusammenhänge:

  1. Regulation des Hormonhaushalts:
    Melatonin kann die Produktion von Schilddrüsenhormonen beeinflussen. Studien haben gezeigt, dass es die Freisetzung des Thyreoidea-stimulierenden Hormons (TSH) hemmen kann. TSH steuert die Produktion der wichtigen Schilddrüsenhormone T3 und T4. Links muss ich schuldig bleiben – ich bin gerade zu faul zum suchen. Sucht bitte selbst, die Studien sind da.
  2. Antioxidative Eigenschaften:
    Melatonin besitzt starke antioxidative Eigenschaften, die die Schilddrüse vor Schäden durch oxidativen Stress schützen können. Oxidativer Stress kann das Schilddrüsengewebe schädigen und Funktionsstörungen verursachen.
  3. Einfluss auf Autoimmunerkrankungen:
    Es gibt Hinweise darauf, dass Melatonin das Immunsystem regulieren kann. Dies ist besonders relevant bei Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Basedow. Melatonin könnte hier entzündungshemmend wirken und die Immunantwort modulieren. Zu den Autoimmunerkrankungen hier mehr: Autoimmunerkrankungen – Naturheilkunde und Naturheilmittel
  4. Besserer Schlaf = gesündere Schilddrüse:
    Ein gesunder Schlaf-Wach-Rhythmus ist wichtig für den Stoffwechsel der Schilddrüse. Melatonin fördert den Schlaf und kann somit indirekt positive Effekte auf die Schilddrüsenfunktion haben.

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Die Wissenschaft hinter Melatonin

Im Jahr 2017 erhielten drei US-Forscher den Nobelpreis für Medizin für ihre Erforschung der zirkadianen Rhythmen, unserer inneren Uhr. Diese Rhythmen werden durch Lichteinflüsse und hormonelle Wirkungen gesteuert, und ein wichtiger Taktgeber dabei ist Melatonin. Es wird abends vermehrt ausgeschüttet und sorgt dafür, dass wir müde werden. Am Morgen sinkt der Melatoninspiegel und andere Hormone wie Cortisol und die Schilddrüsenhormone werden aktiv. Ein gestörter Melatoninhaushalt kann daher direkte Auswirkungen auf die Funktion der Schilddrüse haben, soviel sollte schon mal klar sein (gell, liebe Süddeutsche?).

Schilddrüsenprobleme und ihre Ursachen

Nur mal so nebenbei: ca. 30% der Frauen in Deutschland nimmt morgens Schilddrüsenhormone ein, weil ihre Schilddrüse nicht richtig arbeitet! Insofern hat das Thema eine enorme Brisanz! Neben den notwendigen Baustoffen für Schilddrüsenhormone wie Jod, Selen und Tyrosin spielt auch ein geregelter Nachtschlaf eine wichtige Rolle. Besonders Frauen sind stark von hormonellen Rhythmen beeinflusst, und wenn diese aus dem Gleichgewicht geraten, kann das zu verschiedenen Hormonstörungen führen. Ebenso spielt die Lebergesundheit eine wichtige Rolle. Dazu hatte ich hier geschrieben: Schilddrüse und Leber – eine innige Wechselbeziehung (leberwerte-lexikon.de)

Weitere interessante Fakten über Melatonin

  • Verminderung nächtlichen Sodbrennens
  • Senkung des Blutdrucks
  • Verbesserung der Gedächtnisfunktion
  • Schutz der Mitochondrien vor oxidativem Stress
  • Förderung der Wachstumshormonausschüttung
  • Verbesserung der Fruchtbarkeit
  • Melatonin unterstützt auch die Synthese von Progesteron und Östradiol und regt die Bildung des LH-Hormons an, welches wichtig für den Eisprung ist. Studien haben gezeigt, dass ausreichende Melatoninspiegel die Qualität der Eizellen verbessern und sie vor oxidativem Stress schützen können.

Baustoffe für einen optimalen Melatoninspiegel

Um die Gesundheit zu fördern, ist neben einem hohen Vitamin D-Spiegel auch ein optimaler Melatoninspiegel wichtig.

Wichtige Nährstoffe dafür sind:

Vor allem Magensium, Vitamin D und auch das Folat — da hapert es bei sehr vielen Patienten!

Fazit

Melatonin ist weit mehr als nur ein Schlafhormon. Es spielt eine wichtige Rolle im gesamten Hormonhaushalt und kann die Gesundheit der Schilddrüse positiv beeinflussen.

Wer gut und ausreichend schläft, liegt weit vorne in der Regeneration! Aber genau das ist ein Problem – vor allem der letzten 15 Jahren. Immer mehr Deutsche klagen über Schlafstörungen. Dazu hatte ich hier ausführlich berichtet: Was hilft gegen Schlafprobleme und gegen Schlaflosigkeit? (besser-gesund-schlafen.com)

Aber es interessiert kaum jemanden – und da muss man sich über bestimmte Probleme nicht wirklich wundern – oder?

Wenn Sie das mit dem Schlaf mal „richtig“ angehen wollen, schauen Sie mal bitte in Buch dazu: Besser und Gesund Schlafen – Die biologische Schlaftherapie (renegraeber.de)

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René Gräber

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