Vitamin D durch Tageslichtlampen?

Die Hauptquelle für Vitamin D (1) ist das Sonnenlicht. Es gibt allerdings einige Voraussetzungen, die man als „Sonnenanbeter“ beachten sollte:

Wenn man nicht im Süden Europas oder vielleicht sogar in den Tropen lebt, dann fällt die Vitamin-D-Produktion durch die Sonne für mindestens ein halbes Jahr aus. Denn auch in sonnigen Wintertagen ist keine Vitamin-D-Produktion (2) möglich, da die Sonne nicht hoch genug steigt, um UVB-Strahlen, die für die Vitamin-D-Produktion zuständig sind, durch die Atmosphäre zu schicken.

Wie kann man sich hier behelfen?

Nahrungsmittel enthalten in der Regel kein Vitamin D. Und die Nahrungsmittel, die Vitamin D enthalten, sind nicht in der Lage, die Produktion durch die Sonne zu ersetzen. In diesem Fall würden Nahrungsergänzungsmittel helfen, diesen Mangel auszugleichen.

Eine weitere Möglichkeit ist der Besuch von Solarien. Aber auch hier sollte man sich einige Gedanken machen:

Als letzte und relativ wenig aufwendige Alternative bliebe die Anschaffung von Tageslichtlampen, die im Prinzip nichts anderes sind, als ein kleines Solarium für den häuslichen Gebrauch. Aber ich sprach schon gewisse „Besonderheiten“ bei den Solarien an, die auch für die Tageslichtlampen zuzutreffen scheinen.

Die Tageslichtlampe

Tageslichtlampen sind eigentlich für die Durchführung einer „Lichttherapie“ (3) gedacht. Das Spektrum des hier emittierten Lichts ist dem natürlichen Sonnenlicht nachempfunden. Dies ist allerdings nicht gleichbedeutend mit einer Lampe, die auch UVB-Strahlen erzeugt und damit die Vitamin-D-Produktion in der Haut anregt. Man kann sogar davon ausgehen, dass die meisten regulären Tageslicht- und Vollspektrumlampen überhaupt keine UV-Strahlung abgeben, da UV-Strahlen mit Hautkrebs (4) in Verbindung gebracht werden.

Auch Infrarot- und Rotlichtlampen sind keine Vitamin D produzierenden Lampen. Sie geben nur Infrarot-Strahlung (Wärmestrahlung) ab und werden in der physikalischen Medizin eingesetzt, um zum Beispiel gegen Entzündungen vorzugehen.

Welche „Tageslichtlampe“ eignet sich denn zur Vitamin-D-Produktion in den eigenen 4 Wänden?

Wie es aussieht, sind nur spezielle UVB-Lampen (5) in der Lage, hier die gewünschte Vitamin-D-Produktion zu gewährleisten.

Eine Fallstudie (6) aus dem Jahr 2010 hatte bei einigen wenigen Fällen (5 Patienten mit zystischer Fibrose und 2 Patienten mit Reizdarmsyndrom) gezeigt, dass der Einsatz einer UVB-Lampe den durchschnittlichen Vitamin-D-Wert von 21 ng/mL im Laufe von 8 Wochen auf 27 ng/mL anheben konnte. Hierfür mussten die Teilnehmer zweimal in der Woche eine Sitzung von nur 6 Minuten über sich ergehen lassen. Hier wurde dann nur der untere Bereich des Rückens bestrahlt. Warum nur hier? Inzwischen weiß man, dass der Rücken der Teil des Körpers ist, der die meisten Vitamin-D-Rezeptoren in der Haut hat und damit auch am meisten an der Produktion beteiligt ist.

Eine Studie (7) aus dem Jahr 2017 mit dem „Vitamin D Papst“ Dr. Holick zeigte, dass seine untersuchte „Vitamin-D-Lampe“ sogar 2,4-mal mehr Vitamin D produzierte als das natürliche Sonnenlicht. Und diese Produktion erfolgte sogar in nur 1/60stel der Zeit, die die Sonne dazu benötigt.

Ob derartige Vitamin-D-„Hochleistungslampen“ für den täglichen Gebrauch notwendig und sinnvoll sind, das bleibt abzuklären. Dazu kommt dann noch die Preisfrage, die in der Veröffentlichung selbstverständlich nicht Gegenstand der Diskussion war.

Beim Einsatz der UVB-Lampen gibt es einige Aspekte zu beachten.

UV-Strahlen haben eine schädliche Wirkung auf Augen und Haut. Deshalb sollte man beim Einsatz dieser Lampen eine Schutzbrille tragen. Und zum Schutz der Haut sollte man das tun, was man auch in heißen Sommertagen tut: Nur wenige Minuten in die Sonne beziehungsweise vor die Lampe. Denn eine kurzfristige Exposition (ca. 10 Minuten) erzeugt bereits Vitamin-D-Konzentrationen, die 10.000 und mehr Einheiten ausmachen. Diese Angabe gilt erst einmal nur für die Sonnenstrahlung.

Wie sieht es dann mit bei den Lampen aus?

Bei den UVB-Lampen sollte man sich als Nutzer sicher sein, wie viel UVB-Strahlung hier wirklich freigesetzt wird, um damit eine optimale Verweildauer (nicht zu lange, aber auch nicht zu kurz) zu berechnen. Und damit wären wir fast wieder bei dem Problem, was auch für die Solarien gilt, wo man auf Anfrage nach der Intensität der UVB-Strahlung keine wirklich zufriedenstellende Antworten bekommt.

Vorsicht: Es gibt Anbieter im Netz, die zwischen Tageslichtlampen und UVB-Lampen keinen Unterschied machen und Tageslichtlampen als Möglichkeiten der Vitamin-D-Produktion anpreisen („Immer mehr werden die Tageslichtlampen auch von Ärzten empfohlen. Das künstliche Licht dieser Lampen simuliert das Tageslicht und versorgt die Menschen mit dem nötigen Vitamin D. Damit Sie eine geeignete Tageslichtlampe finden können und die entsprechendes Dosis an Vitamin D abbekommen, können Ihnen Tageslichtlampe Tests bei der Auswahl des richtigen Gerätes behilflich sein.“) (8). Danach gibt es die entsprechenden Links zu Amazon, wo man diese „Wunderlampen“ käuflich erwerben kann. Es liegt hier die Vermutung nahe, dass ein Kauf über diese Links zu einem entsprechenden Bonus für den Webseitenbesitzer von Amazon führt.

Also hier scheint das Geschäft vor der Gesundheit im Vordergrund zu stehen, wieder einmal.

Fazit

Tageslichtlampen sind keine UVB-Lampen. Sie werden zur Lichttherapie eingesetzt und sind so konstruiert, dass keine UV-Strahlung von ihnen ausgeht. Und damit scheiden sie für die Produktion von Vitamin D aus. Wer sich sein „Mini-Solarium“ zu Hause leisten möchte, der ist auf den Erwerb von UVB-Lampen angewiesen.

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Quellen

René Gräber

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2 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Ich empfehle allen das 1a Buch vom Prof Spitz „Superhormon Vitamin D, so aktivieren Sie Ihren Schutzschild gegen chronische Krankheiten“, sollte auch nur die Hälfte zu 100% stimmen, wäre das schon fast zu toll, ich denke aber es stimmt fast alles.
    Bekommt man zu unter 8 Euro, bei ebay+Co wie neu noch einiges günstiger.
    OM- Bücher darf man aber nicht wie einen Roman lesen, ich lese nur immer um 10,… Seiten, markiere Wichtiges gelb, dann nach Wochen nur das noch 1-3 Mal, dann kann man ca. 95 % davon

  2. Wer hat Erfahrungen mit sehr hohen Dosen D3, wer z.B. tgl. um 30 000 I.E. nimmt, der muss natürlich das Ca aus dem Blut mit K2 (reichen dann 100,… mcg K2 ? ), Mg,… in die Knochen bringen, damit es sich nicht in den Adern ablagert.

    Die Frage ist, wann werden die vielen pos NW mit D3 , evtl. neg, ? ,
    Spitz schreibt ab 150 ng/ml wird D3 langsam toxisch, man muss also 1-2 Mal pro Jahr messen und nur D3 nicht mit noch extra Ca zusätzlich nehmen.

    Die vielen pos. NW von D3 sind sehr verlockend
    Bei einem 25 OH-Vit.D- Wert um 100 ng/ml wird der Druck ideal gesenkt, konnte mich aus dem Betablocker heraus schleichen, Diab-2 wird weit verschoben, Infarkte jeder Art weitestgehend vermieden,….

    Wie sieht es mit der Steinbildung in der Blase, Niere aus, müsste man dann noch extra etwas nehmen (z.B. Vitamin C,… gegen Ca-Steine, ich nehme aber schon tgl 2x4g Vit. C mit 200 mg Vit. E als Elektronenspender, will zu viele freie Radikale mit dem je einen fehlenden Elektron neutralisieren und so die Oxidation vom LDL hemmen, auch das Vit. E wieder aufarbeiten mit je einem Elektron, dann kommen in der Kombination ganz andere Ergebnisse heraus, als bei einigen einzelnen Vit. E Studien

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