Wie sauber ist unser Trinkwasser? Beispiel Schweiz
Aus der Naturheilpraxis von René Gräber / Kategorie: Allgemein
Das Trinkwasser in Deutschland soll ja angeblich von vorzüglicher Qualität sein.
Ob dieser Anspruch gerechtfertigt ist, das hatte ich in einigen Beiträgen unter die Lupe genommen (danach werfen wir gleich einen erschreckenden Blick in die Schweiz):
Das Ergebnis: Medikamentenrückstände im deutschen Leitungswasser sind keine Seltenheit. Das Gleiche gilt für Nitrate. Dabei sind andere mögliche Rückstände und Verunreinigungen noch nicht berücksichtigt, da man hierzu gezielte Analysen betreiben müsste, um sie zu finden.
Und genau diese Analysen scheint jetzt jemand in der Schweiz für die Schweiz durchgeführt zu haben, wie „20min.ch“ in einem Bericht vom 21. Juni 2023 veröffentlichte.[1]
Saubere Schweiz – unsauberes Trinkwasser?
Die Schweiz gilt als Musterland für Sauberkeit und Ordnungsliebe. Dies scheint mit ein Grund gewesen zu sein, warum die Schweizer ihr Trinkwasser einmal etwas genauer auf Sauberkeit überprüft haben.
Es war ein Schweizer Konsumentenmagazin, „K-Tipp“, welches rund 1000 Trinkwasser-Proben aus der ganzen Schweiz analysieren hat lassen. Dazu hatten über 1500 Schweizer seit April 2023 ihre Wasserproben aus ihren Haushalten „K-Tipp“ zugesandt.
Ein deutsches Labor analysierte die Proben auf PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen[2]). Die bis dato ausgewerteten 872 Proben hatten dann ergeben, dass fast 400 Proben mit diesen Chemikalien belastet waren. Wie sich zeigte, waren die Belastungen zum Teil erheblich.
Maßstab für diese Beurteilung ist ein Grenzwert, der von der europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde aufgestellt wurde und einen Wert von 4,4 Nanogramm/Kilogramm Körpergewicht und Woche für PFAS vorsah. Ob dieser Grenzwert sinnvoll ist oder nicht, das sei einmal dahingestellt. Denn für PFAS, die absolut unnatürliche, vom Menschen hergestellte Substanzen sind, sollte ein Grenzwert von Null das Maß der Dinge sein.
Aber selbst der aktuelle Richtwert von 4,4 wurde in 17 Gemeinden deutlich überschritten, „wenn eine 60 Kilo schwere Person am Tag zwei Liter davon trinkt“. Und zwei Liter sind ein weiterer „Grenzwert“ für eine befriedigende Versorgung mit Wasser, wenn es um eine gesunde Lebensführung geht.
Auch hier gibt es keinen Grund, Entwarnung zu geben, wenn es um die mögliche Alternative geht, den Flaschenwassern: Mineralwasser aus PET-Flaschen waren ebenfalls belastet, wenn auch „nur“ zwei von 20 Wassern, in denen PFAS nachgewiesen wurde.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Tatsache, dass es regionale Unterschiede in der Schweiz zu geben scheint. Die Nord-Schweiz, besonders Zürich, scheinen deutlich stärker belastet zu sein als Regionen aus dem Süden der Schweiz. Allerdings sind auch vergleichsweise wenig Proben aus dem Süden der Schweiz eingereicht worden, sodass ein zuverlässiger Vergleich wenig wahrscheinlich ist.
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Konsequenzen
Angeblich will das „Bundesamt für Landwirtschaft“ die schweizerischen Grenzwerte für PFAS überarbeiten. Der Beitrag erwähnt weiter, dass die EU ein Verbot aller PFAS in Erwägung zieht, was ich für einen überraschend und ungewohnten Schritt der EU in die richtige Richtung halte.
Für die Schweiz würde es dann darauf hinauslaufen, dass PFAS nur noch da eingesetzt werden darf, wo es keine Alternativen gibt. Als Beispiel wurde hier die Schutzkleidung bei der Feuerwehr genannt, wo nur mit PFAS behandelte Textilien einen Schutz vor Säuren etc. garantieren.
Wie kann man selbst PFAS vermeiden?
Inzwischen ist es fast zu spät, da PFAS sich erfolgreich in der Umwelt hat verbreiten können. Dennoch gibt es Möglichkeiten, sich vor einem „Tsunami“ an PFAS zu schützen. Dazu zählt das Vermeiden von Teflon-Pfannen (Alternativen: Eisen- oder Keramikpfannen); Vermeidung von Imprägnierungssprays – stattdessen natürliche Fette oder Wachse; Vermeidung von Einweggeschirr aus Karton – zugunsten von Geschirr aus Glas oder Porzellan.
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