Als wenn ich es nicht gewusst hätte! Erst neulich in meinem Artikel über „Pillen fürs Leben“ schrieb ich über die in den USA seit Ende der 1990er Jahre eingeführte Werbung für Arzneimittel. Ich mutmaßte auch, dass die Amerikaner – als „ewige Vorreiter“ für uns – wohl über kurz oder lang auch in dieser Sparte den Wegbereiter mimen werden. Heute ist es dann so weit. Die Deutschen ziehen nach, und das viel schneller als ich es für möglich gehalten hatte…
Wieder einmal ist – vollkommen an der Öffentlichkeit vorbei – ein Gesetz „ummodelliert“ worden: das Heilmittelwerbegesetz. Dies geschah erst jüngst, Ende Juni dieses Jahres. Und Antreiber für diese Gesetzesänderung war (gem. eines taz-Berichtes https://taz.de/Aufweichung-von-Restriktionen/!99270/) das Bundesgesundheitsministerium.
Leise schleichend werden erst einmal Werbemaßnahmen für rezeptfreie Medikamente gestattet. Diese Maßnahme ist jedoch eindeutig die Vorbereitung für eine vollkommene Umkrempelung des Heilmittelwerbegesetzes, das dann in seiner endgültigen Version auch Werbung für alle Medikamente vorsehen wird. Aber man will ja nicht mit der Tür ins Haus fallen und möglicherweise ein paar Zeitgenossen verschrecken. Doch nicht nur die Pillen werden wir bald im Werbeprogramm von Radio und Fernsehen zu sehen bekommen (und dafür dürfen wir auch noch Rundfunkgebühren bezahlen). Es ist jetzt auch vorgesehen, dass man die schöne, heile Legolandwelt der Pharmaindustrie mit Kranken ausschmücken darf, dass man deren Krankengeschichten als sogenanntes „Testimonial“ hernehmen kann und Ärzte im strahlend weißen Arbeitsfrack ablichten darf. Je persönlicher die Werbung, desto effektiver.
Manche werden mir vielleicht eine Doppelmoral vorwerfen, weil ich ja auch für meine Bücher (zum Beispiel für meine Heilfasten-Anleitung) solche „Testimonials“ verwende – aber ich denke zwischen Medikamenten und Büchern ist schon noch ein Unterschied, oder?
Während man sich über die „Testimonials“ noch streiten könnte, finde ich es umso wundersamer, wenn die Pharmaindustrie dazu auch ab sofort Preisausschreiben und Verlosungen durchführen darf. Überzeugte Anwender auftreten zu lassen sind eine Sache – aber Verlosungen und Preisausschreiben? Wenn ich also zum Beispiel beim Inkrafttreten der Endversion des Heilmittelwerbegesetzes (in der Werbung für alle Medikamente erlaubt sein soll), in einem solchen Preisausschreiben eine Packung „Krankheit-Weg“ gewinnen würde, dann müsste ich mir noch die richtige Krankheit für die gewonnene Packung zulegen?
Die Pharmaindustrie wird sich beeilen, dieses neue Produkt auch über andere Kanäle zu bewerben und uns allen versichern, dass mit „Krankheit-Weg“ ein Durchbruch der modernen Medizin gelungen ist, der seinesgleichen sucht.
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So stelle ich mir die Aussagen der werbenden Pharmafirmen vor:
Mit „Krankheit-Weg“ ist es soooo schön, schwer krank zu sein! Denn es ist so schön, wenn der Schmerz nachlässt bzw. die Symptome der Erkrankung. Und damit dieses schöne Gefühl auch nachhaltig ausgekostet werden kann, versichern wir Ihnen als Hersteller von „Krankheit-Weg“, dass an der Grunderkrankung nichts gerüttelt wird. Denn „gerüttelt“ wird ja auch nur in der Homöopathie – und sie wissen ja, was Sie davon zu halten haben. Und jedes Mal, wenn es Ihnen wieder etwas schlechter geht – das ist meistens in den frühen Morgenstunden – dann helfen Ihnen ein oder zwei Tabletten „Krankheit-Weg“ um sich wieder wie neugeboren zu fühlen. Großer Vorteil von „Krankheit-Weg“: Es kann wahlweise auch als Insekten- und Unkrautvernichtungsmittel eingesetzt werden! Wenn das nicht innovativ ist!
Aber so weit sind wir ja noch nicht. Und das Präparat „Krankheit-Weg“ gibt es auch natürlich (noch) nicht. Aber auch mit der schrittweisen Aufweichung des Heilmittelwerbegesetzes könnte sich schon richtig Schindluder treiben lassen, denn: auch rezeptfreie Medikamente haben Nebenwirkungen, besonders wenn man sie hoch genug dosiert. So denken viele Anwender, dass „Viel auch viel hilft“. Was sie aber nicht mit in Betracht ziehen ist, dass es in der Dosis-Wirkungs-Beziehung immer einen oberen therapeutischen Bereich gibt, ab dem die Wirkung nicht mehr gesteigert werden kann – dafür aber die Nebenwirkungen rasant an Vehemenz aufholen. Aber da gibt es ja noch die anderen rezeptfreien Pillen, die gegen die Nebenwirkungen der ersten Pillen vorzüglich geeignet sind. Auf diese Weise schafft man sich einen erweiterten Markt und noch mehr Umsatz. Toll!
Und der Kunde „Patient“ wird auch durch die Werbung in die Lage versetzt, dem Arzt eine Wunschliste mit Medikamenten zu präsentieren. Es ist denkbar, dass unter dem Strich Patienten dem Arzt diktieren, was er ihnen zu verschreiben hat. Bei den rezeptfreien Präparaten ist der Arzt nicht notwendig, um diese Präparate zu erwerben. Da geht der Patient direkt in die Apotheke. Aber in den kommenden Zeiten, wo auch verschreibungspflichtige Medikamente beworben werden dürfen, wird dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Ausnahmesituation bleiben. Der Arzt wird süße Miene zum sauren Apfel machen müssen, in den er zu beißen hat. Denn wenn er nicht verschreibt, was der Patient (= Kunde) haben will, dann sucht der sich einen anderen Arzt, der das macht, was er will. Der Arzt verkommt dann teilweise oder sogar ganz zum Verschreibungsbüttel, der vom Patienten nur benötigt wird, um an die gesetzlich erforderliche Unterschrift unter dem Rezeptschein zu kommen. Besser kann sich die Schulmedizin nicht abschießen lassen!
Es ist teilweise schon ekelhaft, was da im Gesundheitswesen der Bundesrepublik Pharmaland abläuft. Da wird nicht nur der Zugang zu chemischen Substanzen für die Bürger erleichtert, nein, es wird auch Sorge getragen, dass der Konsum selbiger Substanzen durch Werbung gefördert wird. Denn das ist das eigentliche Anliegen von Werbung: Umsatzsteigerung, Ankurbelung des Konsums, Profitmaximierung. Die Werbung wird mit einiger Sicherheit so gestaltet werden, dass wir angeblich alle latent krank sind und damit unbedingt dieses und jenes rezeptfreie Präparat zu uns nehmen sollten. Und weil es so schön umsatzschwanger ist, wird auch die Prophylaxe, die sonst von der Schulmedizin eher als evidenzbasiert sinnlos oder überflüssig angesehen wird, ins Programm der Werbeargumente mit aufgenommen.
Einen kleinen Vorgeschmack haben wir ja schon bekommen mit der Acetylsalicysäure (bekannt unter dem Markennamen Aspirin) in Bezug auf die „Prophylaxe“ von Herzinfarkten und Schlaganfällen. Von den Nebenwirkungen redet in der Werbung keiner, denn dazu sollen wir ja unseren Arzt oder Apotheker befragen. Und was soll der uns denn dazu sagen? Die „Nebenwirkungen“ werden verschämt in Fachkreisen diskutiert und zum guten Schluss als unvermeidbar hingestellt. Für uns Patienten wird dies so dargestellt, dass „der zu erwartende Nutzen den zu erwartenden Schaden signifikant übersteigt – und das ist halt nun mal so“. Übrigens: mehr zur Acetylslicylsäure finden Sie in meinem Beitrag: http://www.naturheilt.com/medikamente/acetylsaliclsaeure.html
Auf der anderen Seite, und das passt 100-prozentig ins Bild, werden nebenwirkungsfreie bzw. nebenwirkungsarme Naturheilmittel als „potentiell gefährlich“ auf den Index gesetzt. Sie sind deshalb gefährlich, weil es in der Tat mal ein paar fiese Nebenwirkungen gegeben hat – 2 von 500.000. Bei den Pharmaprodukten sind Nebenwirkungsraten von 30% und mehr keine Seltenheit. Aber das stört niemanden. Hier versteigen sich die Protagonisten der Chemie sogar dazu, diesen Substanzen eine außergewöhnliche hohe Sicherheit und Verträglichkeit zu bescheinigen. Aber bei 2 zu 500.000, das klingt bedrohlich, oder?
Für mich ist damit sonnenklar: Wer „2 zu 500.000“ umdichtet in „eine hohe Nebenwirkungsrate“ und 30 Prozent Nebenwirkungen als sicher einstuft, der hat keine Ahnung von Mathematik oder er verdreht die Realität, weil er ein perfides Interesse hat, das die Realität nicht akzeptieren kann. Darum wundert es mich auch nicht, wenn sogenannte „wissenschaftliche“ Studien so manipuliert, gedehnt, gepresst, gestaucht usw. werden, bis das Ergebnis raus kommt, was man vor Beginn der Studien zu erzielen wünschte. Ich berichtete darüber bereits in „Erfundene Arzneimittelstudien„.
Na denn: Prost Mahlzeit.
Ach so: wollen Sie jetzt immer noch eine Packung „Krankheit-Weg“ kaufen?
Und falls Sie noch nicht genug haben, schauen Sie sich unter dem Stichwort: Medikamentenskandale auf meiner Webseite um oder sehen Sie sich den Beitrag zum Pharmakartell an.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter dazu an:
Beitragsbild: pixabay.com – Matvevna
30. August 2012 um 09:33
Sehr guter Beitrag!!!!
30. August 2012 um 10:05
Sehr klare und hirnanregende Information, vielen Dank!
Das müsste im Gegenzug für die „Naturheiler“ bedeuten, dass sie dieselben Methoden einsetzen dürfen- und damit ist „Gretchen Müller“ wieder mal sehr überfordert…
30. August 2012 um 10:30
Sehr geehrter Herr Gräber,
ich hätte da mal eine andere Frage??
Was wissen Sie von der Andullationstherapie?
Es war ein Mann bei uns und ich habe es ausprobiert (in einer kostenlosen Studie).
Aber ich hatte den Verdacht, dass es doch auch dem Überteuerten Produkt gewidmet war.
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Ruzica Millecker
30. August 2012 um 11:10
„wenn die Pharmaindustrie dazu auch ab sofort Preisausschreiben und Verlosungen durchführen darf“
Super Möglichkeit!!!
Das kann natürlich auch auf rezeptpflichtige Medikamente ausgedehnt werden. Dann gibt es als Zugabe zu dem Gewinn auch noch das Rezept gratis.
Volker Specht
30. August 2012 um 11:15
Danke Herr Gräbner,
zu meiner Klarheit: Ich darf also auch Werbung für Naturheilprodukte machen?
Übrigens sehen Sie sich einmal den Bericht in Schweiz5 über Neudeutschland an: schweiz5.ch/v2/?p=1239
( vorletzter Beitrag).
Ich möchte Sie auch auf die Plattform Okitalk hinweisen.
30. August 2012 um 11:20
Genau so ist es. Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen!
30. August 2012 um 11:20
Wie können Medikamente überhaupt gut für den Menschen sein, wenn sie nach Ablauf extra „ordnungsgemäß“ entsorgt werden müssen, damit die Umwelt nicht in Gefahr ist?
Medikamente sind für mich das für den Körper, was Polyester & Co. in Bezug auf Kleidung ist. Manchmal tut es mir nichts und manchmal doch. Ich muss immer entscheiden in Rücksprache mit meinem Körper.
Von daher birgt Werbung für Medikamente keine Gefahr für mich persönlich. Es ist ja so, dass Kranksein in der Werbung schon zu Hause ist. Dadurch wird für mich auch offensichtlich, dass es lediglich um das Geldverdienen geht. Sonst bräuchte man nicht werben.
D.h. doch auch, dass einige ihre Felle schwimmen sehen. Ein letztes Aufbäumen der Unvernunft?
Die Natur ist im Kommen. Das bemerke ich überall.
LG Sita
30. August 2012 um 11:28
Danke für diesen wunderbaren Artikel – wie immer: informativ, aufschlussreich und unverschönt!!!
Erschreckend wie die Pharmaindustrie vorgeht, manchmal möchte ich mir gar nicht ausmalen, wie die Zukunft diesbezüglich aussieht, Deine Beispiele sind sehr realitätsnah, ich denke auch, dass es genau darauf hinauslaufen wird.
Für Leseratten: zu dem Thema Pharmaindustrie gibt es einen sehr gelungenen Krimi (Hintergundwissen und Spannung in einem): Die letzte Flucht von Wolfgang Schorlau.
Chemiecocktails mit starkem Nebenwirkungen und fraglicher Wirkung werden verschönt und konsumentenfreundlich beworben – alternative Heilverfahren oder natürliche Produkte „ohne“ Nebenwirkungen und mit effektiven Ergebnissen weiterhin verteufelt. Manipulation in stärkstem Ausmaß –> Ergebnis: eine Bevölkerung mit immer mehr Krankheiten und Symptomen -> was Besseres kann den Pharmakonzernen gar nicht passieren!
Schöne Grüße,
Sarah Backes
30. August 2012 um 12:27
Leider entspricht dieser Bericht der Wahrheit! Die Pharmariesen präsentieren „neue“ Medikamente, wissen aber nicht genau für was es gut sein soll! Macht nichts – man erfindet eine neue Krankheit dazu! Ist auch nichts Neues! Gewinn ist wichtig, nicht der Mensch. Das einzige was hilft: Betroffene sollten sich genau informieren über Wirkung und Nebenwirkung … und grundsätzlich: nichts kaufen wofür Reklame gemacht wird.
Wenn Heilpraktiker Reklame machen, werden sie bestraft!
Wie weit geht die Macht der Pharmariesen, die keine Interesse an „Gesunden“ haben ?
30. August 2012 um 12:45
Es wurde von der Meda pharma im maerz gesagt,dass strodival mr wieder am 1.september auf den markt kommt.Nun ist heraus gekommen ,dass die Zulassungsbehörde Bundesamt für Arzneimittel die Zulassung für strodival zum 1.August2012 entzogen hat.Die Firma Meda muss es schon gewusst haben.
30. August 2012 um 12:49
sehr guter Artikel. Ich muß 1 mal im Quartal für ein Schilddrüsenpräparat zum Arzt. Bei fast jedem Besuch sieht man dort Vertreter der Pharmazie mit kostenlosen Produkten für den Arzt zu dessen freier Verfügung. Dieser Medikamenten-Überschuß wartet dann dort im Schrank darauf, dem Patienten mit der passenden Krankheit verschenkt zu werden.
Auch das ist heute schon ein Kommerz, ein Verlust der Neutralität gegenüber den Medikamenten für den Arzt. Der Patient als Versuchskaninchen und Abnehmer. Durch die Werbung wird es wohl noch offenkundiger und schlimmer.
Anderes Beispiel: Während es als umstritten gilt, mal über bittere Aprikosenkerne in der Krebsbehandlung nachzudenken, ist es völlig akzeptabel sich durch Medikamentenpakete und Bestrahlung mitvergiften zu lassen.
Danke für Ihre immer guten Anregungen.
Mit freundlichem Gruß
Sabine B.
30. August 2012 um 13:00
Wenn ich mir die Forenseiten anschau, die ich besuche, werde ich nervenderweise schon jetzt mit jedem Müll zugeschüttet. Aber da mit dieser Werbung die Seiten bezahlt werden, regt sich darüber niemand auf.
Bereits in der Schule müsste den Kindern der verantwortungsvolle Umgang mit Werbung nahegebracht werden müssen.
Doch so, wie es hier abgeht, können Pharma & Co. sicher sein, dass die Kranken nicht weniger werden und die Verdienstmöglichkeiten noch lange nicht versiegen werden.
30. August 2012 um 14:24
Ja, das war doch schon immer so, dass die GROßE PHARMAINDUSTRIE so Druck ausüben kann.
Sie versuchen ja auch schon seit Jahren zu verhindern, das „freie Unternehmen“ Nahrungergänzungsprodukte verkaufen.
Ich weiß nur Eines: Produkte aus der reinen Natur sind die Besten, egal ob für die Körperpflege, Haushaltsreinigung oder Nahrungsergänzung.
Mir hat alles sehr gut geholfen.
Am allerwichtigsten ist nur, dass man darauf achtet, nicht PRodukte zu verwenden, die chemischen Ursprung haben, also künstliche Vitamine usw.
30. August 2012 um 15:31
Die Pharmaindustrie besitzt einfach nach wie vor eine zu große Lobby.
Ich wünsche mir, dass öffentliche Aufklärung wie Sie sie betreiben, bei möglichst vielen Menschen ankommt und zum Umdenken anregt.
Es heißt zwar oft:“Was kann ich als einzelner schon tun?“ Doch je mehr Menschen sich von der Homöopathie überzeugen lassen (und die Tendenz ist denke ich durchaus steigend), desto eher muss die Politik und die Industrie umdenken.
Das sollte letztendlich das Ziel sein. Allerdings darf man natürlich nicht alle Pharmazeutika grundsätzlich verteufeln. Es gibt eine Vielzahl unverzichtbarer Medikamente, welche richtig eingesetzt und dosiert durchaus sinnvoll sind und lebensrettend sein können.
Mit frischen Seeluft-Grüßen
Anja Spottock
30. August 2012 um 15:41
Als Hersteller von naturreinen Heilerde-Produkten können wir den Inhalt nur bestätigen. Die gesamte Gesetzgebung zielt nahezu auf eine Beseitigung jahrhundertealter Naturheilmittel bzw. erschwert deren Vertrieb von Jahr zu Jahr. Die EU geht leider den Weg weg von der Natur hin zur Pharmazie. Dabei haben beide Bereiche ihre Berechtigung und sie könnten sich gut ergänzen.
30. August 2012 um 15:46
die azetylsalylsaure wurde 2 mal falsch geschrieben, einmal fehlt ein a und zum anderen ein y.
Ansonsten ist der Beitrag große klasse, wie alle anderen bisherigen auch.
Grüße
30. August 2012 um 16:44
Es geht um einen Menschen, der einen Schlaganfall hatte und bei dem verschriebene Medikamente stapelweise auf dem Tisch lagen, mit der klaren Ansage des Arztes, ‚Wenn Sie das nicht nehmen, kann ich Ihnen nicht mehr helfen!‘ Die Nebenwirkungen dieser Medikamente waren zahlreich und auch potenziell schwer. Eine Nebenwirkung (unkontrolliertes Zucken von Gesichtsmuskeln) sollte ggf. erst nach der Behandlung auftreten und dann aber nicht mehr behandelbar sein. Mir ist aufgefallen, dass es die Pharmaindustrie ganz einfach hat, zu ihrer rechtlichen Absicherung alle möglichen potenziellen Nebenwirkungen aufzulisten. Aber was macht der Patient, um nachzuweisen, dass ihm tatsächlich durch Medikamente Schaden entstanden ist? Mir ist immer so übel – Das tut uns Leid, vielleicht essen Sie etwas, das Sie nicht vertragen? Ich habe so einen trockenen Mund – Na ja, das ist nun mal in Ihrem Alter so. Sie sollten einfach mehr trinken. Und was macht man, wenn man mehrere Medikamente mit ähnlichen potenziellen Nebenwirkungen einnimmt? Es ist absolut illusorisch, dass der Patient die Pharmaindustrie (oder den Arzt) belangen kann, wenn ihm Schaden entsteht.
30. August 2012 um 17:23
Ja, auch von mir ein Danke für die Infos. Was mir mehr Kopfzerbrechen verursacht, vielleicht stehe ich auch alleine da, ist die geplante Krebsdatenbank. Auf der einen Seite gut, frage ich mich, was wird mit der Information gemacht? Wird uns schulmedizinisch geholfen? Fällt alles heraus, was komplementär zur Schulmedizin angewendet wird, heraus? Ich bin selber krebskrank, bin 2009 an einem Glioblastom operiert worden, habe an einer Medikamentenstudie teilgenommen. War auch alles super, gebe ich gerne zu. Nach einem Rezidiv, war ich, klar, für die Studie unbrauchbar und „flog“ raus. Ich bin ja nun statistisch gesehen tot, fühle mich aber sehr lebendig, Dank der vielen Wege, die ich, fernab von der Schulmedizin mache mit Unterstützung meiner Heilpraktikerin, einer Hyperthermieklinik in der Pfalz und der vielen guten Ratschläge und Hilfestellungen der Mitpatienten.Würde dieser Weg dann wegfallen für die Menschen, die in diesen Zeiten erkranken und sich viele „nur“ an die Erfahrungen dieser gemeinsamen Krebsdatenbank halten? Kommen denn Menschen wie ich auch darin vor? Mit Erschrecken nahm ich zur Kenntnis, dass die Krankenkassen ihre Versicherten regelmäßig an Krebsvorsorgen erinnern wollen. Was geschieht denn, wenn wir dem nicht nachkommen? Wird dann, im Falle einer Krebserkrankung die Versicherungsleistung verwehrt? Wie ja auch allgemein bekannt ist, erkranken wir Menschen im Laufe unseres Lebens mehrere Male unbemerkt an Krebs. Der Körper wird damit fertig und unsere Abwehr kann dem Einhalt gebieten. Erst mit dem Wissen, dass wir an Krebs erkrankt sind, kommt die Panik und die Angst ins Bewusstsein und wir haben dann schon verloren. Durch meinen Hirntumor hat der Krebs an Schrecken für mich verloren. Vielleicht, weil mir seit Jahren bewusst ist, dass ich eine tickende Zeitbombe im Kopf habe, die jederzeit explodieren kann, zumindest habe ich es im Griff und kann meinen eigenen alternativen Heilungsweg gehen. Wenn ich dann durch eine solche Vorsorge erfahren würde, dass ich auch noch zusätzlich einen anderen Krebs habe, weiß ich nicht, wie ich damit umgehen sollte, zumal bestimmt kein Arzt sagen würde, ja, Sie schaffen das schon, bisher haben Sie Ihre Erkrankung auch gut verkraftet. Einzig meine Heilpraktikerin sagt mir, dass ich wie ein Wunder bin, da ich so fit bin und sie es kaum glauben kann, dass ich ein Glioblastom habe.Würde mich interessieren, wie andere darüber denken.
30. August 2012 um 17:34
Super Beitrag – mir gefällt Ihre Art, Sie bringen es einfach unverblümt auf den Punkt. Leider werden unsere guten Naturheilmittelhersteller der Werbestrategie nie und nimmer folgen können, da sehr sehr große Haufen Geld benötigt werden, die in der Regel eine kleinere Herstellfirma gar nicht bewältigen kann, somit werden wir leider nur mit Bayer & Co…. in Zukunft vollgestopft. Ich denke auch, dass bald der Arzt nur mehr der Unterschreiber ist, ausführendes Zufriedenheitsorgan bei Patienten. Letzlich ist es aber auch so, dass heutzutage ein Arzt auch nicht mehr richtig untersuchen kann wenn er es auch wollte, da er die Kosten nicht erstattet bekommt, der Patient von sich aus Verschiedenes ausprobieren möchte da er sich sowieso alleine gelassen fühlt, da kommt doch die Werbung grad richtig…. dieser Beruf wird in Zukunft sicherlich noch erbärmlich werden, ist er ja jetzt schon. Wie viele Ärzte sind auf einmal privatzahlende Naturheilärzte geworden… warum wohl??? Freut mich auf der anderen Seite für unsere guten Heilpraktiker, die sich spezialisieren und teilweise Wunder verbringen können, denn in deren Hände laufen die Patienten. Schade nur dass wir dann trotzdem sehr viel Krankenkassenbeitrag leisten müssen, was wohl dann in keiner Relation mehr steht wenn die gesundheitlichen Leistungen dann sowieso privat beglichen werden müssen.
31. August 2012 um 00:16
Mal wieder sehr informativ,lieber Herr Gräber. Heutzutage zählt wohl nur noch der Profit bei der Pharmaindustrie.Und dafür werden dann auch noch Millionen von Versuchstieren zu Tode gequält. Wäre schön,wenn Sie auch hierrüber mal etwas berichten Könnten. Viele GFrüße …Wolfgang
31. August 2012 um 09:03
Ihre Worte, lieber Herr Graeber, sind traurig, aber wahr.
Und die Pharma-Industrie wird noch mehr auf die Baeume steigen, wenn Redox signalisierende Molekuele, die nicht toxisch sind, da Bestandteil unseres Zellen, in immer groesserem Ausmass die Runde machen und das Produkt in vielen Faellen tatsaechlich als „Krankheit-Weg“ (z. B. Diabetes) den Markt durchdringen wird.
Auf zu interessanten Zeiten und viele Gruess
Rieke
31. August 2012 um 10:08
Es ist schon sehr schlimm, daß wir in vielen Fällen so an der Nase herumgeführt werden. Die Menschen verunsichern immer mehr und bekommen selten die notwendige Hilfe. Oft ist es besser sich auf sein eigenes Bauchgefühl zu verlassen!Gruß Ingrid
31. August 2012 um 11:02
Ein weiterer Grund völlig auf den TV zu verzichten! Ich schalte bei Werbung immer gleich weg – diese Gehirnwäsche kann ich nicht ausstehen! Und wenn dann noch Medikamente dazukommen, nein Danke!Und dafür soll man auch noch zahlen???!Unsere Pharmalobby ist einfach zu mächtig! Doch wie gelingt es diese riesigen Arbeitgeber ein wenig von den Politikern fernzuhalten?Die Macht der Verbraucher sollte
es einrichten, aber dazwischen steht wieder die Gehirnwäsche zahlreicher (bezahlter) Medien!
31. August 2012 um 23:53
Hallo Gerd,
da bin ich ganz deiner Meinung.
Ich höre im Auto auf dem Weg zur Arbeit klassische Musik und schon seit Jahren nicht mehr den Radiomüll. Fernsehen habe ich auch gestrichen. Es geht mir super dabei und wenn etwas wichtiges passiert bekomme ich es trotzdem mit.
Übrigens werfe ich Vorsorgetermine, welche ich ohne mein zutun zugeschickt bekomme in
den Müll, dort wo sie hingehören. Dazu könnte man auch sagen, dass gewisse Berufszweige von der Angst der anderen leben.
Ein kleines Beispiel: Meine liebe Uromi ist vollkommen gesund 89 Jahre alt geworden und 1965 friedlich verstorben. Ich durfte es als Kind miterleben. So wünsche ich es mir auch. Meine alternative Ärztin meinte dazu als Kommentar: Ihre Uromi kannte bestimmt keine Vorsorgeuntersuchungen.
Alles Liebe und Gute für alle.
1. September 2012 um 07:48
Während die Deutschen durch die Fußball Europameisterschaft abgelenkt waren wurden diverse Gesetzte im Eilverfahren ummodelliert.
Ein Schelm, wer böses dabei denkt…
11. September 2012 um 20:07
Die Werbung für rezeptfreie Medikamente scheint ja fast noch die harmlose Variante zu sein. Ich habe im Urlaub das Buch „Patient im Visier“ von Caroline Walter und Alexander Kobylinski gelesen (beide arbeiten auch für das ARD-Magazin „Kontraste“). Da bleibt einem glatt der Atem weg, wenn man sieht, wie die Pharmakonzerne das Werbeverbot für rezeptpflichtige Arzneimittel umgehen und mit welchen ungeheuerlichen Tricks gearbeitet wird, um riskante Pillen an den Patienten zu bringen, der dadurch nicht gesünder, sondern nur noch kranker wird! Also: Es gibt sie schon, die Werbung für verschreibungspflichtige Mittel, auch wenn sie vom Gesetz noch verboten ist.
21. Oktober 2012 um 21:07
Es gibt doch immer solch Unbelehrbare (auch – und vor allem durch die Werbung Infizierte), die die Homöopathie und sämtliche andere alternativen Heilmethoden als Quacksalberei abtun, weil die chemische Keule doch sooo schnell und zuverlässig hilft… Aspartamgetränke, weil man ja abnehmen möchte… Nackenversteifungs-OP wegen einer Atlasverschiebung und daraus resultierendem permanenten Schwindel…
Ich habe noch die Worte meiner an der Chemotherapie sterbenden Mutter in den Ohren: „Kind, tu das weg, das sehen die Ärzte hier gar nicht gerne…“
Ach, ja, ein Ostheopath hat meine Schwindelattacken in 2 Sitzungen behoben. Kosten: 16 Euro!
Und der neueste Kracher: Seit ich Voltaren benutze, sieht mein Garten jetzt viel schöner aus… HÄ???