Aus der Naturheilpraxis von René Gräber / Kategorie: Allgemein

Wie alt kann ein Mensch werden, wenn er nicht vorher an Krankheit oder Unfall stirbt? 100 Jahre? 120? Oder gar mehr? Immer wieder tauchen Berichte über Menschen auf, die angeblich weit über 110 Jahre alt wurden. Sicher ist: Manche schaffen es tatsächlich in diese Region – und bei ihnen finden Forscher immer wieder ein auffälliges Muster in der Genetik.

Ein Gen spielt dabei eine Schlüsselrolle: FoxO3a. Manche nennen es auch das „Methusalem-Gen“. Wer diese Variante in sich trägt, hat statistisch bessere Chancen, sehr alt zu werden. Aber bevor jetzt jemand denkt, Langlebigkeit sei reine Glückssache: Das Entscheidende ist nicht, ob wir das Gen besitzen – sondern ob wir es aktivieren.

Was macht FoxO3a?

FoxO3a ist ein Transkriptionsfaktor – also ein Schalter, der viele Gene in unseren Zellen ein- oder ausschalten kann. Es reguliert Prozesse wie:

  • Abwehr von oxidativem Stress
  • Reparatur beschädigter Zellen
  • Aktivierung der Autophagie (Zellrecycling)
  • Kontrolle von Insulinsensitivität und Stoffwechsel
  • Unterdrückung von Tumorwachstum

Kurz: Es ist ein Meisterregler für Gesundheit und Langlebigkeit. Wer ein aktives FoxO3a hat, schützt sich besser vor Entzündungen, Diabetes, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen – also genau den Leiden, die unsere Lebensspanne oft drastisch verkürzen.

Können wir FoxO3a beeinflussen?

Ja – und zwar deutlich. FoxO3a wird aktiv durch „milden Stress“ – die sogenannte Hormesis. Das sind sind Reize, die den Körper fordern, ohne ihn zu zerstören. In der Naturheilkunde kennen wir diese Prinzipien seit langem, die Molekularbiologie gibt ihnen heute die Erklärung.

Was wirkt nachweislich:

  • Fasten und Kalorienreduktion: Schon 16 Stunden Fasten können Signalwege aktivieren, die FoxO3a hochregulieren. Längeres Heilfasten verstärkt den Effekt.
  • Bewegung: Vor allem Ausdauer und intensives Krafttraining schalten die Stressantwort an, die FoxO3a aktiviert. Regelmäßig trainierte Menschen zeigen eine robustere Zellregulation.
  • Pflanzenstoffe: Quercetin (Zwiebeln, Äpfel), EGCG (Grüntee), Curcumin (Kurkuma) oder Spermidin (Weizenkeime, Soja, Brokkoli) fördern die Signalwege, in denen FoxO3a eine Rolle spielt.
  • Hitze und Kälte: Sauna, Eisbad oder Wechselduschen aktivieren Hitzeschockproteine – eng gekoppelt an FoxO3a.
  • Rhythmus und Schlaf: Chronischer Schlafmangel und Lichtmüll in der Nacht dämpfen FoxO3a. Regelmäßiger Schlaf und ein klarer Tag-Nacht-Rhythmus sind dagegen ein Jungbrunnen.

Der naturheilkundliche Blick

Wenn ich auf meine Praxisjahre zurückblicke, erkenne ich sofort: Das sind die klassischen Verfahren, die Naturheilkunde immer schon empfohlen hat. Fasten, Bewegung, Pflanzenkost, Wechselreize, gute Lebensordnung – das sind keine „alten Zöpfe“, sondern genau die Lebensstilfaktoren, mit denen wir FoxO3a und andere Langlebigkeitsgene trainieren.

Fazit

FoxO3a ist kein Zauberschalter, der uns automatisch 120 Jahre alt macht. Aber es ist ein biologischer Hebel, den wir selbst beeinflussen können. Die moderne Genforschung bestätigt damit, was naturheilkundliche Ärzte seit Jahrzehnten sagen: Wir altern nicht einfach nach Kalender, wir altern nach Lebensstil.

 

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Beitragsbild: pixabay.com – analogicus

Dieser Beitrag wurde im Jahr 2009 erstellt und letztmalig am 26.8.2025 ergänzt und überarbeitet.

Aus der Naturheilpraxis von René Gräber / Kategorie: Ernährung

2016, World Science Festival in New York. Auf der Bühne: Matthew Liao, Bioethiker an der New York University. Thema des Panels: „Human Engineering and Climate Change“. Liao erzählt dort ganz beiläufig, man könne Menschen mithilfe biomedizinischer Verfahren so verändern, dass sie Fleisch nicht mehr vertragen. Wörtlich:

„Possibly we can use human engineering to make it the case that we’re intolerant to certain kinds of meat … there’s this thing called the Lone Star tick, where if it bites you you’ll become allergic to meat … that’s something that we can do through human engineering.“

Die Argumentation: Der Fleischkonsum sei schlecht fürs Klima, viele Menschen seien nicht willens, auf Steak und Burger zu verzichten – also könne man den Menschen selbst verändern. Die Idee klingt wie eine Science-Fiction-Variante der Klimapolitik. Doch sie wurde von einem Professor für Bioethik auf einem weltweit beachteten Festival ausgesprochen – und zwar ernst gemeint als Denkanstoß.

Der Hintergrund: Alpha-Gal-Allergie

Liao bezieht sich auf ein reales biologisches Phänomen: In den USA verbreitet die Lone-Star-Zecke eine Fleischallergie, die sogenannte Alpha-Gal-Allergie. Nach einem Biss reagieren Betroffene teils heftig auf Rind- und Schweinefleisch. Die Forschung hat den Mechanismus identifiziert: Bestimmte Zuckerreste (Alpha-Gal) auf tierischen Eiweißen lösen eine Immunreaktion aus.

Das Beispiel zeigt: Fleischallergien sind möglich – und mit biomedizinischen Methoden auch künstlich herstellbar. Das ist zwar „nur“ Liao’s „Gedankenspiel“ – aber das wird längst Gehör gefunden haben.

Bioethik oder Biopolitik?

Tja… Man kann diesen Auftritt als intellektuelles Spiel begreifen. Aber die Botschaft ist klar: Statt beim Konsum oder bei der Produktion von Lebensmitteln anzusetzen, denkt man über Eingriffe in den Menschen selbst nach. Nicht die Industrie, nicht das System – sondern der einzelne Körper soll angepasst werden.

Das wirft (wieder einmal) eine Menge Fragen auf:

  • Wer entscheidet, dass Menschen „umprogrammiert“ werden dürfen?
  • Was ist mit Wahlfreiheit und Selbstbestimmung?
  • Und: Ist es überhaupt Aufgabe der Bioethik, solche Szenarien als „Lösung“ für Weltprobleme zu diskutieren?

Ein gefährlicher Paradigmenwechsel

Solche Vorschläge markieren einen Trend: Die Debatte verschiebt sich vom Gestalten der Umwelt hin zum Gestalten des Menschen. Das klingt modern, technisch, machbar – aber es hat Konsequenzen. Die Grenze zwischen medizinischer Therapie (Krankheiten heilen) und sozialtechnischem Experiment (Menschen an politische Ziele anpassen) wird fließend.

Die Pointe: Während Politiker und Wissenschaftler seit Jahren predigen, dass Aufklärung, freiwilliger Verzicht und bewusste Ernährung der Schlüssel seien, diskutiert man parallel über „Human Engineering“ – sprich: Eingriffe, die Freiheit durch Biologie ersetzen.

Und wenn wir uns erinnern, was in der Corona-Zeit plötzlich alles möglich war UND wie viel Menschen bereitwillig mitgemacht haben, dann versteht man, dass solche Ideen längst nicht nur theoretische Gedankenspiele sind.

Fazit

Matthew Liao hat keine Blaupause für eine Fleischallergie-Impfung geliefert. Aber er hat gezeigt, wie weit Teile der akademischen Bioethik schon denken: Nicht Systeme ändern, sondern den Menschen. Das mag als intellektuelles Experiment gedacht sein. Doch es zeigt, wie gefährlich leichtfertig die Idee eines „designten Menschen“ inzwischen ausgesprochen wird. Und das war bereits 2016!

Wir müssen in den kommenden Jahren mehr denn je aufpassen was zu unserem angeblichen Wohl alls ausgerollt werden wird…

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Aus der Naturheilpraxis von René Gräber / Kategorie: Heilverfahren

Wieder ein MLM-Produkt, das sich als Wunderpflaster präsentiert und von dem wahre Wunderdinge berichtet werden.

Ohne bestimmten Grund hatte ich mir als Erstes das angesehen, was mich am wenigsten interessiert: Den Vergütungsplan. Vielleicht weil mir eine Überschrift ins Auge stach, die versprach: „Wohlstand leicht gemacht“.

Derartige Aussagen sind so rosarote Jubelorgien, dass ich so etwas als Bauernfängerei betrachte. Denn leicht erlangten Wohlstand gibt es nur von einem reichen Erbonkel, nicht jedoch in der Geschäftswelt.

Die Verteilerstruktur von LiveWaves beruht meinen Recherchen auf einem binären System, wo jedes Mitglied „nur“ 2 Downlines hat. Nach meinen Erfahrungen sind binäre Systeme wahre Goldgruben für die Betreiber, weniger für die Mitglieder. Damit wäre für mich das Thema MLM und LiveWave Pflaster abgehakt, zumindest bei der Frage, ob ich hier gegebenenfalls an einer Mitgliedschaft interessiert sein könnte. Nun, ich mache bei diesen „Systemen“ generell nicht mit, aber selbst wenn ich mich dafür interessieren würde, wäre dies für mich ein K.O.-Kriterium.

Auch sonst unterscheidet sich die Werbung für die LiveWave Patches für mich in nichts von anderen MLM-Firmen, die gekommen und schon längst wieder gegangen sind. Und nach meiner Erfahrung sind einige Firmen „den Bach runter gegangen“, obwohl sie ein hervorragendes Produkt zu bieten hatten. Damit will ich sagen, dass eine fragwürdige MLM-Struktur nicht immer gleichbedeutend ist mit einem schlechten Produkt. Wie in der „normalen“ Geschäftswelt mit traditionellen Organisationsstrukturen ist das Management des eigenen Geschäfts dafür verantwortlich, ob ein gutes Produkt Erfolg hat oder nicht.

Auf zu neuen Pflastern – Kritik, Erfahrungen, Bewertungen

Die Pflaster der Firma LifeWaves sind nicht transdermale Pflaster. Das heißt, dass hier keine Wirkstoffe über die Haut in den Organismus gelangen. Aber wie funktionieren die Pflaster dann?

Laut Aussagen der Webseite handelt es sich hier um „eine weiterentwickelte Form von Phototherapie“.Und wie sieht die aus? Hier der Originaltext der Internetseite (Stand 2015):

„Die Pflaster enthalten organische Kristalle. Werden diese durch Körperwärme aktiviert, reflektieren sie geringe Mengen an Licht im Infrarotbereich und sichtbaren Bereich. Mithilfe eines FTIR-Spektometers (Fourier-Transform-Infrarotspektrometer) kann dies nachgewiesen werden. Werden die Pflaster wie normale Pflaster am Körper angebracht, werden Nerven und Punkte auf der Haut stimuliert, was zu gesundheitlichen Verbesserungen führt, die durch kein anderes Produkt auf dem Markt erlangt werden können.“

Jetzt weiß jedes Kind, dass das, was in den Körper rein kommt, über Gesundheit oder nicht so gute Gesundheit entscheidet. Bei dem Pflaster kommt nichts rein, soll aber dennoch gesundheitlich positiv wirken. Wie kann man diesen Widerspruch elegant auflösen? Indem man etwas erfindet, was es so nicht gibt. Die Webseite klärt uns auf:

„Gesunde Ernährung, Wasser und Sport sind notwendige Bestandteile eines gesunden Lebensstils, doch unser Körper benötigt darüber hinaus kontinuierliche Energieversorgung.“

Was ich hier nicht verstehen kann, ist die unterschwellige Behauptung, dass Ernährung und Energieversorgung nichts miteinander zu tun haben (sollen). Denn falls Ernährung und Energieversorgung nichts miteinander zu tun haben, ja dann braucht man ein Pflaster, das in diese Lücke springt. Aber wieso leben wir dann alle noch, auch ohne Pflaster und ohne Energieversorgung? Ich fühl mich plötzlich so energielos… ganz ohne Pflaster.

Dann kommt ein Beispiel (mit dem ich nichts anfangen kann):

„Unser Gehirn und unsere Nerven senden elektrische Signale an unsere Muskeln, damit diese gespeicherte chemische Energie verwenden, um sich zusammenzuziehen.“

Also mein Gehirn zieht sich ohne Pflaster bei diesem Unsinn zusammen. Alle anderen Körperfunktionen vollziehen sich derweil auch ohne diese Pflaster. Danach kommt dann eine Palette an Beispielen, wie Lichtfrequenzen auf unseren Körper einwirken: Sonnenlicht und Vitamin D und Hautbräunung durch Melanin.

Und deshalb soll dieses Pflaster, das sich dieses Wissen zunutze macht, unsere Energie im Körper stimulieren, Schmerz lindern und sogar dem Alterungsprozess entgegenwirken. Wirklich verstanden  habe ich die Argumentation nicht, muss ich gestehen. Aber das kann auch daran liegen, dass sich mein Gehirn momentan immer noch zusammengezogen hat und einfach nichts verstehen will.

Verstanden dagegen habe ich, dass man diese unglaublichen Vorzüge gegen einen ordentlichen Preis bekommt: 1 Paket für knapp 70 Euro. Und nicht nur eine Sorte Pflaster, nein gleich 8 verschiedene Pflaster für verschiedenen Zustände.

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Über die Schwierigkeit, die Pflaster-Wissenschaft zu verstehen

Eine mir zugesandte Hintergrundinformation konnte dann auch nicht die Zusammenhänge erhellen. Es war die Rede davon, dass die Pflaster aus einer Mischung aus Aminosäuren, Wasser, stabilisiertem Sauerstoff und natürlichen organischen Verbindungen besteht, die – und jetzt kommt das wichtigste Argument – patentiert werden soll.

Dann kommt die Nanotechnologie ins Spiel, was bei mir die Frage aufwirft, ob da wirklich nichts über die Haut resorbiert wird? Denn mein zusammengezogenes Hirn signalisiert mir gerade, dass in der Medizin die Nanotechnologie immer dann zum Zuge kommt, weil man Substanzen in den Körper einbringen will – schneller, zuverlässiger und gründlicher als durch eine orale oder parenterale Einnahme. Und für Nanopartikel ist die Haut kein wirkliches Hindernis.

Danach werden die Pflaster mit der Mischung programmiert, wie man einen Computer programmiert, sagt die Sonderausgabe.

Und dann fängt das Pflaster an mit dem Körper zu „sprechen“. Die Antwort des Körpers ist dann eine „metabolische Antwort“. Die Übermittlung erfolgt über Frequenz-Modulation und Signal-Transduktion, mit dem die menschlichen Zellen angeblich untereinander kommunizieren. Nach meinem Wissen ist das nicht falsch (die Sache mit der Signal-Transduktion), verläuft aber über vollkommen andere Wege als über Pflaster.

Natürliche Umwelteinflüsse können als Stimulus wirken, wie zum Beispiel Duftstoffe, Licht etc. Aber diese Stimuli treffen auf einen physiologischen „Apparat“ beziehungsweise Empfängerteil, der für diese Stimuli konzipiert wurde: Licht und Auge, Duft und Nase. Ob die Achse Pflaster und Haut eine ähnlich kompetente Stimuluswirkung hat, das bleibt zu fragen. Jedenfalls gibt es einen „anerkannten Fachmann“ und jede Menge Studien, die alles belegen (sollen).

In Sachen Studien habe ich unter PubMed keine 70, wie angegeben, sondern nur 2 gefunden, die nichts beweisen, sondern mehr oder weniger Pilotstudien mit wenigen Probanden waren.

In einer dieser beiden Studien mit nur 20 Teilnehmern (Effects of energy enhancer patches on cortisol production, peripheral circulation, and psychological measures: a pilot study.) zeigte sich bei den Teilnehmern mit aktivem Pflaster eine signifikant höhere Konzentration an Kortison (im Blut, im Speichel oder wo?) als bei den Teilnehmern mit einem Placebo-Pflaster.

Für mich ist das ein klarer Hinweis auf eine Stressreaktion des Organismus unter diesem Pflaster, aus welchem Grund auch immer. Denn Kortison ist ein Stresshormon, dass sich unter Stresssituationen erhöht. Aber laut Werbeaussagen des Herstellers soll das Pflaster doch Stress bekämpfen? Mein Gehirn hat sich gerade um weitere 10 Prozent zusammengezogen.

Auch die auf der Webseite angegebenen Arbeiten kommen entweder von einer Computerabteilung der Universität Texas und/oder sind mit auffallend wenig Probanden durchgeführt, dass man hier kaum von statistisch relevanten Aussagen ausgehen kann.

Und der uns vorgestellte „Fachmann“ scheint sich in der Welt der Wissenschaft gut zu verstecken. Denn in PubMed gibt es nur 6 Arbeiten eines „Volckmann P.“ (Stand 2015), wovon keine dieser Arbeiten auch nur annähernd etwas mit dem Pflaster zu tun hat. Es ist auch nicht auszuschließen, dass diese Veröffentlichungen von einem Namensvetter stammen und dass das „P“ für Paul, Pilatus oder Pumuckel steht.

Fazit

Die wissenschaftliche Erklärung ist für mich ziemlich grenzwertig. Was hier mit Energien und Pflaster induzierter Lichtenergie durch weiterentwickelte Phototherapie präsentiert und erklärt wird, findet seinen wissenschaftlichen Niederschlag in Studien, die für mich ziemlich nichtssagend sind.
Wird hier Werbung für ein Produkt gemacht, mit der Unterstellung, dass die ganze Welt krank ist, weil sie dieses Pflaster nicht tragen?

Fazit vom Fazit

Nichts gegen das Pflaster, wenn es helfen sollte. Ich kann das nicht beurteilen, da ich selbst (noch) keine eigenen Erfahrungen damit habe. Ja, ich weiß. Ich sollte mir die kaufen und umfassend testen, wenn ich schon darüber schreibe.

Aber nachdem was ich mir „angesehen“ habe, möchte ich das lieber doch nicht. Und darüber darf ich doch schreiben – oder?

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Aus der Naturheilpraxis von René Gräber / Kategorie: Ernährung, Gifte

Ich liebe Honig. Honig ist ein wertvolles Natur-Produkt. Die Bienen sammeln Nektar, den sie im Bienenstock mit körpereigenen Sekreten anreichern und zur Reifung in Waben speichern. So enthält der ursprüngliche Nektar neben pflanzlichen Zuckern, Spuren-Elementen, Vitaminen und Pollen auch Enzyme und antibakterielle Wirkstoffe.

Die gesunde Honig-Süße ist deswegen um ein Vielfaches teurer als Industrie-Zucker. Viele Verbraucher wissen das zu schätzen, doch schauen sie auch auf den Preis des Bienen-Produktes. Die Produzenten versuchen deshalb, die Kosten zu senken – und dabei bedienen sie sich zunehmend raffinierterer Tricks.

2022: Fast jeder dritte Honig beanstandet

In einer Untersuchung von ÖKOTEST aus dem Oktober 2022 erhielten 6 von 19 analysierten Honigen die Bewertung mangelhaft oder ungenügend. Getestet wurde auf Herkunft, natürliche und technisch-synthetische Rückstände sowie Enzym-Aktivität und Bestandteile gentechnisch veränderter Pflanzen.

Dabei kamen modernste Methoden zum Einsatz, wie die 13C-Isotopenanalyse, die NMR-Technik (Nuclear Magnetic Resonance) und die LC-HRMS (Liquid Chromatography High Resolution Accurate Mass Spectrometry). Schließlich wollten die Tester auch den immer ausgefeilteren Fälschungs-Tricks der Hersteller auf die Schliche kommen.

Das einzig Positive des Ergebnisses: Die 16 getesteten Bio-Honige waren frei von Pestiziden, wenn auch insgesamt nicht durchweg völlig unbedenklich.

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So bekam der Breitsamer Bio Akazien Honig aus deutscher Produktion die Note mangelhaft, weil laut Pollen-Analyse nur 5 % des Honigs von Akazien stammte. Laut Gesetz müssten es mindestens 20 % sein. Mit der Note 6 musste sich gar der Dennree Blütenhonig cremig begnügen, der sogar ein Bio-Siegel trägt. Grund dafür war das Vorhandensein von Hydroxymethylfural (HMF), das auf schlechte Lagerungsbedingungen hindeutet.

Zudem wurden in dem Honig Sirupmarker nachgewiesen, die eine Streckung mit Zuckerlösungen belegen. Zum negativen Gesamtbild kamen noch geringe Konzentrationen der toxischen Pyrrolizidinalkaloide (PA) hinzu, die in einigen Pflanzen wie dem Jakobskreuzkraut vorkommen.

Im Glück Honig aus Rapsblüten cremig (ungenügend) waren die bienengiftigen (!) Neonikotinoide  Acetamiprid und Thiacloprid (wahrscheinlich krebserregend) kritisch erhöht. In geringen Mengen fanden die Tester auch das Pestizid Carbendazim. Bestandteile aus genmanipulierten Pflanzen waren im Jeden Tag Blütenhonig cremig enthalten. Weil der Honig auch noch HMF und eine geringe Enzym-Aktivität aufwies, muss das Produkt unsachgemäß gelagert worden sein. All das führte zur Bewertung mangelhaft.

Wer hätte gedacht, dass ein Echter Deutscher Honig – Rapshonig cremig der Imkerei Högler gepanscht ist? Die Tester bestimmt auch nicht, allerdings entdeckten sie Sirupmarker in dem Produkt und gaben dem Honig die Note 5.

Dass im Honig kleinste Bienenteile oder Pflanzenreste zu finden sind, erscheint für das Natur-Produkt normal. Allerdings war der Anteil nicht wünschenswerter Sedimente in einem Honig sehr hoch, und zwar im Langnese Flotte Biene Bio-Blütenhonig cremig. Wegen der starken Verunreinigung bekam das Produkt die Note ungenügend.

Ein Sehr Gut ganz ohne Beanstandungen bekamen der Alnatura Akazienhonig, der DM Bio Akazienhonig sowie der Maribel Bio – Deutscher Blütenhonig cremig – Bioland von Lidl.

Trotz geringem PA-Gehalt erhielten die Note 1 auch der K-Bio Streichzarter Honig cremig von Kaufland, Gut Bio Honig cremig von Aldi, Gepa Faires Pfund Bio Honig cremig, der Rewe Mexikanischer Vielblütenhonig cremig und der Biophar Bio-Honig Fairtrade cremig.

Mit gut schnitten ab der BioBio Land Honig cremig von Netto, der Edeka Bio Landhonig cremig und der Naturgut Bioland Honig cremig von Penny.

Befriedigend erhielt der Ener Bio Akazien Honig und den Wernet Bio Akazien-Honig.     

2019: Jeder vierte Honig ungenießbar

Die Honig-Qualität hat sich in den letzten Jahren nicht verbessert, sondern eher verschlechtert. Die Stiftung Warentest veröffentlichte im Januar 2019 die Test-Ergebnisse von 36 Honigen aus dem Einzelhandel. 10 der getesteten Produkte erhielten die Note mangelhaft und sollten daher gar nicht verzehrt werden. Grund für das schlechte Abschneiden sind mehrere Mängel, die die Lebensmittelchemiker anmahnten.

Einzelne Honige verdienten noch nicht einmal ihre Sortenbezeichnung, wie die Pollenanalyse ergab. Auch riskante Rückstände wurden in den Produkten gefunden. Zwar lagen die Werte für das Herbizid Glyphosat unterhalb der offiziellen Grenzen, dafür fanden die Tester kritische Mengen an Pyrrolizidinalkaloide (PA).

Insgesamt 10 Artikel enthielten Spuren gentechnisch manipulierter Pflanzen inform ihrer Pollen. Besonders chinesische Honige wiesen Hitzeschäden auf, die durch eine „malträtierende“ Verarbeitung des Honigs entstehen.

Nur 11 Honige bekamen die Note gut – zum Beispiel der „Lindenhonig“ von D’arbo und Dr. Krieger’s Bienenhonig“. Überraschend war, dass in den oberen Rängen sowohl teure Artikel als auch günstige Discounter-Produkte waren, wie beispielsweise der „Wald Honig“ von Aldi Nord und „Marlene aromatischer Waldhonig“ von Lidl. Auffallend war auch, dass nur ein Bio-Honig unter den Besten war (Rewe Bio Akazienhonig).

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Imker und Bienen in Schwierigkeiten

Die Honig-Produktion steckt aus mehreren Gründen in der Krise. Über die Gründe dazu versuche ich in den Beiträgen:

nachzugehen.

Viele Imker handeln einfach aus der Not heraus. Wegen der teils außergewöhnlichen Witterung müssen sie ihren Tieren zusätzlich Zuckerlösung anbieten.

Der Stress durch die Varroa-Milbe setzt den Bienenvölkern ebenfalls zu, denn die Spinnentiere übertragen einen Virus, der die Flügel der Bienen verkümmern lässt.

Oft sind die Imker auch gezwungen, den Bienen Wachs anzubieten. Und weil der teuer ist, strecken manche Produzenten das Natur-Produkt mit Stearin. Aber der aus Erdöl stammende Stoff ist für Insekten (mehr oder weniger) tödlich.

Kann man die Imker noch verstehen, wenn sie zu diesen Methoden greifen, hat die industrielle Honig-Produktion noch ganz andere Dimensionen auf Lager. Denn hier wird in großem Stil betrogen, was das Zeug hält. So wird auf dem Markt für Imkerei-Bedarf mittlerweile eine Vielzahl an Zuckerlösungen angeboten, um den fertigen Honig zu strecken.

Andere Hersteller lassen es gar nicht erst zur echten Honig-Produktion kommen. Besonders in China werden die Bienen nicht in annähernd natürlichen Behausungen gehalten. In den stählernen Wohnstätten der Insekten wird ihnen der gesammelte Nektar abgenommen und in einem technischen Prozess zu einer Art Kunst-Honig verarbeitet.

2024: Fast jeder fünfte Honig bedenklich

Was zunächst wie eine Verbesserung über die letzten Jahre aussieht, ist eher bedenklich. Zwischen 2019 und 2024 erwiesen sich etwa 18 % der untersuchten Honige als unzureichend. Der größte Skandal besteht darin, dass sogenannte „Potenz-Honige“ Sildenafil (Viagra) oder Tadalafil (Cialis) enthielten. Und weil das illegal ist, wurden die Arzneistoffe natürlich nicht deklariert. Der Verbraucher sollte denken, es handele sich um biogene Verbindungen, die das Liebesleben bereichern sollten.

Heraus kam das im Verlauf der Überprüfung durch das  Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz (LUA). Die Freien Wähler hatten im Landtag eine Anfrage an Umweltministerin Katrin Eder gerichtet, wie es mit der Qualität von Honig aussieht. Geantwortet hat die Grünenministerin mit den Ergebnissen der LUA-Studie. Der zufolge waren 135 von 746 Honigen zu beanstanden. Neben einem Bußgeld musste ein Produkt aus den Supermarktregalen genommen werden.

Gepanschter Honig ist auch noch schwierig zu entdecken

Lebensmittel-Kontrolleure haben es zunehmend schwer, gepanschten Honig zu entdecken. Doch die Nachweis-Methoden verbessern sich in dem Maße, in dem die Praktiken der Honig-Fälscher raffinierter werden. Die 2015 eingeführte NMR-Analyse kann den biochemischen Fingerabdruck des Honigs erkennen.

Doch die immer weiter verbesserten Tricks der industriellen Honig-Produzenten setzen die Behörden stetig unter Zugzwang. Der Wettlauf hat Ähnlichkeiten mit den Verhältnissen beim Doping im Leistungssport. Ein Unterschied besteht nur darin, dass die Honig-Panscher noch dreister sind. Sie lassen ihre Proben von den offiziellen Analytikern freiwillig überprüfen, um festzustellen, wie weit sie gehen dürfen.

Die Chinesen – Schon wieder…

Die Chinesen wissen bereits: Reis-Sirup kann bislang kaum als Zusatz-Stoff identifiziert werden. Die Zuckerlösung wird im Internet als “Rice Syrup Pass“ unverhohlen angeboten. Fälschungen können aber auch durch eine Pollen-Analyse entlarvt werden. Damit konnte bisher immerhin die Herkunft des Honigs eindeutig geklärt werden.

Doch die Produzenten können diesen Marker inzwischen sogar durch die Zugabe von entsprechenden Pollen nach ihren Wünschen modulieren.

Auf die Machenschaften chinesischer Honig-Exporteure haben die USA mit Strafzöllen reagiert. Doch auch dagegen wussten sich die Hersteller zu helfen. Die Export-Bilanzen aus anderen Ländern liefern dafür eindeutige Indizien. Denn nach der Verhängung der Einfuhrzölle schnellte die Ausfuhr von Honig aus Vietnam, Indien und Thailand sprunghaft in die Höhe.

Seit Inkrafttreten eines Handelsabkommens zwischen der Ukraine und er EU kam plötzlich eine erhebliche Menge auch aus dem osteuropäischen Land. Im vergleichbaren Maße nahm der Honig-Export aus China in diese Länder zu. Die Handelsströme lassen nur einen Schluss zu: Um die Zölle zu umgehen, wird ein Umweg über Drittstaaten genommen.

Update August 2025: Honig-Mafia jetzt auch im ZDF

Die ZDF-„frontal“-Sendung vom 5. August 2025 bestätigt, was unabhängige Tests und Insider seit Jahren wissen: Der Honigmarkt ist durchsetzt von systematischem Betrug. In der Sendung wurden Supermarkt-Honige mit bis zu 20?% Zuckersirup gestreckt – und trotzdem bestanden sie alle gängigen EU-Labortests. Selbst die hochgelobte NMR-Technologie versagte teilweise. Die Doku zeigt, wie professionelle Panscher gezielt Laboranalysen umgehen, wie Importe aus China über Drittländer getarnt werden – und wie machtlos die Kontrolleure bislang sind.

Was sich wie ein Wirtschaftskrimi anhört, ist längst Realität. Die Betrugsstrategien gleichen dem Doping im Profisport: immer raffinierter, immer schwieriger nachzuweisen. Die Leidtragenden sind einmal mehr die Verbraucher und die Imker, die ehrlich arbeiten.

Fazit

Ein hoher Preis und das Bio-Siegel sind keine Garantie für hochwertigen Honig. Naturbelassener guter Honig ist nicht zwangsläufig teuer. Auch Billig-Honig kann durchaus qualitativ in Ordnung sein. Ich vertraue dennoch auf unsere Imker vor Ort und kaufe dort direkt. Entweder man kennt jemanden (rumfragen!) oder man geht mal auf einen Wochenmarkt.

Und dann noch ein Tipp für Imker: Beschäftigen Sie sich mal mit den Effektiven Mikroorganismen, siehe: Effektive Mikroorganismen: Die EM-Technologie unter der Lupe

Imker berichten über eine deutlich bessere Widerstandskraft der Völker! Bleibt nur zu hoffen, dass die Imkerinitiative „HarmHoney“ weitere Verbesserungen bringt. Ziel ist es, die Testverfahren zu standardisieren, um die Produktqualität der zahlreichen Artikel übersichtlicher zu machen.

Vielleicht erreicht ja auch eine neue EU-Verordnung ihr Ziel, dem Verbraucher die Wahl einfacher zu machen. Die Hersteller müssen jetzt die genaue Herkunft des Honigs angeben. Bei gemischten Honigen sollen die prozentualen Anteile mit den dazugehörigen Herkunftsländern angegeben werden. So entgeht man der Falle, chinesische Rohstoffe untergejubelt zu bekommen.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 5.8.2025 überarbeitet und aktualisiert.