Safran wirkt gegen ADHS

Gegen die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) werden meistens stark stimulierende Medikamente verschrieben. Dabei bietet das Gewürz Safran eine durchaus vergleichbare Wirksamkeit mit dem Vorteil, dass die Patienten damit besser schlafen können.

In der Zeitschrift Nutrients erschien im September 2022 eine Studie, die einen botanischen Extrakt der alten Gewürzsafranwerke und Methylphenidat zum Inhalt hat. Letzteres ist unter den Markennamen Concerta und Ritalin bekannt und dient der Behandlung von ADHS insbesondere bei Kindern und Jugendlichen (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9573091/)

Über das Problem ADHS und ADS hatte ich hier bereits berichtet:

In den USA gibt es Millionen Kinder, bei denen ADHS diagnostiziert wurde. Die Altersverteilung sieht so aus:

  • 3 – 5 Jahre – 0,265 Mio.
  • 6 – 11 Jahre – 2,4 Mio.
  • 12 – 17 Jahre – 3,3 Mio.

Je nach Staat nehmen bis zu 81 Prozent dieser Kinder starke Medikamente ein. Die damit verbundenen Nebenwirkungen sind unter anderem:

  • Gewichtsverlust
  • Wachstumsverzögerung
  • Schlafstörungen
  • Angstzustände
  • Änderung der Herzfrequenz
  • Auswirkungen auf den Blutdruck
  • Tics
  •  Magenprobleme
  • Rebound-Effekt

Letzterer ist mit schlechter Laune, großer Müdigkeit oder erhöhte Aktivität verbunden, und zwar immer dann, wenn die Wirkung des jeweiligen Medikaments nachlässt.

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Die Wirksamkeit von Safran ist bei ADHS vergleichbar mit jener von Ritalin

Die Teilnehmer der oben genannten Studie waren Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 17 Jahren.

Gruppe 1: Psychoedukation und Methylphenidat mit verlängerter Freisetzung
Gruppe 2: Psychoedukation und 30 mg Safran pro Tag über drei Monate

Beide Behandlungen führten zu deutlichen Verbesserungen bei den ADHS-Kernsymptomen und den exekutiven Funktionen, die da wären:

  • das Arbeitsgedächtnis
  • die Fähigkeit zum Multitasking
  • eine kritische Überwachung der eigenen Handlungen

In beiden Gruppen wurden Nebenwirkungen kaum beklagt, doch die Safran-Gruppe berichtete über einen viel besseren Schlaf. Für die Behandlung der Hyperaktivität hat sich Safran im Vergleich zu Methylphenidat sogar als die wirksamere Alternative erwiesen.

Safran wirkt psychoaktiv

Bei Safran handelt es sich um die getrocknete Narbe des Safran-Krokus (Crocus sativus). Seine entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften sind schon sehr lange bekannt. Daher gilt Safran als Heilmittel für ein ganzes Spektrum chronischer Erkrankungen:

  • rheumatoide Arthritis
  • entzündliche Darmerkrankungen
  • Alzheimer
  • Krebs (Haut, Dickdarm, Magen, Lunge, Brust)

Die Safranverbindungen Crocin, Picrocrocin und Safranal helfen, den Blutdruck zu normalisieren, und schützen darüber hinaus aufgrund ihrer psychoaktiven Wirkungen das zentrale Nervensystem.

Um dies zu bewerkstelligen, durchdringt Crocetin die Blut-Hirn-Schranke. In der Folge ergeben sich antidepressive und angstlösende Eigenschaften, die jenen der gängigen Antidepressiva Fluoxetin, Imipramin und Citalopram durchaus ähnlich sind, ohne nennenswerte Nebenwirkungen zu entfachen.

Safran nimmt dabei Einfluss auf die NMDA- und GABA-Rezeptoren im Gehirn, das heißt, es verändert die Sekretion von Serotonin, Dopamin und Noradrenalin. Deshalb empfehlen die Autoren der Nutrients-Studie sinngemäß Folgendes:

Dopamin und Noradrenalin sind die mit ADHS assoziierten Kernneurotransmitter. Viele Eltern wissen, dass Safranextrakt eine sichere natürliche Substanz ist, die die stimulanzbasierte Behandlung von ADHS in deutlich abgemilderter Form ermöglicht. Es ist daher absolut plausibel, das Potenzial von Safran zur ADHS-Behandlung noch eingehender zu testen.

Im Übrigen hat sich gezeigt, dass Safran auch in Fällen der erektilen Dysfunktion, der Makuladegeneration sowie bei Typ-2-Diabetes hervorragende Dienste leistet.

Eine weitere randomisierte Doppelblindstudie zum Thema „Safran bei ADHS“ wurde 2019 für die Dauer von sechs Wochen durchgeführt. Nach dem Zufallsprinzip erhielten die Teilnehmer gewichtsabhängig täglich 20 bis 30 mg Methylphenidat oder 20 bis 30 mg Safran. Die Erfolge beider Behandlungen waren absolut vergleichbar.

In der Tat verfügt Safran nachgewiesen über mindestens 75 pharmakologische Wirkungen. Unbedingt hervorzuheben sind hier seine Fähigkeit, aggressive Radikale abzufangen und damit Tumorbildungen einzudämmen. Darüber hinaus unterstützt Safran das Gedächtnis, die Lernfähigkeit, die sexuelle Aktivität und wirkt Schizophrenie und Parkinson entgegen.

Die positiven medizinischen Eigenschaften von Kräutern wie Safran sind der Menschheit seit über 4.000 Jahren wohlbekannt. Es ist höchste Zeit, ihre Potenziale endlich wieder verstärkt zu nutzen und den Giften der Pharmaindustrie vorzuziehen.

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Beitragsbild: pixabay.com – Xtendo

Dieser Beitrag wurde am 19.02.2023 erstellt.

René Gräber

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