Je tiefer ich mich mit medizinischen Studien und Krebsforschung beschäftige, desto öfter stoße ich auf Ungereimtheiten. Widersprüche, Auslassungen, geschönte Ergebnisse – und das nicht etwa vereinzelt, sondern systematisch.
Ein besonders aufschlussreiches Beispiel stammt aus Großbritannien: Dort wurde eine neue Bestrahlungsmethode gegen Kopf-Hals-Tumoren getestet. Anfangs schien die neue Technik überzeugend – die veröffentlichten Ergebnisse zeigten eine bessere Wirksamkeit als bei der bisherigen Methode. Doch nach einiger Zeit stellte sich heraus: Die Studie war nur zur Hälfte veröffentlicht worden. Und zwar exakt der Teil, der den gewünschten positiven Effekt zeigte. Die restlichen Daten – jene, die keine Überlegenheit der Methode belegten – wurden schlicht weggelassen.
Solche Manipulationen sind keine Einzelfälle. In der medizinischen Forschung spricht man hier von Publication Bias oder Reporting Bias. Also dem gezielten Veröffentlichen positiver Ergebnisse – während die negativen in der Schublade verschwinden. Der Schaden ist enorm: Therapien erscheinen wirksamer, sicherer, innovativer, als sie tatsächlich sind.
Besonders auffällig ist dieses Muster bei industriefinanzierten Studien. Etwa 80?% dieser Studien kommen zu einem positiven Ergebnis für das getestete Medikament oder die neue Methode. Bei unabhängigen Studien liegt die Erfolgsquote dagegen nur bei etwa 50?%. Eine Differenz, die nachdenklich macht – und schwer mit wissenschaftlicher Neutralität zu erklären ist.
Es geht hier nicht um Einzelfehler, sondern um ein strukturelles Problem. Denn mit jeder selektiv veröffentlichten Studie verschiebt sich das Bild dessen, was angeblich „wirksam“ ist. Patienten, Ärzte und Therapeuten treffen dann Entscheidungen auf einer unvollständigen und verzerrten Datenlage.
Die zentrale Frage ist: Warum wird das toleriert? Warum greifen Fachzeitschriften, Ethikkommissionen und Aufsichtsbehörden hier nicht viel konsequenter ein? Und warum fällt es vielen Menschen so schwer zu akzeptieren, dass selbst in der Krebsmedizin wirtschaftliche Interessen die wissenschaftliche Integrität unterwandern können?
Die Hoffnung ruht auf unabhängiger Forschung, auf Transparenz, auf Forschern, die sich nicht kaufen lassen – und auf kritischen Stimmen, die solche Missstände öffentlich machen. Denn Gesundheit verdient mehr als schöngefärbte Daten.
Fälle wie dieser sind eigentlich die harmloseren „Aufreger“. Richtige „Aufreger“ finden Sie in meinem jetzt eigens angelegten Unterverzeichnis: Medikamentenskandal.
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Dieser Beitrag wurde von mir 2008 veröffentlicht und am 15.4.2025 überarbeitet.
Beitragsbild: pixabay.com – 73496
13. Mai 2014 um 19:00
Korruption auf allen Ebenen: Pharma, Apotheken, Ärzteverbände, WHO, Impfkommission, Krankenkassenvorstände, Ärzte … Auf der anderen Seite Verdummung durch Werbeazeigen in Medien.
Wer sich nicht unabhängig informiert wird zum Opfer der Pharmaindustrie und der davon abhängigen Profiteure.
Bei 18 Arztbesuche pro Kopf und Jahr und bei bis zu 16 Arzneimittel täglich, Kann doch nur endlose Gesundheit die Folge sein!