Parasiten sind nicht nur wahre Lebenskünstler, sondern auch gefährlich für ihren Wirt. Dabei gibt es verschiedene Arten, bei denen einige sogar auf den Menschen spezialisiert sind. Doch viele Parasiten waren nicht immer so gefährlich für das Immunsystem des Menschen wie heute. Die veränderte Reaktionsfähigkeit auf äußere Einflüsse hat vor allem etwas mit der Evolution und der Entwicklung des Menschen zu tun.
Parasiten sind schlau
Einige Würmer oder Insekten sind in der Lage, bis zu drei verschiedene Wirte zu „nutzen“, um sich fort zu pflanzen und an ihr Ziel zu kommen. Der Forscher Jaroslav Flegr vermutet sogar, dass der Parasit Toxoplasma gondii das Verhalten von Menschen beeinflussen kann. Darauf deuteten jedenfalls die Untersuchungen an 10 000 Menschen hin.
Warum Parasiten wichtig sind
Stefan Kaufmann, ein Infektionsbiologe des Max-Planck-Institutes in Berlin, erklärt, dass der Mensch heute zu sensibel auf Umwelteinflüsse reagiert. Die hohen Hygienestandards und das Immunsystem sind maßgeblich daran beteiligt. Der Körper wird kaum noch Parasiten ausgesetzt und hat dadurch auch verlernt, sie zu erkennen und selbstständig zu beseitigen. Aus diesem Grund kann das Immunsystem an anderen Stellen über reagieren.
Die Häufigkeit von Allergien und Unverträglichkeiten hängt stark damit zusammen. Wenn die Abwehr keine Bakterien oder Parasiten mehr zu bekämpfen hat, dann kann sie auch auf ungefährliche Substanzen reagieren. Das Immunsystem kommt aus dem Gleichgewicht und wird überempfindlich.
Im Umkehrprinzip können solche Parasiten jedoch auch helfen. Besonders in der alternativen Medizin werden typische Krankheitserreger eingesetzt, um das Immunsystem zu stimulieren. Auf diese Weise können Allergien oder chronische Entzündungen erfolgreich bekämpft werden.
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