Öfter werde ich nach einer sog. Dunkelfeldtherapie gefragt. Und dann sage ich oft: Gibt es nicht. Manche Patienten denken tatsächlich, dass dies eine Art okkulter Prozess sei – Eine Therapie in einem „dunklen Umfeld“…
Aber im Ernst: Unter einer Dunkelfeldtherapie wird folgendes verstanden:
Eine Therapie die aufgrund einer Blutuntersuchung im Dunkelfeldmikroskop durchgeführt wird. Schauen wir erst einmal was die Dunkelfeldmikroskopie ist.
Wikipedia beschreibt die Dunkelfeldmikroskopie sehr treffend:
Die Dunkelfeldmikroskopie ist eine optische Methode zur Untersuchung von Objekten, die aufgrund ihrer geringen Größe weit unter der Wahrnehmungsgrenze des menschlichen Auges liegen und deshalb ohne technische Hilfsmittel nicht oder nur eingeschränkt betrachtet werden können. Es handelt sich um eine spezielle Variante der Lichtmikroskopie, durch die mit Hilfe speziell ausgestatteter Mikroskope insbesondere durchsichtige und kontrastarme Objekte ohne vorherige Färbung untersucht werden können. Dies ist bei Durchlichtbeleuchtung nur unzureichend möglich. Besonders von Vorteil für einige spezielle Anwendungen ist die Tatsache, dass ohne die Notwendigkeit zur Färbung auch lebende Objekte beobachtet werden können. (de.wikipedia.org/wiki/Dunkelfeldmikroskopie, Stand 2014)
Ich will mal einen einfachen Vergleich dazu herstellen:
Wenn Sie Blut durch ein „normales“ Lichtmikroskop betrachten, dann ist das so, wie wenn Sie bei Tag zum Himmel hinaufschauen. Es ist schön hell und sie sehen eine Menge. Aber nicht am Himmel. Denn die Sterne sehen Sie nur bei Nacht. Und genauso verhält sich mit einem Dunkelfeldmikroskop. Dort sehen Sie „Dinge“, die Sie mit einem „normalen“ Lichtmikroskop nicht sehen.
Wir haben aber noch einen weiteren Vorteil. Denn: man kann „lebendes Blut“ im Dunkelfeld betrachten und wie sich dieses verhält. Daraus können bestimmte Rückschlüsse gezogen werden. Deshalb wird auch häufig von einer „Vitalblut-Diagnostik“ gesprochen. Aber auch hier muss man vorsichtig sein, denn unter Vitalblut-Diagnostik werden ebenfalls wieder verschiedene Dinge verstanden.
Eine Anmerkung sei mir hier gestattet: Ich wundere mich zum Teil über verschiedene Diagnosen die aufgrund der Dunkelfeldmikroskopie gestellt werden. Da werden teilweise Phänomene beschrieben, die mir aus der mikroskopischen Hämatologie nicht bekannt sind, oder als etwas anderes bekannt sind. Nach meiner jetzigen Kenntnis und Erfahrung ist mir nicht ersichtlich wie ein Krebserkrankung im Dunkelfeld diagnostiziert werden könnte oder sog. Candida-Belastungen bzw. Candida-Infektionen.
Zurück zur „Dunkelfeldtherapie“.
Als Therapie wird fast immer die sog. Enderlein-Therapie oder auch Sanum-Therapie damit in Verbindung gebracht.
Aber auch andere Therapien können je nach Diagnosestellung in Frage kommen und dies müssen keineswegs die Sanum-Präparate sein.
Fazit: Die Dunkelfeldmikroskopie ist ein gutes Hilfsmittel zur Diagnose. Eine Diagnose sollte aber aus meiner Sicht nicht nur aufgrund der Dunkelfeldmikroskopie erfolgen. Man kann nicht ALLES damit erkennen. Auch als Hilfsmittel hat es seine Grenzen. Und die Grenzen sollte man immer kennen.
Im folgenden zwei Bilder aus dem Dunkelfeld:
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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
Dieser Beitrag wurde im November 2011 erstellt und letztmalig am 17.2.2018 aktualisiert.
17. November 2011 um 15:58
Hallo Herr Gräber,
sehr treffend und kompakt formuliert.
Die Dunkelfeld-Diagnostik ist ein sehr gutes Diagnoseverfahren, aber leider immer nur so gut wie die Therapeuten, die es durchführen.
Leider leider werden sehr viele Dinge hinein interpretiert, die nicht haltbar sind, sich aber spektakulär anhören;-)
Ein Krebsgeschehen kann mit der Dunkelfeld-Diagnostik nicht zweifelsfrei diagnostiziert werden.
Ein geübter Diagnostiker kann lediglich Hinweise finden.
MfG
R. Gassner
Antwort René Gräber:
Genau so sehe ich das auch 😉 Im wahrsten Sinne des Wortes.
8. März 2013 um 21:19
Hallo Hr.Gasser – relativ spät bin ich auf Ihren Artikel gestoßen. Sie haben vollkommen recht. Ich war 4-6X in der Dunkelfeld bei verschiedenen Naturheilärzten in CH und musste feststellen: Beim einen hat jeder Patient „Pilze“ beim anderen hat jeder Patient „Würmer“ ! Scheinbar ist es für die „Fachleute“ nicht möglich, eine echte Diagnose zu stellen, dementsprechend eine falsche Therapie mit Medikamenten! Für mich NIE mehr Dunkelfeld-Diagnostik !!
Viele Grüsse PIA-CH
Antwort René Gräber:
Leider muss ich sagen, dass genau das das Problem ist. Ich würde eine Therapie nicht nur aufgrund der Dunkelfelddiagnostik bestimmen wollen. Die Aussage Würmer oder auch die Aussagen zu Pilzen höre ich immer wieder. Es gibt Hinweise dazu im Dunkelfeld, aber eine gesicherte Diagnose ist diesbezüglich meines Erachtens nicht haltbar.
17. April 2013 um 08:33
Hallo Herr Gräber,
da ich seit einigen Jahren selbst Dunkelfeldmikroskopie praktiziere, weiß ich, wie heikel die Interprätation von Bildern ist.Die Schwierigkeit besteht darin, dass ein Blutstropfen viele unterschiedliche Stellen aufweist-der Körper ist ja auch nicht homogen. Man muss immer das Gesamtbild betrachten,was leider viele DF-Therapeuten misssachten. Ich weise immer darauf hin, dass DF-Mikroskopie lediglich eine sehr hilfreiche Hinweisdiagnostik, aber keine Ausschlussdiagnostik ist. Ich gehe so vor,dass ich mit dem Klienten das Blut betrachte, und anschließend wird physioenergetisch(kinesiologische Testung)allen Hinweisen nachgegangen und die dementsprechende Therapie ausgetestet. Also meiner Meinung nach ist DF-Mikroskopie ohne anschließender Testung nur halb so viel wert.
Liebe Grüße
H. Moog
11. Juni 2013 um 06:43
Hallo zusammen
Mit Interesse lese ich Eure Beiträge und gehe mit Euch einig, dass eine jeweilige Diagnose oder Therapie immer nur ein Teil des Ganzen ist. Ich selber war gestern wieder einmal beim Dunkelfeldarzt (ehemaliger Allgemeinarzt), da mein 17-jähriger Sohn zum zweiten Mal innert zwei Jahren unter permanentem Kopfweh und diffusen Sehstörungen leidet (er hat auch hie und da starke Migräneanfälle). Die Neurologin gab ihm Betablocker, der Augenarzt findet nichts und die Hausärztin gibt ihm noch mehr Betablocker. Nun hat der Dunkelfelddoktor u.a. wieder einen massiven Vitamin B12-Mangel festgestellt.
Was ich sagen will: Ich bin froh, dass wir noch diese Möglichkeit haben, denn mit all den anderen Methoden kommen wir momentan nicht weiter und mein Sohn fehlt jetzt schon die dritte Woche in Schule und Ausbildung. Ich vertraue diesem Arzt und wir werden nun mit der Entgiftung (das B12 kann so vom Darm wieder resorbiert werden) anfangen. In drei Monaten werden wir die Erfolgskontrolle machen.
Liebe Grüsse von Bettina
Antwort René Gräber:
Und einen Vitamin B12 Mangel kann man auch im Dunkelfeld ziemlich deutlich sehen. Man sieht dann besonders große rote Blutkörperchen, sog. Megaloblasten oder auch Megalozyten. Bei einem Jungen in diesem Alter, würde ich aber noch wissen wollen warum es zu diesem B12-Mangel gekommen ist…
29. November 2014 um 20:37
Hallo zusammen! Bei mir wurde auch ein Vitamin B12 und B6 Mangel festgestellt! Allerdings habe ich eine seltene Autoimmunerkrankung der Niere?! Das Filtersystem funktioniert nicht mehr normal. Meine Nieren scheiden Erythrozyten und Eiweiß im Harn aus . Dadurch leide ich unter Hämoglobin und Hämatokritmangel. Auch Leukozyten sind zuwenig vorhanden.Alles in allem eine elendige Diagnose mit der man leben lernen muß….
1. Dezember 2014 um 17:19
Hallo Herr Gräber, habe mir im Süden gewaltige Askarisis lumb…. Spulwürmer eingefangen, die mittlerweile eine enorme Größe haben. Kann man deren kleinen Artgenossen denn nicht im Dunkelfeldmikroskop sehen ? Behandele sie mittlerweile nach Frau Dr. Clark. Warum sieht man im Dunkelfeldmikroskop diese nicht ?
27. Juli 2015 um 14:16
Sehr geehrter Herr Gräber.
Ich bin durch Zufall auf diese Seite gestoßen und möchte fragen wo Sie genau praktizieren oder ob Sie mir evtl. eine/n seriöse/n Kollegin/Kollegen im Köln/Bonn Kreis nennen können. Ich habe seit einem halben Jahr Beschwerden im Daumen und bekommen immer wieder eine andere Diagnose…Bandscheibe über Neuropathie bis Rhizarthrose …10 Ärzte 10 Diagnosen.. das Röntgenbild der Hände im März 2015 war in Ordnung und nun Ultraschall der Rheumatologin doch anfängliche Arthrose usw. …ich habe eine ausgeheilte Borreliose aus 2007…neue Blutwerte negativ…ist es bekannt ob man auch Borrelien in der Dunkelfelddiagnostik erkennen kann?
Ich hoffe sehr auf eine Antwort Ihrerseits und mir wäre sehr geholfen.
Liebe Grüße, Jacqueline
Antwort René Gräber:
Wenn sich das Problem nur im Daumen abspielt, würde ich erst einmal so vorgehen wie bei Schmerzen im allgemeinen: http://www.schmerztherapiezentrum.com/
Wenn das tatsächlich „nichts bringt“, würde ich weitere Überlegungen anstellen, die auch eine Dunkelfelddiagnostik in Betracht zieht. Borrelien kann man erkennen, meiner Erfahrung nach aber nur im ersten Stadium.
30. September 2015 um 15:53
Hallo Jacqueline,
ihre Anfrage bei Herrn Gräber habe ich gerade gelesen und ich hoffe, dass Sie meine Antwort erreicht.
In Köln kann ich Ihnen Herrn Dr.med. Yusuf Günesh empfehlen, der auch die Vitalblutuntersuchung im Dunkelfeldmikroskop zur Diagnose einsetzt. Nach Ihrer Beschreibung des Verlaufs und der derzeitigen Symptome kann ich mir gut vorstellen, dass Sie dort einen Therapieansatz finden können (früherer Borrelieninfekt, wahrscheinlich mit Antibiotika therapiert – nun Gelenkschmerzen, ohne Antiborrelien Titer…) Evtl. haben sich getarnte oder mutierte Bakterienformen (Borrelien) entwickelt, die mittels DF-Diagnose und radionischer Testung ermittelt werden könnten und Ihnen einen guten, naturheilkundlichen Therapieansatz liefern. Alles gute.
Herr Gräber, bitte leiten Sie doch diese mail an Jacqueline weiter – ist ja ggf. eine Chance für sie. Vielen Dank und Gruß, vom achim
23. April 2016 um 05:35
Guten Tag Herr Gräber.
Ich habe seit 3 Monaten enorme Beschwerden beim normalen gehen. Man hat ein MRT vom Becken und Hüftbereich gemacht und festgestellt, dass es sich wohl beidseitig um Knochenödeme handelt. Ich nehme Arccocsia und nur minimal lindert dieses Mittel meine Schmerzen. Jetzt ist mir Tilidin und Voltaren zusätzlich verordnet worden. Meine Blutwerte sind unauffällig. Ich kann mich zeitweise vor Schmerzen kaum noch halten. Was könnte man mit Dunkelfeldtherapie ersehen? Oder sogar therapeutisch einschreiten?
Antwort René Gräber:
Das kann ich ihnen leider aus der Ferne nicht wirklich beantworten. Ich rate in solchen Fällen zu einer allgemeinen anti-ödematösen Therapie (http://www.naturheilt.com/Inhalt/Oedeme.htm), aber vor allem zu einer naturheilkundlichen anti-entzündlichen Therapie (http://www.naturheilt.com/Inhalt/Entzuendung.allg.htm).
Die Auswahl der Mittel, bzw. Hinweise darauf, können sich aus der Befundung mittels Dukelfeldmikroskopie ergeben.
Die Schmerzen würde ich direkt angehen und das entsprechend testen, ob diese Therapie anschlägt: http://www.schmerztherapiezentrum.com/
25. März 2018 um 00:58
Hallo Herr Gräber,
Da ich seit einigen Wochen unter Zungenbrennen und Durchfall leide hat mein Arzt mir die Dunkelfeldtherapie empfohlen. Finden Sie das auch dies die richtige Empfehlung ist, auf Grund meiner Symptome?
Die bisherige Therapie waren drei Wochen Vitamin B12 spritzen. Es ist etwas besser geworden aber halt noch nicht weg.
10. Oktober 2018 um 06:34
Hallo Herr Gräber, ich habe Thrombozytose die nun langsam in eine Polcytämie Vera sich verändert. Nun wurde mir die Dunkelfeld Therapie von einer Bekannten in Erinnerung gebracht. Ich mache mir da nicht wirklich Hoffnung irgendetwas damit erreichen zu können. Ich bin vom Spezialisten der Klinik in Minden gefragt worden, ob ich Ende diesen Monats ein neues Medikament versuchen möchte. Es ist ein relativ neues Medikament, ich bin skeptisch, aber viel Auswahl habe ich meiner Kenntnis nach nicht, da sich einige andere Parameter wie Hämatokrit und andere Blutbestandteile deutlich erhöht haben, und ein Aderlass bei sehr niedrigen Eisenwerten wohl nicht ratsam wäre.
Meine Frage daher, kann ich etwas anderes machen, als mich auf die klassische Medizin zu verlassen.
Herzliche Grüße!!
29. Oktober 2018 um 08:10
Hallo
Hilft die dunkelfelftherapie auch bei MS ?
Liebe Grüße
21. März 2021 um 13:03
In meiner Praxis für Naturheilkunde habe ich lange Dunkelfeld-Blutuntersuchungen gemacht und viel Erfahrung gesammelt.
Ich würde eine Krebsdiagnose niemals anhand einer Dunkelfeld-Mikroskopie primär voraussagen, aber rückwirkend kann man doch eine Krebsdiagnose bestätigen und auch sehen, ob die Chemotherapie/Bestrahlung/Operation hilfreich waren oder ob noch Metastasen im Körper vorhanden sind. Und ggfls. kann man mit dem Patienten die Therapie darauf abstimmen.
Meine Ergebnisse haben sich immer mit dem Verlauf der Erkrankung gedeckt (Darm, Brust, Niere, Astrozytom).
Ich habe schon über 20 Jahre Erfahrung im Mikroskopieren durch meine schulmedizinische Tätigkeiten in der Zytologie.