Aus der Naturheilpraxis von René Gräber / Kategorie: Schulmedizin
In Deutschland werden jedes Jahr Millionen Packungen Schmerzmittel konsumiert – oft ohne ärztlichen Rat, einfach „so nebenbei“. Was viele nicht wissen: Auch freiverkäufliche Präparate können ernste Nebenwirkungen haben. Und wer regelmäßig zu Tabletten greift, lebt gefährlich – für Magen, Leber, Nieren, Herz und Kreislauf.
Ganz vorne in der Liste der beliebtesten Mittel: Ibuprofen, Paracetamol, Aspirin und Diclofenac – in Marken wie Spalt, Voltaren, Thomapyrin oder ASS-ratiopharm zu finden.
Die Risiken: mehr als nur ein bisschen Magenweh
Acetylsalicylsäure (ASS) – der Wirkstoff in Aspirin – kann genauso wie Diclofenac Magen- und Darmprobleme verursachen. Geschwüre, Entzündungen, Blutungen: Alles schon gesehen. Auch Ibuprofen ist hier nicht harmlos. Es kann den Magen reizen und erhöht bei langfristiger Einnahme das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle – besonders bei höheren Dosierungen.
Paracetamol wiederum wirkt zwar anders, belastet dafür die Leber. Vor allem bei empfindlichen Menschen oder bei gleichzeitigem Alkoholkonsum kann das gefährlich werden. Leberentzündungen, Blutbildveränderungen und allergische Reaktionen gehören zu den bekannten Risiken.
Frei verkäuflich heißt nicht harmlos
Nur weil ein Medikament ohne Rezept zu haben ist, heißt das noch lange nicht, dass es unbedenklich ist. Besonders problematisch wird es, wenn Menschen über Jahre hinweg regelmäßig Schmerzmittel einnehmen – teils jeden Tag. Viele merken gar nicht, dass ihre Beschwerden dadurch schlimmer werden.
Der sogenannte medikamenteninduzierte Kopfschmerz ist ein typisches Beispiel. Wer regelmäßig Schmerzmittel nimmt, kann genau dadurch Kopfschmerzen entwickeln – oder eine Migräne verstärken. Der Körper gewöhnt sich an die Tabletten und reagiert mit Rebound-Effekten.
Triptane bei Migräne? Wirkung mit Tücken
Auch bei verschreibungspflichtigen Mitteln wie den Triptanen – oft bei Migräne eingesetzt – lohnt sich ein genauer Blick. Diese Substanzen wirken stark gefäßverengend. Das kann bei empfindlichen Patienten zu Durchblutungsstörungen führen, auch an Stellen im Körper, die gar nichts mit dem Kopf zu tun haben. Es gibt Berichte von Schmerzen an alten „Problemstellen“ – der Verdacht: Triptane könnten das körpereigene Schmerzgedächtnis beeinflussen. Die Forschung steckt hier noch in den Anfängen.
Mein Tipp: Führen Sie ein Schmerztagebuch
Wer immer wieder zu Schmerzmitteln greifen muss, sollte unbedingt ein Schmerztagebuch führen. Schreiben Sie auf:
Wann treten die Schmerzen auf?
Welche Medikamente nehmen Sie?
Wie wirkt das Mittel – kurzfristig und langfristig?
Gibt es Nebenwirkungen?
Diese Art der Dokumentation hilft ungemein, Zusammenhänge zu erkennen. Sie ist auch die Grundlage, um gemeinsam mit einem Therapeuten Alternativen zu entwickeln – oder überhaupt einmal nach den Ursachen zu suchen.
Was Schmerzpatienten selbst tun können
Wer immer nur die Symptome behandelt, wird auf Dauer nicht gesünder – sondern kränker. Wer stattdessen an die Wurzel geht, hat echte Chancen auf Besserung. Hier ein paar Möglichkeiten, die sich in der Praxis bewährt haben:
Magnesium statt Tablette: Viele Kopfschmerzen hängen mit Magnesiummangel zusammen. 300–600 mg Magnesiumcitrat täglich können bei Spannungskopfschmerzen und Migräne helfen. Lesen Sie dazu auch meinen Beitrag: Magnesiumpräparate – Welches Magnesium ist das Beste?
Bewegung an der „frischen Luft“: Sauerstoff, Licht und moderate Bewegung (z.B. Spazieren, Radfahren) lindern Kopfschmerzen bei vielen Patienten besser als jede Tablette.
Fasten entlastet: Viele meiner Patienten berichten, dass sie während Fastenkuren kopfschmerzfrei werden – oder deutlich seltener Migräne haben. Der Stoffwechsel wird entgiftet, die Gefäße entlastet, das Nervensystem beruhigt.
Homöopathische Komplexmittel: In einigen Fällen helfen Mittel wie Spigelon, wenn es frühzeitig genommen wird – besonders bei Spannungskopfschmerz oder beginnender Migräne.
Kälteanwendungen oder Leberwickel: Simpel – aber effektiv. Kalte Auflagen auf Stirn oder Nacken lindern akute Schmerzen. Wärmende Wickel auf die Leber helfen dem Körper, Medikamente besser auszuleiten. Sehr hilfreich ist auch ein Kaffee-Einlauf. Das ist so interessant, dass ich ein Buch dazu verfasst habe: Die wundersame Wirkung des Kaffee-Einlaufs – René Gräber Bücher
Fazit
Nebenwirkungsfrei geht es nicht immer – aber besser verträglich schon! Wer sich dauerhaft von den Nebenwirkungen klassischer Schmerzmittel verabschieden will, sollte umdenken: Nicht das schnellste Mittel ist das beste, sondern das wirksamste bei möglichst geringer Belastung.
Und genau darum geht es auf Naturheilt.com: Ursachen erkennen. Alternativen nutzen. Und den Körper stärken, statt ihn mit Chemie zu überfrachten.
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Dieser Beitrag wurde 2010 erstellt und am 8.4.2025 grundlegend überarbeit
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