Welche Ursache der Bewegungsdrang beim Restless-Legs-Syndrom hat, ist nicht genau bekannt. Ärzte vermuten genetische Faktoren als Auslöser, aber auch Vitalstoffmängel. Hier kann die Naturheilkunde mit ihren Möglichkeiten einspringen.
Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist eine neurologische, genauer gesagt, eine neuromuskuläre Erkrankung, an der schätzungsweise 5 % bis 10 % der Bevölkerung leiden. Dabei stimmt etwas nicht mit dem Stoffwechsel der Nerven, die die Muskeln versorgen. Die Patienten leiden unter einem Bewegungsdrang in den Beinen, teils auch in den Armen. Dem Drang zu widerstehen, fällt ihnen schwer, sodass sie besonders ihre Beine ständig bewegen müssen. Während ausgeübter Tätigkeiten ist das begreiflicherweise kaum spürbar, aber wenn sich die Kranken ausruhen wollen, setzt sich die Unruhe durch.
Deswegen leiden viele RLS-Patienten unter Einschlafstörungen. Auch wachen sie nachts immer wieder auf, weil anfallsartige, rund zehn Sekunden dauernde Krämpfe (Myoklonus) auftreten. Oft stehen die Kranken auf, um sich durch Hin- und Herwandern in der Wohnung Erleichterung zu verschaffen. Tagsüber können die Patienten nur schwerlich in körperlicher Ruhe verharren, wie etwa beim Fernsehen oder Lesen. Die Schlafstörungen führen zu weiteren Beschwerden wie ständige Müdigkeit, Mattigkeit und Unkonzentriertheit. Hinzu kommen Missempfindungen in den Gliedmaßen wie Hitze, Ziehen und Schmerzen sowie Kribbeln („Ameisenkrabbeln“). Forscher haben auch Zusammenhänge mit Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen entdeckt.
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Die Ursachen des RLSs
Die idiopathische RLS scheint eine Familienkrankheit zu sein. Obwohl „idiopathisch“ eigentlich „Ursache unbekannt“ bedeutet, liegt hier die Annahme erblicher Faktoren nahe. Dabei reicht es offenbar, wenn das fehlerhafte Gen von nur einem Elternteil kommt (autosomal-dominante Vererbung). Die Genstörung hat eine fehlgeleitete Regulation der Neurotransmitter zur Folge. Diese Verbindungen sind biochemische Signale, die Informationen von einer Nervenzelle zur Nächsten schicken.
Beim RLS produziert der Körper den Neurotransmitter Dopamin im Übermaß. Darauf reagiert der Stoffwechsel mit reduzierter Empfindlichkeit der Dopaminrezeptoren in den Nervenvernküpfungen (Synapsen). Trotz zu hoher Dopaminkonzentrationen kann der Neurotransmitter nicht mehr ausreichend wirken. Zu den Neurotronsmittern, die ebenfalls eine Rolle spielen sollen, gehören Adenosin, Glutamat und GABA (Gamma-Aminobuttersäure).
Neben den idiopathischen Varianten der RLS listen Ärzte die sogenannten „sekundären Formen“ auf. Zu den Ursachen, beziehungsweise mitbestimmenden Faktoren, zählt hier ein gestörter Eisenstoffwechsel, für den in diesem Fall erniedrigtes Speichereisen (Ferritin) typisch ist. Gehirn und Nerven können die Metallionen nicht mehr aus dem Blutstrom aufnehmen. So führt ein Eisenmangelsyndrom durch Sauerstoffunterversorgung (Hypoxie) zu beeinträchtigten Nerven.
Einige andere Vitalstoffdefizite fördern das RLS ebenfalls. Dazu gehören ein Mangel der Vitamine B9, B12 und D. Manchmal spielen auch Medikamentennebenwirkungen in die Entstehungsgeschichte der Erkrankung hinein. Bekannt ist dieses Phänomen für einige Antidepressiva, die Unruhezustände (Akathisie) auslösen können.
Die Diagnose beim RLS
Die vom Patienten geschilderten Symptome lassen den Arzt sofort an das RLS denken. Er wird mit Blutuntersuchungen den Eisenstoffwechsel und die Vitaminwerte beurteilen. Im Schlaflabor wird überprüft, wie gut oder schlecht der Kranke schläft (Polysomnografie). Ähnlich einem EKG und EEG können auch Ableitungen der Nerven- und Muskelsignale gemessen werden (Elektromyographie und Elektroneurographie).
Oft liefert der L-Dopa-Test die letzte Sicherheit. Dabei erhält der Patient Dopaminagonisten, die die Wirkung des Dopamins verstärken. Wenn dies die Beschwerden lindern kann, liegt ein RLS vor. Werden die Symptome schlimmer, muss nach anderen Erkrankungen geforscht werden.
Die schulmedizinische Therapie beim RLS
Der letzte Diagnoseschritt besteht schon aus einer Behandlung: Tabletten mit einem Dopaminagonisten (z. B. Cabergolin, Prmipexol), der eventuell mit einem DOPA-Decarboxylase-Hemmer (z. B. Bensezarid, Carbidopa) kombiniert wird. Dieser Wirkstoff hemmt den Abbau des Dopamins.
Daneben geben manche Ärzte den Kranken schwere Beruhigungsmittel. Doch an diese Medikamente wie Benzodiazepine (z. B. Valium) kann sich der Patient gewöhnen, sodass die Mittel kaum noch wirken und überdies zur Abhängigkeit führen. Eher problematisch sind auch Pharmaka, die Krämpfe verhindern (Antikonvulsiva) und Opioide.
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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel
Die Naturheilkunde setzt vor allem auf Vitalstoffe, pflanzliche Mittel und Homöopathie. Entscheidend ist auch der Lebensstil, der eine gesunde Ernährung und Sport (jeder nach seinen Möglichkeiten) umfasst.
Ernährung
Eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse und wenig Zucker liefert Vitamine, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe, die die Nervenfunktionen unterstützen und oxidative Schäden in Schranken halten. Grünes Blattgemüse liefert viel Eisen.
Vermeiden sollten die Kranken Genussgifte wie Alkohol, Nikotin und Koffein.
Heilpflanzen
Empfohlen werden oft getrocknete Wurzeln der Pfingstrose (Paeonia radix) sowie Süßholzwurzeln.
Baldrian soll Studien zufolge die RLS fast genauso lindern können wie Benzodiazepine.
Beinmassagen mit den Ölen von Oliven und Lavendel unterstützen das Einschlafen und beruhigen.
Akupunktur
Der Akupunktur wird in Kombination mit Süßholz eine gute Wirkung zugeschrieben. Austesten kann man auch die Wirkung der AKUPUNKT-MASSAGE nach Penzel.
Orthomolekular-Medizin
Wichtig ist zunächst eine Supplementierung mit Eisen. Darauf deuten viele Studien hin. In einer dieser Arbeiten erwies sich 1 g Eisencarboxymaltose täglich als angemessene Dosis.
Eisensulfat wird empfohlen in einer (je nach Tranferritinsättigung) in einer Dosierung von 100 mg bis 320 mg pro Tag. 100 mg bis 200 mg Vitamin C zusätzlich verbessern die Resorption. Zu erwägen sind auch 30 mg Eisensuccinat oder Eisenfumarat.
Diese Vitamine können Hilfe bieten (Tagesdosis in Klammern). Die Empfehlungen sind durch Studien untermauert:
- Vitamin B1 (50 mg)
- Vitamin B2 (5 mg)
- Vitamin B6 (30 mg)
- Vitamin B9 (600 µg)
- Vitamin B12 (250 mg)
- Vitamin D (2000 Internationale Einheiten, entsprechen 50 µg)
Die Aminosäure Arginin soll laut wissenschaftlicher Arbeiten den Stickoxidstoffwechsel positiv beeinflussen: Dieses einfachste aller Hormone (Formel NO) ist an der Blutdruckregulation beteiligt.
In Studien konnte D-Ribose die Schmerzen bei RLS lindern, wobei eine Tagesdosis von 15 g ausreichte.
Homöopathie
Säure-Basen-Haushalt
Es ist grundsätzlich ratsam, den Säure-Base-Haushalt ins Gleichgewicht zu bringen, um eine Übersäuerung des Stoffwechsels zu verhindern.
Darmsanierung
Eine Darmsanierung mit der Colon-Hydro-Therapie und anschließender Verbesserung der Darmflora mit Probiotika und Prebiotika unterstützt viele Heilungsprozesse.
Zahnstörfeld
Die Beseitigung von Zahnstörfeldern ist immer sinnvoll und hat schon die Situation vieler Patienten verbessert. Zähne mit Wurzelfüllungen sollten ausgeräumt werden, um die Grundlage zu einer umfassenden Schwermetallentgiftung zu schaffen.
Sonstiges
Sport kann bei allen neuromuskulären Erkrankungen hilfreich sein. Bei RLS sind es vor allem etliche Formen von Gymnastik, die auch Dehnübungen der Beine beinhalteten.
Warm- und Kaltwickel der Beine sorgt besonders abends für eine gewisse Beruhigung. Dasselbe gilt für Wechselduschen, die mit kaltem Abbrausen abschließen sollen.
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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
Dieser Beitrag wurde am 21.08.2024 erstellt.