Die Nierenschwäche (auch: Niereninsuffizienz) kennzeichnet den fortschreitenden Verlust der verschiedenen Funktionen der Niere.
Besonders lebensbedrohlich für den Organismus entwickelt sich dabei die zunehmende Unfähigkeit, harnpflichtige Substanzen (die bei Verbleib im Körper zu einer Vergiftung führen würden) aus dem Blut zu filtern, um diese mit dem Urin auszuscheiden.
Unbehandelt führt die Nierenschwäche zu einem vollständigen Versagen der Nierenfunktion (= lebensbedrohlicher Zustand). Dieses kann akut eintreten (akutes Nierenversagen) oder aber durch einen schleichenden, langwierigen Prozess über Jahre zum Tode führen (chronisches Nierenversagen).
In Deutschland sind nahezu 60.000 Menschen von einer Nierenschwäche betroffen, die Prognose richtet sich dabei nach dem Stadium der Nierenschwäche sowie den auslösenden Grunderkrankungen.
Am chronische Nierenversagen (chronische Niereninsuffizienz) leiden Schätzungen zufolge über 10 % der Bevölkerung weltweit, wobei die Tendenz nach Meinung der Statistiker zu steigen scheint. Das Syndrom ist meist Folge anderer Erkrankungen oder Störungen des Körpers. Hierzu zählen vor allem Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Hypertonie (Bluthochdruck), Infektionen (interstitielle Nephritis), Nierenentzündungen (Glomerulonephritis), Harnwegsentzündungen, Tumoren und Zystennieren.
Auch ein Schmerzmittelabusus (übermäßige, lang andauernde Schmerzmitteleinnahme) führt auf lange Sicht zu einer zunehmenden Funktionsbeeinträchtigung der Niere.
Weitere Ursachen sind Mangel- oder Unterernährung, wobei oft auch die Intoxikation mit chemischen Belastungen durch schlechte Lebensmittel eine Rolle spielt. Organochlor-Pestizide sind in dieser Hinsicht besonders riskant, wie eine Studie aus 2014 zeigt.
Dies betrifft oft Menschen, die in der Landwirtschaft ärmerer Länder tätig sind. Auch Schwermetalle sind Toxine, die die Nieren schwer schädigen können. Über Jahre andauernde unzureichende Flüssigkeitsaufnahme ist ein weiterer möglicher Auslöser der Niereninsuffizienz.
Während bei einem akuten Ereignis die Niere nach entsprechender Therapie in der Lage ist, sich vollständig zu regenerieren, ist einmal geschädigtes Gewebe bei einem chronischen Prozess irreparabel zerstört.
Symptome der Niereninsuffizienz
Betroffene merken meist lange nicht, dass die Nieren nur noch eingeschränkt arbeiten. Das Organ ist in weitem Umfang in der Lage, die Störung durch eine gesteigerte Funktion der noch tätigen Bereiche zu kompensieren.
Häufig liegen die Symptome der Grunderkrankung im Vordergrund, sie überlagern die Anzeichen eines drohenden Versagens. Wie bei einem akuten Nierenversagen reichern sich die nicht mehr ausgeschiedenen Giftstoffe im Blutkreislauf an.
Allgemeine, nicht spezifische Anzeichen sind Müdigkeit, rasche körperliche Erschöpfung, mangelnde Konzentrationsfähigkeit, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit (zum Teil mit Erbrechen) und ein gesteigerter nächtlicher Harndrang (mit jedoch geringen Ausscheidungen).
Die Folgen der mangelnden Ausscheidung sind zum einen Wassereinlagerungen (Ödeme) im Körper (z.B. an den Beinen, im Bereich der Lunge), zum anderen eine zunehmende Anreicherung mit Elektrolyten, die die Funktion des Herzens beeinträchtigen können (Herzrhythmusstörungen).
Gleichzeitig werden diese Folgeerkrankungen schlechter verkraftet. Das Risiko daran zu versterben erhöht sich, wie auch die Lebenserwartung im Ganzen herabgesetzt ist.
Meistens unterscheiden Ärzte 5 Stadien der Niereninsuffizienz. Im Stadium I ist die glomeruläre Filtration-Rate (GFR) mit 120 ml pro Minute noch normal, nimmt aber mit den folgenden Stadien ab (Oligurie). Im Stadium V sinkt die GFR auf unter 15 ml Urin pro Minute. Das fast vollständige Versiegen der Harn-Produktion wird dann als Anurie bezeichnet.
Betroffene klagen im weit fortgeschrittenen Stadium über Luftnot (auch in Ruhe), Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Obstipation = Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen), spürbarem Herzstolpern, Unruhe und Schlafprobleme. Hinzutreten Brustschmerzen und und es entsteht eine Hypertonie. Die Patienten können nur schlecht schlafen und sind deswegen tagsüber unkonzentriert.
Die Anreicherung des Blutes mit harnpflichtigen Substanzen führt zu einem veränderten Hautbild. Neben ödematös geschwollenen Bereichen kann die Hautfarbe bräunlich-gelb verändert sein. Es zeigen sich Ablagerungen oder ein zum Teil unstillbarer Juckreiz. Auch der Urin selbst ist verändert.
Durch Wasserentzug wird er stark konzentriert und riecht streng, die Farbe ist dunkelbraun bis rotbraun (Hinweis auf Urämie = Blut im Urin), ausgeschiedene Eiweiße zeigen sich in Form von Schaumauflagen im ausgeschiedenen Harn (= Eiweiß im Urin).
Diagnose
Der Arzt nutzt vor allem die Anamnese und die Inspektion. Daneben werden Blut und Urin auf ihre Zusammensetzung hin untersucht. Im Blut-Serum konzentrieren sich Abbau-Produkte des Proteinstoffwechsels. Leit-Parameter sind daher die Konzentrationen von Harnsäure und Harnstoff sowie Kreatinin, die bei Niereninsuffizienz erhöht sind.
Die geschwächte Niere kann auch die Elektrolyte nicht mehr angemessen kontrollieren. Daher ermittelt der Arzt die Blut-Werte von Natrium, Kalium und Kalzium, die durch die mangelnde Filtration ebenfalls erhöht sein können. Die Blutgas-Analyse (BGA) gibt Aufschluss über einen eventuell abweichenden pH-Wert, der Unregelmäßigkeiten im Säure-Base-Haushalt aufdeckt.
Bei berechtigtem Verdacht dient auch eine Biopsie der Niere der Diagnose. Ein Ultraschall (Sonographie) des Organs zeigt unter Umständen eine veränderte Form oder Größe und kann auch Hinweise auf entartetes Gewebe liefern.
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Schulmedizinische Therapie
Die Therapie richtet sich nach dem jeweiligen Zerstörungsgrad des Gewebes und wird in Zusammenhang mit der auslösenden Krankheit erstellt.
Grundsätzlich gleicht die Behandlung einer chronischen Nierenschwäche der eines akuten Versagens (diätetische Lebensweise, bilanzierte Flüssigkeitsaufnahme, Meidung von Noxen, blutdrucksenkende Medikamente, Einsatz von Diuretika gegen Ödeme).
Hier kann jedoch keine Heilung erzielt werden, sondern es wird ein Einhalten und Lindern der Symptomatik angestrebt, um weitere Organschäden und Störungen zu vermeiden. In vielen Fällen verläuft der Prozess trotz Therapie schleichend weiter, Dialyse und Nierentransplantation dienen dann maßgeblich lebenserhaltend und lebensverlängernd.
Durch die Kombination mit einer Grunderkrankung ist die Lebenserwartung bei drohendem chronischem Nierenversagen in den meisten Fällen herabgesetzt. Der Körper wird zunehmend mit ausscheidungspflichtigen Substanzen vergiftet, wodurch weitere Organe und Gefäße Schaden nehmen können und ebenfalls mit eingeschränkter Funktionalität reagieren.
Beispielweise schädigt die unterbleibende Ausscheidung von Phosphat die Blutgefäße. Unter diesen Bedingungen erhöht sich das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall um ein Vielfaches. Deswegen muss der Phosphat-Spiegel medikamentös gesenkt werden. Die Präparate sind allerdings mit gravierenden Nebenwirkungen behaftet.
Wichtig ist auch eine Ernährungsumstellung auf eine eiweißarme Kost. Die Aufnahme von Kalium und Natrium ist speziell zu berücksichtigen. In den meisten Fällen dürfen die Patienten diese Minerale nur noch in Grenzen verzehren, wozu eine besondere Diät erforderlich ist. In Abhängigkeit vom Stadium der Erkrankung muss auch die Trinkmenge reduziert werden.
Sprache der Symptome
Nierenprobleme treten immer im Zusammenhang mit Beziehungskonflikten auf, also nicht unbedingt auf den Partner bezogen. Nierenprobleme können auch anzeigen, dass wir Geschehenes nicht akzeptieren können und immer noch an der Vergangenheit hängen. Nierenprobleme können aber auch von der Angst kommen. Der Volksmund sagt ja: „Das geht mir an die Nieren.
Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel
Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei einer Nierenschwäche in Frage kommen.
Das Erste ist die Ernährung, die ich im Blick habe: Die für „normal“ gehaltene Kost mit viel Zucker, Fleisch und Industrie-Food ist Gift für die Nieren, insbesondere dann, wenn die Organe schon geschädigt sind!
Das Zweite auf was ich in der Praxis achte sind Medikamente, die Patienten einnehmen: Bei Ibuprofen und Diclofenac, aber auch mit Acetylsalicylsäure oder Paracetamol sollten Sie vorsichtig sein.
Drittens: Nikotin (Rauchen) steht in hohem Verdacht das Nierengewebe zu schädigen.
Anthroposophische Medizin
Equisetum c. Sulf. tost. (We)
Renes/Equisetum cp (Wa)
Ernährung
In der Ernährung gibt es bei Nierenproblemen einiges zu tun. Erfahrungsgemäß liegt da bei allen Patienten einiges im Argen.
Meiden Sie Fleisch, Schweinefleisch in jeglicher Form sowieso, Milch und Milchprodukte, Eier und Fisch sowie Zucker. Kurz gesagt: Ernähren sie sich vegan, und zwar nur mit Bio-Lebensmitteln. Verzehren Sie Obst und Gemüse am besten roh oder gedünstet.
Hülsenfrüchte liefern Proteine, ohne schnell zu einem Überschuss zu führen, der die Nieren überlastet. Stärke nehmen Sie als Vollkorngetreide und deren Produkte sowie Kartoffeln, Süßkartoffeln, Quinoa, Buchweizen und Reis auf. Es versteht sich von selbst, dass Sie auf verarbeitete Lebensmittel verzichten, wenn Sie sich nur mit frischen Lebensmitteln ernähren.
Mit einer solchen, streng eingehaltenen Kost, ist schon Menschen gelungen, der Dialysepflicht zu entkommen. Dabei konnten sich sogar Nieren vollständig erholen, wenn die Organfunktion auf 3 % der Norm gesunken war!
Salz durch Gewürze ersetzen. Verzichten Sie auf Süßes und kalte Getränke.
Schränken Sie auch auf jeden Fall Ihren Phosphat-Konsum ein. Also wenig / keine Cola, Kochkäse, Milchpulver, Kondensmilch und phosphathaltige Zusatzstoffe (E-Nummern).
Vermeiden Sie üppige Salzaufnahme. Salz bindet Wasser, reduziert die Filtration und fördert Ödeme.
Frischpflanzentropfen (Urtinkturen)
Folgende Mischung aus Urtinkturen kann hilfreich sein:
40 ml Goldruten, 30 ml Zinnkraut, 20 ml Brennnessel, 10 ml Kamille.
Heilpflanzen
Für folgende Pflanzen liegen positive Studiendaten (positive Monographie der Kommission E) vor, sollten aber vor einer Einnahme mit einem Therapeuten besprochen werden: Birkenblätter, Brennnesselkraut, Eisenkraut, Gartenbohnenhülsen, Goldrutenkraut, Hauhechelkraut, Petersilienwurzel, Queckenwurzelstock, Schachtelhalmkraut, Schöllkraut
Gute Erfahrungen liegen auch mit folgenden Heilpflanzen vor: Färberginsterblätter, Krappwurzel, Liebesstöckelwurzel, Preiselbeerblätter
Mineralische Phosphor-Binder
Statt der konventionellen Phosphat-Binder können auch Tonminerale angewendet werden. In gereinigter Form sind die Präparate erhältlich. Die Mineralien binden Phosphat fast genauso effizient wie die herkömmlichen Mittel.
Säure-Basen-Haushalt
Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” kann bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen. Aber auch hier ist wieder zur Vorsicht geraden, denn bei einer gestörten Nierenfunktion ist es auch nicht mehr so einfach mit dem Säure-Basen-Haushalt. Ich rate hier unbedingt dazu, dass Sie sich von einem Fachmann beraten lassen und nicht einfach “irgendwelche” Basenmittel einzunehmen. Mehr dazu in meinem Beitrag: Natriumbikarbonat bei Niereninsuffizienz?
Eine gesunde Ernährung unterstützt den Nierenstoffwechsel bei der Einstellung des physiologischen pH-Wertes im Fenster von 7,35 und 7,45
Vitalstoffe
Bei einer Niereninsuffizienz ist die Therapie mit Vitalstoffen nicht ganz einfach. Manches kann dann bereits zuviel für die geschwächte Niere sein. Andere Vitalstoffe können unbedingt angezeigt sein.
Die Nieren sind an der Umwandlung von Vitamin D (von seiner Vorstufe) in die wirksame Form beteiligt. Ich rate auf jeden Fall dazu den Vitamin D Spiegel bestimmen zu lassen und diesen ggf. zu korrigieren.
Hilfreich sein können auch zusätzliche Gaben von Vitamine E, das besonders im letzten Stadium der Erkrankung Linderung verschafft. Daneben kann Vitamin B6 die Entzündungs-Parameter sowohl bei Patienten mit Niereninsuffizienz und bei bestehender Dialyse-Bedürftigkeit senken. Nach ärztlicher Beratung sind eventuell auch die Vitamine A, C und Coenzym Q angezeigt.
Omega-3-Fettsäuren wirken Entzündungen entgegen und sind daher auch ein Schutz-Faktor für gestresste Nieren.
Im Frühstadium der Niereninsuffizienz können vorsichtige Supplementationen mit Zink, Eisen und Selen sowie der Aminosäure Methionin das Eintreten erster Organ-Schäden verzögern.
Zahnstörfeld
Ein wichtiges Thema bei Niereninsuffizienz: Tote Zähne. Auch Amalgam-Füllungen sind bedenklich. Sie sollten sie durch einen in diesen Sachen erfahrenen Zahnarzt sanieren lassen. Mehr zum Thema unter: wurzelbehandelte Zähne.
Sonstiges
Zur Linderung von Beschwerden: Kartoffelwickel. Durch die Wärme und das Kalium wird die Nierentätigkeit angeregt und der Körper gezielt entwässert. Die Gift- und Schlackenstoffe werden abtransportiert. (Nachher viel trinken ist äußerst wichtig!)
Lassen Sie Ihren Blutdruck und Blutzuckerwerte regelmäßig kontrollieren.
Trinken Sie ausreichend Wasser und meiden Sie Kaffee und Alkohol.
Lesen Sie hier gerne weiter: Nierenstau: Ursachen, Verlauf, Diagnose Therapie – Yamedo
Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor Kasa
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 8.3.2020 aktualisiert.