Entgiftung

Warum ich allen Patienten dazu rate KEINE MILCH zu trinken

Ist Milch nicht gesund? Wie komme ich überhaupt dazu, eine solche Frage zu stellen, wo doch die ganze Welt weiß, dass Milch angeblich gesund sei? Tranken wir nicht schon als Säuglinge Milch?

Und geben wir nicht auch heute noch Milch an diese und an unsere Kinder?

Das viele Kalzium in der Milch soll doch für die Knochen- und Zahnentwicklung gerade bei den Kindern von Vorteil sein – oder?

Doch halt: von welcher Milch reden wir eigentlich? Können wir die Muttermilch, Rohmilch, H-Milch und Kuhmilch einfach gleichsetzen, oder gibt es hier Unterschiede, die vielleicht auch für unseren Organismus von Bedeutung sind, im positivem wie negativem Sinne?

Naturgesetze werden grob missachtet

Lassen Sie mich es gleich vorweg nehmen: Unsere Milch ist nicht mehr die von vor 60 Jahren.

Eine Kuh ist ein Grasfresser. Und auf der Weide fressen Kühe noch viel mehr: Heilpflanzen (die manche als Unkraut bezeichnen) und auch Blätter von Bäumen. Hier ein sehr seltenes Bild, dass ich von Kühen auf einer Weide im Westerwald aufgenommen habe: Kühe auf einer Weide, die nicht enthornt wurden und ihre Kälber über eine längere Zeit behalten dürfen.

Die Sache mit den Hörnern ist übrigens auch ein Thema. Der Schweizer “Hornkuh-Rebell” Armin Capaul hat auf seiner Webseite die wichtigsten Fakten zusammengefasst, warum Kühe ihre Hörner behalten sollten.

Fischmehl und Mais für Kühe? Abartig!

In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts gaben wir den Kühen Fischmehl zu fressen. Das ist einfach nur als pervers und abartig zu beschreiben!

Die Folge war schnell klar: BSE – die Rinderseuche und in der Folge eine Zunahme der Creutzfeldt-Jakob-Variante beim Menschen. Und wie es aussieht, könnte es bald eine neue Variante geben, wie ich im New England Journal of Medicine 2017 lesen konnte. Die Agrarlobby lässt aber nicht locker und versucht immer wieder die Maßnahmen gegen den Rinderwahn aufzuweichen. Na, herzlichen Glückwunsch.

Heute geben wir den Kühen Mais zu fressen.

Der weitaus größte Teil davon wird als Silage verfüttert. Das lange haltbare Pflanzen-Material hat eine Milchsäuregärung durchlaufen, denn nur so können die riesigen Erntemengen bewältigt werden, ohne zu verderben. Dabei ist die Gärung an sich als unkritisch zu betrachten. Doch dies gilt nur für andere Grünpflanzen und nicht für das exotische Riesengras. Jedenfalls könnten praktisch alle Grünpflanzen ebenso fermentiert werden wie beispielsweise Gras, Klee, Luzerne oder Bohnen und auch Heu. Doch Mais ist eben das „Güllekraut“ schlechthin, das die hohen Nitrat-Konzentrationen verträgt, ohne zu verwelken. Leider nimmt der Anteil des Silo-Futters in der industriellen Landwirtschaft stetig zu und übertrifft die Heufütterung mittlerweile um ein Vielfaches.

Dabei ist kein anderes Futter für Rinder besser als die Mischung aus Gräsern und Kräutern der getrockneten Wiesenmahd. Zwar könnten die Landwirte diese Grünpflanzen ebenfalls zu Silage vergären, doch wenn genügend Grünland zur Verfügung steht, ist die traditionelle Trocken-Konservierung allemal besser. Seit es Heutrocknungsgeräte gibt, ist die Verwendung der Mahd für die Betriebe sogar ökonomisch sinnvoller als die Herstellung von Mais-Silage. Der Trend zur Umkehr ist nur durch die Ausweitung der ökologischen Landwirtschaft zu erreichen. Besonders in Österreich gibt es Bestrebungen, die Heumilch wieder verstärkt am Markt zu positionieren.

Heukühe können bis zu 12 Mal in ihrem Leben kalben, viermal so oft wie die mit Mais oder anderem Kraftfutter gefütterten Artgenossen. Da drängt sich sofort der Gedanke auf: Gesunde Kühe liefern auch gesündere Milch. Ein Wunder ist das nicht, denn der Maisanbau ist schließlich durch Überdüngung und Kontamination mit Pestiziden gekennzeichnet.

Und Eins ist auch klar: Die Energiedichte des Mais ist viel höher, sonst schafft die Turbo-Milch-Kuh es ja nicht 50, 60 oder gar 70 Liter Milch am Tag zu produzieren. Normal wären 5 bis 6 Liter für das Kälbchen. Prädikat: Abartig!

Die Folgen? Ein verschobenes Verhältnis von den Omega-3-Fettsäuren zu den Omega-6-FettsäurenUnd damit gehen vermehrte Entzündungen einher. Bei den Milchtrinkern wohlgemerkt! Gerade diese stillen und subakuten Entzündungen sehe ich als ein Hauptproblem unserer heutigen Zeit.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Übrigens: Bio-Milch hat ein besseres Omega-3-Omega-6-Verhältnis.

Das gilt in besonderem Maße für Heumilch, die laut österreichischer Untersuchungen eine doppelt so hohe Konzentration an Omega-3-Fettsäuren enthält wie Silo-Milch.

Speziell die konjugierten Linolsäuren (CLA: Conjugated Linoleic Acid) kommen in der Heumilch reichlich vor. Den zweifach ungesättigten Fettsäuren wird eine Reihe von positiven Wirkungen nachgesagt. CLAs reduzieren das Fettgewebe zugunsten der Muskelbildung und harmonisieren den Cholesterin-Stoffwechsel. Zudem stärken sie das Zentral-Nerven-System und die Körperabwehr und wirken als Antioxidantien. Damit bieten die CLAs auch einen gewissen Schutz vor Krebs. Heu aus maschinell belüfteten Trocknungsanlagen weist außerdem bis zu 40 % pansenstabiles Roh-Protein auf und ist für die Kühe nahrhafter. Auch das steigert die Qualität der Heumilch, die nebenbei viel schmackhafter ist als die Milch, die mit dem eintönigen Maisfutter produziert wurde.

Käsereien schätzen die hervorragende Güte und das Aroma der Heumilch. Mikrobiologische Verunreinigungen, die in der Käse-Produktion immer ein Risiko darstellen, treten bei Heumilch kaum auf. So beträgt die Zahl der gefährlichen Clostridien (Tetanus, Botulismus) in Heumilch nie mehr als 300 Bakterien pro Liter. Diesen unkritischen Wert erreichten bei Analysen nur wenige der untersuchten Silo-Milch-Sorten (8 %). Ein Zehntel aller Maismilchproben enthielten sogar über 10.000 Clostridien pro Liter.

Die mögliche Keimverseuchung der Silo-Milch zeigte sich besonders drastisch im Zuge der EHEC-Epidemie im Sommer 2011 und die Krise war hausgemacht. Die EHEC Keime entstehen bereits im Magen der Kühe (und sie ahnen es) von: Maisfressern.

Damit wäre das Wesentliche eigentlich erzählt. Aber im Folgenden habe ich noch einige weitere Überraschungen!

Ein grundsätzliches Problem: Milch enthält biologische Signalstoffe

Milch ist nicht nur ein Nahrungsmittel für den heranwachsenden Säuger. Darin enthalten sind auch Botenstoffe, also Hormone, die die Entwicklung des neugeborenen steuern sollen. Es ist völlig klar, dass ein erwachsenes Individuum diese Signalstoffe absolut nicht braucht. Logisch ist daher auch, dass der Hormon-Input stören, ja Krankheiten auslösen kann.

Daneben enthält Milch sogenannte Exosomen. Diese, von einer Membran umhüllten Nanopartikel, tragen spezielle Formen von RNA in sich. RNA (Ribonukleinsäure) ist genetisches Material wie die DNA, aber nicht Bestandteil der Chromosomen. Im Zellkern wird die Information der DNA in RNA übersetzt (Transkription, „Umschreibung“), die dann aus dem Zellkern heraus ins Zytosol wandert. Dort im Grundplasma der Zelle wird die RNA wirksam. Das heißt, die genetische Information wird in Form von Proteinen realisiert.

Dieser Prozess wird durch die mRNA (Messenger RNA, „Boten-RNA“) bewerkstelligt. Das ist die wichtigste Funktion der RNA und damit der grundlegende Mechanismus, mit dem das Erbgut der Zelle in biologischen Strukturen und Eigenschaften zum Ausdruck kommt. Trotzdem sind nur 2 % der im Zellkern produzierten RNA vom Messenger-Typ. Der Großteil der RNA besteht aus den nicht-codierenden RNAs (nc-RNA). Dazu zählt die tRNA (Transfer-RNA), die Aminosäuren erkennt und zum Syntheseort der Proteine transportiert.

Doch die Fraktion der nc-RNA besteht auch aus vielen RNAs, die den genetischen Stoffwechsel regulieren. Dazu gehören die long non-coding RNA (lncRNA) und die microRNA (miRNA). In den Exosomen der Milch sind nicht nur mRNA, sondern auch miRNA und die lncRNA enthalten. Die biologische Verpackung verhindert die Verdauung, wodurch die RNA unbeschädigt in den Körper gelangt. Dort entfaltetn die genetischen Faktoren eine artfremde Wirkung und irrtieren die physiologische Gen-Regulation.

Besonders die miRNA ist hier besonders kritisch zu beurteilen, weil sich die Makromoleküle in der Stammesgeschichte kaum verändert haben. Deswegen können die Rinder-Gene auch beim Menschen wirksam werden.
Die miRNA der Milch greift in unserem Organismus zwar nicht die DNA an, blockiert aber einige menschliche mRNAs (posttranskriptionelle Kontrolle).

So werden durch den Milch-Konsum einige Gene praktisch abgeschaltet. Welchen Einfluss dies auf den Organismus im Einzelnen hat, ist bisher nur unzureichend erforscht. Die Variante MicroRNA155 ist für die Reifung des Immunsystems erforderlich, woraus sich Vorteile für Kinder, die Milch trinken, ergeben könnten.

Doch bei der Entwicklung des heranwachsenden Immunsystems können wir uns getrost auf die Muttermilch verlassen. Artfremde miRNA brauchen wir keineswegs, sondern wir handeln uns damit nur unerwünschte Effekte auf den Stoffwechsel ein.

Einigermaßen gesichert ist beispielsweise die onkogene Wirkung der MicroRNA21. Dieses Gen-Produkt in der Milch kann aber nicht nur Krebs verursachen, sondern auch Herzinsuffizienz fördern. So steigert MicroRNA21 die Ausschüttung des Insulin-Like-Growth-Factor 1 (IGF-1). Das Peptidhormon IGF-1 wird in der Leber und im Fettgewebe gebildet und steuert das Zellwachstum. Zudem regt der Botenstoff die Synthese von Androgenen an sowie die Bildung der 5α-Reduktase.

Dieses Enzym katalysiert die Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron, das erst die hormonellen Effekte entfaltet. Testosteron ist überwiegend nur ein Prohormon, das erst in die eigentlich wirksame Form transformiert werden muss.
Die bei Milchtrinkern erhöhte Konzentration von IGF-1 greift auch in den genetischen Stoffwechsel ein.

Unter dem Einfluss des Peptidhormons wird der Transkriptionsfaktor FoxO1 aus dem Zellkern ins Zytoplasma geschleust und in die unwirksame phosphorylierte Form umgewandelt. Aktives FoxO1 hemmt die Transkription, unterbindet also die Expression von Genen. Fehlt die Blockade, werden die Gene angeschaltet und in ihre Gen-Produkte umgesetzt. Im Falle der FoxO1 sind dies Enzyme des Metabolismus.

Die MicroRNA21 greift auch in die Aktivität anderer Stoffwechselregulatoren ein. Die Makromoleküle blockieren die Programmed cell death protein 4 (PDCD4) und erhöhen damit die Rate der Proteinbiosynthese auf ein ungünstiges Maß. Reduziert wird auch die Aktivität des Enzyms PTEN (Phosphatase and Tensin homolog), das Tumorzellen bekämpfen hilft.

Daneben hemmt PTEN ein anderes Signal-Protein: Fehlt die Regulation dieses „mTORC1“ (Mechanistic Target of Rapamycin), laufen Wachstums- und Differenzierungs-Prozesse aus dem Ruder.  mTORC1 ist auch in menschlicher Muttermilch enthalten und hemmt die Diffferenzierung der ß-Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Erst nach dem Abstillen können sich ausdifferenzierte ß-Zellen entwickeln, sodass ausreichende Mengen Insulin ausgeschüttet werden können.

Erhält der Säugling dann Kuhmilch, unterbleibt die Reifung der ß-Zellen und es droht die Entstehung von Diabetes. Im Tierversuch reichte für die Verlängerung einer hohen mTORC1-Aktivität sogar die Fütterung reinen Milchfettes aus. Weil darin gar keine miRNA enthalten ist, zweifeln einige Forscher daran, dass nur die vollständige Milch für die negativen Effekte verantwortlich ist.

Für diese Wissenschaftler ist schon das isolierte Milchfett ein enormes Risiko. Die Mehrheit der Physiologen geht aber von einem ungünstigen Einfluss der miRNA auf das mTORC1-Systems aus. Dazu gehört auch die reduzierte Aktivität des Gegenspielers in dem sensiblen Gleichgewicht: die AMP-aktivierte Proteinkinase (AMPK) wird durch die miRNA148a und 130a der Milch-Exosomen gehemmt. Das erhöht das Risiko für Diabetes ebenfalls.

Auch die Bildung von braunem Fettgewebe, in dem Fette verbannt werden, ist durch die Wirkung der beiden miRNAs unterdrückt. Grund ist die Hemmung von PGC-1alpha (Peroxisome proliferator-activated receptor-gamma coactivator), der an der Regulierung des Wachstums des braunen Fettgewebes beteiligt ist.

Die Aktivierung des mTORC1-Systems ist nach neueren Erkenntnissen ein Faktor in der Entstehung der Zivilisationskrankheiten. Daher besteht nun der Verdacht, Milch könne Krebs, Übergewicht, Diabetes, Demenz und Alzheimer fördern.

Für Erwachsene ist der Wachstums-Faktor allerdings gefährlich, weil er ebenfalls krebserregend ist. Darin liegt die Erklärung dafür, dass Milch trinkende Männer ein erhöhtes Risiko für Prostata-Krebs haben.

Was die gesteigerte Stoffwechselrate und der Einfluss auf den genetische Stoffwechsel bewirken kann, glauben Forscher auch an einem anderen Punkt festmachen zu können. Was schon lange vermutet wurde, kann jetzt molekularbiologisch untermauert werden: Milch fördert die Entstehung von Akne. Teenager, die mit der unschönen Hautirritation Probleme haben, sollte daher keine oder nur sehr wenig Milch trinken.

Insgesamt sind in den Exosomen der Milch 200 verschiedene miRNAs enthalten, die rund 11.000 Gene beeinflussen könnten.

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Milch ist nicht gleich Milch

In unserem Kulturkreis beschränkt sich der Genuss von Milch im Wesentlichen auf 2 Sorten: Die Babys und Kleinstkinder bekommen Muttermilch. Die größeren Kinder und die Gesundheitsapostel trinken Kuhmilch. Es kommt allerdings nicht selten vor, dass auch Säuglinge mit Kuhmilch gefüttert werden oder aber von der Nahrungsmittelindustrie vorgefertigte, leicht zuzubereitende Milchersatzprodukte erhalten.

Letzteres ist aber wiederum ein eigenständiges Thema. Denn hier geht es um die Inhaltsstoffe von solchen Formulierungen mit dem was drin ist bzw. was fehlt, um eine geradlinige Entwicklung eines Kleinkindes zu gewährleisten.

Wenn man den Vergleich von Muttermilch und Kuhmilch geschichtlich startet, dann fällt auf, dass ja offensichtlich die Muttermilch, als die natürlichste Form der Säuglingsernährung, eine „Tradition“ hat seit es Menschen und menschenähnliche Primaten gibt.

Der Genuss von Kuhmilch jedoch wurde entwicklungsgeschichtlich erst sehr spät gebräuchlich. Der menschliche Stoffwechsel ist an die fremde Säuger-Emulsion demnach nur wenig angepasst – mit geografisch sehr unterschiedlichen Gegebenheiten. Bei einer solch jungen „Tradition“ drängt sich der Verdacht auf, dass möglicherweise die Zusammensetzung einer solchen Milch nicht unbedingt an die Verdauungskapazitäten des menschlichen Organismus angepasst ist. Oder umgekehrt, dass sich der menschliche Organismus noch nicht vollständig an zu verdauende Bestandteile in der Kuhmilch angepasst hat. Der Verzehr ist und bleibt daher “unphysiologisch”.

Kuhmilch ist für Kälber

Die Kuhmilch soll ja Kälber ernähren, die einen vollkommen anderen Verdauungsapparat aufweisen als menschliche Babys. Die ersten Hinweise auf solche „Inkompatibilitäten“ bekommen wir bei den Milchunverträglichkeiten. Hier wären zu nennen die Laktoseintoleranz, bei der der Betroffene nicht in der Lage ist, den Milchzucker aufzuspalten und zu verdauen. Für immerhin 75 Prozent der Weltbevölkerung ist die Laktoseintoleranz der Normalfall.

Dann gibt es noch Milcheiweißunverträglichkeiten und Allergien. Auch hier ist der Betroffene nicht in der Lage, Kasein, das häufigste Milcheiweiß, zu verdauen bzw. reagiert allergisch auf Kasein.

Für Menschen mit Eiweißunverträglichkeit und Laktoseintoleranz oder auch für Veganer ist die Mandelmilch daher eine ideale Alternative zur vermeintlich unverzichtbaren Kuhmilch.

Dies alles gibt Grund zu der Vermutung, dass Kuhmilch nicht dem Verdauungsmuster des menschlichen Verdauungsapparats entspricht.

Muttermilch – Kuhmilch: ein Vergleich

Ein direkter Vergleich der Inhaltsstoffe von Mutter- und Kuhmilch sieht dann so aus (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Muttermilch):

Inhaltsstoffe/100 ml

Mensch

Kuh

Wasser

87,2 %

87,5 %

Kohlenhydrate

7,0 %

4,8 %

Fett

4,0 %

3,5 – 4,0 %

Eiweiß

1,5 %

3,5 %

0,3 %

0,7 %

kcal

70

64-68

kJ

294

268-285

Kalium (mg)

47

141

Natrium (mg)

14

45

Verhältnis Kalium zu Natrium

3,4

3,0

Calcium (mg)

33

116

3

12

Verhältnis Calcium zu Magnesium

11

10

Eisen (µg)

58

59

Phosphor (mg)​

15

92

Was hier auffällt, ist, dass die Muttermilch deutlich mehr Kohlenhydrate enthält als die Kuhmilch. Auf der anderen Seite enthält die Muttermilch nur fast ein Drittel an Eiweißen im Vergleich zur Kuhmilch. Auch die Mineralstoffe zwischen den beiden Milchsorten sind verschieden ausgelegt. Dazu kommt noch, dass die Muttermilch nicht immer konstant die gleiche Menge an Inhaltsstoffen hat, sondern sich mit der Entwicklung des Säuglings verändert und sich dessen Erfordernissen anpasst.

Gäbe man aber einem Säugling Kuhmilch, gäbe es diesen Anpassungsprozess nicht. Der Säugling bekäme immer wieder die gleiche Kuhmilch mit immer der gleichen Zusammensetzung, gleichgültig, ob es passt oder nicht. Verschärfend kommt noch dazu, dass der vergleichsweise hohe Eiweißgehalt der Kuhmilch unter Umständen böse Folgen für den Säugling haben kann, da in diesem Stadium der Entwicklung hohe Eiweißkonzentrationen die Nieren schädigen. Gleiches gilt auch für zu hohe Konzentrationen an Kalzium.

Schon alleine die Tatsache, dass eine menschliche Mutter keine Kuhmilch produziert, sollte ausreichen, um jeden zu überzeugen, dass die Natur sich auch in diesem Fall nicht vergriffen hat bei der Wahl der Nahrungsmittel für die Säuglinge. Von daher ist es auf keinen Fall empfehlenswert, Säuglinge und Kleinkinder mit Kuhmilch zu versorgen.

Kuhmilch – die weiße Gefahr?

An dieser Stelle könnte man sagen: Nun gut, das Füttern der Säuglinge und Kleinkinder mit Kuhmilch ist vielleicht doch nicht so gesund, wie man gemeinhin angenommen hat. Aber – die werden ja mal älter. Das wäre dann der geeignete Zeitpunkt, mit der Versorgung von Kuhmilch (der Einfachheit halber nenne ich die von hier ab nur noch Milch) zu beginnen. Denn irgendwann einmal hört das Stillen auf – und was soll man dann geben?

Aber es gibt eine weitere „Inkompatibilität“ seitens der Milch, die aber weitestgehend verschwiegen wird. Sie ist nicht so lebensbedrohlich wie z. B. eine starke Allergie gegen Kasein.

Sie ist auch nicht so ausgesprochen lästig wie die Laktoseintoleranz mit BlähungenDurchfällen usw. Sie ist aber etwas, was andernorts unter Strafe gestellt wird: Bestimmte Bestandteile der Milch werden zu morphinartigen Substanzen „umgebaut“, verstoffwechselt, die den Milchtrinker abhängig machen können.

Das Kasein-Problem

Grundlage für diese verborgene Inkompatibilität ist das Kasein:
Martínez-Maqueda et al.
Instituto de Investigación en Ciencias de la Alimentación, CIAL (CSIC-UAM), Madrid, Spain.
„Food-derived peptides stimulate mucin secretion und gene expression in intestinal cells.“
J Agric Food Chem. 2012 Sep 5;60(35):8600-5. doi: 10.1021/jf301279k
https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22916966

Kasein hat von allen Proteinen (Eiweißen) in der Milch den höchsten Anteil. Inzwischen weiß man, dass dieses Kasein während der Verdauung zu Casomorphin umgewandelt wird. Dieses Casomorphin hat eine Reihe von Wirksamkeiten, wie z. B. eine analgetische Wirkung (schmerzlindernd), es wirkt blutdrucksenkend, es hemmt die Darmperistaltik usw. Da es aber auch die Blut-Hirn-Schranke passieren kann, kann es genau die Rezeptoren im Gehirn reizen, die auch Morphium und ähnliche Substanzen benutzen, um bei dem Benutzer einen „Rausch” zu erzeugen. Die oben zitierte Arbeit belegt diesen Mechanismus und die Aktivierung der sogenannten Opioidrezeptoren durch Casomorphin, was seinen Ausdruck findet in der Aktivierung von Mucinen.

Dies sind strukturgebende Bestandteile des Schleims wie er z. B. im Gastrointestinaltrakt zu finden ist. Aber auch die Muttermilch ist nicht frei von diesen Opioiden:
Ferranti et al.
Dipartimento di Scienza degli Alimenti, Università degli Studi di Napoli Federico II, Portici, Italy
„Casein proteolysis in human milk: tracing the pattern of casein breakdown und the formation of potential bioactive peptides.“
J Dairy Res. 2004 Feb;71(1):74-87.
https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15068070

Wie bereits weiter oben erwähnt, hat die Muttermilch im Vergleich zur Kuhmilch einen deutlich geringeren Proteinanteil und damit auch deutlich weniger Casomorphinanteile. Es wird vermutet, dass die geringen Mengen an Casomorphin hier beim Säugling eine beruhigende und schlafanstoßende Wirksamkeit haben.

Torres-Llanez et al.
Departamento de Tecnología de Alimentos de Origen Animal
„Bioactive peptides derived from milk proteins.“
Arch Latinoam Nutr. 2005 Jun;55(2):111-7.
https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16335219

In dieser Arbeit wird ebenfalls die Entstehung von Casomorphin bei der Verdauung bestätigt und deren physiologisch positiven Eigenschaften beschrieben (blutdrucksenkend, anti-thrombotisch, immunmodulierend usw.)

Da die Existenz dieser besonderen Form von Morphinen nicht zu leugnen ist, stellt sich die Frage, warum Milch noch nicht auf der Liste der Suchtsubstanzen ist und staatlich kontrolliert wird? Eine weitere Frage ist, warum man vom Milch-Trinken nicht in den Rausch verfällt, den man beim „Genuss“ von Opium, Morphin usw. erhält? Da es sich ja bei den Morphinen um Substanzen mit hohem Abhängigkeitspotential handelt, warum sehen wir dann keine Entzugserscheinungen, wenn man ein paar Tage keine Milch trinkt?

Ein wichtiger Grund für das Ausbleiben von Rausch und Entzugserscheinungen, wie wir sie von harten Drogen her kennen, liegt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an den vergleichsweise geringen Konzentrationen von gebildetem Casomorphin. Wenn aber die Milch eine bedeutend höhere Konzentration an Kasein hätte und damit Konzentrationen an Casomorphin aufbauen könnte, die mit dem Drogengebrauch vergleichbar wären, dann würden wir auch die entsprechenden Rauschzustände beobachten können, inklusive der ganzen Folgeproblematik der Drogenabhängigkeit.

Sun und Cade
Departments of Medicine und Physiology, University of Florida, HSC, 32610-0204, Gainesville, FL, USA.
„Findings in normal rats following administration of gliadorphin-7 (GD-7).“
Peptides. 2003 Feb;24(2):321-3.
https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed?term=Gliadorphin

Diese Arbeit aus dem Jahr 2003 bestätigt meine eben geäußerte Behauptung an Ratten. In dieser Arbeit wurde mit Casomorphin und Gliadorphin gearbeitet. Letzteres ist eine morphiumähnliche Substanz, die aufgrund der Verdauung von Gliadin, das Hauptprotein des Glutens, entsteht. In dieser Untersuchung wurden den Ratten Casomorphin und Gliadorphin intravenös verabreicht, um entsprechend hohe Konzentrationen des Opioids zu erhalten. Die Messung der FLI (Fos-like immunoreactivity) im Gehirn zeigte dabei den Grad der Aktivierung der zuständigen Opioidrezeptoren an. Je stärker diese FLI ausfiel, umso intensiver war die Wirkung von Casomorphin bzw. Gliadorphin. So kam es unter Casomorphin nach 60 Minuten bei den Ratten zu ungewöhnlichen Verhaltensweisen, die mit denen eines Rauschsüchtigen zu vergleichen waren.

Die Ergebnisse dieser Arbeit lassen die Vermutung zu, dass es sich bei der Milch um ein Nahrungsmittel handelt, dessen Rauschpotential nur durch die geringe Konzentration an Casomorphin begrenzt wird.

Es scheint auch ein latentes Milch-Suchtpotential vorzuliegen

Es gibt bei „Milch-Entzug“ zwar keine harten Entzugserscheinungen. Aber die Betroffenen „schwören“ auf „ihre Milch“, bezeichnen sie als ihr bevorzugtes Nahrungsmittel und fühlen sich irgendwie nicht wohl, wenn sie einmal auf „ihre“ Milch verzichten müssen. Das Gleiche gilt dann auch für Milchprodukte oder andere Nahrungsmittel, in denen Milch ein wichtiger Bestandteil ist, wie zum Beispiel bei der Milch-Schokolade.

Eine Wiederaufnahme des Verzehrs von Milch und seinen Beiprodukten erzeugt dann auch wieder das typische Wohlgefühl, das typische „Belohnungserlebnis“, das auch (in allerdings viel stärkerem Maße) bei Drogenabhängigen typisch ist.

Das hört sich “irre” an, aber Patienten berichten genau solche Phänomene.

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Genetische Bedingungen der Abhängigkeit – oder: Milchsucht

Aber nicht jeder mag Milch. Wenn es ein bestimmtes Abhängigkeitspotential gäbe, müssten wir dann nicht alle Milch-Fans sein?

Denn nicht zuletzt haben wir alle als Säuglinge Muttermilch bekommen. Und dann in der Folge haben die meisten von uns Milch in den verschiedensten Formen bekommen, und dass oft während der ganzen Kindheit und Jugendzeit.

Die Antwort auf diese Frage ist, dass es genetische Voraussetzungen zu geben scheint, die, unabhängig von der Milch, bestimmen, wie anfällig ein Individuum für eine Abhängigkeitsentwicklung für opioide Substanzen ist.

Bryant et al.
Department of Human Genetics, University of Chicago, Chicago, IL 60637, USA.
„Csnk1e is a genetic regulator of sensitivity to psychostimulants und opioids.“
Neuropsychopharmacology. 2012 Mar;37(4):1026-35. Doi: 10.1038/npp.2011.287.
https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22089318

Diese Arbeit aus dem letzten Jahr zeigt die Zusammenhänge zwischen genetischer Prädisposition und Abhängigkeitsentwicklung.

Im Zentrum dieser Zusammenhänge steht ein Enzym, das genetisch kontrolliert wird und sich Casein-Kinase-1-ε (ε steht für „epsilon“) nennt. Dieses Enzym ist für die Metabolisierung und damit Inaktivierung von Opioiden verantwortlich. Je höher die Konzentrationen des Enzyms sind, desto schneller werden im Organismus befindliche Opioide abgebaut und haben keine Chancen, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden. So konnte diese Arbeit zeigen, dass Mäuse, die dieses Enzym nicht besaßen, da dafür das Gen fehlte, deutliche Verhaltensstörungen aufwiesen, wenn sie mit opioiden Substanzen in Kontakt kamen. Mäuse mit dem Casein-kinase-1-ε-Gen dagegen zeigten diese seltsamen Verhaltensweisen nur dann, wenn ihnen ein Medikament gegeben wurde, das das vorhandene Enzym blockierte.

Wie es scheint, gibt es jedoch nicht nur die Situation, in der es gar kein Enzym gibt oder aber die volle Wirksamkeit des Enzyms. Vielmehr scheint es „Zwischentöne“ zu geben mit mehr oder weniger stark ausgeprägter Enzymaktivität, was sich dann natürlich in einer unterschiedlich hohen Anfälligkeit für eine Abhängigkeitsentwicklung ausdrückt. Individuen mit einem voll ausgebildeten bzw. vorhandenen Casein-kinase-1-ε-System werden demzufolge nur dann süchtig, wenn sie außerordentlich hohe Mengen an Drogen konsumieren.

Daraus folgt …

…nicht notwendigerweise, dass man seinen Casein-kinase-1-ε-Status bestimmen lassen muss, um ungefährdet ein Glas Milch zu trinken. Dafür sind einfach die Konzentrationen an Casomorphin zu gering. Für andere Bereiche jedoch kann diese Konstellation einige praktische Folgen haben:

Zhongjie et al.
University of Florida, USA
„β-Casomorphin Induces Fos-Like Immunoreactivity in Discrete Brain Regions Relevant to Schizophrenia und Autism“
http://aut.sagepub.com/content/3/1/67.short

In dieser Arbeit wurde Ratten eine Stunde lang Casomorphin intravenös verabreicht in Konzentrationen von 5, 10 und 30 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Auch hier wurde wieder die FLI gemessen, um eine Stimulation der Opioidrezeptoren bestimmen zu können. Diese FLI wurden dann in Hirnregionen gesehen, die typisch sind für anatomische und funktionelle Veränderungen bei Schizophrenen. Viele dieser Regionen sind auch bei Autisten betroffen und zeigen Abnormalitäten.

Einige dieser Regionen sind mit zuständig für emotionales und motivationsabhängiges Verhalten, für soziale Anpassung, Halluzination und Desillusion. Ein weiteres Argument, dass die Hypothese unterstützt, dass Casomorphin und ähnliche Substanzen einen Einfluss auf die Ausbildung von Autismus und Schizophrenie haben könnten, ist die Tatsache, dass in der Vergangenheit bei Autisten und Schizophrenen hohe Konzentrationen an Casomorphin im Liquor, Blut und Urin beobachtet worden sind. Es wäre natürlich in diesem Zusammenhang interessant zu untersuchen, ob bei Autisten und Schizophrenen durchgängig ein Casein-kinase-1-ε-Mangel vorliegt, der für die hohen Konzentrationen an Casomorphin verantwortlich wäre.

Solche Untersuchungen scheint es aber noch nicht zu geben.
Für Kinder und vor allem Kleinkinder heißt dies, dass ein täglicher Milchgenuss besonders dann autismusfördernd ist, wenn bei dem Kind ein Casein-kinase-1-ε-Mangel vorliegt. Hier scheinen zwar die Konzentrationen von Casein in der Kuhmilch nicht hoch genug zu sein, um bei den Kindern einen Rausch zu erzeugen. Sie scheinen aber ausreichend hoch zu sein, besonders bei täglicher Gabe, diese Veränderungen im Gehirn zu bewirken, die dann nach geraumer Zeit als Autismus diagnostiziert werden. Die Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass z. B. Gliadorphin eine bis zu 20-mal stärkere opioide Wirksamkeit hat als Morphin. Casomorphin hat eine etwas schwächere Wirkung, die aber immer noch über 10-mal stärker ist als die von Morphin.

Daraus ergibt sich, dass die Gabe von „gesunder“ Milch bestenfalls als unbedenklich bezeichnet werden kann, wenn man genau weiß, dass man über ein kompetentes Casein-kinase-1-ε-System verfügt. Da dies aber niemand weiß, ist es geraten, Kindern keine Milch zu geben, um solchen möglichen Folgen auszuweichen.

Und dafür gibt es auch wissenschaftliche Gründe:

Knivsberg et al.
Center for Reading Research, Stavanger University College, Norway
„A randomised, controlled study of dietary intervention in autistic syndromes.“
Nutr Neurosci. 2002 Sep;5(4):251-61.
https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12168688

In dieser Arbeit wurde der Effekt einer gluten- und kaseinfreien Diät bei autistischen Kindern beobachtet. Diese Kinder wiesen durchgehend abnormale Peptide im Urin auf. Der Beobachtungszeitraum betrug 1 Jahr. Es gab eine Placebogruppe und eine Verumgruppe zu je 10 Kindern. Es zeigte sich, dass die Entwicklung der Verumgruppe signifikant besser war als die der Plazebogruppe. Liegt dann noch eine Störung im Gastrointestinaltrakt vor, wie z. B. ein Leaky-Gut-Syndrom, dann kommt es zu einer unkontrollierten Passage von Substanzen, die diesem Szenario Vorschub leisten. Eine neuere Arbeit unterstützt diese Hypothese:

Pennesi und Klein
Department of Biobehavioral Health, The Pennsylvania State University, PA 16802, USA
„Effectiveness of the gluten-free, casein-free diet for children diagnosed with autism spectrum disorder: based on parental report.“
Nutr Neurosci. 2012 Mar;15(2):85-91. Doi: 10.1179/1476830512Y.0000000003.
https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed?db=pubmed&cmd=search&term=Pennesi+and+Klein

Siehe auch unter: http://www.sciencedaily.com/releases/2012/02/120229105128.htm

In dieser Arbeit wurden fast 400 Eltern von autistischen Kindern befragt, inwieweit eine kasein- und glutenfreie Diät bei ihren Kindern eine Verbesserung herbeigeführt hatte. Es wurden dabei auch gastrointestinale Probleme bei den Kindern bestimmt, Nahrungsmittelallergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und die Länge und Art der kasein- und glutenfreien Diät.

Das Resultat war, dass die Kinder, bei denen die Eltern gastrointestinale Symptome, Nahrungsmittelallergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten angaben, eine größere Verbesserung der autistischen Verhaltensweisen, der physiologischen Symptome und des sozialen Verhaltens zeigten als Kinder, deren Eltern keine dieser Symptome angeben konnten.

Die Angaben zur strengen Durchführung einer kasein- und glutenfreien Diät, mit nur gelegentlichen Fehlern in der Ausführung, resultierte in einer nahezu kompletten Eliminierung von Gluten und Kasein bei den Kindern. Auch dies führte zu einer signifikanten Verbesserung der Autismus-Symptomatik, der physiologischen Symptome und des sozialen Verhaltens.

Die Autoren schlossen daraus, dass Autismus nicht nur eine neurologische Erkrankung ist, sondern dass Störungen im Gastrointestinaltrakt und im Immunsystem ihren Beitrag zum Krankheitsbild leisten.

Fazit und noch mehr…

Die allgemein ausgewiesenen Vorteile der Milch scheinen bei einer normalen und gesunden Ernährung nur noch von untergeordneter Bedeutung zu sein.

Denn Kalzium z. B. ist auch in anderen Lebensmitteln enthalten, sodass die Milch in dieser Beziehung keine großen Vorteile bieten kann. Der mögliche Schaden durch den Milchverzehr jedoch, besonders bei kleineren Kindern, ist als bei weitem größer einzuschätzen als sein möglicher Nutzen.

Schilddrüsenprobleme

Übrigens kann Milch auch die Resorption von Medikamenten erheblich stören. Bekannt ist dies für das Schilddrüsenhormon L-Thyroxin, das bei Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) und chronischer Schilddrüsenentzündung (Hashimoto thyreoiditis) eingenommen werden muss. Patienten, die diese Präparate mit Milch herunter spülen, haben einen wesentlich niedrigeren Wirkstoffspiegel als nach der Einnahme mit Wasser.

Offensichtlich ist die hohe Calcium-Konzentration der Milch dafür verantwortlich. Der Effekt ist experimentell nachgewiesen: Lohr et al., Cow’s milk interferes with absorption of thyroid supplement levothyroxine, Endocrine Society, Current Press Releases, April 01, 2017, http://www.endocrine.org/news-room/current-press-releases/cows-milk-interferes-with-absorption-of-thyroid-supplement-levothyroxine

Diese ganzen Szenarien lassen mich zu dem Schluss kommen, dass der Mensch, wie vor dem 14. Jahrhundert, auch ganz gut ohne Kuhmilch auskommen kann. In vielen Fällen wäre es sogar besser, auf Milch komplett zu verzichten.

Und wer das noch nicht glauben mag, kann sich noch einmal in der “Studien-Landschaft” umschauen:

Zu hoher Milchkonsum führt zu früherem Tod

Das British Medical Journal veröffentlichte 2014 eine Studie (BMJ, 2014; 349: g6015), dass ein zu hoher Milchkonsum tatsächlich schädlich sei und im schlimmsten Fall zu einem frühzeitigen Tod führen kann.

Die täglich empfohlene Menge an Milch sei ein Glas, wobei diejenigen, die drei Gläser oder mehr tranken, ein doppelt so hohes Risiko hatten, frühzeitig zu versterben.

Außerdem sei auch die Annahme, dass Milch vor Knochenbrüchen schütze, sehr fraglich. Dies ließen Forscher der “Uppsala Universität” in Schweden verlauten, die den Tod von 61.000 Frauen und 45.000 Männern innerhalb von 20 Jahren verfolgten und untersuchten.

In einer der Frauengruppen erlitt sogar die Probandin die meisten Knochenbrüche, die die größte Menge an Milch verzehrte. Und wie das „British Medical Journal“ weiter berichtet, sei Milch laut den involvierten Wissenschaftlern nicht die gesündeste Kalziumquelle, da der darin enthaltene hohe Fettgehalt die positiven Effekte des Mineralstoffes neutralisiere. Stattdessen würde das Risiko eines Herzinfarktes durch einen gesteigerten Milchkonsum sogar noch erhöht werden.

Das sage ich dann nochmal DANKE und Herzlichen Glückwunsch für jahrzehntelange Desinformation.

Fragen von Leserinnen und Lesern

👉 Was trinke ich statt Milch im Kaffee?

Nun, Kaffee wird natürlich auch gestrichen… nein… (kleiner Scherz). Also ich nehme einen Schluck Bio-Sahne dazu. Klar: der Geschmack verändert sich mit Bio-Sahne deutlich. Bio-Sahne alleine schon, weil kein Carrageen (E407) drin ist. Und klar ist auch: diese Sahne “klumpt” dann und man muss die aufrühren usw. Das Carrageen steht im Verdacht Magen-Darmgeschwüre oder bestimmte Krebsvarianten zu begünstigen.

👉 Was ist mit Käse, Buttermilch, Quark usw.?

Nun, hier haben wir es ja mit fermentierten, bzw. gesäuerten Milchprodukten zu tun. Und da würde ich meinen, dass es auf die Beschwerden der Patienten ankommt. Teste oder vermute ich eine Laktose”schwäche”, bzw. -intoleranz, müssen diese Produkte weg. Auch von den lactosefreien Produkten halte ich in diesen Fällen nichts. Auf jeden Fall sollten die Milchprodukte alle Bio sein. Zu den Biosiegeln hatte ich ja hier geschrieben:
www.gesund-heilfasten.de/blog/bio-siegel-oeko-siegel/

👉 “Ich habe ein starkes Verlangen nach Milch!”

Dieses Phänomen berichten einige Patienten. Das liegt höchstwahrscheinlich an den Casomorphinen, die ähnlich wie Opiate wirken, wie ich das oben im Artikel ja versucht habe zu beschreiben. Das stimmt so nicht ganz exakt, aber wir haben in gewisser ein “Suchtpotential”. Das wollen Milchfans natürlich überhaupt nicht hören. In diesen Fällen meist das passende homöopathische Mittel, Suchtakkupunktur und / oder Fasten.

weitere Themen: Laktose Unverträglichkeit – Mandelmilch – Ist Rohmilch gesund?

Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor-Kasa

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