Menschenläuse (Pedikulidae) sind Parasiten, die auf der Haut ihres Wirts leben und sich von dessen Blut ernähren.

Der Befall mit den winzigen Blutsaugern (= Pedikulose) lässt sich an drei verschiedenen Körperregionen feststellen, wodurch die Laus ihren jeweiligen Namen erhält:

  • Es sind dies die Körperlaus (Pediculus humanus corporis, auch Kleiderlaus genannt),
  • die Schamlaus (Phthirus pubis, Synonym Filzlaus),
  • sowie die am häufigsten in Erscheinung tretende Kopflaus (Pediculus humanus capitis).

Der Übertragungsweg ist von Mensch zu Mensch, weshalb sich die Läuse bevorzug an Orten ausbreiten, die eine hohe Menschendichte aufweisen, wie z.B. in Kindergärten, Schulen, bei Veranstaltungen oder auch in großen Schlafsälen und Asylheimen.

Die Parasiten können nicht “springen” (wie viele immer noch meinen), sondern sie laufen von einem Wirt zum nächsten.

Kopfläuse leben auf der Kopfhaut, wobei sie sich dicht an das Haar anheften und langes oder dichtes Haar bevorzugen (bietet besonderen Schutz).

Generell kann jeder Mensch von Kopfläusen befallen werden. Es zeigt sich jedoch ein vermehrtes Auftreten im Kindergarten- und Schulkindalter.

Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen, was mit der Tatsache begründet wird, dass Mädchen vermehrt lange Haare haben und gerne mit Freundinnen Haarspangen, Haarbänder, Kämme oder auch Bürsten teilen. Kommt es zu einem Befall, entwickelt sich hieraus in der Regel eine lokal begrenzte Epidemie, die sich nur durch Isolation aller beteiligter Personen eindämmen lässt.

Während der Befall in europäischen Nationen mit bis zu 20 Prozent verhältnismäßig gering ist, liegt dieser in Entwicklungsländern zwischen 60 und 80 Prozent. In Deutschland zeigt sich eine jährliche Inzidenz von ca. 1.000 Fällen pro 10.000 Menschen.

Kopfläuse erkennen

Kopfläuse sind winzig klein (ungefähre Größe eines Sesamkorns, zwischen einem und fünf Millimeter) und lassen sich daher häufig nicht sofort erkennen. Sie besitzen Klauen, mit denen sie sich am Austrittsort des Haares anhaften, um in direkten Kontakt mit der Kopfhaut treten zu können.

Über eine Art Stachel eröffnen sie die Haut und saugen im Abstand von jeweils drei bis vier Stunden Blut. Gleichzeitig geben sie ihren Speichel in den Wundbereich ab, um die Blutgerinnung zu hemmen.

Hierdurch kommt es nach ca. drei bis fünf Wochen zu einer Immunreaktion des Körpers. Die Kopfhaut bildet kleine Schwellungen (Papeln) aus, die kräftig jucken und zum Kratzen animieren.

So entstehen Mikroläsionen, die eine Eintrittspforte für weitere Erreger darstellen und die Klinik verstärken können (z.B. Eiterbildung). In ausgeprägten Fällen sind auch die regionalen Lymphknoten geschwollen.

Die Farbe der Kopflaus variiert und ist abhängig von der Blutaufnahme. So erscheinen einige Läuse eher grau, während Läuse nach der Nahrungsaufnahme dunkelbraun sind.

Weibliche Kopfläuse heften über eine klebrige Substanz ihre Eier (Nissen) dicht ans Haar. Diese sind von dunkelbrauner Farbe (abgestorbene Nissen erscheinen weiß) und bringen nach einer Reifung von ca. zehn Tagen eine neue, noch nicht geschlechtsreife Laus zum Vorschein.

In ihrer Lebensdauer von ca. 30 Tagen kann eine weibliche Laus bis zu 160 Eier ablegen.

In der Bevölkerung herrscht nach wie vor der Glaube, dass Läuse ein Zeichen für hygienische Missstände seien oder durch unsaubere Tiere übertragen würden. Dabei bevorzugen Kopfläuse im Gegenteil frisch gewaschenes Haar, da dieses durch den reduzierten Fettanteil eine bessere Haftungsmöglichkeit bietet. Das Blut von Tieren ist für die Laus nicht verwertbar, weshalb ein Tier als Überträger ausgeschlossen werden kann.

Die Übertragung erfolgt unter anderem über gemeinsam genutzte Haarbürsten. Daneben nutzt die Laus zur Ausbreitung auch Gegenstände der Betroffenen, die mit den Haaren in Kontakt kommen, wie z.B. das Kopfkissen, Handtücher oder auch die Kopfstütze im Auto.

Bedingt durch die späte Reaktion werden Kopfläuse meist erst spät entdeckt (z.B. durch Herausfallen aus dem Haar, ständiges Kratzen am Kopf oder die abgelegten Eier). Dann sollte jedoch keine Panik bei den Betroffenen ausbrechen, da der Parasit sich mit geeigneten Mitteln bekämpfen lässt.

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Im folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Kopfläusen in Frage kommen.

Die insektizidhaltigen Shampoos und Sprays die gerne genommen (und von den Ärtzen verordnet werden), zeigen zunehmend Resistenzen der Läuse: sprich sie wirken nicht mehr. Ebenso ist die Studienlage zu den mir bekannten Mitteln nicht befriedigend.

Früher waren neurotoxische Mittel mit Pyrethrinen und Pyrethroiden (z.B. Goldgeist forte, Infectopedicul) üblich. Seit ein paar Jahren sind die Mittel mit dem Wirkstoff Dimeticon auf dem Markt (z.B NYDA oder Jacutin Pedicul), die die Atemgänge der Läuse verstopfen sollen, sodass die Läuse ersticken.

Das Jucutin Pedicul ist auch offiziell auf der Entwesungsmittelliste des Bundes geführt und zugelassen. Von den Sprayvariationen wie NYDA rate ich eher ab.

Zudem sind seit kurzer Zeit wieder malathionhaltige Mittel erhältlich (z.B. Infectopedicul Malathion) von denen ich nach jetzigem Erkennisstand auch eher abrate.

Darüberhinaus gibt es noch Mittel auf Sojaöl-Basis (z.B. Mosquito), die ebenfalls die Atemwege der Läuse verschliessen.

Die primäre Maßnahme besteht in der Isolation der betroffenen Person sowie der Informationsweitergabe an alle mit dieser Person in Kontakt gekommenen Menschen.

Anmerkung: Häufigeres Haare waschen oder auch eine Überhitzung mittels Fön bringen keinen Erfolg (die Laus fühlt sich bei Temperaturen zwischen 34°C und 36°C besonders wohl). Auch Versuche die Laus zu ertränken (zum Beispiel mit Kopf unter Wasser in der Badewanne) beeindruckt die Läuse in keinster Weise. Diese können nämlich bis zu acht Stunden unter Wasser überleben.

Zweitens: Die geeigneten “natürlichen” Mittel zur Bekämpfung sind der Läusekamm oder Nissenkamm (regelmäßige Anwendung über mindestens acht Tage bei nassem Haar). Die Vorbehandlung mit einer Essiglösung erleichtert das Herauslösen, tötet die Läuse jedoch nicht ab.

Drittens: Alle Möbelstücke sind einmalig abzuwaschen, der Boden und sämtliche Polster gründlich zu staubsaugen. Plüschtiere und Stoffe jeglicher Art sollten bei 60°C gewaschen werden und für die kommende Woche isoliert deponiert werden, um eine Wiederbesiedlung ausschließen zu können. Die Bettwäsche ist täglich zu wechseln.

Alleine durch diese Kombination der verschiedenen Maßnahmen und die strikte Isolation der betroffenen Personen lässt sich der Plagegeist relativ zügig bekämpfen.

Eine Variante aus der Naturheilkunde habe ich dennoch für sie: In der Naturheilkunde bewährt hat sich das mit Bitterholz (Quassia). Die über 24 Stunden angesetzte Lösung wird stark erhitzt und lauwarm auf das Haar aufgegeben (mehrmaliges Einstreichen oder Aufsprühen, Trocknung der Haare an der Luft).

Weitere Tipps: Natürliche Therapie gegen Kopfläuse


Beitragsbild: 123rf.com – Alexander Raths

Die Seite wurde letztmalig am 21.8.2012 bearbeitet.

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