Diabetes ist ein Problem: Die Diabetiker werden immer jünger. Und so ist die Zuckerkrankheit schon lange keine “Alterszucker”-Krankheit mehr.
Zahlen aus dem Jahr 2014 zufolge, die im Rahmen einer Studie vom amerikanischen Diabetesverband (American Diabetes Association) erhoben wurden, stiegen die Kosten (die durch diagnostizierte Diabetes-Erkrankungen verursacht wurden), im Jahr 2012 auf 245 Milliarden Dollar an.
Im Jahr 2007, als die Kosten letztmals überprüft wurden, waren es noch 174 Milliarden Dollar. Damit haben sich die Kosten um 41 Prozent erhöht und das in einem Zeitraum von nur fünf Jahren. Die Studie betrachtet die Kostenentwicklung zum einen anhand geschlechtlicher sowie ethnischer Faktoren, vergleicht aber auch die Kostenentwicklung von Bundesstaat zu Bundesstaat.
„Mit der Anzahl der Diabetes-Erkrankungen wächst auch die finanzielle Last, die dieses Land tragen muss.”, so Robert Ratner, wissenschaftlicher Direktor und leitender Mediziner der American Diabetes Association. Einer von zehn Dollar des Gesundheitsbudgets wird Ratner zufolge für Diabetes und die daraus erwachsenden Komplikationen ausgegeben. Zudem wird mehr als einer von fünf Dollar des gesamten Gesundheitsbudgets für die Pflege von Diabetes-Patienten gebraucht.
Die steigenden Kosten sind Robert Ratner zufolge hauptsächlich daraus abzuleiten, dass sich in den USA heute viel mehr an Diabetes Erkrankte behandeln lassen, als es früher der Fall war. Doch so einfach scheinen die Zahlen nicht erklärbar zu sein. Wenn von 1958 bis 2014 der Anteil der Diabetiker in der US-Bevölkerung von 2 % auf 7 % gestiegen ist, handelt es sich schon um rasantes Wachstum!
Schätzungen zufolge leiden 50 % der US-Amerikaner an Diabetes oder einem Vorstadium der Krankheit. Offiziell ist die „Zuckerkrankheit“ Ursache von 3 % aller Todesfälle. Inoffizielle Annahmen gehen von mindestens 12 % aus, womit Diabetes die dritthäufigste Todesursache wäre. Typ-II-Diabetes ist heute längst keine Alterserscheinung mehr. Waren früher 5 % der Erkrankten Kinder, so waren es 2016 20 %!
Auch die Zukunftsaussichten stimmen alles andere als optimistisch, denn wenn jüngste Schätzungen sich als richtig erweisen, wird im Jahre 2050 einer von drei Amerikanern an Diabetes erkrankt sein. „Alarmierende Zahlen, die den Amerikanern die Notwendigkeit klarmachen dürften, endlich etwas gegen diese Epidemie zu unternehmen.“, so (nochmals) Robert Ratner.
Unter den US-Bundesstaaten liegt Kalifornien auf Platz eins der bedenklichen Statistik. Mit der größten Anzahl an Diabetes-Patienten betragen die Ausgaben des Bundesstaates rund 27,6 Milliarden Dollar. Die zweithöchsten Ausgaben für Diabetes-Erkrankungen und Diabetes-Komplikationen trägt der Bundesstaat Florida mit 18,9 Milliarden Dollar.
Warum bringe ich Ihnen diese Zahlen? Zum einen, um auf ein echtes Problem in unserem “Krankenwesen” aufmerksam zu machen, denn in Deutschland haben wir vergleichbare Zahlen zu erwarten. Zum zweiten, weil Diabetes mit der Ernährung und dem Bewegungsverhalten zu tun hat. Und wenn ich sehe, was den Kindern an Süßigkeiten reingestopft wird, kann man nur zu der Schlussfolgerung kommen, dass hier gezielt Krankheiten Vorschub geleistet wird! Allen voran: Diabetes. Es ist die reinste Pest mit diesem Süßkram. Aber: alle Eltern oder Großeltern, die ich darauf hinweise, scheinen das einfach “wegzulächeln”.
Nach dieser kleinen Anfangspredigt nun aber wieder zu den Fakten.
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Was ist Diabetes?
Diabetes ist eine chronische Krankheit, deren Hauptmerkmal ein hoher Blutzuckergehalt (Glukosegehalt) ist. Wenn das Hormon Insulin nicht genügend wirksam ist, kann Glukose nicht in die Zellen transportiert werden, um dort als Energielieferant zu wirken.
Kliniker und Experten schätzen, dass 77 % der Typ-2-Diabetiker alleine mit einer konsequenten Diät behandelt werden könnten. Gleichzeitig beklagen sie, dass jeder zweite Diabetiker schlecht eingestellt ist, vor allem weil die Patienten eine mangelnde Selbstkontrolle aufweisen.
Ein anhaltend hoher Blutzuckergehalt ist jedoch gefährlich – aber “leider” schmerzlos. Da Glukose nicht verfügbar ist und die Zellen trotzdem Energie brauchen, werden die Fettreserven mobilisiert. Hohe Fettmengen und hoher Glukosegehalt im Blut können aber Nerven und Blutgefäße schädigen. Deswegen sollten Sie auf das sogenannte Blutzucker-Gedächtnis achten.
Mögliche Ursachen einer Zuckerkrankheit
Nach klassischer Auffassung ist das Hormon Insulin der Hauptfaktor der Diabetes-Entstehung. Der Botenstoff wird entweder gar nicht oder nur vermindert produziert oder die Zellen können das Signal nicht mehr wahrnehmen. Nach neueren Erkenntnissen spielt das als „Sättigungshormon“ bekannte Leptin ebenfalls eine Rolle. Der Botenstoff erwies sich im Tierversuch auch als Regulator der Glukose-Verwertung. Damit hat Leptin möglicherweise eine dem Insulin analoge Wirkung. Nur langsam setzt sich eine Betrachtungsweise durch, in der auch die Leptin-Sensitivität Bedeutung hat. „Leptin statt Insulin“ forderte sogar das Deutsche Ärzteblatt
Die Juvenile Diabetes (Diabetes I) beginnt bereits in der Kindheit und ist gekennzeichnet durch einen völligen Verlust der Insulinproduktion. Die Schulmedizin sieht die Ursache in der Zerstörung der Langerhansschen Inseln in der Bauchspeicheldrüse. Auslösen können dies Virus-Infektionen oder ein Gen-Defekt sowie Autoimmun-Reaktionen. Insulininjektionen sind in diesem Falle ein Leben lang nötig. So die gängige Theorie und Praxis.
Eine andere mögliche Ursache für Diabetes I ist eine ungesunde Darmflora. Ein Forscherteam veröffentlichte vor Kurzem im Fachmagazin „Science Express“ interessante Forschungsergebnisse: Nach diesen kann eine Veränderung der Darmflora mit schützenden Bakterien den Ausbruch von Diabetes I verhindern.
Relevant sind dabei Bakterien, die die Produktion von Testosteron anregen. In Zukunft kann so vielleicht bei Kindern, die genetisch zu Diabetes neigen, ein Ausbruch verhindert werden. Auch für Kinder, die bereits unter Diabetes leiden, sind diese Ergebnisse ein Hoffnungsschimmer. Noch ist aber unklar, ob sie auch zur Behandlung eingesetzt werden können.
Bei der Altersdiabetes (Diabetes II) geht die Insulin- und Leptin-Empfindlichkeit zurück, sie erfordert meistens keine Insulininjektion, weil das Hormon in ausreichendem Maße produziert wird. Diese Resistenz der Zellen gegen die Botenstoffe kann rückgängig gemacht werden! Menschen mit Übergewicht haben ein viermal höheres Risiko für Altersdiabetes als Normalgewichtige.
Leit-Symptom ist der Blut- und Urin-Glukose-Wert, aber auch der orale Glukose-Toleranz-Test wird diagnostisch herangezogen. Ein weiterer Parameter für die Insulin-Produktion ist das C-Peptid. Dieses Protein spaltet der Körper vom Proinsulin ab, wodurch aktives Insulin entsteht.
Ist der Insulin-Spiegel zu hoch, so ist das ein Zeichen (auch ein Vorzeichen!) für Diabetes Typ II. Auch das Verhältnis der Triglyceride (HDL/LDL) ist ein Indiz für die Erkrankung, die eine ernährungsbedingte Stoffwechselstörung ist. Demnach ist eine Ernährungsumstellung der Kernpunkt der Therapie.
Insbesondere die Kohlenhydrate sollen reduziert werden!
Ein weiterer diagnostischer Marker ist das glykolysierte Hämoglobin, das mit dem HbA1c-Wert ermittelt wird. Damit kann nach gängiger Meinung der durchschnittliche Blutzucker der letzten 3 Monate abgeschätzt werden. Jedoch weisen wissenschaftliche Studien darauf hin, dass ein generalisierter HbA1c-Wert als alleiniger Indikator für einen gut eingestellten Diabetes Typ 2 ungeeignet ist. Die pauschale Einstellung auf 6 % HbA1c bezogen auf das Gesamt-Hämoglobin ist heute noch üblich, wird aber von immer mehr Diabetologen kritisiert. Eine derart strenge Regulierung des Blutzuckers ist nach Meinung der Kritiker nur bei jungen Patienten mit Diabetes Typ 2 erforderlich.
Erkranken ältere Patienten, haben sie meistens keine Spätfolgen mehr zu erwarten. Dagegen ist bei ihnen eine Hypoglykämie mit höheren Risiken verbunden.
Bewusstlosigkeit und Stürze verkraften Senioren viel weniger als junge Menschen und Herz-Rhythmus-Störungen durch Unterzuckerungen können einen Herzinfarkt auslösen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die strikte Senkung des HbA1c sogar die Sterblichkeitsrate um 20 % erhöhen können! Nach aktuellen Erkenntnissen sind für den älteren Diabetes-Patienten HbA1c-Werte von 7,5 % bis 8 % anzustreben. Optimal wird der Zielwert gemeinsam mit dem Patienten ermittelt. Dabei spielen individuelle Gegebenheiten wie Lebensweise, Gesundheits-Status und Ernährungsgewohnheiten eine Rolle. Ab einem Lebensalter von 70 Jahren sollte der Langzeitzucker gar nicht mehr gesenkt werden.
Nicht nur zu üppiges Essen, sondern auch ein Mangel an Sonnenlicht kann Diabetes auslösen. Harvard-Forscher haben festgestellt, dass Menschen mit einem geringen Vitamin-D-Gehalt im Blut deutlich häufiger an Diabetes erkranken. Vitamin D kann kaum mit der Nahrung aufgenommen werden, sondern wird fast ausschließlich durch Sonnenlicht im Körper gebildet. (Quelle: American Journal of Epidemiology, 2013; online veröffentlicht am 03.02.2013).
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Mögliche Folgen der Zuckerkrankheit
Jahrelang unbehandelte Diabetes kann zu Erblindung, Nierenversagen, Durchblutungsstörungen, Kribbeln in den Händen oder sogar zu einem Herzinfarkt führen. Auch haben Diabetiker oft Probleme mit der Wundheilung. Eine mögliche Folge der Durchblutungsstörung ist die Amputation der betroffenen Gliedmaßen. Betroffen sind fast immer Zehen, Füße und Unterschenkel.
Mehr zu den möglichen Folgen unter:
- Diabetische Retinopathie (Augen)
- Diabetisches Fußsyndrom (Füße)
- Diabetische Makroangiopathie (Gefäße)
- Diabetische Neuropathie (Nerven)
- Diabetische Nephropathie (Niere)
Mehr zu diesem Thema finden Sie unter: Diabetiker-Experte
Die Insulin-Resistenz, die den Diabetes Typ II kennzeichnet, kann sich auch beim Typ I fatal auswirken. Nach jahrelangem Insulin-Spritzen tritt das gefürchtete Syndrom auf, weswegen alle Diabetiker auf ihr Körpergewicht achten müssen und die Gesamternährung sehr behutsam zusammenstellen sollten.
Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel
Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Diabetes in Frage kommen können.
Vorab aber vielleicht noch etwas, was mir eine Kollegin geschrieben hatte:
Allein bei den Menschen, mit denen ich privat und beruflich näher zu tun habe hat es im letzten Jahr drei Diagnosen gegeben, die m. E. fast schon frei erfunden waren. Da wurden Menschen aufgrund eines einmalig erhöhten Wertes ohne Glucosetoleranztest, ohne Tagesprofil (oder irgendeiner sonstigen Untersuchung) zu Diabetikern erklärt und sofort mit oralen Antidiabetika versorgt. Ich war platt, wie schnell das geht, zumal ich der Meinung war, dass man vor einer Verordnung zunächst einmal mit Diät und Bewegung eine Besserung versucht. Es ist bekannt, dass die Nüchternwerte gesenkt wurden (böse Zungen sagen zur Markterweiterung), in den mir bekannten Fällen waren es nicht einmal Nüchternwerte (BZ immer unter 200 mg/dl, spätere HbA1c-Werte im 6er Bereich). Es drängt sich ein ganz böser Verdacht auf: seit einigen Jahren gibt es Chronikerprogramme (DMP), die den Praxen aber auch den Krankenkassen und Krankenhäusern mehr Geld bringen sollen. Wie hab ich mal gehört: Wer heutzutage noch als gesund gilt, wurde noch nicht gründlich genug untersucht.
Ich kann die Erfahrungen meiner Kollegin nur bestätigen. Man muss mittlerweile tatsächlich genau aufpassen in welcher Praxis man landet. Ich schreibe das nicht gerne und möchte auch niemandem zu nahe treten. Auch ich mache Fehler. Ich gewinne aber zunehmend den Eindruck, dass dies kein Fehler, sondern eher “Programm” ist.
Das ist auch die Ansicht vieler Diabetologen, die eine medikamentöse Einheitsbehandlung zunehmend ablehnen. Dies setzt sich aber nur langsam durch, weil Pharma-Berater anders argumentieren, weil sie um ihre Umsätze fürchten.
Jetzt aber zu den Alternativen, denn es gibt eine Menge zu tun!
Ernährung
Diabetes-Typ-I-Diabetiker müssen Kohlenhydrate genau berechnen und auf die Insulin-Dosis abstimmen. Ein schneller Anstieg des Blutzuckerspiegels ist zu vermeiden, da dies die Bauchspeicheldrüse stark belastet und noch schneller dazu führt, dass sich das Insulin erschöpft.
Es geht daher darum, die Lebensmittel zu kennen, die einen schnellen Anstieg des Blutzuckers bewirken: Wichtig ist hierbei um den Glykämischen Index. Am besten lernen Sie das bei einer Diabetiker-Schulung. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach einem Kurs.
Aber auch ein zu schneller Abfall des Bluzuckerspiegels muss vermieden werden, ebenso die gefürchteten Heißhunger -Anfälle
Eine richtige Diabetes-Ernährung beinhaltet Lebensmittel, die reich an Ballaststoffen (unter anderem resistente Stärke) und komplexen Kohlenhydraten ist (Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkorn.) Richtwert sind 50 g Ballaststoffe pro 1.000 kcal. Daneben soll die Ernährung reich an Chrom (Brokkoli, Grapefruit, Schalentiere) sein. Forschungen haben gezeigt, dass Ballaststoffe sowohl die Blutzuckerwerte, als auch die Fettwerte bei Diabetikern verbessern.
Prophylaktisch soll die Aufnahme von Kohlenhydraten auf 50 Gramm pro Tag begrenzt werden. Empfehlenswert sind auch Lebensmittel, die einen hohen Anteil Omega-3-Fettsäuren enthalten wie Fisch und andere Meeresfrüchte. Die Omega-6-Fettsäuren (Pflanzenöle) sollten eingeschränkt werden.
Bei Kindern besteht der dringende Verdacht, dass Milch mit Diabetes in Verbindung steht und diesen auslösen kann. Mehr dazu auch im Beitrag: Milch – wirklich gesund?
Ratsam ist auch eine Förderung der gesunden Darmflora durch Probiotika und Prebiotika.
Zucker: Zucker muss nicht völlig verboten sein. Mehr dazu im Beitrag: Bei gesunder Ernährung ist Zucker in Maßen erlaubt.
Weitere Beiträge im Zusammenhang mit Ernährung und Diabetes:
- LCHF Ernährung bei Diabetes?
- Haben Diabetes und Diäten etwas miteinander zu tun?
- Bittergurke gegen Altersdiabetes?
- Moderates Fasten kann Typ II Diabetes heilen
- Biobran – (Arabinoxylan) – Erfahrungen und Bewertungen
Orthomolekular-Medizin
Diabetes verursacht oxidativen Stress in Nerven und Gehirn. Eine aktuelle Studie belegt, dass (1,3-1,6)-ß-D-Glucan (50 mg/kg Körpergewicht) aus Hefe bei Ratten mit Diabetes als effektives Antioxidans wirkt. Zudem zeigt die Studie, dass Beta-Glucan dadurch Nerven und Hirn vor Schäden bewahrt. ß-Glucan erwies sich als ebenso wirkungsvoll wie Sulfonylharnstoffe, die bereits als Antidiabetika eingesetzt werden.
Vitamin-B: 50 mg Thiamin (B1) Niacinamid (B3), Vitamin B12 und Vitamin B6. Besonders Diabetiker, die Metformin einnehmen, sollten von Ihrem Arzt den Vitamin-B12-Spiegel prüfen lassen. Bei Metformin-Patienten sinkt der Vitamin-B12-Spiegel im Durchschnitt um 25 %.
Richtwert ist hier die Konzentration von Holotrans-Cobalamin. Fällt der Parameter unter 70 Mikromol/l im Serum, liegt eine Hypovitaminose vor. Folge des Defizites ist die Akkumulation von Stoffwechsel-Zwischenprodukten, die ebenfalls überwacht werden sollten. Homocystein deutet bei einem Wert von über 10 Mikromol/l auf den Cobalamin-Mangel hin. Bei einer Methylmalonsäure- Konzentration von über 40 Mikromol/l ist dies ebenfalls wahrscheinlich.
Metformin beeinträchtigt die Funktion der Mitochondrien nicht nur vermittels der gestörten Aufnahme von Cobalamin. Der Energie-Stoffwechsel in den Organellen wird zusätzlich durch die Hemmung der Atmungskette behindert. Daher sind weitere Vitalstoffe sinnvoll, um die Mitochondrien zu unterstützen. Das Vitamin Ubichinon (Coenzym Q10) gehört dazu. Daneben können diese unten genannten Vitalstoffe auch die Mitochondrien entlasten: Alpha-Liponsäure, Magnesium und Taurin.
Biotin: 16mg Biotin täglich senken Ihren Blutzuckerspiegel um bis zu 15 %. Dies zeigte eine Studie der Universität in Detroit (USA). Die meisten Ärzte kennen dieses B-Vitamin höchstens im Zusammenhang mit Hautkrankheiten und Haarausfall.
Niacin (nur in Form von Niacinamid): 1-3 g, Mit 500 mg beginnen und langsam steigern. Niacinamid kann bei neu diagnostiziertem juvenilem Diabetes (Diabetes I) den Insulinbedarf reduzieren. Nikotinsäure, eine andere Art von Niacin, muss vermieden werden, weil sie Diabetikern schädlich sein kann.
Vitamin K: Die Tufts-Universität in Boston (USA) zeigte in einer Untersuchung, dass 500 µg Vitamin-K -Präparates täglich den Blutzuckerspiegel senken – und den Diabetes so verhindern oder verzögern kann. Eine Vorstufe des Diabetes (=Insulinresistenz) trat dabei um ca. 34 % seltener auf.
Chrom: 200 – 500 µg; kann auch in Form von 20 g Bierhefe genommen werden. Bierhefe enthält einen natürlichen Glukosetoleranzfaktor und Chrom ist für die Bildung des Glukosetoleranzfaktors unerlässlich.
Zink: 30 – 60 mg, kann helfen, den Blutzuckergehalt zu regulieren und den Medikamenten- oder Insulinbedarf zu reduzieren.
Kalzium: Eine Studie der Tufts-Universität in Boston/USA aus dem Jahr 2006 an über 80.000 Krankenschwestern ergab: Teilnehmer, die täglich 1.200 mg Kalzium und 800 I.E. Vitamin D zu sich nahmen (aus der Nahrung und Präparaten), hatten ein geringeres Diabetesrisiko.
Magnesium: 300 bis 600 mg, verbessert die Kontrolle des Blutzuckergehaltes und schützt gegen Erkrankungen der Herz- und Blutgefäße. Auch dies wurde erst wieder 2008 in einer Studie der Universität Chicago (USA) gezeigt. Auch eine Untersuchung der Universität Durango (Mexiko) aus dem Jahr 2004 zeigte dies bereits.
Arginin: Die Aminosäure Arginin kann hohe Zuckerpegel senken.
Taurin: Taurin schützt die Blutgefäße und Kapillaren, indem es die Bildung der Advanced Glycation Endproducts (kurz: AGEs) reduziert. AGEs entstehen typischerweise bei zu hohen Zuckerwerten, weil sie eine Reaktion zwischen Zucker und Eiweiß herbeiführen. Die AGEs sind an der Entstehung der diabetischen Mikroangiopathie beteiligt.
Alpha-Liponsäure: Vor allem Diabetiker sprechen gut auf orale Gaben von Alpha-Liponsäure an.
Beta-Glucan: Für den Einsatz gegen Diabetes werden ß-Glucane erst seit Kurzem intensiv in Tierversuchen erforscht. Mit Chitin vernetztes ß-Glucan aus Pilzen wirkte bei übergewichtigen Mäusen auf fettreicher Diät gleich gegen mehrere gesundheitsschädliche Wirkungen dieser Ernährung.
Heilpilze
Auch aus dem Bereich der Heilpilze gibt es interessante Möglichkeiten: Der Schopftintling (Coprinus Camatus) normalisiert die Zuckerwerte bei Patienten mit reduzierter Glukosetoleranz. Ebenso der Reishi, der ein erstaunlich breites Wirkungsspektrum besitzt.
Heilpflanzen
Die Gewürzkräuter Rosmarin und Oregano sollten nicht nur wegen ihrer schmackhaften Eigenschaften auf dem Speiseplan von Diabetikern stehen: Wie eine Studie zeigt ((Quelle: Journal of Agricultural and Food Chemistry, 2014; 62: 6147), können diese Kräuter den Blutzuckerspiegel ebenso kontrollieren wie entsprechende Arzneimittel. Forscher der Universität Illinois behaupten, dass diese Heilpflanzen ein Enzym, welches mit Diabetes in Verbindung gebracht wird, auf dieselbe Weise unschädlich machen können wie die üblichen Pharmazeutika.
Das Forscherteam testete die Heilpflanzen in unterschiedlichen Verarbeitungszuständen – von frischen Treibhaus-Pflanzen bis hin zu abgepackten getrockneten Kräutern. So fanden die Wissenschaftler heraus, dass das für Typ-2-Diabetes verantwortliche Enzym am besten mit handelsüblichem Oregano beziehungsweise Rosmarin gehemmt wird, obwohl Pflanzen aus dem Gewächshaus mehr Polyphenole und Flavonoide enthalten.
Für folgende weitere Pflanzen liegen positive Studiendaten (positive Monographie der Kommission E) vor. Fuchskreuzkraut, Goldrutenkraut, Guar, Honigkrautblätter, Olivenblätter, Salbeiblätter.
Nonisaft kann möglicherweise die Wirkung von Insulin verstärken. Dies zeigte sich bei einem Versuch an Laborratten.
Bei Menschen mit Diabetes kann Buchweizen dabei helfen, Folgeerkrankungen zu verhindern.
Homöopathie
Diese Mittel können in Frage kommen:
bei Kindern: Acidum phosphoricum D4
Altersdiabetes: Datisca cannabina D3
bei Kollaps: Tabacum D30
weitere Mittel: Galega officinalis D3
Säure-Basen-Haushalt
Diabetiker neigen zur Übersäuerung. Deswegen sollten Sie unbedingt auf Ihren Säure-Basen-Haushalt achten.
Schüssler-Salze
Schüssler Salze reichen meiner Erfahrung nicht als alleinige Alternative Therapie bei Diabetes. Unterstüzend wirken: Magnesium phosphoricum Nr. 7, Natrium sulfuricum Nr. 10.
Sonstiges
Ausdauertraining und Krafttraining in Kombination verbessern die Insulinrezeptor-Bindungsfähigkeit die Leptin-Sensitivität enorm. Alleine durch ein regelmäßiges gesundheitsorientiertes Fitnesstraining konnte ich zahlreiche TypII-Diabetiker von den Tabletten wegbekommen. Suchen Sie sich ein Fitnessstudio, das Ihnen gefällt und machen Sie einmal ein Probetraining.
Wenn gleichzeitig noch auf die Ernährung geachtet wird, können Sie mit guter Wahrscheinlichkeit den Rest Ihres Lebens ohne Medikamente auskommen.
Übergewichtige Diabetiker können alleine durch Gewichtsreduktion den Medikamentenbedarf senken und den Blutzuckergehalt auf fast normale Werte bringen.
Hilfreich sind auch Entspannungsübungen wie die Emotional-Freedom-Technique und die Vermeidung toxischer Exposition etwa gegenüber Pestiziden, polychlorierten Biphenylen (PCB), Polyfluoralkyl (Imprägnier-Mittel) und Phthalaten (Kunststoffweichmacher). Wichtig ist auch ein ausreichender Nachtschlaf.
Entspannungsverfahren
Autogenes Training
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