Eigentlich gelten Depressionen seit Jahrzehnten als “ganz” normale Krankheit: eigentlich. Aber so richtig “messen” lässt sich diese Erkrankung nicht. Ein Stigma lastet immer noch auf vielen Patienten: diese gelten als “faul” und wenig belastbar, was eine weitere Belastung für die Patienten bedeutet. In diesem Beitrag zeige ich Ihnen nicht nur die Problematik auf (auch der Schulmedizin), sondern vor allem auch bewährte Verfahren aus der Naturheilkunde und Alternativmedizin wie Ernährung, Bewegung, Heilpflanzen, Homöopathie, Bachblüten und mehr. Legen wir los!
Das Problem Depression
Es werden immer mehr Patienten, die mit Depression diagnostiziert werden: Die Wahrscheinlichkeit im Laufe eines Lebens an einer Depression zu erkranken trifft mittlerweile jeden Fünften.
Werfen wir einen Blick auf die erschreckenden Zahlen:
In der Grafik von Statista sehen Sie die Entwicklung der Arbeitsunfähigkeitstage wegen psychischer Erkrankungen im Zeitraum von 1997 bis 2020. In etwas mehr als 20 Jahren haben wir eine Zunahme von fast 300%! Und das trotz unserer “modernen Technologie” und der so tollen “modernen Schulmedizin”?
In diesem Beitrag gehe ich zunächst auf einige “schulmedizinische” Definitionen ein, danach auf einige Betrachtungen aus der Evolution. Zum Schluss möchte ich Ihnen einige alternative und natürliche Behandlungsmethoden aufzeigen.
Kommen wir erst einmal zur sogenannten “Schulmedizin”…
Ansichten der Schulmedizin
Die Depression gilt als eine psychiatrische Erkrankung, die zu den affektiven Störungen (Veränderung in Stimmung und Antrieb) zählt. Sie ist das älteste bekannte psychiatrische Syndrom und die häufigste psychiatrische Erkrankung überhaupt. Typisch ist eine Niedergeschlagenheit, die andauert oder auch nur phasenhaft auftreten kann.
Der Symptomkomplex umfasst außerdem eine Stimmungseinengung (Emotionslosigkeit), eine Antriebshemmung begleitet von einer Denkhemmung, innerer Unruhe und Schlafstörungen.
Ergänzend (aber nicht zwingend), können sinnloses Gedankenkreisen, Hoffnungslosigkeit, soziale Isolation, Schuldgefühle, Ängstlichkeit oder Reizbarkeit hinzukommen.
Das folgende Schaubild kann hierzu eine (sehr einfache) Hilfestellung sein, um den Verdacht auf eine Depression zu erhärten. Zum Vergrößern der Grafik, bitte auf das Bild klicken.
Abb.: Entscheidungshilfe zum Test auf Depression. Dies ist nur eine “Hilfe” und nicht zwingend ein “Muss”. Zum Vergrößern der Grafik bitte auf das Bild klicken.
Typisch ist auch, dass eine Depression mit körperlichen Symptomen wie Appetitlosigkeit, Gewichtsreduktion oder Gewichtszunahme, Knochenschwund, Schmerzen in verschiedenen Körperregionen oder Infektionsanfälligkeit einhergeht.
Womit unsere “moderne Schulmedizin” immer noch Probleme hat, ist, zu erklären, warum wir zunehmend chronische Erkrankungen bekommen, wozu auch die Depressionen gehören. Es ist schon abenteuerlich was da alles behauptet wird.
Im Folgenden möchte ich auf einige wichtige Aspekte eingehen, wmoit Depressionen in Zusammenhabg stehen könnten.
Depressionen und Entzündungen
Auch zeigen Untersuchungen, dass bei akuten Depressionen immer auch Entzündungsfaktoren im Körper erhöht sind. Bisher ist allerdings noch nicht ganz klar, ob die Entzündungsreaktionen zu einer Depression führen oder ob umgekehrt die Depression Entzündungen auslöst (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22047718).
Einer Außenseiter-Hypothese zufolge sollen entzündliche Prozesse im Gehirn sogar die Hauptursache von Depressionen sein.
Auch wenn ich es vorweg nehme: Ich rate immer auch zu einer antientzündlichen Therapie. Mehr dazu in meinem Beitrag zu den Entzündungen.
Die Sache mit dem Serotonin
Umstritten ist auch die Rolle des Neurotransmitter-Stoffwechsels. So soll vor allem ein zu niedriger Serotonin-Spiegel im Gehirn zu Depressionen führen. Die Balance aller Neurotransmitter kann gestört sein, wobei Dopamin und Noradrenalin bei Depressionen wichtige Faktoren sein sollen. Diese Betrachtung ist die Grundlage der pharmakologischen Therapie mit Antidepressiva, die in den Neurotransmitter-Stoffwechsel eingreifen.
Therapie mit “Medikamenten” der Schulmedizin
Die Therapie mit entsprechenden Medikamenten gilt in der Schulmedizin immer noch als DIE Standardtherapie in der Behandlung von Depressionen.
Die Ergebnisse einer Metastudie, die rund 14.000 Patienten einbezieht, verneinen allerdings die neurochemischen Zusammenhänge in der Krankheitsentstehung. Somit wären Antidepressiva praktisch unwirksam, was ich auch schon in meinem Beitrag zu den Antidepressiva dargelegt hatte. Die meisten Rezepte werden übrigens ohne präzise Facharzt-Diagnose ausgestellt.
Sowohl die Erklärung der Depression durch Entzündungen als auch neurobiochemische Ansätze weisen auf organisch manifestierbare Ursachen hin. Der Zusammenhang zu echten körperlichen Symptomen wird aber gerne abgetan mit dem Hinweis “psychisch bedingt”.
Behandlung ist wichtig
Auf der anderen Seite können Depressionen tatsächlich zu schwerwiegenden organischen Krankheiten führen. Dass dies oft übersehen wird zeigen zum Beispiel Untersuchungen die beweisen, dass eine Depression ein wichtiger Risikofaktor für Herzleiden ist und die Sterblichkeit von Herzpatienten deutlich erhöhen. Dieser Zusammenhang erinnert mich übrigens an meinen Beitrag zum gebrochenen Herz.
Traumata in der Kindheit
Viele Forschungsergebnisse sehen eine klare Verknüpfung zu traumatischen Erlebnissen in der Kindheit. Demnach entwickeln Personen, die als Kinder Ablehnung durch die Eltern, psychische oder physische Gewalt erfahren haben, weitaus häufiger eine Depression als andere (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18181793).
Dieser zunächst nicht überraschende Befund wird durch Thesen aus dem Kreis der Immunpsychiatrie unterstützt. Vertreter der Fachrichtung wie Dr. Edward Bullmore sehen die Hauptursache von Depressionen in chronisch-entzündlichen Prozessen. Das Immunsystem produziert Entzündungs-Mediatoren nicht nur bei Infektionen, sondern auch als Reaktion auf sozialen Stress. Eine Art Prägung oder “Gedächtnis” der Körperabwehr sorgt dann dafür, dass bei Menschen mit erlebten Kindheits-Traumata die Entzündungswerte auch im späteren Leben auf hohem Niveau stagnieren. Immun-Hormone wie die Zytokine lösen dann im Gehirn die Depression aus.
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Selbstmordgefahr
Die Depression birgt auch die Selbstmordgefahr – dessen sind sich alle Therapeuten bewusst. Man schätzt, dass der größte Teil der in Deutschland begangenen Selbstmorde (Suizid) auf Depressionen zurückgeführt werden kann. Die bekanntesten Fälle in den letzten Jahren waren die Suizide des Fußballers Robert Enke und des Schauspielers Robin Williams.
Auch interessant: 41 % mehr Suizide bei Frauen in Österreich
Diagnose? Schwierig…
Die Diagnose kann manchmal schwierig sein: Depressionen können sich auch hinter körperlichen Symptomen verstecken oder durch organische Erkrankungen verursacht sein (z.B. Schilddrüsenerkrankung, Blutarmut oder andere Stoffwechselstörungen). Nach neueren Erkenntnissen ist auch die Bestimmung der Entzündungswerte wichtig.
Alle Menschen sind einmal für irgendwas nicht motiviert. Kommt das bei Ihnen allerdings häufiger vor, sollten Sie der Sache auf den Grund gehen. Bevor Sie jedoch anfangen, von Ihrem Arzt verordnete chemische Mittel einzunehmen, lassen Sie abklären, ob Sie nicht unter Mineralstoffmangel oder Vitaminmangel leiden.
Und: Es gibt auch einige Pflanzen, die bei leichten Depressionen helfen können. Mehr zu alternativen Therapiemöglichkeiten schreibe ich weiter unten.
Viele Ärzte übersehen auch, dass einige Medikamente Depressionen auslösen können. Dazu gehören einige Analgetika wie Paracetamol und die Cholesterin-Senker aus der Gruppe der Statine oder auch Medikamente die Anticholinergika enthalten.
Schnelltest – Diagnose
Das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung hat 2013 einen „Schnelltest“ entwickelt, dank welchem Depressionen relativ schnell und zuverlässig erkannt werden könnte. Als Grundlage dient hierzu das bereits etablierte Becks Depressions-Inventar, welches über 21 Kriterien verfügt.
Dieser Test wurde nun stark vereinfacht, wobei sich auf den Grundsatz berufen wurde, dass einfache Mechanismen der Entscheidungsfindung jenen der komplexen Entscheidungsfindung nicht zwangsweise unterlegen sind. So sieht dieser neue Entscheidungsbaum nicht mehr 21, sondern nur noch 4 Items vor, welche mit einem einfachen Ja oder Nein beantwortet werden müssen. In diesem Zusammenhang wird beispielsweise die einfache Frage gestellt, ob diese Woche mehr als in der Vergangenheit geweint wurde.
Diese Forschergruppe aus dem Fachbereich „Adaptive Rationalität“ konnte zudem bereits nachweisen, dass dieser neue Schnelltest eine ähnlich hohe Verlässlichkeit wie komplexe Testverfahren vorweisen kann. Hierzu stützten sich die Wissenschaftler auf die Daten der Dresdner Längsschnittstudie zur psychischen Gesundheit und damit auf die Daten von über 1300 jungen Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren.
Hier erwies sich das Testverfahren als ein verlässliches Diagnoseinstrument. An dieser Stelle sei jedoch auch betont, dass die Verlässlichkeit dieses Schnelltests bisher nur bei Frauen nachgewiesen werden sollte.
Inwiefern sich damit auch Depressionen bei Männern vorhersagen lassen, wird der Gegenstand zukünftiger Forschungsbemühungen sein. Schließlich zeigen letztere teils deutlich andere Symptome, welche eventuell auch eine Anpassung des Testverfahrens erfordern.
Langfristig könnte dieser Schnelltest des Max-Planck-Instituts dann zwar nicht die gängigen Testverfahren ersetzen. Jedoch könnte dieser Schnelltest dann als ein Instrument der Früherkennung dienen, welches sogar durch medizinisch ungeschultes Personal genutzt werden könnte. Ich finde diesen Schnelltest für die Praxis als sehr hilfreich.
Nachdem wir nun die wichtigsten Definitionen und Betrachtungen der Schulmedizin kennen, möchte ich das Thema auch aus Sicht der Evolution (Entwicklung des Menschen) betrachten.
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Meine Frage:
Kann es einen Sinn haben eine Depression zu entwickeln?
Statt auf die Persönlichkeit betroffener Patienten und ihre Gene lenken wir einmal die Aufmerksamkeit auf den stammesgeschichtlichen Kontext. Eine Untersuchung, warum Depressionen im Verlauf der Evolution nicht verschwanden, könnte neue Erkenntnisse bringen.
Noch heute funktioniert der menschliche Körper nach “steinzeitlichen Prinzipien” damaliger Sammler und Jäger. Die einst überlebenswichtige Strategie, süße und fettreiche Nahrung zu bevorzugen, führt beim modernen Menschen zu Übergewicht sowie zu Diabetes. Allerdings hinkt die biologische Evolution der stattgefundenen rasanten kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklung der Menschheit hinterher.
Nun soll die moderne Ernährung mit sehr vielen Kohlenhydraten aber Depressionen verhindern können, wie in Studien festgestellt wurde. Relativiert wird das in anderen Studien, die eine antidepressive Wirkung der “Mittelmeerdiät” nahelegen.
Diese Kost soll chronisch-entzündliche Reaktionen dämpfen, die auch im Gehirn negative Auswirkungen zeitigen. Ähnliche Konsequenzen haben auch Infektionen, sodass sich die Frage nach der biologischen Funktion von Depressionen stellt, wenn sie durch Krankheitserreger ausgelöst werden. Eine Erklärung könnte der Rückzug eines depressiven Menschen aus seinem sozialen Zusammenhang sein.
Die selbstgewählte Isolation schafft nicht nur die nötige Ruhe für die Genesung, sondern kann auch die Ansteckung von Gruppenmitgliedern verhindern. Auf diesem Wege erlangen genetische Faktoren, die Depressionen begünstigen, einen Selektionsvorteil und bleiben im Genpool erhalten. Nach der Vorstellung der Immunpsychiatrie sollen dies Gene sein, die das Immunsystem steuern.
Die genetische Varianz könnte erklären, warum Menschen aufgrund erblicher Veranlagung zu Depressionen neigen. Denn wie die Körperabwehr im Einzelnen aus Infektionen reagiert, ist genetisch programmiert. Die meisten Psychologen betrachten jedoch psychische Störungen als “statistische Ausreißer” und wenig förderlich. Während zum Beispiel normale Angst dem Überleben nützt, macht eine Angststörung handlungsunfähig.
Beispielsweise bedeuten die heutigen zahlreichen Kontakte mit völlig fremden Personen sowie eine deutliche Erweiterung des “sozialen Reviers” für einige Menschen extremen Stress. Mögliche Folge: Depression.
Urgesellschaften bestanden aus relativ kleinen und überschaubaren Gruppen. Kontakt mit Fremden bedeutete früher zunächst ein Gefahrenpotenzial bis hin zur Lebensgefahr. Dass psychische Störungen auch bei heutigen “einfachen” Stammesgesellschaften auftreten (wenn auch seltener), muss dabei kein Widerspruch sein. Es bestätigt vielmehr, dass Depressionen keineswegs ein erst in neuerer Zeit aufgetretenes Zivilisationsleiden sind.
Beobachtungen zufolge ist es sogar wahrscheinlich, dass Primaten – wie Schimpansen – ebenfalls Depressionen entwickeln können. Eine weiterführende Spekulation, ob Schimpansen unter Wahnvorstellungen leiden könnten, ist dagegen eher zu verneinen.
Ihre kognitive Ausstattung befähigt sie einfach nicht, wahntypische Vorstellungen über das Denken, Fühlen oder Planen anderer zu entfalten. Gleiches trifft auch für ihre vermutete Unfähigkeit zum Halluzinieren zu. Beobachtet werden konnte wiederum, dass Schimpansen sehr wohl in menschlichen Depressionen vergleichbare Zustände geraten sowie Ängste und Posttraumata entwickeln können. Wie Menschen zeigen sie dabei sozialen Rückzug und Stereotypien.
Ursachen und mögliche Gründe für eine Depression
In der Schulmedizin werden für eine Depression mehrere Faktoren als ursächlich angenommen, darunter genetische Faktoren, entwicklungsgeschichtliche, sowie aktuelle Ereignisse. Nur die Medikamente der Schulmedizin selbst werden als Ursache gern vergessen, wie zum Beispiel die Pille.
Neben den Genen (die gerne verantwortlich gemacht werden), spielen Umwelteinflüsse eine große Rolle. So steht das Serotonin-Transporter-Gen für ein erhöhtes Depressionsrisiko: Wachsen die betroffenen Personen in einem vorteilhaften Umfeld auf, entwickeln sie anstelle einer Depression ein überdurchschnittliches empathisches und soziales Verhalten, was wiederum einen Selektionsvorteil darstellt. Dieselben Gene bedeuten also unter unterschiedlichen Umweltfaktoren einen Vorteil oder einen Nachteil.
Evolutionär betrachtet ist also eine “reine Unbeschwertheit” eher von Nachteil. Eine leichte Depression gibt den Impuls, etwas zu verändern.
Unzufriedenheit lässt Individuen nach Verbesserung ihrer Lage streben, was also durchaus positiv zu sehen wäre…
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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel
Vorab nochmals ein Wort zu den Medikamenten / Pharmaka: der Markt für Psychopharmaka ist gewaltig und für “Big-Pharma” ein riesiges Geschäft – das sollte man wissen. Ebenso sollte man wissen, dass auch Psychopharmaka gravierende Nebenwirkungen haben können (siehe auch Strattera). In diesem Zusammenhang empfehle ich Ihnen das Interview mit Robert Whitaker zu lesen: Psychopharmaka – Ein Angriff auf die Menschenwürde. Und falls Ihnen das noch nicht reicht: Sehen Sie sich diese Sendung zum Pharmakartell an.
Darüber hinaus habe ich im Artikel: Antidepressiva – Lebensgefährliche Placebos, einige Fakten zusammengetragen. Dort gehe ich auf die gefährlichsten Nebenwirkungen ein. Zu den Risiken kommt noch eine Art Abhängigkeitserkrankung hinzu. Zum Ausdruck kommt das dadurch, dass die Patienten Antidepressiva nicht einfach absetzen können. Aber Achtung! Die Medikation muss, wenn der Arzt das anordnet, langsam ausgeschlichen werden. Andernfalls kommt es zu Symptomen, die als Entzugs-Phänomene bezeichnet werden können.
Da, wie oben beschrieben, manche Wissenschaftler davon ausgehen, dass Entzündungen eine Depression auslösen, hilft es möglicherweise, entzündungsfördernde Faktoren zu bekämpfen. So können beispielsweise schimmlige und feuchte Wohnungen, aber auch eine Fehlernährung die Entzündungen begünstigen.
Ein Testosteronmangel, eine Schilddrüsenunterfunktion, ein niedriger Blutzuckerspiegel und Magen-Darm-Erkrankungen – wie das Reizdarmsyndrom oder Zöliakie – können ebenso Entzündungen hervorrufen. Daher sollten Sie bei einer bestehenden Depression auch immer andere Erkrankungen abklären und behandeln.
Einen neueren Ansatz zur Therapie der Depressionen möchte ich Ihnen ebenfalls noch vorstellen: Ich würde als erstes einmal das Th1-Th2 Verhältnis (hat mit Ihren Blutzellen und dem Immunsystem zu tun) im Blut prüfen lassen (neben weiterer Diagnostik natürlich). Wenn man dieses Verhältnis im Gleichgewicht hat, sind zahlreiche Depressionen verschwunden. Leider wird diese Erkenntnis nicht sehr oft veröffentlicht. Warum? Vielleicht ist das Geschäft mit Psychopharmaka zu lukrativ?
Generell rate ich Betroffenen Patienten auf jeden Fall zu Sport oder “Bewegungsübungen”. Zahlreiche Studien belegen eine Verbesserung, vor allem bei leichten Depressionen und Angststörungen. Auf meiner Webseite zum Fitnesstraining finden Sie ein paar Richtlinien für ein sinnvolles Training.
Was ich Betroffenen ebenso fast immer rate: Lernen Sie mit dem Faktor “Stress” besser umzugehen. Meist rate ich ein Entspannungsverfahren zu lernen. Mein Favorit: Autogenes Training.
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über weitere Verfahren, die hilfreich sein können:
Akupunktur
Einige Studien haben gezeigt, dass Akupunktur eine gewisse Verbesserung der depressiven Symptome bewirken kann, aber die Ergebnisse sind gemischt. Es kann aber eine Unterstützung zu anderen Heilverfahren sein. Zu denken sind vor allem an die Punkte: He 3, Gb 34, Le 3, Le 2, Lu 9, Du 20
Aromatherapie
Einige ätherische Öle, wie Lavendel, Bergamotte, Ylang-Ylang und Kamille, werden häufig mit der Linderung von Stress, Angstzuständen und depressiven Symptomen in Verbindung gebracht. Das Einatmen dieser Düfte kann den limbischen Bereich des Gehirns stimulieren, der für Emotionen und das Gedächtnis zuständig ist, und dadurch das Stimmungsgefühl beeinflusst.
Schnelle Hilfe bietet: 1 bis 2 Tropfen Bergamotte auf ein Taschentuch; in der Duftlampe: 5 Tropfen Bergamotte, 1 Tropfen Ginster und 1 Tropfen Angelikawurzel;
Bachblüten
Der britische Arzt Dr. Edward Bach entwickelte diese Therapie in den 1930er Jahren und identifizierte 38 verschiedene Blütenessenzen, die jeweils mit spezifischen emotionalen Zuständen in Verbindung gebracht werden. Einige der Blütenessenzen, die bei Depressionen verwendet werden können, sind zum Beispiel “Gentian” für Mutlosigkeit und Entmutigung, “Mustard” für tiefe Traurigkeit ohne erkennbaren Grund und “Sweet Chestnut” für extreme Verzweiflung.
Ernährung
Ein Zusammenhang zwischen Ernährung und Depressionen gilt für mich inzwischen auch als “gesichert”, wie ich u.a. im Beitrag “Depressionen durch Vitalstoffmängel” zeige. Stellen Sie Ihre Ernährung auf eine gesunde Ernährung um. Süßigkeiten, Fast-Food und Weißmehlprodukte machen schlapp und müde. Dagegen kann eine lecithinreiche Ernährung vor Depressionen schützen, aber auch eine Ernährung in der das SAM-e enthalten ist – und das sind vor allem “gute Proteinquellen”. Generell können wir sagen: mehr gute Proteine und das bedeutet quasi auch: weniger Kohlenhydrate.
Eine kohlenhydratarme Ernährung fördert Depressionen; aber: In diesem Zusammenhang sollte auch an eine Glutenintoleranz gedacht werden. Ein im New England Journal der Medizin erschienener Beitrag zählt 55 Erkrankungen auf, bei denen Gluten eine Rolle spielt. Dazu gehört auch die Depression. Mehr zum “Glutenproblem” finden Sie in meinem Beitrag zur Zöliakie.
Getränke: Hier spielt das Thema Zucker und auch Süßstoffe eine Rolle. In einer 2014 veröffentlichten Studie wurde zum Beispiel ein Zusammenhang zwischen gesüßten Getränken (sowohl mit Zucker als auch künstlich gesüßt) und einem erhöhten Depressionsrisiko hergestellt. Diejenigen, die mehr als vier Dosen oder Gläser Limonade pro Tag tranken, hatten ein um 30 % höheres Depressionsrisiko als diejenigen, die keinerlei gesüßte Getränke konsumierten. Interessanterweise waren sogenannte “Fruchtsäfte” sogar noch gefährlicher. Die gleiche Menge an gesüßten Fruchtgetränken (vier Gläser) war mit einem 38 % höheren Depressionsrisiko verbunden.
Als Therapieverfahren kann ich das Fasten empfehlen; mehr dazu in meinem Beitrag: Fasten gegen Depression und “Hungern” kann gegen Depressionen wirken.
Homöopathie
Auch hier gilt: Die Homöopathie kann gut unterstützen und in bestimmten Fällen auch heilen – vor allem wenn es eine “Causa” gibt – also eine Ursache, die der Homöopathie zugänglich ist. Sie werden allerdings einen versierten Homöopathen benötigen, der Sie begleitet. Hier kann ich nur einige wenige Ideen geben:
- Dpression vor allme durch Kummer und Sorgen: Acidum phosphoricum D4
- ausgeprägte morgentliche Antriebslosigkeit: Silicea D6 / D12
- Angst vorm Alleinsein: Calcium carbonicum Hahnemanni D30 oder Pulsatilla D4
Aus dem Bereich der Komplexmittel-Homöopathie setze ich gerne auf die Mittel der Firma Regena (sogenannte Regenaplexe).
Wichtige Mittel sind das Regenaplex 27c/I und das Regenaplex 27c/II, die beide als das “homöopathische Antidepressivum” gelten. Dazu kann gut das Regenaplex 109 geben (Kopf-Drüsen-Sklerosemittel, ebenso wie Gedächtnisschwäche und Epiphysenregeneration und Hypophysenregenration). Zur allgemeinen Entgiftung gebe man vor dem Schlafen Regenaplex 510a.
Heilpflanzen
Für das Johanniskraut und die Rauwolfiawurzel liegen positive Studiendaten (positive Monographie der Kommission E) vor.
Laut einiger Studien wirkt Johanniskraut effektiver bei Depressionen als ein anerkanntes Antidepressivum (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16160619), ebenso auch Echter Lavendel.
Gute Erfahrungen liegen auch mit folgenden Heilpflanzen vor: Engelwurz (Vorsicht bei Diabetes), Taiga Wurzel und Kava-Kava. Ginseng wirkt übrigens positiv auf das Th1-Th2 Verhältnis.
Mein Rat: Johanniskraut wäre das Mittel der Wahl. Die Baldrianwurzel verkürzt den Wirkungseintritt des Johanniskrauts. Zudem rate ich weitere Heilpflanzen einzusetzen, denn Patienten haben nur in den seltensten Fällen nur eine “Depression”. Macht der Kreislauf Probleme so denke man auch an Weißdorn, Rosmarin oder Thymian. Spielen unterschwellig Wut und Zorn eine Rolle, braucht es sicher Bitterstoffe dazu wie Wermut, Tausendgüldenkraut oder Engelwurz. Eine Leberbelastung ist auch nicht selten! Diese zeigt sich aber nicht unbedingt im Blutbild. In diesen Fällen braucht es auch Mariendistel, Artischocke oder Löwenzahn.
Orthomolekular-Medizin
In der Praxis sehe ich fast immer bei Depressionen auch einen Vitaminmangel oder Mineralstoffmangel. Bei den Mineraltsoffen steht das Magnesium an erster Stelle. Alles zum Magnesium finden Sie in meinem Beitrag “Für was ist Magnesium alles gut?”
Sogar eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeit kann mit einer Depression in Zusammenhang stehen.
Personen die Antidepressiva nehmen profitieren zusätzlich von der Einnahme der Eicosapentaen-Säure (eine Omega-3-Fettsäure, Omega3-Öle). 1000-2000mg täglich verbessern den Allgemeinzustand und das Befinden der Patienten zwar minimal, aber doch signifikant (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21931319).
Ebenso sollte der Folsäurespiegel bestimmt werden. Wenn Sie zu wenig Folsäure haben, erhöht sich das Risiko für einen depressiven Schub um das 13-fache. Vorsicht: der Vitamin B-12-Spiegel sollte bei Folsäurezufuhr kontrolliert werden. Bei Depressionen rate ich generell fast immer zu Vitamin B12. Man sollte prüfen, ob nicht gleich ein Vitamin-B-Komplex angezeigt ist, denn auch das Vitamin B6 ist wichtig.
Was auch geprüft werden sollte: Der Vitamin D Spiegel. Der Zusammenhang zwischen einem Vitamin D Mangel und Depressionen gilt durch Studien für mich als gesichert. Ausführlich lesen Sie in meinem Buch dazu: Die Vitamin D Therapie.
Ein Tryptophanmangel bedeutet weniger Serotonin im Blut. L-Tryptophan kann also helfen, aber ich habe da bedenken, vor allem bei Patienten mit chronischen Entzündungen. Hier kann die Gabe von Tryptophan zu mehr Beschwerden (Schmerzen) führen.
Ein bei Depressionen völlig unterschätzte Substanz ist die Einnahme des Stoffwechselprodukts S-Adenosylmethionin (SAM-e). Es wirkt recht gut bei Depressionen und anderen bestimmten psychischen Störungen. Allerdings ist auch dieses Mittel nicht ganz frei von möglichen Nebenwirkungen, aber ich halte es für “wirkungsvoller” als die meisten Antidepressiva. Gleiches gilt auch für das 5-HTP.
Säure-Basen-Haushalt
Der Säure-Basen-Haushalt beeinflusst die allgemeine Gesundheit und könnte auch mit Depressionen zusammenhängen. Eine unausgewogene Ernährung, die reich an säurebildenden Lebensmitteln ist, kann Entzündungen und psychische Probleme fördern. Mineralstoffe wie Magnesium und Calcium, die den Säure-Basen-Haushalt regulieren, sind wichtig für das emotionale Wohlbefinden. Stress und unzureichende Hydratation können den Säure-Basen-Haushalt ebenfalls negativ beeinflussen. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichendes Trinken, Stressmanagement und regelmäßige Bewegung können helfen, den Säure-Basen-Haushalt zu stabilisieren und depressive Symptome zu lindern.
Schüssler-Salze
Schüssler Salze sind für mich höchstens eine Ergänzung zu den anderen Maßnahmen. An folgende Schüssler Salze könnte gedacht werden:
Sport und Bewegung
Bewegung ist einer der am meisten unterschätzten Aspekte – vor allem auch in Bezug auf Depressionen! Ein Überblick über 97 Studien und Meta-Analysen zu diesem Thema ergab, dass körperliche Betätigung 1,5-mal wirksamer für die psychische Gesundheit ist, als die “besten Medikamente” oder “Beratungen”. Die Vorteile zeigten sich innerhalb von 12 Wochen. Die Autoren der Übersichtsarbeit fordern Ärzte auf, Bewegung als erste Behandlungsmethode zu verschreiben. Alles klar? (Studie dazu: https://bjsm.bmj.com/content/early/2023/03/02/bjsports-2022-106195)
Eine weitere Übersichtsarbeit (die den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und dem Depressionsrisiko untersuchte) zeigte, dass es eine dosisabhängige Reaktion gibt. Im Vergleich zu denjenigen, die sich nicht bewegten, verringerte sich das Depressionsrisiko bei Personen, die die Hälfte der empfohlenen Menge an körperlicher Aktivität ausübten, um 18 %. Bei denjenigen, die das empfohlene Maß erreichten, sank das Risiko um 25 %. In diese Überprüfung wurden Studien aus der ganzen Welt einbezogen, die bis Dezember 2020 veröffentlicht wurden. Insgesamt wurden 15 Studien mit insgesamt 191.130 Teilnehmern einbezogen (Studie unter: https://jamanetwork.com/journals/jamapsychiatry/fullarticle/2790780)
Es ist völlig klar: Körperliche Fitness wirkt sich positiv auf Ihre psychische Gesundheit aus.
Jetzt bleibt natürlich die Frage: welche Bewegung, welcher Sport?
Die meisten “offiziellen” Empfehlungen bewegen sich in dem Bereich, den auch ich empfehle: 120 bis 300 Minuten mäßig intensiver Bewegung oder 75 bis 150 Minuten intensiver körperlicher Betätigung pro Woche. Wobei Schmerzpatienten sich sehr moderat bewegen sollten. Ich rate sowieso dazu parallel die Sache mit den Schmerzen anzugehen. Das Thema “Entzündungen” hatte ich weiter oben dazu ja angesprochen.
Mein Rat: Wenn Sie bisher vor allem sitzen und sich wenig bewegt haben, so beginnen mit Spaziergängen. Das kann so wenig sein, wie nur 10 Minuten am Tag. Damit kommen Sie pro Woche bereits auf 70 Minuten! Ergänzen Sie dies um weitere 10 Minuten Beweglichkeitstraining pro Tag und Sie sind bereits bei 140 Minuten. Denken Sie daran: die meisten Menschen verbringen ca. 3 Stunden PRO TAG vor der Glotze / Handy / Tablett / Pc. Da werden Sie ja wohl 2 mal 10 Minuten hinbekommen. Mehr zum Thema Beweglichkeit hier: https://www.der-fitnessberater.de/beweglichkeit-stretching/
Bewährt haben sich außerdem die chinesische Kampfkunst TaiChi und die Bewegungsübungen des Yoga (Studie unter: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21358389).
Gespräche, Meditation
Eine Gesprächstherapie hilft dabei, psychische Ursachen der Depression aufzuarbeiten und “negative Denkstrukturen” zu verändern.
Eine positive Einstellung zum Leben wirkt einer Depression entgegen. Allerdings sind gerade depressive Personen oft in ihren negativen Gedanken förmlich gefangen. Manchmal hilft es bereits, andere Menschen freundlich zu behandeln oder kurze Momente sehr bewusst zu erleben, um eine Besserung der Gefühle herbeizuführen.
Meditationsübungen sind bestens dafür geeignet, die Gedanken in positive Bahnen zu lenken und somit einer Depression entgegenzuwirken (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22125187).
Störfelder
Wenn Sie unter besonderen Beschwerden bei Wetterwechsel leiden, finden Sie weitere Informationen in meinem Beitrag Wetterfühligkeit.
Sonstiges
Ein Lichtwecker, sowie eine Lichttherapie können eine Hilfestellung sein.
Rotlicht: Rotlichttherapie, auch bekannt als Photobiomodulationstherapie, hat in einigen Studien vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von Depressionen gezeigt! Die Theorie dahinter ist, dass bestimmte Wellenlängen des roten Lichts die Zellaktivität im Gehirn stimulieren können, was zu positiven Auswirkungen auf die Stimmung führen kann. In einer Studie aus dem Jahr 2018, veröffentlicht in JAMA Psychiatry, wurden beispielsweise Patienten mit schweren depressiven Störungen einer Rotlichttherapie unterzogen. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die Therapie sowohl die Schwere der Depression als auch die Schlafqualität verbessern konnte. Ich rate zu Rotlicht, welches direkt auf die Stirn gerichtet ist. Ausführlich zur Rotlichttherapie hier: Rotlichttherapie – Die unterschätzte Heilwirkung
Schlaf: Achten Sie darauf in völlig abgedunkelten Räumen zu schlafen, denn auch Nachtbeleuchtungen fördern Depressionen.
Sollten der Patient Medikamente einnehmen, sollten diese geprüft werden, ob die Depression nicht eine Nebenwirkung eines der Medikamente ist!
weitere hilfreiche Heilverfahren:
- Herzkohärenztraining
- EMDR (neuroemotionale Integration durch Augenbewegung
- Sport (auch: Medizinische Trainingstherapie)
- Fasten gegen Depression
In meinem Beitrag: “Bei Depression der Seele Gutes tun” finden Sie ein paar weitere Gedanken zum Umgang mit Depressionen.
Zum weiterlesen: Angstzustände – Demotivation – Energielosigkeit – Entspannung – Gedächtnisschwäche – Leistungssteigerung – Kohlenhydratarme Ernährung fördert Depression und vor allem auch: Bei Depression der Seele etwas Gutes tun.
Beitragsbild: 123rf.com – Sergey Nivens
Dieser Beitrag wurde letztmalig ergänzt am 5.8.2024