Die Werbung macht es uns ja vor: Knie (oder was auch immer) schmerzt, also Salbe drauf. In der Werbung ist klar, welche Salbe und welche Marke man verwenden soll.
In der Naturheilpraxis erlebe ich auch immer wieder: die meisten Patienten wissen gar nicht wirklich, was in ihrer „entzündungshemmenden Salbe“ drin ist. Deshalb will ich in diesem Beitrag mal einen Blick auf die unterschiedlichen Möglichkeiten werfen.
Typen von Entzündungshemmenden Salben
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)
Beispiele: Häufig verwendete Wirkstoffe in diesen Salben sind Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen.
Anwendungsgebiete: Diese Salben werden vor allem bei Gelenkschmerzen, Entzündungen und Schwellungen, die durch Zustände wie Arthritis, Sehnenscheidenentzündung oder Sportverletzungen verursacht werden, eingesetzt.
Wirkungsweise: NSAR wirken, indem sie die Produktion von Prostaglandinen hemmen, welche für die Entzündungsreaktion und Schmerzwahrnehmung im Körper verantwortlich sind.
Nebenwirkungen: Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Hautreizungen und -rötungen. Bei langfristiger Anwendung können systemische Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme auftreten. Ausführlicher habe ich dazu in meinen Beiträgen geschrieben:
- Diclofenac gegen Entzündungen und Schmerzen
- Ibuprofen – Nebenwirkung u.a. plötzlicher Herztod, Magenprobleme, Nierenversagen und einiges mehr
- Populäres Schmerzmittel so tödlich wie Vioxx?
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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
Kortikosteroide (Kortison)
Beispiele: Einige gängige Wirkstoffe sind Hydrocortison, Betamethason und Prednisolon.
Anwendungsgebiete: Sie werden häufig bei Hauterkrankungen wie Ekzemen, Psoriasis und allergischen Reaktionen eingesetzt. Auch bei bestimmten Arten von Gelenkentzündungen werden diese gerne eingesetzt.
Wirkungsweise: Kortikosteroide wirken durch die Unterdrückung des Immunsystems und die Verringerung von Entzündungen und damit verbundenen Symptomen.
Nebenwirkungen: Bei längerem Gebrauch können Hautverdünnung, erhöhte Anfälligkeit für Infektionen und noch ein paar weitere „nette“ Nebenwirkungen auftreten, die ich hier gar nicht alle aufzählen kann.
Zum Kortison hatte ich auch bereits einiges verfasst:
- Die Leiden mit der Kortisonspritze oder: „killing me softly“
- Cortisontherapie: Nebenwirkungen unerwünscht
Pflanzliche und natürliche Salben
Beispiele: Arnika, Aloe Vera, Teebaumöl, Beinwell sind beliebte natürliche Inhaltsstoffe.
Anwendungsgebiete: Sie werden oft bei leichten Schmerzen und Entzündungen verwendet, sowie zur Förderung der Hautheilung.
Wirkungsweise: Diese natürlichen Inhaltsstoffe haben entzündungshemmende Eigenschaften und wirken oft durch ihre beruhigenden und abschwellenden Effekte.
Nachteile: Sie sind im Allgemeinen gut verträglich, können jedoch bei Personen mit bestimmten Allergien Hautreaktionen hervorrufen.
Wichtig zu wissen:
Bei den Heilpflanzen kommt darauf an, welche Art der Enzündung vorliegt. Hier nur ein paar Beispiele.
Aloe Vera ist vor allem für ihre wohltuende Wirkung auf die Haut bekannt. Sie wird häufig in Salbenform bei Verbrennungen, Sonnenbrand, kleineren Schnittwunden und Hautirritationen eingesetzt. Ihre kühlenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften helfen, die Haut zu beruhigen und die Heilung zu fördern. Aloe Vera-Salben sind besonders beliebt für ihre pflegenden und hydratisierenden Effekte, was sie zu einer ausgezeichneten Wahl für trockene oder gereizte Haut macht.
Arnika, eine weitere bedeutende Heilpflanze, wird traditionell zur Behandlung von Prellungen, Schwellungen und akuten Verletzungen verwendet. Ihre entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften machen sie zu einer hervorragenden Option für Salben, die auf verletzte oder gestauchte Bereiche aufgetragen werden. Arnika-Salben sind ideal für Sportler oder Personen, die sich leichte Verletzungen zugezogen haben, da sie helfen, Schmerzen zu reduzieren und die Heilung zu beschleunigen. Es kommt aber darauf, dass eine hohe Wirkstoffkonzentration in der Salbe vorhanden ist. Manche Salben und Cremes haben gerade mal 5-10%. Meine Empfehlung daher: DOC Salbe Arnika.
Beinwell ist eine weitere Pflanze, die in der Kräutermedizin hohe Anerkennung genießt, besonders bei der Behandlung von Zuständen wie Arthritis und anderen Gelenkschmerzen. Seine entzündungshemmenden Eigenschaften machen ihn zu einem wirksamen Bestandteil in Salben, die auf schmerzende, geschwollene Gelenke aufgetragen werden.
Zusammenfassung
Sie sehen: es gibt nicht „Die“ enzündungshemmende Salbe. Man muss sich entscheiden was da drin sein soll. Die Salben mit Heilpflanzen-Wirkstoffen sind für mich natürlich erste Wahl. Diese Salben können auch mit DMSO kombiniert werden, aber das ist ein anderes Thema: DMSO – Über die „Wunder“-Eigenschaften und Wirkungen des Dimethylsulfoxid
Und letztlich braucht man vor allem bei chronischen Beschwerden eine vernünftige antientzündliche Therapie, wie ich diese u.a. hier beschreibe: Entzündungen im Körper – Naturheilmittel – Hausmittel – Altes Heilwissen
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