Ich liebe deutsche Sprichworte. Meine persönliche Überzeugung ist nämlich, dass in jedem Sprichwort eine Wahrheit steckt. So auch im Sprichwort: „Mein Herz ist gebrochen“.
Früher musste ich mir da schon eher Dinge anhören wie: „Ja, ja, wenn es aus Porzellan wäre, dann könnte es schon brechen…“. Aber die Weisheit der Menschen (die nicht durch Studien verbildet ist), weiß es besser. Und die „Wissenschaft“ weiß es jetzt auch besser.
Anfang der 90er Jahre wurde bei Patienten ein bis dahin unbekanntes kardiologisches Krankheitsbild am Herzen diagnostiziert: Die sogenannte Tako-Tsubo-Kardiomyopathie – auf Deutsch: „Stress-Kardiomyopathie“. Im englischen Sprachraum bezeichnet man es als „Broken-Heart-Syndrom“ – das „Gebrochene Herzen-Syndrom“.
Diese Tako-Tsubo-Kardiomyopathie wurde zunächst in Japan beobachtet und Mediziner hielten sie zunächst für ein asiatisches Phänomen. Doch das „Broken-Heart-Syndrom“ betrifft auch Patienten der westlichen Industrieländer. Da die Symptome starke Ähnlichkeit mit einem Herzinfarkt haben, blieb die Krankheit lange Zeit unerkannt.
Es beginnt mit den typischen starken Schmerzen auf der linken Seite und dem panischen Gefühl zugeschnürter Enge im Brustkorb. Untersuchungen mit dem EKG und dem Ultraschall deuten auf einen Infarkt hin, da Teile des Herzens aufgehört haben zu schlagen. Erst das Röntgenbild zeigt, dass die Gefäße nicht verengt, und das Herz im Grunde vollkommen intakt ist.