Geplante Streichungen der Beihilfe für Heilpraktiker-Leistungen

Es ist eine unsichtbare, doch fühlbare Welle, die durch das Land rollt – eine Welle der Rationalisierung, der Verdrängung von alten bewährten Methoden, durch das vermeintlich Unantastbare der sogenannten „modernen Medizin“ (=Schulmedizin).

Diese Welle schwappt nun auch in die Flure der Landesregierungen von Schleswig-Holstein und anderen Bundesländern, wo Heilpraktiker-Leistungen still und leise aus dem Beihilfekatalog gestrichen werden sollen.

Doch was auf den ersten Blick als rationale Kostenreduktion erscheint, ist in Wahrheit ein Stück weit der Verlust von Wahlfreiheit in unserem Gesundheitswesen – oder besser gesagt: Krankenwesen.

Die schleichende Marginalisierung der Naturheilkunde

Der Abbau der Beihilfeleistungen für Heilpraktiker reiht sich ein in eine lange Liste von Maßnahmen, die seit Jahren die alternative Heilkunde immer weiter beschneiden. Bereits in der Diskussion um die Erstattung von homöopathischen Mitteln durch Krankenkassen wurde deutlich, dass der gesellschaftliche und politische Konsens über den Wert dieser Heilmethoden schwindet. Unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit wird zunehmend versucht, Naturheilverfahren und alternative Ansätze zu delegitimieren. Doch was bedeutet diese Entwicklung wirklich? Was verlieren wir, wenn wir den Heilpraktiker und die Naturheilkunde in die Ecke der sogenannten (und angeblichen) „Unwissenschaftlichkeit“ drängen?

Naturheilkunde bedeutet mehr als nur eine Alternative zur Schulmedizin. Sie bedeutet, den Menschen als Ganzes zu betrachten, nicht nur das Symptom, sondern die Ursache der Krankheit zu erfassen und auf eine sanfte, harmonische Weise einzugreifen. Der große Fortschritt der modernen Medizin ist unbestreitbar, doch ebenso unbestreitbar ist die Tatsache, dass sie nicht immer die Antwort auf chronische Leiden, psychosomatische Störungen oder die langfristige Stärkung des Immunsystems hat. In diesen Lücken der Schulmedizin leuchtet das Licht der Naturheilkunde – doch dieses Licht droht zu erlöschen.

Die Heilpraktiker im Fadenkreuz der Modernisierung

Heilpraktiker sind in Deutschland eine Institution, die seit über einem Jahrhundert ihre Berechtigung hat. Sie verstehen sich nicht als Konkurrenz zur Schulmedizin, sondern als Ergänzung, als Brücke zwischen Körper und Seele. Doch diese Brücke wird zunehmend in Frage gestellt. In den letzten Jahren haben einige Bundesländer schärfere Regulierungen für Heilpraktikerberufe eingeführt, und es gibt sogar Bestrebungen, diesen Berufszweig gänzlich abzuschaffen. Hierzu hatte ich in den vergangenen Jahren immer wieder berichtet:

Dabei stützen sich die angeblichen „Experten“ auf das Argument, Heilpraktiker würden wissenschaftlich nicht fundierte Methoden anwenden, was (angeblich) im Widerspruch zu einer modernen, evidenzbasierten Medizin stünde. Aber ist das wirklich die ganze Wahrheit?

Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist doch: Wer entscheidet, welche Medizin „richtig“ oder „falsch“ ist? Wenn Patienten Heilung und Linderung bei Heilpraktikern finden, warum sollte man ihnen diese Option nehmen?

Wäre die Schulmedizin so erfolgreich wie sie tut, wären Heilpraktiker wirklich überflüssig. Aber die Realität sieht völlig anders aus. Auch hierzu hatte ich in den letzten 20 Jahren öfter berichtet – hier einige Beispiele:

Ich könnte diese Liste sicher noch um 20 weitere Beiträge ergänzen.

Ein Argument der Kosten – oder der Ideologie?

Die geplante Streichung der Beihilfeleistungen für Heilpraktikerbehandlungen wird meinen Recherchen nach auch mit Kosteneinsparungen begründet. Doch wie viel wird wirklich eingespart? Eine vergleichende Studie zu den Gesundheitskosten in Ländern, die stark auf Schulmedizin setzen, und jenen, in denen alternative Heilmethoden anerkannt sind, könnte zeigen, dass das Ignorieren der Selbstheilungskräfte und der ganzheitlichen Heilansätze langfristig zu höheren Ausgaben führt. Denn wer nur Symptome bekämpft, schafft Raum für neue Krankheiten. Das ist eine alte Naturheilkunde-Weisheit, die u.a. Dr. Reckeweg in den 1950ern eindringlich belegt hat: Die Krankheiten verlaufen in 6 Phasen – Dr. Reckeweg beschrieb das bereits vor über 80 Jahren… (naturheilt.com)

Die wachsende Abkehr von der Naturheilkunde ist jedoch nicht nur eine Frage des Geldes. Es scheint auch eine ideologische Auseinandersetzung darüber zu sein, wie wir Gesundheit und Heilung definieren. Die moderne Medizin, so beeindruckend sie ist, hat leider den Hang, die komplexen Wechselwirkungen von Körper und Geist zu übersehen. Die Naturheilkunde hingegen lädt dazu ein, sich tiefer mit sich selbst auseinanderzusetzen und die Heilung als ganzheitlichen Prozess zu begreifen. Das behauptet die Schulmedizin zwar auch, die Realität sieht jedoch völlig anders aus.

Sollte dies wirklich der Preis sein, den wir zahlen wollen?

Ein Appell für den Erhalt der Naturheilkunde

Die Beihilfe-Regelungen für Staatsdiener kann man diskutieren. Ebenso wie die Schieflage bei den Pensionen im Vergleich zur Rente. Aber darum geht es mir in diesem Beitrag nicht.

Die geplanten Streichungen der Beihilfeleistungen für Heilpraktiker sind ein weiteres  Alarmsignal. Sie sind der nächste Schritt in einer Entwicklung, die eine der ältesten und tiefgründigsten Formen der Heilung immer weiter marginalisiert.

Wenn man das Ganze so lange verfolgt wie ich, erkennt man hier eine Art „Programm“ – eine Salami-Taktik. Scheibchen für Scheibchen wird abgeschnitten. Ganz fein und dünn, sodass es kaum jemand merkt und es „nur“ einen sehr begrenzten Aufschrei gibt.

Doch wir dürfen diese Entwicklung nicht einfach hinnehmen. Die Naturheilkunde gehört zu unserer Geschichte, zu unserem kulturellen Erbe und zu einem Verständnis von Gesundheit, das mehr ist als nur das Abwenden von Krankheit. Wahre Naturheilkunde steht für den Dialog mit der Natur, für die Rückbesinnung auf das, was unseren Körper und Geist wirklich heilt.

Was wir brauchen, ist nicht weniger, sondern mehr Offenheit gegenüber Heilmethoden, die jenseits der reinen Schulmedizin existieren. Ein Gesundheitswesen, das den Menschen ganzheitlich betrachtet, sollte beide Welten integrieren – die Wissenschaft und die Natur, die Technik und die Tradition.

Wir sollten uns fragen, wie wir in einer Zeit, in der chronische Erkrankungen und psychische Leiden zunehmen, den Weg zurück zur Harmonie zwischen Körper und Geist finden können?

Was können wir tun, um die Naturheilkunde zu schützen?

Die geplanten Streichungen der Beihilfeleistungen für Heilpraktiker und die fortschreitende Marginalisierung der Naturheilkunde betreffen uns alle. Doch wir sind nicht machtlos. Es gibt konkrete Schritte, die jeder Einzelne unternehmen kann, um für den Erhalt dieser wertvollen Heilmethoden einzutreten:

  1. Landtagsabgeordnete kontaktieren: Schreiben Sie den Abgeordneten Ihres Landtages und fordern Sie eine Debatte über den Erhalt der Naturheilkunde. Politischer Druck entsteht durch Engagement, und Ihre Stimme zählt.Der Landtag von Schleswig-Holstein bietet verschiedene Möglichkeiten, um mit den Abgeordneten in Kontakt zu treten und Ihre Bedenken und Anliegen zu äußern. Über die Plattform Abgeordnetenwatch können Sie gezielt Fragen stellen und Ihre Forderungen für den Erhalt der Naturheilkunde und Heilpraktiker-Leistungen vorbringen. Es lohnt sich, die Abgeordneten öffentlich anzusprechen, um dem Thema mehr Sichtbarkeit zu verleihen.Wenn Sie Ihre Abgeordneten direkt anschreiben möchten, finden Sie die entsprechenden Kontaktinformationen auf der offiziellen Website des Landtags Schleswig-Holstein (https://www.landtag.ltsh.de). Dort können Sie die jeweiligen Abgeordneten per E-Mail oder Telefon erreichen, um Ihre Meinung zu äußern und politische Maßnahmen einzufordern. Der Landtag befindet sich am Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel, und ist telefonisch unter 0431 988-0 erreichbar. Nutzen Sie Ihre Stimme, um den Erhalt der Naturheilkunde in der Beihilfe zu unterstützen!
  2. Aufklärungsarbeit leisten: Informieren Sie Ihr Umfeld über die Bedeutung der Naturheilkunde. Je mehr Öffentlichkeit das Thema bekommt, desto größer wird der Druck auf die Politik. Verweisen Sie darauf wie Ihnen die Naturheilkunde geholfen hat!
  3. Mit Heilpraktikern in Dialog treten: Sprechen Sie mit Heilpraktikern vor Ort und fragen Sie diese, wie Sie diese unterstützen können. Viele bieten Informationsveranstaltungen oder Beratungen an, um Menschen aufzuklären.
  4. Medien nutzen: Schreiben Sie Leserbriefe an lokale Zeitungen oder veröffentlichen Sie Ihre Meinung in sozialen Medien. Je mehr Menschen sich engagieren, desto lauter wird der Ruf nach Gerechtigkeit für die Naturheilkunde.

René Gräber

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3 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Und auf der anderen Seite werden „Gesundheitsleistungen“ hochgeschraubt. Dazu als Beispiel die geplanten RSV-Impfungen für Neugeborene (vorläufige Kosten pro Dosis ca. 400 €). Ein lieber Chat-Freund hatte mir dazu geschrieben: „Habe unter Leitlinienwatch in der Rubrik „Bewertete Leitlinien“ nach RSV gesucht und dann bekam ich diese Warnung: Nur 7 von 18 möglichen Unabhängigkeitspunkten: https://www.leitlinienwatch.de/prophylaxe-von-schweren…/ Denn diejenigen Ärzte und Gutachter, die an der Empfehlung für eine RSV Impfung bei Kindern mitgewirkt haben, haben fast alle Verträge und Gelder von der Pharmaindustrie erhalten.“ Das ist Korruption in Reinkultur und wieder ein Beispiel dafür, wie die Politik unterwandert wurde.

  2. Roland Heinrich

    9. Oktober 2024 um 21:54

    Die Pharmaindustrie will einen Konkurrenten wie die Naturheilkunde loswerden, das ist der Grund.

  3. Das ist alles sehr perfide,Naturheikunde ist so wichtig ,aber nicht gewollt ,da es den Profit der Pharma Industrie schmälert ,
    Ich habe mir schon so viele gute Tipps von Ihnen angewendet und habe auch einen guten HP zu dem ich gehe.Zur Zeit macht mir diese Zeitumstellung wieder Probleme,jedes Jahr 2 x den Biorhythmus wieder finden.
    Danke für Ihre so guten Empfehlungen und dieser so wertvollen Seite.

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