Aus der Naturheilpraxis von René Gräber / Kategorie: Ernährung
Bei rheumatoider Arthritis (RA) handelt es sich um eine entzündliche Autoimmunerkrankung, die zu schweren Schädigungen von Gelenken und schließlich zu Behinderung führt. Im „European Journal of Nutrition“ wurde kürzlich eine Studie veröffentlicht, die nachwies, dass eine entzündungshemmende Diät bei gleichzeitigem Verzehr von Leinsamen die Schmerzen bei RA-Patienten deutlich vermindert und somit ihre Lebensqualität verbessert. Schauen wir uns das mal an…
Im Rahmen dieser Studie wurden insgesamt 120 RA-Patienten in drei Gruppen aufgeteilt:
Gruppe I erhielt 30 g Leinsamen pro Tag und hielt sich an eine entzündungshemmende Diät (AIF).
Gruppe II konsumierte die gleiche Menge Leinsamen, ernährte sich aber normal weiter.
Die Kontrollgruppe III bekam stattdessen gerösteten Weizen bei üblicher Ernährungsweise.
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Ergebnisse
Zwölf Wochen später zeigten die Teilnehmer der Gruppe I im Vergleich zu jenen der Gruppe III die größten Verbesserungen im Schmerzniveau, bei der morgendlichen Gelenksteife und beim allgemeinen Wohlbefinden.
Bei Gruppe II verringerte sich der „Disease Activity Score“ (DAS28) um fast 0,9 Punkte mehr als bei den Teilnehmern der Kontrollgruppe III. Bei Gruppe I sank der DAS28 sogar um 1,5 Punkte. Bereits eine Verringerung um 0,6 Punkte wird als klinisch bedeutsame Verbesserung angesehen. Beide Leinsamengruppen (I und II) berichteten über signifikante Verbesserungen bei den Schmerzen und bei der Dauer der Morgensteifheit.
Und das ist doch eine gute Nachricht. Dass Leinsamen einen positiven Einfluß haben könnte, war zu vermuten. Die Frage ist: Warum?
Ich versuche mal eine Erklärung.
Interpretation
Leinsamen enthalten reichlich entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren und die ebenfalls entzündungshemmende Diät bestand im Wesentlichen aus Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, während verarbeitete Lebensmittel und rotes Fleisch ausgelassen wurden.
Obwohl sich der Rheumafaktor und c-reaktives Protein, beide gelten als Entzündungsmarker, im Blut kaum veränderten, berichteten die Patienten aus Gruppe I unisono von einer sehr deutlichen Verbesserung bei den Krankheitssymptomen.
Diese Ergebnisse untermauern frühere Studien, die sich bereits mit dem Nutzen von Leinsamen bei RA beschäftigt haben. Zu bedenken ist hierbei, dass ein solcher diätetischer Ansatz, anders als Medikamente, auch langfristig keine schädlichen Nebenwirkungen mit sich bringt.
Leinsamen plus Ernährungsumstellung sind eine wichtige zusätzliche Komponente bei der Behandlung von RA, wenngleich auf eine angemessene medizinische Versorgung deshalb nicht sofort verzichtet werden darf. Wer zum Beispiel medikamentös auf hohe Kortisongaben eingestellt wurde, darf die Behandlung auf keinen Fall eigenständig plötzlich abbrechen.
Leinsamen erhöht die Leistung des Gehirns
Im März 2023 wurde in „nutrients“ eine Studie veröffentlicht, die aufzeigte, dass ältere Menschen durch regelmäßige Einnahme von Leinsamenöl sogar ihre kognitiven Leistungen signifikant verbessern konnten: https://www.mdpi.com/2072-6643/15/6/1499/
Im Vordergrund stand dabei die verbale Sprachkompetenz, welche per „Frontal Assessment Battery Test“ (FAB) bewertet wurde. Dass tendenziell die Sprachkompetenz mit zunehmendem Alter abnimmt, ist schon lange bekannt. Daran beteiligt sind die geistige Flexibilität, das Arbeitsgedächtnis und die Verarbeitungsgeschwindigkeit. Schlechter werdende Leistungen bei verbalen Sprachkompetenzaufgaben können auf ein erhöhtes Alzheimer-Risiko hinweisen.
Der an der Studie beteiligte Autor Toshimi Ogawa geht davon aus, dass die im Leinsamenöl enthaltene Alpha-Linolensäure (ALA), die zu den gesunden Omega-3-Fettsäuren gehört, die neuronalen Membranen und somit die Interkonnektivität in größeren Gehirnnetzwerken verbessert.
Nach dem Zufallsprinzip wurden 60 gesunde japanische Senioren (65 bis 80 Jahre) ausgewählt. Zwölf Wochen lang nahmen die Gruppe L täglich 3,7 g Leinsamenöl zu sich. Darin enthalten sind jeweils 2,2 g ALA. Die Kontrollgruppe erhielt ein Maisöl-Placebo. Die Teilnehmer der Gruppe L zeigten im Vergleich deutliche Zuwächse in der verbalen Sprachkompetenz (FAB-Werte). Andere kognitive Leistungen wie geistige Flexibilität, Gedächtnis und Aufmerksamkeit zeigten allerdings kaum Veränderungen.
Deutungsversuch und Anwendungstipps
Omega-3-Fettsäuren sind Vorläufer entzündungshemmender Verbindungen und haben daher einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf unsere Neuronen. Von Fischölen wissen wir schon lange, dass sie einen erheblichen Beitrag gegen den kognitiven Verfall leisten. Gleiches scheint nun auch für Leinsamenöl zu gelten mit dem Vorteil, dass es zugänglicher und günstiger ist und eben nicht so dominant nach Fisch schmeckt. Insofern kann es gut für Salate oder sogar für Smoothies verwendet werden.
Potenzieller therapeutischer Nutzen von Leinsamen
Diese Liste erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit:
Schutz vor Darm-, Prostata-, Eierstock- und Brustkrebs
Normalisierung der Cholesterinwerte und Stärkung des Herz-Kreislaufsystems
Linderung von Arthritis-Schmerzen durch Dämpfung von Autoimmunproblemen
Stärkung der Leber und Vorbeugung gegen Nierenschäden
Normalisierung der Blutzuckerwerte und Auflösung von Verstopfungen
Förderung von Entgiftungsprozessen und Regulierung des Hormonhaushalts
Positive Wirkungen auf die Verdauung, die Haut und die Augen
All die vielen gesundheitlichen Vorteile ergeben sich aus dem robusten Nährwertprofil mit seinen nützlichen Ballaststoffen, Proteinen, essenziellen Fettsäuren, Vitaminen, Mineralien und Lignanen. Selbst kleine regelmäßige Tagesdosen Leinsamenöl entfalten langfristig ein enormes gesundheitliches Potenzial.
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Dieser Beitrag wurde am 11.1.2024 erstellt.
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