Ein Leser schrieb mir eine Frage zur Hypochondrie:
„Ein guter Freund von mir ist ein klassischer Hypochonder. Er sieht voller Ängstlichkeit diverse Krankheiten am Horizont auftauchen, die natürlich nie eintreten. Sobald irgendwo etwas juckt oder leicht schmerzt, ist sofort ein Arztbesuch fällig – mit dem immer gleichen Ergebnis: „Du bist kerngesund.“ Doch beim nächsten kleinsten Anzeichen beginnt das Ganze von vorne. Das belastet nicht nur ihn selbst, sondern nervt auch sein Umfeld. Leider wissen wir nicht, wie wir ihm helfen können, seine Ängste abzubauen.
Ich würde mich sehr dafür interessieren, welche Vorschläge es gibt, um ihm zumindest etwas von seinen Ängsten zu nehmen. Psychopharmaka nimmt er zwar in niedriger Dosierung, doch diese scheinen keine wirkliche Wirkung zu zeigen.“
Ich habe einige Patienten mit ähnlichen „Beschwerden“ – und die sind gar nicht so selten! Hypochondrie, also die ständige Angst vor Krankheiten, begleitet die Menschheit meines Wissens schon ziemlich lange. Studien zeigen, dass etwa 1-5 % der Bevölkerung davon betroffen sind – in unterschiedlichen Ausprägungen. Es ist wichtig zu unterscheiden, wie stark die Belastung für den Betroffenen und sein Umfeld tatsächlich ist. Entscheidend ist wie die Betroffenen das selbst sehen und deren Partner mit denen diese zusammen leben.
Ich möchte das mal mit Zwangsstörungen vergleichen: Viele Menschen haben „leichte Zwangsstörungen“, z. B. den Herd zweimal zu kontrollieren oder die Hände ein weiteres Mal zu waschen. Solche Verhaltensweisen sind vielleicht nicht „normal“, aber sie beeinträchtigen den Alltag in der Regel nicht stark. Wird daraus jedoch ein Ritual, bei dem jemand bereits 500m aus dem Haus und dann mehrmals umkehrt, um den Herd zu prüfen, oder stundenlange Waschrituale durchführt, leidet die Lebensqualität erheblich. Hier wäre es Zeit zu intervenieren und nach Lösungen zu suchen.
Ähnlich verhält es sich bei Hypochondrie: Wenn ein gelegentlicher Arztbesuch Sicherheit gibt, ist das oft noch unproblematisch. Ich habe einige Patienten die zum Beispiel ganz offen von ihrer „Krebsangst“ sprechen und zu jeder Untersuchung / Vorsorge etc. laufen, obwohl das nicht nötig ist (Alter, Familiengeschichte usw.)
Wenn aber die Ängste das gesamte Denken dominieren und ständig medizinische Bestätigungen gesucht werden, ist auch hier eine gezielte Unterstützung sinnvoll. Die generellen Angebote der Schulmedizin mit bestimmten Psychopharmaka? Naja… Dazu hatte ich geschrieben: Psychopharmaka – gefährliche Plazebos?
Ich halte mehr von naturheilkundlichen Ansätzen wie eine homöopathische Konstitutionstherapie. Am Beispiel der „Krebsangst“: da gibt es einige ausgezeichnete Mittel die helfen, ebenso bei Hypochondrie. Ich will hier keine Mittel nennen – es wären zu viele. Am besten einen versierten Homöopathen aufsuchen.
Wovon ich auch extrem viel halte und sehr gute Ergebnisse sehe sind bestimmte Hypnosetechniken die im „Wachzustand“ durchgeführt werden und mittels Abfrage durch Kinesiologie arbeiten. Ich will / muss zu diesem Verfahren mal ausführlicher schreiben…
Wichtig ist, dass der Betroffene bereit ist, an sich zu arbeiten – denn eine nachhaltige Veränderung braucht Zeit und Geduld. Vielleicht könnte Dein Freund durch ein unverbindliches Beratungsgespräch bei einem Kollegen den ersten Schritt wagen?
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