Ein Kind ist geboren und alle Welt freut sich. Hinter den Kulissen jedoch bedingt die Fürsorge für das Neugeborene weniger erfreuliche Schattenseiten: Eine davon ist, dass ein Baby die Nacht zum Tag werden lassen kann…
Auf diese Weise verlieren Eltern im ersten Lebensjahr des/der Kleinen mehr als sechs Wochen Schlaf. Nächtliches Füttern & Stillen, ein schreiendes Baby und plötzliches Aufwachen aus Sorge um den kleinen Schlafräuber sind die häufigsten drei Gründe für den Schlafverlust. Aber auch „handelsübliche“ Schlafstörungen und liegengebliebene Hausarbeiten sorgten in diesem Zusammenhang für schlafarme Nächte.
Eine neue Studie zu diesem Thema aus Großbritannien untersuchte die Schlafgewohnheiten von Eltern mit einem „Neugeborenen“. Demnach bekommen Eltern nur 5,1 Stunden Schlaf pro Nacht während des ersten Lebensjahrs ihres Säuglings. Bei einem „empfohlenen Durchschnitt“ von acht Stunden Schlaf verlieren die Eltern (rein rechnerisch) 2,9 Stunden jede Nacht. Das ergibt einen Schlafverlust von 20,3 Stunden pro Woche oder 1.055,6 Stunden im ersten Jahr ihres Nachwuchses. Und diese Zahl entspricht 44 Tagen.
In der Studie mit über 1.800 Teilnehmern wurden die verheirateten Personen gebeten, einzuschätzen, wie oft sie durch das Schnarchen oder durch unterschiedliche Schlafgehzeiten des Partners in einer normalen Woche aufgeweckt würden. Die Ergebnisse zeigten, dass im Durchschnitt jeder Teilnehmer mehr als zweimal pro Woche von seinem Partner aufgeweckt wird. Das sind 109 „Wecker“ pro Jahr.
Aufgrund einer Untersuchung von Ergoflex (ein Matratzenhersteller) schläft jeder Brite 2.847 Stunden pro Jahr oder 118 volle Tage. Auf die normale Lebensspanne umgerechnet ergibt das 26 Jahre. Ein Sprecher von Ergoflex sagt dazu, dass der Schlaf einer der wichtigsten Elemente im Leben eines jeden ist. Von daher ist es sinnvoll, sich einmal die Zahlen zu seinem Schlafverhalten anzuschauen – wie viel Schlaf wir wirklich haben während des Lebens und wie gut dieser Schlaf ist.
Beim Anschauen und Analysieren der Zahlen, die bei der Erhebung herauskommen, kann man schon ins Grübeln kommen. Denn diese 26 Jahre theoretischer Dauerschlaf sind eine enorm lange Zeit. Aber auch der Verlust von 44 Tagen im ersten Elternjahr ist kein Pappenstiel. Besonders dann, wenn weiterer Nachwuchs erwünscht ist. Denn mit jedem neuen Kind werden wieder 44 Tage Schlaf geopfert. Bei vier Kindern wäre das dann schon ein halbes Jahr.
Für Körper und Geist jedoch ist ein qualitativ hochwertiger Schlaf unbedingt notwendig, denn nur so können wir uns regenerieren und revitalisieren – aber: was tun wir nicht alles für unseren Nachwuchs? Und im Ernst: Für meine 3 Jungs habe ich gerne eine paar Nächte Schlaf „geopfert“. Die gute Nachricht für alle jungen Eltern: das geht vorbei.
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27. September 2013 um 17:11
Toller Beitrag! (: Also dass man so viel Schlaf durch das Baby verliert, war mir eigentlich schon bewusst. Mich verwundert viel mehr, dass man knapp 2 Wochen an Schlaf im Jahr durch das Schnarchen verliert. Ich selbst hatte auch schon mal das Problem, konnte es aber mit einer Schnarchschiene und einer Gaumenspange eindämmen. Heut zu Tage gibt es ja schon Mittel gegen Schnarchen und so eine Spange gegen Schnarchen hilft eigentlich auch ganz gut.
6. Oktober 2013 um 15:48
Ich habe drei Kinder grossgezogen und ihretwegen auch während den ersten Monate kaum Schlaf eingebüsst. Meine Babys schliefen immer bei mir, und wenn sie nachts ab und zu aufwachten, dann tastete ich kurz nach dem Köpfchen, schob den Nippel ins Mündchen und schlief bereits nach wenigen Minuten, wenn nicht gar sofort, wieder weiter. Ich stillte zudem jedes meiner Kinder etwa 3 Jahre lang, und während dieser Zeit waren sie auch praktisch nie krank.
Wenn man sein Baby/Kleinkind alleine in einem (meist toll und teuer eingerichteten) eigenen Zimmer schlafen oder auch tagsüber liegen lässt, dann braucht man sich wirklich nicht zu wundern, dass das arme Würmchen verzweifelt schreit, weil ihm die Nähe und der Körperkontakt zur Mutter (oder anderen Menschen) fehlt.
In verschiedenen orientalischen und asiatischen Ländern, in denen ich lebte, ist es selbstverständlich, dass Babys bei der Mutter schlafen. Auch sonst werden dort in traditionellen Grossfamilien Babys und Kleinkinder beinahe unentwegt von jemandem, sei es ein Familienmitglied oder auch mal ein Nachbar, geknuddelt, gehalten und geschaukelt, oder von der Mutter bzw. einem älteren Geschwister in einem einfachen Tuch auf dem Rücken mit rumgetragen.
Im westlichen Kulturraum sind die Menschen oft zu egoistisch, zu sehr auf ihre Ruhe und Privatsphäre fokussiert und zu wenig auf die Bedürfnisse eines Kleinkindes. Da auch das kleinste Baby spürt, wenn es alleingelassen und nicht genügend geliebt wird, werden solche Eltern, gerade weil sie eben nicht dauernd für ihr Kind dasein mögen, auch keine Ruhe finden. Ein gut umsorgtes, gesundes Baby schreit, wenn überhaupt, nur äusserst selten.
Nächte mit teilweiser Schlaflosigkeit bescherten mir meine Kinder schon ab und zu; allerdings erst, als sie in der Pubertät oder bereits erwachsen waren. 😉
7. Oktober 2013 um 03:12
Hoffentlich sehen das viele Eltern genau so.
Wir haben unsere Elternschaft genau so gelebt und wir haben glückliche Kinder großgezogen und sind obendrein glückliche Großeltern.
8. Oktober 2013 um 00:17
Ich sehe das wie Sheherzade. Auch ich habe meine Kinder – trotz aller Unkenrufe – immer bei mir gehabt. Das hat die Nächte leichter gemacht 🙂
Sicherlich raubt einem das eine Kind mehr Schlaf als ein anderes, aber diese ganze westlich-ach so zivilisierte Denk- und Lebensart bezüglich der Kinder ist schon manchmal zum Haare raufen. Sheherzade hat das sehr schön auf den Punkt gebracht.
Meine große Tochter lebt das Prinzip Familienbett übrigens seit kurzem nach und schätzt die Nähe zu ihrem Kind und die Unkompliziertheit der nächtlichen Handhabung sehr. 🙂