Hautprobleme

Zellulitis, Cellulite, Orangenhaut ► Vor allem was kann man tun?

Die drei Begriffe „Zellulitis“ (oder auch „Cellulitis“), „Cellulite“ und „Orangenhaut“ werden oft verwendet und sollen scheinbar das gleiche ausdrücken. Aber ist das wirklich so?

Und – vielleicht noch wichtiger – wo kommen die lästigen Dellen her und was kann man dagegen tun?

In diesem Beitrag gehe ich näher auf diese Fragen ein und stelle Ihnen einige Verfahren aus dem Bereich der Naturheilkunde und Alternativmedizin vor.

Aber zuerst eine…

Begriffserklärung

Drei Worte für das gleiche Phänomen, da ist die Verwirrung groß. Wenn dann noch die einzelnen Worte missverständlich sind, ist das Durcheinander perfekt:

Bereits das Wort „Zellulitis“ unterliegt einer Begriffsverwirrung, wie sie bei kaum einem anderen Wort gegeben ist. Die Endung „itis“ bedeutet, dass hier eine Entzündung vorliegt.

In der Medizin ist eine Zellulitis eine Entzündung des Unterhautgewebes, die durch eine bakterielle Infektion mit Haemophilus influenzae, hämolysierende Streptokokken der B-Gruppe oder Pneumokokken verursacht wird. Diese “Zellulitis” wird dann (schulmedizinisch) mit den entsprechenden Antibiotika behandelt. Gebräuchlicher ist für diese Form der Entzündung das Wort „Phlegmone“.

Im englischen Sprachraum wird diese Erkrankung „Cellulitis“ genannt. Das, was wir landläufig unter einer „Zellulitis“ verstehen, wird im Englischen als „Cellulite“ bezeichnet.

Und hier handelt es sich keinesfalls um eine Entzündung oder bakterielle Infektion. Eine andere Bezeichnung wäre die „Orangenhaut“, da das Aussehen der betroffenen Hautareale dem einer Apfelsinenschale ähnelt. Der Mediziner benutzt hier häufig die Bezeichnung „Pannikulose“ bzw. „Dermatopanniculosis“.

Also: Wenn im deutschen Sprachraum von „Orangenhaut“, „Cellulite“ oder „Zellulitis“ gesprochen wird, ist meistens dasselbe Phänomen gemeint. Der Begriff „Zellulitis“ ist für die Dellen an Oberschenkeln oder Po aber inhaltlich falsch, denn hier handelt es sich gar nicht um eine Entzündung (schon gar nicht um die bakterielle Entzündung, die mit „Zellulitis“ eigentlich gemeint ist), sondern um eine Schwächung des Bindegewebes.

Die Cellulite oder Pannikulose ist schulmedizinisch gesehen „offiziell“ keine Erkrankung. Sie gilt als ein Schönheitsproblem, das durchaus Leiden mit sich bringen kann, denn eine Orangenhaut sieht nicht besonders attraktiv aus.

Und weil Schönheit ihren Preis hat, (und medizinisch nicht notwendig ist), sind die Krankenkassen auch nicht willens, medizinische Behandlungen zur Beseitigung des Problems zu zahlen.

Dies kann besonders beim schönen Geschlecht zu Problemen führen, da mehr als 80 Prozent der Leidtragenden Frauen sind. Viele von ihnen würden ihre Orangenhaut lieber gestern als heute loswerden.

Neben dem Geschlecht spielt auch das Alter bei der Häufigkeit des Auftretens eine Rolle. Obwohl auch jüngere Frauen und sogar Kinder eine Cellulite ausbilden können, ist das Gros der Betroffenen deutlich älter.

Ebenfalls entscheidend für das Auftreten der Orangenhaut ist das Gewicht: Übergewichtige Personen sind deutlich häufiger betroffen. Doch wo kommt die Cellulite nun eigentlich her?

Ursachen (oder: Warum bekommen vor allem Frauen Cellulite?)

Um die Ursachen für Cellulite zu verstehen, müssen wir uns ein wenig mit derAnatomie der Haut beschäftigen.

Die Haut besteht aus drei Schichten. Ganz außen liegt die Oberhaut mit der Hornhaut, die Umwelteinflüsse abfangen soll und damit eine wichtige Schutzfunktion erfüllt. Dann kommt die elastische Lederhaut, gefolgt von der tieferliegenden Unterhaut, die auch das isolierende Fettgewebe beherbergt.

Zur Erinnerung: Wie eingangs erwähnt, liegt dann eine echte Zellulitis vor, wenn diese Unterhaut durch eine bakterielle Infektion entzündet ist.

So weit die Gemeinsamkeiten bei einer „männlichen und weiblichen“ Haut. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede sehen so aus, dass die Hornhaut des Mannes bis zu 20 Prozent dicker ist als bei Frauen.

Die männliche Lederhaut enthält auch signifikant mehr Fasern und kann mehr Wasser binden. Dazu kommt, dass das Unterhautgewebe anders strukturiert ist. Denn die Kammern der Bindegewebsstränge, die das Fettgewebe umschließen, sind deutlich kleiner als bei Frauen und verlaufen diagonal.

Dagegen ist das Fettgewebe bei Frauen in deutlich größeren und senkrecht verlaufenden Bindegewebsstrangkammern angeordnet. Jede Kammer beherbergt eine Vielzahl an Fettzellen, die von Bindegewebssepten begrenzt werden.

Im Falle einer „Überfüllung“ dieser Fettkammern kommt es zu einer Auswölbung der entsprechenden Kammer in Richtung Leder- und Oberhaut. Diese Auswölbungen, wenn sie extrem stark ausfallen, bewirken dann das veränderte Erscheinungsbild der Oberhaut mit Dellen, Wellen, Buckeln etc., was deutliche Ähnlichkeiten mit einer Orangenschale hat.

Durch einen Kneiftest, bei dem die Hautfalten zusammengeschoben werden, lässt sich das Ausmaß der Cellulite ermitteln, doch dazu später mehr.

Eine männliche Haut enthält auch deutlich mehr Talgdrüsen als die der Frau. Von daher ist die männliche Haut besser gefettet und bleibt somit länger geschmeidig.

Der Alterungsprozess (siehe auch Anti-Aging) der männlichen Haut sieht ebenfalls etwas anders auch als bei der weiblichen. Männer neigen eher zu groben, tiefen Falten, während bei Frauen viele kleinere Fältchen entstehen.

Dieser Aufbau bedingt, dass ein Mann ein deutlich geringeres Risiko für die Entstehung einer Cellulite hat als eine Frau. Aber Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel: Bei starkem Übergewicht oder hormonellen Störungen können auch Männer Opfer der Cellulite werden.

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Risikofaktoren

Es gibt eine Reihe von Risikofaktoren für die Entstehung einer Cellulite.

Wie schon gesehen, ist der Füllungsgrad der Fettkammern von ausschlaggebender Bedeutung. Denn je „dicker“ die werden, desto stärker prägt sich deren Wölbung in Richtung Oberhaut aus. Somit ist ein starkes Übergewicht, das immer mit einer Akkumulation von Fett im Gewebe einhergeht, ein besonders großer Risikofaktor für die Ausbildung einer Cellulite.

Ein weiterer Faktor ist die Dicke der Lederhaut. Denn eine dicke Lederhaut kaschiert bis zu einem gewissen Maß die Auswölbungen der Fettkammern. Aber mit zunehmendem Alter reduziert sich die Dicke der Lederhaut, sodass eine „untergründig“ bestehende Cellulite plötzlich sichtbar wird, auch ohne dass sich grundlegende Veränderungen in den Fettkammern ergeben hätten.

Ein weiterer Faktor ist die Elastizität der Haut. Denn je elastischer die Bindegewebssepten und -stränge sind, desto weniger können sich die Fettkammern auswölben.

Um die Haut vor Cellulite zu schützen, ist eine hohe Elastizität wichtig. Für die Quantität und Qualität der elastischen Fasern sind vor allem Hormone verantwortlich.

Östrogene und Gestagene zeigen hier einen positiven Effekt, indem sie die Elastizität fördern. Mit zunehmendem Alter sinkt die Hormonproduktion, was sich dann auch die Haut auswirkt: Sie wird faltiger und unelastischer.

Aber es wäre über das Ziel hinausgeschossen, die Hormone allein für die Elastizität verantwortlich zu machen. Auch andere Faktoren sind in der Lage, hier für positive Bedingungen zu sorgen: körperliche BewegungHautpflegeMassagen viele weitere Faktoren tragen ihren Teil dazu bei.

Zum Weiterlesen: Zum Thema Hormone finden Sie von mir unter anderem folgende Beiträge:

Doch nun zurück zu den Risikofaktoren für die Entstehung von Cellulite: Bewegungsmangel fördert unter anderem die Akkumulation von Fetten und trägt damit zur Bildung von Cellulite bei.

Zudem ist die Durchblutung von Muskulatur und Gewebe bei körperlicher Bewegung deutlich besser ausgeprägt als bei einem Stubenhocker. Sorgen Sie also dafür, dass Sie ausreichend Bewegung bekommen!

Raucher haben ebenfalls ein indirekt erhöhtes Risiko für Cellulite. Durch das Rauchen wird die Haut um fast 40 Prozent dünner. Damit lassen sich die Auswölbungen der Fettkammern in der Unterhaut leichter ausprägen.

Rauchen bewirkt zudem eine Herabsetzung der Elastizität der Haut, was zu den typischen feinen Fältchen der Raucherhaut führt. Um Cellulite (und vielen, teils deutlich schwereren Konsequenzen) vorzubeugen, sollten Sie deshalb ernsthaft in Erwägung ziehen, das Rauchen aufzugeben.

Ein weiterer Faktor sind anderweitige Veränderungen der Fettzellkammern. Denn nicht nur die Fetteinlagerungen vergrößern die Fettzellkammern.

Eine Einlagerung von Wasser kann ebenso zu den Auswölbungen der Fettkammern führen. Man vermutet hier ungünstige Veränderungen der Mikrozirkulation des Unterhautgewebes, die dem des Lipödems ähneln.

Hierbei treten Wasser und Proteine aus den Kapillaren aus und lagern sich in den Fettkammern ein. Diese Proteine führen, wenn sie über einen längeren Zeitraum im Gewebe bleiben, zu einer Verhärtung.

Es treten kleine und größere Knötchen im Fettgewebe auf, die die Septen deutlicher hervortreten lassen. Über diesen Mechanismus und das Einwandern von Leukozyten in das Unterhautgewebe sind auch „echte“ Entzündungen des Gewebes möglich.

Die Wassereinlagerungen können auch durch allgemeine Durchblutungsprobleme verursacht werden. Hierbei liegt eine Störung des veno-arteriellen Reflexes vor.

Dieser Reflex sorgt dafür, dass die Venen nicht mit Blut überfüllt werden. Bei einer Überfüllung veranlasst dieser Reflex, dass die Arterien kontrahieren und damit weniger Blut in die Kapillaren abgeben.

Die Überfüllung wird auf diese Weise zwar beendet, aber gleichzeitig nimmt auch die Durchblutung im Kapillarbereich ab. Ist dieser Reflex gestört, dann bleibt die Überlastung der Venen bestehen, die sich auf die Unterhaut ausdehnt und zu Wassereinlagerungen in den Fettkammern vor Ort führt.

Der Feuchtigkeitsgehalt der Haut kann ebenso eine Rolle bei der Ausprägung der Cellulite spielen. Denn je höher der Flüssigkeitsgehalt der oberen Hautschichten ist, desto weniger können die Auswölbungen der Fettkammern sich ausprägen. Hohe Anteile an Kollagen und Proteinen verbessern das Erscheinungsbild.

Schwangerschaften haben zum Teil einen enormen Einfluss auf die Struktur der Haut. Dies sieht man zum Beispiel am Auftreten von Schwangerschaftsstreifen, wo eine Schädigung der Unterhaut vorliegt. Die hormonelle Umstellung vor, während und nach der Schwangerschaft, die starke Dehnung und generell erhöhte Neigung zu Ödemen beeinflussen die Haut in besonderem Maße.

Als weiterer Risikofaktor werden genetische Veranlagungen vermutet. Allerdings gibt es hier keine zuverlässigen Daten. Aber es wird oft davon ausgegangen, dass, wenn die Mutter unter einer Cellulite litt, die Tochter auch ein erhöhtes Risiko trägt. Möglicherweise liegt es aber auch nicht an der Genetik (siehe mein Beitrag: Die Heilslehre der Genetik), sondern einfach nur daran, das Mutter und Tochter ein sehr ähnliches Bewegungs- und Ernährungsverhalten haben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Cellulite eine Störung ist, deren Ausbildung auf einer Reihe von Mechanismen beruht. Ich habe in diesem Zusammenhang einmal das Wort „Mini-Lipödem“ gehört, welches die Situation treffend kennzeichnet. Störungen in der Mikrozirkulation, Fetteinlagerungen und proteinbasierte Ödeme mit anschließender Verhärtung sind die charakteristischen Kennzeichen. Somit bilden Ursachen und Risikofaktoren einen Mix, der weit über ein „kosmetisches Problem“ hinausreicht.

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Stadien der Cellulite

Krankheiten werden oft in Schweregrade, in Stadien unterteilt. So auch die Cellulite, obwohl sie, wie eingangs erwähnt, in der Schulmedizin nicht als Erkrankung gilt. Damit hätten wir (so die Logik), ein kosmetisches Problem, das die Schulmedizin in Schweregrade unterteilen möchte.

Immerhin scheint dies ein Zugeständnis zu sein, dass die Cellulite doch nicht nur eine Sache der Kosmetik sein könnte. Bei der Cellulite wird die Einteilung in Stadien aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes vorgenommen.

Noch eine kurze Begriffsunterscheidung: Die „Orangenhaut“  ist gekennzeichnet durch eine feine, punktförmige Einziehung der Haut. Das „Matratzenphänomen“ dagegen zeigt viel gröbere und ausgebeultere Unregelmäßigkeiten.

Stadium 0 – Dieses Stadium steht für eine normale und unveränderte Haut. Sie ist im Stehen glatt und zeigt beim Kneiftest nur Falten und Furchen, aber kein oder schlimmstenfalls ein minimales Orangenhautphänomen.

Stadium 1 – Hier ist zwar die Hautoberfläche im Stehen und Liegen glatt, aber der Kneiftest zeigt ein deutliches Matratzenphänomen.

Stadium 2 – Im Stehen zeigt sich ein spontanes Matratzenphänomen. Im Liegen jedoch ist die Haut glatt.

Stadium 3 – Das Matratzenphänomen zeigt sich sowohl im Liegen als auch im Stehen.

Die Übergänge zwischen den einzelnen Stadien sind in der Regel fließend. Sie erfolgen über längere Zeiträume, meist über Jahre. Ein gehäuftes Auftreten wird nach Schwangerschaften und überproportionalen Gewichtszunahmen beobachtet.

Therapieverfahren, die bei Cellulite oder Orangenhaut infrage kommen:

Die Therapie der Cellulite ist praktisch mit der von Lipödemen identisch.

Die Schwere der Symptomatik bzw. das Stadium diktiert hierbei die Art der Therapie. Unter Umständen sind mehrere verschiedene Therapieformen gleichzeitig notwendig, um die Beschwerden zu beseitigen.

Hier eine (unvollständige) Liste von Behandlungsformen, die man angeboten bekommt (und die aus meiner Sicht nicht alle empfehlenswert sind …):

  • medikamentöse Therapie (Salben und Cremes, wie zum Beispiel Trimgel)
  • Ernährungsumstellung und Gewichtsabnahme (ein Klassiker)
  • Sport (zum Beispiel FitnesstrainingAntara, Aerobic und vieles andere)
  • chirurgischee Eingriffe (unter anderem Fettentfernung / Fettabsaugung)
  • Endermologie (mechanische Bindegewebsmassage)
  • Kompressionsbehandlung (unter anderem “Body Wrapping” oder Slim Belly)
  • Massagen (sowohl klassische Massage, Bingewebsmassage oder auch die sogenannten Rollenmassagen

Ziel der Maßnahmen ist es auch (unter anderem), die Mikrozirkulation zu verbessern, den Übertritt von Proteinen ins Unterhautgewebe zu reduzieren, deren Rücktransport zu beschleunigen, die Dicke des Fettgewebes zu reduzieren, das Bindegewebe zu kräftigen, das Übergewicht abzubauen und die Haut zu glätten.

Welche Therapieform für welches Ziel am geeignetsten ist, dafür gibt es so gut wie keine wissenschaftlichen Studien. Hier ist der Therapeut fast ausschließlich auf seine Erfahrung angewiesen.

Dieser Zustand ist natürlich ein fruchtbarer Nährboden für pseudowissenschaftlich „begründete“ oder sogar „bewiesene“ Therapieformen, die unter dem Strich weder begründet noch bewiesen sind.

Und da es Behandlungsvorschläge gibt für die Cellulite wie Sand am Meer, kann man davon ausgehen, dass die Effektivität der vorgeschlagenen Regime äußerst bescheiden sein muss. Denn eine effektive Behandlungsform würde binnen kürzester Zeit die unwirksame Konkurrenz verdrängen.

Frauenzeitschriften sind da die Spezialisten unter den Therapeuten: Sie veröffentlichen immer und immer wieder Abnehmstrategien, die selten was taugen, weshalb sie nach einem halben Jahr (oder gleich in der nächsten Monatsausgabe) mit einer neuen Diät aufwarten können. Besonders hilfreich sind die Abnehm- und Anti-Cellulite-Tipps meistens nicht. Aber dadurch bleibt die Zeitschrift im Geschäft.

Manchmal kommt es mir so vor, als würden Scheinlösungen für eigentlich ernstlich erkrankte Menschen angeboten, die das Ziel haben, die Kundschaft an sich zu binden, indem man ihnen keine Lösung anbietet, sondern nur den Schein einer Lösung:

Also, Therapien mit Cremes, Salben etc., die meiner Erfahrung nach zum Scheitern verurteilt sind. Hormonhaltige Cremes und Salben (vor allem mit Östrogen und Gestagen) würden hier eher eine Wirkung versprechen, aber diese sind (aus gutem Grund) streng verschreibungspflichtig, was einen Arztbesuch erforderlich macht, der erst einmal eine Diagnose erstellen müsste.

Kein vernünftiger Arzt würde einfach mal so eine solche Creme verschreiben, ohne vorherige Abklärung einer möglicherweise bestehenden Kontraindikation für den Gebrauch einer solchen Creme. Davon mal abgesehen lehne ich den Einsatz solcher Hormone (zu kosmetischen Zwecken) ab.

Dann also doch Abnehm-Pillen? Diese sind immer beliebt, denn man muss ja (angeblich) nichts weiter ändern -und das ist natürlich bequem. Auf der Webseite: www.gesund-heilfasten.de/diaet/schlankheitsmittel/ beschreibe ich zahlreiche solcher Abnehmmittel.

Tja – da blieben als „Naturvariante“ nun doch wieder zwei immer wirksame Faktoren: Ernährung und Bewegung. Was Sie gänzlich streichen können, sind unter anderem Zucker und alle Süßigkeiten, Alkohol und Weißmehlprodukte, ebenso Schweinefleisch in jeglicher Form und fette Esswaren. Halten Sie sich eher an vegetabile Nahrungsmittel und Vollwertkost. Und vielleicht schaffen Sie auch ein Glas Selleriesaft vor jeder Mahlzeit?

Und auch wenn es Ihnen schwerfällt: Bewegen Sie sich. Beginnen Sie zuerst damit, die Beweglichkeit und die Koordination zu verbessern. Gehen Sie Treppen. Parken Sie ihr Auto weiter entfernt. Gehen Sie jeden Tag mindestens 15 min zu Fuß. Schon diese kleine Maßnahme kann eine große Wirkung auf Ihre Gesundheit (und Ihre glatte Haut) haben.

Natürlich gibt es unterstützende Maßnahmen, die ich empfehlen kann.

Empfehlenswert ist zum Beispiel die „Lymphbürstung“ (hier eine Anleitung meines Kollegen, dem Schweizer Naturarzt Hermann Kaufmann):

“Mit einer “Lymphbürstung” bringen Sie Ihr System wieder in Gang: Nehmen Sie eine nicht zu harte Stiel-Bürste aus Naturborsten. Beginnen Sie am rechten Fuß und machen Sie (mit nur leichtem Druck), einen Strich Richtung Bauch. Daneben setzten Sie den zweiten Strich. Pro Bahn immer nur einen Strich ziehen. Dann das linke Bein, den rechten Arm, dann den linken. Nun sind Sie froh über die Stiel-Bürste, weil Sie auch den Rücken von den Schultern bis zur Lendenwirbelsäule (die Rückseite vom Bauch) streichen. Dann die Körpervorderseite, immer nur einen Strich. Das Zentrum dieser Art Bürstung ist nicht das Herz, sondern der Bauch. Nach einigen Tagen kann es sein, dass Ihr Stuhl plötzlich “schleimiger” wird. Dies ist alte, “verschlammte Lymphflüssigkeit”, die Sie nun auszuscheiden beginnen. Dies ist natürlich nicht ganz physiologisch korrekt beschrieben, kommt aber dem Ergebnis sehr nahe.”

Einige Kollegen haben mit dem Produkt „Fanghi d’Alga GUAM“ beste Erfahrungen gemacht. Es ist in der Drogerie erhältlich und soll hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt werden.

Sie können aber auch mit selbst gemachten Ölen gute Ergebnisse erzielen: Setzen Sie ein Zitronen- oder Avocadoöl an und pflegen Sie sich täglich damit. So geht es:

  • Avocadokernöl: Zerkleinern Sie vier Avocadokerne, indem Sie sie entweder reiben oder in Scheiben schneiden und dann in der Küchenmaschine hacken. Geben Sie die gehackten Kerne in ein Schraubglas und bedecken Sie sie mit einem guten Mandel-, Oliven- oder Sonnenblumenöl. Verschließen Sie das Glas gut und lassen Sie das Öl an einem dunklen, kühlen Ort drei Tage lang ziehen. Jetzt seihen Sie es ab und bewahren es im Kühlschrank auf.
  • Zitronen-Olivenöl: Die Herstellung des Zitronenöls funktioniert ähnlich: Geben Sie die Schalen einiger Zitronen in ein Glas und bedecken Sie sie mit gutem Olivenöl. Lassen Sie das Öl verschlossen an einem dunklen, kühlen Ort ziehen, etwa eine Woche lang. Jetzt entnehmen Sie die Zitronenschalen und (Achtung, wichtig!) verdünnen das Öl 1:1 mit Olivenöl. Zitrone kann die Haut stark reizen, wenn sie zu stark konzentriert ist. Beim Zitronenöl ist der Zeitpunkt der Anwendung wichtig: Tragen Sie es nur am Abend auf, weil es die Haut lichtempfindlich macht.

Haben Sie Ihr Öl hergestellt, können Sie sich täglich damit pflegen. Sorgen Sie zunächst dafür, dass die Haut aufnahmebereit ist, zum Beispiel mit der Lymphbürstung oder mit einem Peeling unter der heißen Dusche. Dann massieren Sie etwas Zitronen- oder Avocadokernöl in die Haut ein.

Bei allen Anti-Cellulite-Behandlungen gilt: Sie müssen Geduld mitbringen. Das Problem ist nicht in wenigen Tagen oder Wochen zu lösen, es dauert eine ganze Weile, bis sich sichtbare Ergebnisse zeigen. Und: Ohne eine Änderung des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens bringen auch die besten Öle nichts.


Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

Diese Seite wurde letztmalig am 1.12.2015 aktualisiert.

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