Frauenprobleme

Adnexitis – Eileiterentzündung / Eierstockentzündung – Hausmittel & Naturheilkunde

Als Adnexitis bezeichnet man in der Gynäkologie eine Entzündung der Eierstöcke und der Eileiter.

Die Erkrankung entsteht häufig als Folge einer nicht vollständig ausgeheilten Scheidenentzündung, deren meist bakterielle Erreger bis in die Eileiter und weiter in die Eierstöcke aufsteigen. Sie kann einseitig oder beidseitig auftreten und durch eine Vielzahl unterschiedlicher Erreger ausgelöst werden, in vielen Fällen sind jedoch Chlamydien beteiligt.

Welche Symptome sind mit Adnexitis verbunden?

Symptome einer Adnexitis können variieren, aber typischerweise umfassen sie:

  • Unterbauchschmerzen oder Beckenschmerzen, oft einseitig
  • Fieber und allgemeines Unwohlsein
  • Veränderungen beim vaginalen Ausfluss (z.B. erhöhte Menge, ungewöhnliche Farbe oder Geruch)
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder bei der Untersuchung
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schmerzen beim Wasserlassen

Manche Frauen klagen vor oder nach der Monatsblutung über Eierstock- und Eileiterbeschwerden mit entzündlichem Ausgang. Dies kann zu ernstzunehmenden Komplikationen führen. Es ist deshalb wichtig, die Ursachen (psychische wie somatische = psychosomatische) dieser Beschwerden abzuklären. Bettruhe und eine Abklärung der Beschwerden sind notwendig.

Sprache der Symptome

Probleme mit den Sexualorganen können immer auch Probleme im sexuellen oder im partnerschaftlichen Bereich bedeuten. Manche junge Frauen lehnen die Mutterrolle unbewusst ab, wodurch ein nicht bewältigter Konflikt entsteht, der sich psychosomatisch in Beschwerden der Sexualorgane zeigen kann (nicht muss!).

Mögliche Ursachen

Eine Blinddarm-Entzündung verursacht ähnliche Schmerzen und kann auch umgekehrt eine Infektion des Eileiters sowie der Eierstöcke hervorrufen. Eine Abklärung ist schon deswegen erforderlich, weil die Appendizitis durchaus lebensbedrohlich sein kann.

Die Einwanderung der Krankheitserreger aus den Nachbarorganen (Scheide, Gebärmutter) ist die häufigste Ursache der Erkrankung. Fördernde Faktoren dieses Infektions-Weges sind synthetische Unterwäsche, Geschlechtskrankheiten wie Tripper, mangelnde Menstruationshygiene (Tampons), die zu lange Nutzung einer Spirale, Operationen sowie eine Unterfunktion der oder des Eierstocks. In den letzten Jahren beobachte ich zunehmend, dass auch Tablets und Laptops die mit WLAN arbeiten und auf dem Schoß gehalten werden (Sofa / Bett) ein Problem sind. Stichwort: Elektromagnetische Felder. Mehr dazu in meinem Beitrag: Krank durch elektromagnetische Felder, Handystrahlung, WLAN & Co.

Auch Darmerkrankungen oder Darmstörungen wie Chronische Verstopfung stellen ein erhöhtes Risiko für Adnexitis dar. Dabei spielt häufig eine ungünstig veränderte Darmflora eine Rolle, die als Folge einer schlechten Ernährung aufzufassen ist.

Lebensmittelchemisch aufgearbeitete Nahrungsmittel führen zu chronisch entzündlichen Erkrankungen der Darmschleimhaut. Dauernde Verstopfungen verursachen dann die Sezernierung von Wasser aus dem Darm in die Bauchhöhle hinein. Diese leicht alkalische Flüssigkeit wird vom Einleiter aufgenommen und über die Gebärmutter nach außen geleitet.

Dabei passiert das Sekret die Vaginal-Schleimhaut und verschiebt das saure Scheiden-Milieu ins Basische, wodurch die Schutz-Funktion gegen Krankheitserreger verloren geht. Infektionen der Eileiter und der Eierstöcke werden auf diese Weise wahrscheinlicher.

Sehr selten erfolgt die Infizierung des Eileiters oder der Eierstöcke durch Krankheitserreger, die über Blut, Lymphe oder das Bauchfell (Bauchfellentzündung) in die Fortpflanzungs-Organe eindringen.

Frauen, die unter Autoimmunerkrankungen leiden, haben auch ein erhöhtes Risiko für Adnexitis. Daher kann ein ursächlicher Zusammenhang beider Krankheiten unterstellt werden.

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Schulmedizinische Therapie

Die Schulmedizin setzt im Wesentlichen auf vier Punkte:

1. Antibiotika
Antibiotika sind das Hauptmittel zur Behandlung von Adnexitis, da die Erkrankung häufig durch bakterielle Infektionen verursacht wird. Die Auswahl der Antibiotika richtet sich nach den wahrscheinlichen Erregern. Oft wird eine Kombinationstherapie eingesetzt, um ein breites Spektrum von Bakterien abzudecken, einschließlich derer, die sexuell übertragbare Infektionen verursachen.

Typische Antibiotika können sein:

  • Doxycyclin, ein Tetracyclin-Antibiotikum, oft in Kombination mit einem zweiten Antibiotikum wie Metronidazol, um anaerobe Bakterien zu behandeln.
  • Ceftriaxon, ein Cephalosporin der dritten Generation, das oft für Gonorrhoe verschrieben wird.
  • Levofloxacin oder Ofloxacin, Fluorchinolone, die ebenfalls gegen ein breites Spektrum von Bakterien wirksam sind.
    Die Behandlungsdauer kann variieren, oft wird eine Antibiotikatherapie für 14 Tage oder länger empfohlen, abhängig von der Schwere der Infektion. Bezüglich der Fluorchinolone kann ich nur warnen! Ausführlich dazu in meinem Beitrag: WARNUNG vor Antibiotika der Fluorchinolone-Gruppe!

Begleitende Vaginal-Infektionen bekämpft der Arzt mit bakteriziden Tamponaden. Bei schweren Fällen wird in seltenen Fällen auch operiert.

2. Schmerzmittel
Zur Linderung der Schmerzen und Entzündungssymptome werden Schmerzmittel gegeben, häufig Ibuprofen oder auch Naproxen. Klar: Schmerzen müssen nicht sein, aber seien Sie achtsam im Gebrauch! Mehr dazu: Ibuprofen – Nebenwirkung u.a. plötzlicher Herztod, Magenprobleme, Nierenversagen und einiges mehr!

3. Bettruhe
In einigen Fällen kann Bettruhe empfohlen werden, insbesondere bei schweren Infektionen, um den Körper zu stabilisieren und die Heilung zu fördern.

4. Wärmeanwendung
Die Anwendung von Wärme auf den Unterbauch kann helfen, die Muskeln zu entspannen und Schmerzen zu lindern. Dies kann durch warme Bäder oder die Verwendung von Heizkissen erfolgen.

Mögliche Folgen

Heilt eine akute Adnexitis nicht vollständig aus, so kann sie chronisch werden. Dabei schwächen sich die Symptome oft stark ab, manchmal bleiben nur Schmerzen während der Regel und beim Geschlechtsverkehr zurück.

Die wahre Gefahr dahinter wird leicht verkannt: Denn die Eileiter verschließen ihr zur Bauchhöhle offenes Ende, damit die Entzündung nicht auf andere Organe übergreift. Diese Schutz-Reaktion des Körpers kann zu Vernarbungen und Verwachsungen führen, die Unfruchtbarkeit zur Folge haben kann.

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Eine Adnexitis die mit Fieber einher geht ist nicht zu unterschätzen. Bereits bei milderen Verlaufs-Formen ist Bettruhe angezeigt, bis die verordneten Mittel wirken.

Darmsanierung

Bei einer chronischen Adnexitis ist es m.E. immer sinnvoll eine Darmsanierung zur Stabilisierung des Immunsystems durchzuführen. Die Maßnahme ist nur sinnvoll im Zusammenhang mit einer gleichzeitigen Sanierung des Scheiden-Milieus.

Enzymtherapie

Pankreas-Enzyme verbessern die Nahrungsverwertung und unterstützen so die Darmschleimhaut. Entzündliche Prozesse werden unterdrückt und der pH-Wert im Darmlumen auf ein normales Niveau eingestellt.

Die Zusammensetzung der Darmflora wird dadurch optimiert und die Entgiftungs-Funktionen gestärkt. Die Enzymtherapie bei Adnexitis wird begleitet durch Mulivitamin- und Multimineral-Präparate.

Ernährung

Beachten Sie die Ernährungshinweise wie unter Entzündungen beschreiben. Vermeiden Sie strikt Fertignahrung, Süßigkeiten, Zucker, Backwaren und auch Fleisch und Wurst. Essen Sie frische Lebensmittel – vor allem Gemüse und etwas Obst. Diese Ernährung sollten Sie mindestens zwei Wochen beibehalten!

Heilpflanzen

Heilpflanzen können zur Unterstützung der Behandlung von Adnexitis und zur Linderung ihrer Symptome eingesetzt werden. Sie können entzündungshemmende, schmerzlindernde und antimikrobielle Eigenschaften haben, die bei der Behandlung von Entzündungen im Beckenbereich nützlich sein können.

Echinacea (Sonnenhut): Tinktur (1:5): 25 Tropfen, bis zu dreimal täglich. Mehr dazu: Immunstärkung durch Echinacea? (yamedo.de)

Goldrute (Solidago): 1-2 Teelöffel getrocknetes Kraut auf eine Tasse Wasser, bis zu dreimal täglich.

Kamille (Matricaria recutita): Tee: 1-2 Teelöffel getrocknete Blüten auf eine Tasse heißes Wasser, 10 Minuten ziehen lassen, bis zu dreimal täglich. Extrakt: Nach Herstellerangaben, oft 300-400 mg, dreimal täglich.

Ringelblume (Calendula officinalis): Tee für Spülungen: 1-2 Teelöffel getrocknete Blüten auf eine Tasse heißes Wasser, lassen Sie es ziehen und abkühlen, verwenden Sie es für vaginale Spülungen mittels eines Klistierballons, siehe hier: Das Klistier – Anwendung und Durchführung (gesund-heilfasten.de)

Cranberry (Moosbeere): Saft: 400 ml reinen Cranberrysaft täglich oder nach Herstellerangaben für Konzentrate.
Kapseln/Extrakte: Nach Herstellerangaben, oft 500-1000 mg täglich, aufgeteilt in zwei Dosen.

Ingwer (Zingiber officinale): Tee: 2-3 Scheiben frischer Ingwer in einer Tasse heißem Wasser, bis zu dreimal täglich.
Extrakt/Kapseln: 250-500 mg, dreimal täglich. Das sind “offizielle” Empfehlungen, von denen ich in zahlreichen Fällen abweiche. Bezüglich des Ingwers lesen Sie mal hier: Das Ingwer Rezept von René Gräber (renegraeber.de)

Homöopathie

Auch wenn es in der klassischen Medizin immer heißt, dass sofort auf Antibiotika gesetzt werden sollte — das richtig gewählt homöopathische Mittel kann die Symptome innerhalb von Stunden bessern und / oder beseitigen! Kaum zu glauben, aber immer wieder beobachtet. Wichtig ist aber, dass das Mittel auch frühzeitig gegeben werden sollte.

Hier einige Ideen zu den infrage kommenden Mitteln:

  • Plötzlich und akut auftretend: Aconitum D30
  • rechtsseitig: Apis mellifica D4
  • linksseitig: Lachesis D12
  • Wärme bessert: Bryonia D3
  • bei starken Schmerzen: alle 2 Std. Bryonia D3, vor allem wenn jede Bewegung schmerzt.

Orthomolekulare Medizin

Die Orthomolekularmedizin zielt darauf ab, Gesundheit und Heilung durch die Optimierung der Konzentration von Substanzen im Körper zu fördern, die natürlich vorkommen und für die Gesundheit als essentiell angesehen werden. Bei der Behandlung einer Adnexitis (oder zur Unterstützung der Genesung nach einer Adnexitis) können bestimmte orthomolekulare Substanzen in Betracht gezogen werden, um das Immunsystem zu stärken, Entzündungen zu reduzieren und den Heilungsprozess zu unterstützen.

Vitamin C: Vitamin C ist bekannt für seine immunstärkenden Eigenschaften und seine Fähigkeit, bei der Bekämpfung von Infektionen zu helfen. Es wirkt als starkes Antioxidans und kann dabei helfen, Entzündungen zu reduzieren und die Wundheilung zu fördern. Dosis: alle 2 Stunden 500mg Vitamin bis leichter Durchfall auftritt, danach Dosis reduzieren.
Ausführlich zum Vitamin C: Vitamin C – Vorkommen, Wirkung und Bedarf (vitalstoffmedizin.com)

Zink: Zink spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem. Es kann die Immunantwort stärken und die Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen erhöhen. Zinkmangel kann zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen führen.

Probiotika: Probiotika, insbesondere bestimmte Stämme von Laktobazillen, können dazu beitragen, das Gleichgewicht der Mikroflora im Genitalbereich zu fördern und das Risiko für Infektionen zu verringern. Sie können auch die Wiederherstellung der Mikroflora nach Antibiotikabehandlungen unterstützen.

Omega-3-Fettsäuren: Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl oder Algenöl haben entzündungshemmende Eigenschaften. Sie können helfen, Entzündungsreaktionen im Körper zu modulieren und so zur Linderung von Symptomen bei Entzündungszuständen beitragen.

Vitamin D: Vitamin D ist für die Regulierung des Immunsystems wichtig. Ein guter Vitamin-D-Spiegel kann die Immunantwort verbessern. Nach meiner Erfahrung muss der Vitamin-D-Spiegel “stimmen”, sonst wird es ganz schwierig – vor allem wenn Patientinnen immer wieder darunter zu leiden haben. Mehr zum Vitamin D: Vitamin D – Formen, Vorkommen und Bedarf (vitalstoffmedizin.com)

Sanum Therapie

Leitmittel sind Notakehl und Nigersan. Vor allem das Notakehl D5 gebe ich bei Adnexitis immer mit dazu, egal ob mit Antibiotika behandelt wird oder mit Heilpflanzen.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” kann bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Schüssler-Salze

Ferrum phosphoricum Nr. 3Kalium chloratum Nr. 4Kalium phosphoricum Nr. 5Kalium sulfuricum Nr. 6Calcium sulfuricum Nr. 12

Sonstiges

Im hochakuten Stadium kann eine leichte Kühlung des Unterbauches helfen. Bei voranschreitender Besserung sind Wärmeanwendungen ratsam.

Sehr zu empfehlen ist das Reibe-Sitzbad nach Louis Kuhne. Hilfreich sind auch Sitzbäder mit Moor-Präparaten oder Heublumen.

Als Geheimtipp wird das Methylenblau gehandelt. Dosis und Anwendungsmöglichkeiten im Beitrag: Wundermittel Methylenblau? Eine unterschätzte Substanz! (vitalstoffmedizin.com)

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Beitragsbild: pixabay.com – LjNovaScotia

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 10.2.2024 aktualisiert.

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