Blut beim Zähneputzen? Ach, das ist doch normal – oder? Weit gefehlt. Zahnfleischbluten ist kein harmloses Problem, sondern oft das erste Warnsignal für eine schleichende Entzündung. Und diese kann weit mehr anrichten, als nur das Zahnfleisch zurückweichen zu lassen. Studien zeigen, dass Parodontitis nicht nur für Zahnverlust verantwortlich ist, sondern auch mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung steht.
Doch hier kommt das eigentlich Erstaunliche: Die meisten Menschen denken, dass sie mit einer elektrischen Zahnbürste und einer antibakteriellen Mundspülung alles im Griff haben. In Wirklichkeit können genau diese Maßnahmen die natürliche Mundflora aus dem Gleichgewicht bringen und das Problem sogar verschlimmern. Wer wirklich etwas für sein Zahnfleisch tun will, muss tiefer blicken – auf Ernährung, den Säure-Basen-Haushalt und die unglaubliche Heilkraft der Natur.
Seit über 25 Jahren arbeite ich mit Patienten, die verzweifelt nach Alternativen zur klassischen Zahnmedizin suchen. Und immer wieder zeigt sich: Mit den richtigen natürlichen Mitteln (von Ölziehen mit Kokosöl über Probiotika bis hin zu Vitamin C und noch mehr), lassen sich erstaunliche Ergebnisse erzielen. In diesem Artikel gehe ich genau darauf ein: Was wirklich hilft, was nur ein Mythos ist und welche Heilmittel Ihr Zahnfleisch nachhaltig stärken können.
Zusammenhänge Zahnfleisch – Parodontose -Parodontitis
Der Zusammenhang zwischen den Begriffen Zahnfleischwund, Parodontose und Parodontitis bezieht sich auf Erkrankungen, die das Zahnfleisch und die umgebenden Gewebe betreffen. Diese Probleme treten hauptsächlich im Mundraum auf und können zu schwerwiegenden Folgen für die Mundgesundheit führen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden.
Zahnfleischschwund: Zahnfleischschwund, auch als Gingivarezession oder Gingivalretraktion bekannt, ist ein Zustand, bei dem sich das Zahnfleisch zurückzieht und somit den Wurzelbereich eines Zahns freilegt. Normalerweise bedeckt das gesunde Zahnfleisch den Zahn vollständig bis zum Zahnhals oder sogar bis zur Zahnkrone.
Parodontose (auch als Gingivitis bekannt): Parodontose ist eine milde Form der Zahnfleischerkrankung. Sie wird durch die Ansammlung von Plaque und Bakterien am Zahnfleischrand verursacht. Plaque ist eine klebrige, farblose Substanz, die sich aus Speiseresten, Bakterien und anderen Substanzen bildet und sich auf den Zähnen bildet, wenn diese nicht gründlich gereinigt werden. Wenn Plaque nicht entfernt wird, kann sie sich entlang des Zahnfleischrandes ansammeln und zu einer Entzündung des Zahnfleisches führen. Die Symptome einer Parodontose umfassen geschwollenes, gerötetes Zahnfleisch, das oft leicht blutet, insbesondere beim Zähneputzen oder Zahnseiden.
Parodontitis: Parodontitis ist eine fortschreitende Form der Zahnfleischerkrankung und stellt eine ernstere Bedrohung für die Mundgesundheit dar. Wenn die Parodontose nicht rechtzeitig behandelt wird, kann sich die Entzündung auf das tiefer liegende Gewebe ausbreiten, einschließlich des Knochens, der die Zähne stützt. Die Entzündung verursacht eine Schädigung des Zahnhalteapparates, was letztendlich zu Lockerung und Zahnverlust führen kann. Parodontitis kann auch zu allgemeineren Gesundheitsproblemen beitragen, da Entzündungen im Mund mit anderen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht wurden.
Schätzungen zufolge erkranken nahezu 70 Prozent aller Menschen in westlichen Industrienationen in ihrem Leben an einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Parodontose. Diese kann sich in jedem Alter ausbilden, weist jedoch eine deutliche Zunahme der Erkrankungsrate ab dem 40. Lebensjahr auf.
Genau genommen gilt der Begriff Parodontose als „veraltet“. Zudem wird der Begriff auch falsch verstanden. Im allgemeinen Sprachgebrauch von Nicht-Medizinern gilt die Parodontose als „Lockerung der Zähne“ in Folge einer Parodontitis – und das ist genau genommen nicht richtig (zumindest der Begriff).
Die eigentliche ZahnLOCKERUNG als Folge der Parodontitis ist jedoch eine mögliche logische Folge (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Eine Zahnlockerung OHNE Entzündungszeichen lässt sich auf andere (als eben entzündliche) Faktoren zurückführen:
Wenn man grosse traumatische Erlebnisse (Sturz, Schlag, Unfall) ausschliesst, dann ist eine häufige Ursache für die Lockerung eine traumatische Okklusion, also meist ein Vor-/Störkontakt des entsprechenden Zahnes mit seinem korrespondierenden Zahn/Zahnpaar (natürliche Bezahnung oder auch Zahnersatz), bedingt durch die daraus resultierende Überbelastung.
Ein REINER Rückgang des Zahnfleisches wird in der Zahnmedizin als REZESSION bezeichnet und die gilt als ebenfalls primär entzündungsfrei und kann gleichwohl zur Lockerung führen…
Ursachen
Die Ursachen für eine Parodontose sind vielfältig. Der Erkrankung geht häufig eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) voraus, die Hinweis auf eine mangelhafte Mund- bzw. Zahnhygiene sein kann.
Auch der Genuss von Nikotin fördert die Entstehung. Daneben kommen die genetische Prädisposition (Veranlagung, Vererbung), ein veränderter pH-Wert des Speichels (Veränderung von neutral in sauer), vermehrter Stress (der das Immunsystem beeinflusst), hormonelle Störungen (z.B. in der Pubertät oder Schwangerschaft), falsche Essgewohnheiten (z.B. viele Kohlenhydrate), Übergewicht, Erkrankungen des Organismus (z.B. Diabetes mellitus), die kombinierte Einnahme verschiedener Medikamente sowie das zunehmende Lebensalter in Betracht.
Was die wenigsten wissen: Der Zahnfleischschwund hat auch mit dem ph-Wert im Mund zu tun. Der ph-Wert in der Mundhöhle hängt wiederum mit dem ph-Wert des Dünndarms zusammen. Dazu gleich weiter unten etwas mehr.
Sie können sich eine Menge Zahnarztkosten sparen, wenn Sie diese Ursache berücksichtigen. Mehr dazu lesen Sie unter Übersäuerung und Darmsanierung. Weiter unten im Abschnitt zur Therapie gehe ich etwas genauer auf die Mundflora ein und eine mögliche Therapie mit Probiotika.
Symptome
Die Parodontose ist also doch wieder eher eine Parodontitis. Als Grund wird oftmals ein vermehrter Bakterienbefall (oralpathogene Bakterien, identisch zu den Verursachern einer Karies) verantwortlich gemacht, was dann zu einem langsamen Abbau des Zahnfleisches mit drohendem Zahnverlust führt.
Der Beginn ist gekennzeichnet durch einen geröteten, entzündeten Zahnfleischsaum. Zum Teil schwillt der Bereich an und reagiert bei Berührung mit Blutungen (z.B. durch eine Zahnbürste).
Das Zahnfleisch löst sich langsam vom Zahn und bildet Taschen. In diesen können sich Konkremente (harte Ablagerungen, Plaque) ansammeln, die das Zahnfleisch weiter zurückdrängen. Gleichzeitig vermehren sich die Bakterien hier besonders gut.
Je weiter der Befall voranschreitet, desto mehr Substanz geht verloren. Die Zahnhälse werden freigelegt und sind schutzlos vor äußeren Einflüssen. Im langwierigen Verlauf, der Jahrzehnte andauern kann, wird neben dem Zahnfleisch auch der Kieferknochen angegriffen und zerstört. Liegt die Verankerung eines Zahns unterhalb einem Drittel des Ursprungs geht dieser verloren.
Die besondere Gefahr einer Entzündung des Zahnhalteapparates liegt in der Symptomarmut – man „merkt“ einfach nichts. Blutungen des Zahnfleisches treten nur in Verbindung mit der Gingivitis auf, im späteren Verlauf sind diese eher selten. Der Rückgang des Zahnfleisches verursacht in den meisten Fällen keine Beschwerden. Auch dann nicht, wenn der Zahn bereits gelockert ist oder auszufallen droht.
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Diagnose
Zur Sicherung der Diagnose steht dem Zahnarzt unter anderem eine spezielle Messsonde zur Verfügung, mit der die Tiefe der bereits gebildeten Zahnfleischtaschen ausgemessen und EDV-technisch ausgewertet werden kann (Parodontale Screening Index).
Neben der Anamnese dienen auch die Röntgenaufnahme (zur Abklärung bereits zerstörter Knochensubstanz), ein Gentest (zur Ermittlung einer Veranlagung) und die Auswertung eines Abstrichs oder von Gewebeproben (zur Identifizierung des Bakterienstamms) der Diagnose.
Differentialdiagnostisch auszuschließen sind vor allem die Pulpitis (bakterielle Entzündung des Zahnmarks), Erkrankungen der Blutgerinnung (die zu Zahnfleischbluten führen können), die Mangelernährung sowie Erkrankungen, die mit einem Knochenabbau einhergehen oder den Körper allgemein beeinflussen (z.B. Diabetes mellitus).
Schulmedizinische Therapie
Je nach Ausprägung der Zerstörung versucht der Zahnarzt, den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen. Dazu beseitigt er, unter lokaler Betäubung, den Bakterienfilm mittels einer Wurzelglättung (durch spezielle Instrumente, die den Belag abschleifen, den Zahn glätten und polieren, um den Bakterien den Halt zu nehmen).
Der behandelte Bereich wird anschließend desinfiziert, z.B. mit speziellen Lösungen, Tinkturen oder auch durch einen Laserstrahl, der verbliebene Bakterien vollständig zerstören kann.
Liegt die Ursache z.B. in einer gestörten Immunabwehr, sollte diese durch geeignete Mittel (in Abstimmung mit einem Arzt oder Heilpraktiker) behandelt werden.
Je frühzeitiger eine Therapie ansetzt, desto besser gestaltet sich die Prognose. Zum einen kann hierdurch der Verlust von Zähnen verhindert werden, zum anderen steht die Entzündung seit einigen Jahren in Verdacht, ernsthafte Erkrankungen zu begünstigen, so z.B. den Herzinfarkt oder auch Kreislauferkrankungen.
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Vor allem wenn Sie für den Erhalt der Homöopathie sind, sollten Sie sich unbedingt dazu eintragen, denn die „Politik“ und etablierte Medizinerschaft ist bestrebt die Homöopathie zu verbieten und / oder abzuschaffen!
Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel
Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Zahnfleischschwund (Parodontose) infrage kommen können.
Wichtig ist vor allem eine gute „Zahnhygiene“. Zähne bürsten, Zahnseide, usw. Zahlreiche Zahnärzte bieten mittlerweile eine „professionelle“ Zahnreinigung an. Ich rate dazu, auch wenn man die Kosten selbst tragen muss, weil die gesetzlichen Kassen dies nicht zahlen. Einige Praxen beschäftigen mittlerweile Helferinnen, die über ausgezeichnete Apperaturen verfügen.
Von den „Mundspülungen“ zur Desinfektion (ich nenne bewusst keine Markennamen) rate ich ab. Grund: Mundspülungen kritisch betrachtet: Was Ihr Zahnarzt Ihnen nicht erzählt
Aromatherapie
Die Aromatherapie kann eine wertvolle Unterstützung bei der Behandlung von Zahnfleischerkrankungen wie Parodontitis und Zahnfleischrückgang sein. Bestimmte ätherische Öle wirken antibakteriell, entzündungshemmend und fördern die Regeneration des Gewebes.
Salbei-, Nelken- und Teebaumöl sind besonders bekannt für ihre keimhemmende Wirkung und können helfen, die Mundflora ins Gleichgewicht zu bringen. Lavendel- und Kamillenöl wirken zusätzlich beruhigend auf gereiztes Zahnfleisch und können Entzündungen lindern.
Eine einfache Methode ist das Gurgeln mit einem Glas Wasser, in das ein bis zwei Tropfen ätherisches Öl gegeben werden. Alternativ kann eine Mundspülung aus warmem Wasser und ätherischen Ölen täglich angewendet werden.
Ölziehen mit Kokosöl (mein Favorit!) und einem Tropfen Teebaum- oder Oreganoöl kann ebenfalls helfen, schädliche Bakterien zu reduzieren. Wichtig ist, dass ätherische Öle immer in verdünnter Form angewendet werden, da sie in konzentrierter Form die Schleimhäute reizen können. Mehr zum Ölziehen: Ölziehen: Kokosöl gegen Zahn- und Mund-Krankheiten
Ernährung
Meiden Sie Zucker unter allen Umständen. Die Bakterien im so genannten Plaque leben von Zucker! Alle Zuckerarten sind schädlich, am schädlichsten jedoch ist Saccharose (raffinierter Kristallzucker) und der künstliche Fruchtzucker.
Weiter unten, unter dem Stichpunkt Probiotika gehe ich darauf ein, dass eine ausgewogene Mundflora“ (Gleichgewicht guter und „böser“ Bakterien) wichtig ist.
In erster Linie sehe ich natürlich die ganzen Zuckerarten in der Verantwortung, aber ebenso auch die ganzen raffinierten Mehle, sowie den hohen Fleisch und Wurstkonsum.
Homöopathie
Homöopathische Mittel können entzündungshemmend, schmerzlindernd und regenerierend auf das Zahnfleisch wirken. Besonders bei Parodontitis, Zahnfleischbluten und Schwellungen können folgende Mittel hilfreich sein:
Arnica montana D12: Fördert die Durchblutung, reduziert Schwellungen und hilft nach chirurgischen Eingriffen oder Zahnextraktionen.
Aconitum napellus D6: Wirkt bei plötzlich auftretenden, intensiven Schmerzen und beginnender Entzündung, oft mit Angst und Unruhe verbunden.
Belladonna D12: Geeignet bei akuten, pulsierenden Schmerzen mit stark gerötetem, entzündetem Zahnfleisch.
Mercurius solubilis D12: bei eitrigen Entzündungen, Zahnfleischbluten und schmerzhaften Schwellungen, z. B. bei Parodontitis.
Hypericum perforatum D12: Unterstützt die Heilung von Nervenschäden, etwa nach Zahnoperationen oder Wurzelbehandlungen.
Borax D6: Hilft bei schmerzhaften Aphten und Mundschleimhautentzündungen, besonders bei empfindlichem Zahnfleisch.
Veratrum album D6: hilfreich sein bei Kreislaufschwäche oder Schwindel während oder nach einer zahnärztlichen Behandlung.
Anwendung und Dosierung:
Akute Beschwerden: 3-5 Globuli alle 1-2 Stunden bis zur Besserung (maximal 6-mal täglich).
Chronische Beschwerden: 3-mal täglich 5 Globuli für mehrere Wochen.
Am besten unter der Zunge zergehen lassen, mindestens 15 Minuten vor oder nach dem Essen.
Ölziehen
Etwas, was ich betroffenen Patienten immer empfehle ist das Ölziehen. Ölziehen ist ein Rezept, das seit einigen Jahren auch bereits von einigenen Zahn- oder HNO-Ärzten empfohlen wird. Mit dieser Methode kann man den gesamten Mund- und Rachenraum von Krankheitserregern entlasten und das Zahnfleisch „stärken“. Die Ölzieh-Kur wirkt insbesondere gegen Parodontose. Wie dieses Ölziehen durchgeführt wird habe ich ausführlich hier beschrieben:
https://www.naturheilt.com/oelziehen/
Orthomolekular-Medizin
Die orthomolekulare Medizin setzt auf gezielte Mikronährstofftherapie, um das Gleichgewicht im Körper zu unterstützen und Erkrankungen vorzubeugen. Zahnfleisch und Zahnhalteapparat benötigen eine optimale Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und essentiellen Fettsäuren, um gesund zu bleiben.
- Vitamin C: 500mg bis zu 2000 mg; hilft, das Zahnfleisch zu regenerieren. Vitamin C kräftigt die Struktur des Zahnfleischs.
- Vitamin D: 10 µg und Kalzium: 600 mg; kann den Knochen stärken und bei dessen Wiederaufbau helfen.
Über das Vitamin D Problem berichte ich seit Jahren. Mehr dazu unter anderem auch in meiner Schrift:
https://buecher.renegraeber.de/vitamin-d-therapie/ - Coenzym Q 10: 60 – 90mg; bei Parodontose sinken die Q 10-Werte im Zahnfleisch und in den weißen Blutkörperchen. Q 10 beschleunigt den Heilungsprozess und vermindert Zahnfleischbluten.
- Omega 3 Fettsäuren: ca. 1000mg EPA/DHA täglich wirken allgemein entzündungshemmend.
Probiotika
Die Besiedlung der Mundflora mit den „richtigen“ Bakterien ist aus meiner Sicht für die Behandlung (und auch Vorbeugung!) von Erkrankungen im Mundraum ein wichtiger Schritt. Ein Ungleichgewicht (Dysbiose) der Mundflora ist eine Ursache für eine Gingivitis und Parodontitis.
Eine besondere Rolle im Mundraum scheinen die Laktobazillen zu sein. Untersuchungen mit Laktobazillen zeigen, dass bestimmte Arten auf die „schlechten“ (pathogenen) Keime eine hemmende Wirkung ausüben. Vor allem L. plantarum, L. rhamnosus, L. casei, L. salivarius, L. paracasei, L. fermentum scheinen einen stark antikariogenen (gegen Karies) und antipathogenen Effekt zu haben. Neben der antimikrobiellen Wirkung haben diese Bakterien auch noch entzündungshemmende Eigenschaften: sie modulieren die entzündungsfördernden und entzündungshemmenden Zytokine.
Fazit: Probiotika funktionieren in der Therapie. Aber es ist natürlich die Frage zu stellen, warum die Mundflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Und hier wäre eindeutig die Ernährung (siehe oben) zu nennen.
Säure-Basen-Haushalt
Der Säure-Basen-Haushalt spielt eine entscheidende Rolle bei der Mundgesundheit, insbesondere bei Parodontitis und Zahnfleischschwund. Ein dauerhaft übersäuerter Organismus kann die Entzündungsneigung des Zahnfleisches erhöhen und das Wachstum schädlicher Bakterien begünstigen.
Der pH-Wert im Mund steht in direkter Verbindung mit dem Säure-Basen-Gleichgewicht im gesamten Körper – insbesondere mit dem Dünndarm. Eine basenreiche Ernährung mit viel Gemüse, Kräutern und ausreichend Flüssigkeit kann helfen, das Milieu im Mund positiv zu beeinflussen und Zahnfleischerkrankungen vorzubeugen. Zucker, raffinierte Kohlenhydrate und tierische Produkte in großen Mengen fördern dagegen eine saure Umgebung, die entzündungsfördernd wirkt. Auch die Speichelzusammensetzung verändert sich durch eine Übersäuerung, was die natürlichen Schutzmechanismen gegen Bakterien schwächt.
Eine gezielte Darmsanierung und die Einnahme von basischen Mineralstoffen können helfen, den Organismus zu entlasten und die Mundflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Zusätzlich kann basische Mundspülung mit Natron oder effektiven Mikroorganismen die Mundflora stabilisieren und das Zahnfleisch schützen.
Wie man eine Entsäuerung angeht habe ich ausführlich in meinem Buch beschrieben: Die biologische Entsäuerungstherapie – Rene Gräber Bücher
Schüssler Salze
Schüßler-Salze können bei Zahnfleischerkrankungen wie Gingivitis, Parodontitis und Zahnfleischrückgang unterstützend eingesetzt werden. Sie helfen, das Gewebe zu regenerieren, Entzündungen zu lindern und den Mineralstoffhaushalt im Mundraum auszugleichen. Hier sind einige bewährte Schüßler-Salze für die Zahnfleischgesundheit:
Nr. 1 Calcium fluoratum (D12): Stärkt das Zahnfleisch, unterstützt die Elastizität und Regeneration des Bindegewebes.
Nr. 2 Calcium phosphoricum (D6): Fördert den Knochenstoffwechsel und hilft bei Zahnfleischrückgang.
Nr. 3 Ferrum phosphoricum (D12): Wirkt entzündungshemmend und kann Zahnfleischbluten reduzieren.
Nr. 5 Kalium phosphoricum (D6): Unterstützt die Nervenversorgung im Zahnbereich und stärkt das Immunsystem.
Nr. 8 Natrium chloratum (D6): Reguliert den Flüssigkeitshaushalt im Gewebe und hilft bei trockenem Mund oder Zahnfleischproblemen.
Nr. 9 Natrium phosphoricum (D6): Unterstützt den Säure-Basen-Haushalt und wirkt einer Übersäuerung des Mundraums entgegen.
Nr. 11 Silicea (D12): Fördert die Festigkeit von Zahnfleisch und Zahnwurzeln, unterstützt den Aufbau des Zahnhalteapparates.
Anwendung:
Tabletten langsam im Mund zergehen lassen, damit die Mineralstoffe direkt über die Schleimhaut aufgenommen werden.
Kombination von mehreren Salzen möglich, insbesondere bei chronischen Zahnfleischproblemen.
Schüßler-Salben (Nr. 1 und Nr. 11) können direkt auf das Zahnfleisch aufgetragen werden, um die lokale Wirkung zu verstärken.
Zahnstörfeld
Zahnstörfelder sind chronische Reizherde im Mundraum, die den gesamten Organismus belasten können. Dazu zählen tote Zähne, wurzelbehandelte Zähne, versteckte Entzündungen im Kieferknochen (NICO), verlagerte Weisheitszähne oder Metallbelastungen durch Amalgamfüllungen.
Diese Störfelder können unbemerkt Entzündungsprozesse im Körper aufrechterhalten und das Immunsystem schwächen. Besonders bei chronischen Erkrankungen, unerklärlicher Müdigkeit oder wiederkehrenden Infektionen sollte ein Zahnstörfeld als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden.
Auch Parodontitis kann ein Störfeld sein, da die dauerhafte Entzündung Bakterien in den Blutkreislauf freisetzt und andere Organe belasten kann. Eine Störfelddiagnostik durch einen ganzheitlich arbeitenden Zahnarzt oder Umweltmediziner kann mittels spezieller Tests wie dem Cavitations-Scan, Osteopathie-Befund oder DVT-Röntgen durchgeführt werden. Zur Behandlung gehören oft die Sanierung von alten Wurzelfüllungen, die Entfernung von toten Zähnen oder Schwermetallausleitung.
Mehr dazu in meinen Beiträgen: Problem: wurzelbehandelte Zähne / tote Zähne? und Wurzelbehandelte Zähne sind ein Problem: Ursachen und Therapie.
Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno
Diese Seite wurde letztmalig am 27.2.2025 aktualisiert.