Zur Verbesserung der Wundheilung bieten sich aus der Naturheilkunde einige ausgezeichnete Mittel. Dabei spielt es nur eine untergeordnete Rolle, ob die Wunde durch einen Unfall oder eine Operation entstanden ist.

Zur Heilung von Verletzungen bildet der Körper Narben, an denen das Gewebe wieder zusammenwächst. In dieser Phase benötigen alle betroffenen Zellen und Organe besonders viele Nähr- und Vitalstoffe. Je besser die Versorgung, desto reibungsloser läuft die Narbenbildung ab.

Wie läuft die Wundheilung ab?

Bevor wir uns aber den Naturheilmitteln zuwenden, erkläre ich Ihnen zuerst etwas über den „normalen“ Ablauf einer Wundheilung.

Die wichtigste Funktion der Haut ist der Schutz vor äußeren Einflüssen, zum Beispiel vor Hitze, Kälte, Sonneneinstrahlung, schädigenden Substanzen, Flüssigkeiten, Infektionen oder Verletzungen. Die häufigsten akuten Schäden der Haut entstehen durch Schürfwunden, Schnittverletzungen, allgemeine Unfälle, Erfrierungen und Verbrennungen.

Wunden können aber nicht nur durch traumatische Einwirkung, sondern auch durch Infektionen, Durchblutungsprobleme oder Autoimmunkrankheiten entstehen.

Bei den chronischen Hautläsionen treten vor allem:

  • das Ulcus cruris (Geschwür am Unterschenkel),
  • das Dekubitalgeschwür (durch Druck von außen entstandenes Geschwür) und
  • die arterielle Gangrän (Gewebsnekrose mit Zelluntergang)

vermehrt auf.

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Wundheilung in mehreren Stadien

Nach einem Hautdefekt reagiert der Organismus mit der Aktivierung der Wundheilungskaskade, die sich(je nach vorliegender Literatur) in drei bis fünf Stadien unterteilt und bei leichten Verletzungen ohne äußeres Zutun zu einem Wundverschluss mit Abheilung führt (= primäre Wundheilung).

Die sekundäre Wundheilung beschreibt Heilungsprozesse, die durch Infektion oder Manipulation (zum Beispiel unsaubere, ausgefranste Wundränder, die nicht ordentlich zusammenwachsen) mit einer Störung der Stadien einhergehen und die erst nach Behandlung und Beseitigung der Störfaktoren zu einer Ausheilung führen.

Stadium I setzt sich aus Hämostase und exsudativer (inflammatorischer) Phase zusammen (diese werden in der Literatur auch als zwei seperate Stadien beschrieben). Mit der Verletzung kommt es durch Vasokonstriktion (Gefäßverengung) und einsetzender Blutgerinnung zu einem Unterbinden weiterer Blutungen. Das umliegende Gewebe reagiert mit Rötung und Erwärmung. In den ersten drei bis vier Tagen nach Verletzung führt die anschließende Vasodilatation (Gefäßerweiterung) zu einem erhöhten Ausschwemmen von Blutplasma ins Interstitium (Zwischenzellraum). Hierdurch können die an der Immunabwehr beteiligten Granulozyten aktiv werden. Sie sondern Zytokine, Interleukine und Proteasen ab und führen über die Bildung von Makrophagen zu einem Abbau des zerstörten (nekrotischen) Gewebes und hierdurch zu einem antibakteriellen Milieu.

Es schließt sich das Stadium der Proliferation und Granulation an. Durch übermäßige Proliferation (Zellwachstum, Zellvermehrung) von Fibroblasten und Epithelzellen wird das geschädigte Gefäß verschlossen, der im Gewebe entstandene Defekt wird behoben. Das bei der Blutstillung entstandene Fibrinnetz dient als Matrix zur Einlage von Kollagenvorstufen. Durch Wiederherstellung der Gefäßstruktur soll eine ausreichende Versorgung mit Blut, Sauerstoff und Nährstoffen gewährleistet werden, die für eine Regenerierung des geschädigten Areals notwendig sind. Zusätzlich bilden sich feine Kapillaren aus, die die Durchblutung unterstützen. Durch das Kollagen kommt es zur Granulation, die Wunde verkleinert und festigt sich, das genutzte Fibrin wird mittels Phagozytose beseitigt.

Das Stadium der Differenzierung beinhaltet die Raparation und Epithelisierungsphase. Nach ca. sechs bis zehn Tagen haben sich die Kollagenvorstufen in funktionsfähige Kollagenfasern umgebildet. Die Wunde kontrahiert (zieht sich zusammen), es bildet sich langsam eine Narbe, die durch eine hohe Wasserundurchlässigkeit und Gefäßarmut gekennzeichnet ist. Im Unterschied zum umliegenden Gewebe besitzt der Narbenbereich keine funktionsfähigen Drüsen, Pigment- und Nervenzellen sowie Haarwurzeln mehr. Zeitgleich ist eine Vermehrung der Epithelzellen zu beobachten. Hierdurch erscheint die Narbe in der ersten Zeit erhaben (ca. ein bis zwei Millimeter über dem umliegenden Hautniveau). Sie senkt sich jedoch meist im Verlauf der nächsten Monate angleichend durch Zellabbau ab. Die anfängliche Rötung des Wundbereichs geht in eine Weißfärbung über, nach ca. drei Monaten ist die endgültige Festigkeit der Narbe erreicht.

Eine übermäßig ausgebildete Narbe wird schulmedizinisch oft durch eine sogenannte “angleichende Operation” (Ausschneiden der Narbe, Neuadaption der Wundränder) oder verschiedene Hilfsmittel (zum Beispiel mit dem „Höllenstein“, einem Ätzstift auf Silbernitratbasis) behandelt.

verwandte Themen: Abszesse – Ekzeme – Hautpflege – Hautkrankheiten – Infektion – Scheidenentzündung – Kohlensäurebad

oder: Wie Sie sich mit Homöopathie auf eine Operation vorbereiten und die Wundheilung verbessern können

Reinigen von Wunden

Mit einer großflächigen oder tiefen Wunde, einer Platz- oder Stichwunde sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen. Kleinere Wunden können zu Hause versorgt werden.

Vor allem wenn Schmutz in die Wunde geraten ist, sollte diese unbedingt gereinigt werden. Bei grobem Schmutz ist dafür Wasserstoffperoxid (H2O2) geeignet. Es bildet beim Kontakt mit Gewebe Gase und bringt das Wundsekret zum Schäumen. Hierdurch wird die Wunde mechanisch gereinigt. Verwendet wird eine 3-prozentige Lösung. Diese ist nicht ätzend und verursacht auch keine Schmerzen.

Ebenfalls gerne genommen werden PVP-Jod-Präparate. Sie reinigen die Wunde nicht nur mechanisch, sondern töten auch effektiv Krankheitserreger ab.

Für oberflächliche Wunden kann eine 10-prozentige PVP-Jod-Lösung unverdünnt verwendet werden.

Soll sie für antiseptische Spülungen angewandt werden, muss sie verdünnt werden. Bei schwangeren oder stillenden Frauen sowie bei Säuglingen sollte kein Jod angewandt werden. Auch Menschen mit Schilddrüsenerkrankungen sollten lieber darauf verzichten.

Wundheilung in feuchtem oder trockenem Milieu?

Ob eine Wunde besser „an der Luft“, in einem trockenen oder in einem feuchten Milieu heilt, wird immer mal wieder diskutiert. Bei kleinen Wunden genügt einfach ein Pflaster. Sobald die Wunde geschlossen ist, kann das Pflaster weggelassen werden und die Verletzung an der Luft heilen.

Bei großflächigen oder schlecht heilenden wird heutzutage oft ein Spezialverband angebracht, der die Wunde feucht hält.

In einem feuchten Milieu werden Keime und abgestorbene Zellen leichter abtransportiert, weil sich kein fester Schorf bildet. Außerdem kann das Gewebe schneller nachwachsen.

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Vor allem wenn Sie für den Erhalt der Homöopathie sind, sollten Sie sich unbedingt dazu eintragen, denn die “Politik” und etablierte Medizinerschaft ist bestrebt die Homöopathie zu verbieten und / oder abzuschaffen!

Naturheilkundliche und Alternativmedizinische Therapien bei Wundheilungsstörungen

Der Organismus schließt normalerweise unnatürliche Körperöffnungen (Wunden) mit der Blutgerinnung innerhalb von wenigen Minuten, um ein Eindringen körperfremder Stoffe zu verhindern. Die nachfolgende Reparaturarbeit dauert dann etwas länger. Allerdings sollte selbst ein tiefer Schnitt innerhalb von 10-15 Tagen verheilt sein.

Oberflächliche Wunden heilen normalerweise rasch wieder ab, sodass man sie nach einer Weile kaum noch sieht. Es bildet sich neue Haut und die verletzte Stelle sieht wieder fast so aus wie früher.

Viele Naturheilkundige raten von den häufig angewendeten Wund- oder Heilsalben (wie zum Beispiel die bekannte Bepanthen Wund- und Heilsalbe oder die beliebten Zinksalben) ab. Die in der Regel relativ fetthaltigen Salben schließen die Wunde fast luftdicht ab, wodurch das Abfließen des Wundsekrets eher behindert wird. Es besteht zudem die Gefahr, dass anaerobe Keime gedeihen können. Die meisten Salben sind ohnehin nur für intakte, aber wunde Haut geeignet.

Eine Salbe will ich hier aber unbedingt hervorheben: Die Unguentolan Salbe. Diese ist leider nicht mehr im Handel erhältlich, wie so viele andere hoch wirkungsvolle Naturheilmittel ebenfalls. An dieser Stelle nochmals einen herzlichen Dank an die Gesetzgeber, die Pharmalobby und das Pharmakartell, die hier (wieder einmal) ganze Arbeit geleistet haben. Die Unguentolan-Salbe hatte als Wirkstoff 33% Lebertran, der Rest war “Salbengrundlage” und einige “Hilfsstoffe”.

Enzymtherapie 

Enzympräparate (Apotheke) fördern den Heilungsprozess. Ich setze gerne auf das Interzym, aber auch das Karazym oder das Astrozym. Die Dosierungen werden in der Packungsbeilage m.E. sehr niedrig angesetzt. In den Artikeln entsprechenden verlinkten Artikeln gehe ich darauf kurz ein.

Ernährung

Um den Heilungsprozess der Wundheilung zu beschleunigen sollten Sie alle Nahrungsmittel weglassen, die das Immunsystem und die Reparaturprozesse im Körper beeinträchtigen. Dazu gehören Schweinefleisch, Weißmehlprodukte und alle Arten von Süßigkeiten. Essen Sie vermehrt frisches Obst und Gemüse.

Wundheilung mit Fliegenmaden (Maggot-Therapie)

In der “Kriegsmedizin” wurde eine uralte Therapie der Wundversorgung wieder aufgenommen. Diese naturheilkundliche Methode wurde angeblich schon von den Ureinwohnern Australiens und den Maya-Indianern angewandt. Dabei werden sterile Fliegenmaden auf chronische Wunden gesetzt. Die Maden beginnen nun, das absterbende Gewebe und die Wundsekrete zu fressen, lassen das gesunde Gewebe aber unbehelligt.

Weil im abgestorbenen Gewebe keine Nervenenden mehr sind, läuft das alles völlig schmerzlos ab. Die speziell für diese Aufgabe gezüchteten Maden wirken entzündungshemmend, antibakteriell, desinfizierend und heilungsfördernd.

Die Wunde wird mit einem feuchten, aber luftdurchlässigen Verband abgedeckt. Nach ein paar Tagen haben die Maden, die ursprünglich einige Millimeter lang sind, ihr Körpervolumen verzehnfacht und werden abgelesen. Diese Methode ist speziell geeignet für diabetische Gangrän (fressendes/faulendes Geschwür), Wundliegen (Dekubitus), offene Beingeschwüre, Wundinfekte arterieller Verschlusskrankheiten und vor allem bei Antibiotika-Resistenzen oder Antibiotika-Allergien.

Diese Therapie ist echte Naturheilkunde! Und weil die Schulmedizin es nicht besser kann (was diese hier endlich einmal zugibt), greifen auch Schulmediziner auf diese Methode zurück.
Das einzige Problem: Sie müssen Ihren Ekel überwinden.

Ortholmolekular-Medizin

Vitamin C fördert die Wundheilung
Eine der Wirkungen von Vitamin C wurde letztes Jahr von einer Forschergruppe der englischen Universität von Leicester und des portugiesischen Instituts für Molekular- und Zellbiologie näher untersucht. Nehmen Sie dreimal täglich 500 bis 1000 Milligramm zu sich, reduzieren Sie jedoch die Dosis bei Bauchschmerzen.

Zink (zum Beispiel Unizink von Köhler) stellt ein wichtiges Spurenelement für gesunde Haut dar. Durch den Mechanismus der beschleunigten Zellerneuerung trägt Zink zu einer verbesserten Wundheilung bei und hilft bei der Bekämpfung von Entzündungen. Starten Sie zum Beispiel mit 30 Milligramm täglich.
Sollte sich Übelkeit zeigen, reduzieren Sie die Menge. Wie Vitamin C unterstützt Zink das Immunsystem.

Vitamin E:
Besprechen Sie die Aufnahme dieses Vitamins mit Ihrem Arzt. Es gibt Operationen, für die sich diese Vorsorgemaßnahme nicht eignet. Sollte Vitamin E für Sie geeignet sein, so entfaltet es seine antioxidante Wirkung und unterstützt das Immunsystem.

Vitamin A:

50.000 Einheiten pro Tag sind hier die richtige Menge. Beta-Carotine können Vitamin A nicht ersetzen. Dieses Vitamin sorgt für gesunde Haut und ist damit  ausschlaggebend bei Narbenbildung.

Citrus Bioflavanoide: Nehmen Sie 1000 Milligramm dreimal täglich gemeinsam mit Ihrer Vitamin-C-Dosis. Sie können helfen, Abbauprodukte, die während der Heilung entstehen, schneller abzutransportieren.

Probiotika:
Diese unterstützen Ihre Verdauung. Das ist besonders wichtig, wenn Sie etwa Antibiotika einnehmen müssen.

Die zusätzliche Einnahme von Aminosäuren kann die Heilung beschleunigen. Sinnvoll sind Arginin und Taurin in Dosen von rund 500 Milligramm, dreimal täglich. Auch Glutamin können hilfreich sein. Carnitin (drei Gramm täglich) können mögliche weniger erwünschte Wirkungen ausgleichen.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung“ können bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen. Gerade wenn Wunden bei Ihnen schlecht heilen, sollten Sie überprüfen, ob Sie übersäuert sind, und gegebenenfalls für ein basischeres Milieu sorgen.

Homöopathie

für jede Wunde:

  • Arnica D 4
  • Ruta D 4
  • Hypericum D 3, 3 mal täglich 10 Tropfen
  • Arnica D 200 (zu Beginn der Behandlung eine Gabe, aber nur, wenn eine schwere Wunde mit Blutungen vorliegt)

Bei offenen Wunden und Wundheilungsstörungen kommt auch
Calendula in Frage.

Heilpflanzen

Das Mittel der Wahl zur Wundheilung ist aus dem Bereich der Heilpflanzen ganz klar die Ringelblume (Calendula). Mit Calendula lassen sich zum Beispiel Schürfwunden feucht halten. Dazu eine Kompresse mit einer 1%-igen Tinktur (Apotheke) tränken und 2- bis 5-mal täglich für 15 Minuten auf die Wunde legen.

Birkenrinde hilft bei einer schnellen und unkomplizierten Wundheilung. Dazu wird ein Extrakt aus den weißen Schichten der Rinde verwendet. Die Wirkung beruht auf einer verstärkten Bildung von Entzündungsstoffen in der ersten Phase der Wundheilung. Diese bewirkt, dass mehr Fresszellen angelockt werden, die abgestorbenes Gewebe und eingedrungene Krankheitserreger beseitigen.

Auch interessant: Berberin.

Sonstiges

Aus der Volksmedizin stammt auch die Therapie mittels Zitronensaft. Mehr dazu habe ich im Beitrag: Zitronensaft zur Wundversorgung geschrieben.

Eigenharntherapie: Machen Sie mit einer sterilen Gaze, mit Ihrem Urin getränkt, eine Kompresse. Das ist ein Hausmittel, das ich hier auch nur der Vollständigkeit halber aufführe.

Zur Wundheilung hat sich auch die Low-Level-Lasertherapie bewährt, ebenso die Magnetfeldtherapie.

Aus der Volksmedizin ist auch immer noch die Zuckertherapie bekannt, die auch noch immer zur Wundversorgung bei offenen Wunden (nicht Verletzungen!) eingesetzt wird. Ebenso wird die „Versorgung“ mit Honig durchgeführt. Ich kann hier keine Erfahrungen berichten. Die Meinungen bezüglich Zucker und Honig in Wunden ist geteilt. Sicher ist inzwischen jedoch, dass Honig antibiotische Wirkung hat und gerade bei Wunden durch multiresistente Keime sehr wirkungsvoll sein kann. Verwendet wird dafür spezieller Honig, der sogenannte „MediHoney“, der reiner und wirkungsvoller ist als gewöhnliche Sorten.

Andere Kollegen schwören unter anderem auf ozonisiertes Olivenöl (auch Rizol genannt). In der Praxis hat sich als Therapie auch eine Beutelbegasung mittels Ozon bewährt (siehe auch Ozontherapie).

Ein Kohlensäurebad wirkt antiseptisch, desinfizierend und schmerzlindernd zudem fördert es die Durchblutung und begünstigt die Fließeigenschaften des Blutes.

Beitragsbild: 123rf.com – Katarzyna Bialasiewicz

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