Gesunde Nägel sind rosig, schimmern leicht matt, haben eine glatte Oberfläche und am unteren Nagelbettrand zeichnet sich ein weißlicher Halbmond ab. Von der Beschaffenheit her sind Nägel normalerweise fest und dennoch biegsam.
Wenn Finger- oder Zehennägel sich verändern, Verfärbungen aufzeigen oder sich verformen, gibt es verschiedene Gründe dafür. Manchmal sind nur das zunehmende Alter, mechanische Einwirkungen oder der Konsum bestimmter Nahrungsmittel dafür verantwortlich. Aber manche Veränderungen können auch durch Krankheiten verursacht werden.
Weißliche Verfärbung (Leukonychia)
Weißliche Verfärbungen können punkt- oder streifenförmig, aber auch flächig auftreten und können die Folge einer Nagel-Verletzung sein. Man vermutet, dass hierbei Lufteinschlüsse entstehen, welche die weiße Farbe verursachen.
Manchmal kommen weiße Verfärbungen in Längsstreifen vor, diese Veränderungen nennt man Mees-Streifen. Sie können ein Anzeichen sein für Lebererkranungen oder Herzerkrankungen oder für Vergiftungen. Färbt sich der Nagel komplett weiß, kann eine Nierenerkrankung oder Darmerkrankung vorliegen.
Schwarzfärbungen
Färbt sich der Nagel schwarz, so ist das oft die Folge einer mechanischen Einwirkung, beispielsweise wenn man sich den Finger eingeklemmt hat. Es entsteht dann im Nagelbett ein Bluterguss (Hämatom), der die Schwarzfärbung verursacht. Die verfärbte Stelle wächst mit dem Nagel heraus und er nimmt danach wieder seine ganz normale Form und Farbe an.
Braunfärbung
Wenn die Farbe des Nagels bräunlich wird und diese Färbung über den Nagelrand hinaus auf den Finger übergeht, so kann ein Melanom oder die Vermehrung von Pigmentzellen im Nagelbett die Ursache sein. Treten diese Veränderungen auf, sollte man zum Arzt gehen.
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Längsrillen
Bildet der Nagel längliche Rillen von unterschiedlicher Stärke, so ist das eine harmlose Alterserscheinung. Bereits ab dem Alter von 35 Jahren können diese Längsrillen entstehen. Man vermutet, dass sie durch ein unregelmäßiges Wachstum der Nägel verursacht werden.
Querrillen
Ist der Nagel quer zur Wuchsrichtung gerillt, so spricht man von Beau-Linien. Befinden sie sich auf allen Nägeln, dann sind sie an jedem Finger genau an der gleichen Stelle. Möglicher Grund ist eine systemische Erkrankung, aber auch nach einer Chemotherapie treten sie auf.
Sie sind ein Zeichen dafür, dass die Nägel kurzzeitig nicht mehr wachsen konnten. Bis man die Rillen auf dem Nagel sehen kann, dauert es ungefähr bis zu zehn Wochen nach der Erkrankung oder Chemotherapie.
Brüchige Nägel
Brüchige Nägel kommen oft von zu viel Kontakt mit Wasser und Putzmitteln und haben keinen gesundheitlichen Hintergrund.
Gelbliche verdickte Nägel (Yellow Nail Syndrom)
Werden die Nägel dick und gelblich, weist das meist auf eine Atemwegserkrankung wie beispielsweise chronische Bronchitis hin. Die gelbe Farbe entsteht dadurch, dass der Nagel sich verdichtet.
Uhrglasnägel
Wenn die Nägel sich hochwölben und glänzend werden, so spricht man von Uhrglasnägeln. Sie entstehen, wenn im Körper eine Sauerstoff-Unterversorgung vorliegt, was auf eine Herzerkrankung, Lungenerkrankung oder eine Anämie schließen lässt.
Napfnägel oder Hohlnägel (Koilonychie)
Sind die Nägel löffelartig eingedellt, so liegt meist Eisenmangel vor. Allerdings können sie auch entstehen, wenn die Hände oft mit Salzlake in Berührung kommen, wie beispielsweise berufsbedingt als Metzger.
Neugeborene haben in den ersten Wochen öfters kleine Löffelnägel, was nicht durch Krankheit verursacht wird. Warum das manchmal vorkommt, hat man noch nicht herausgefunden. In der Regel nehmen die Nägel nach ein paar Wochen eine ganz normale Form an.
Beitragsbild: 123rf.com – subbotina
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.12.2013 aktualisiert.