Unter der „Sanum-Therapie“ versteht man eine Arzneimitteltherapie, die sich vor allem mit den organischen Vorgängen auf Zellebene befasst. Die Präparate werden nach homöopathischen Prinzipien hergestellt. Deswegen versteht sich die Firma als eine Produzentin von „biologisch-ganzheitlichen“ Therapeutika, die den Organismus auf einem schonend regulativen Weg beeinflusst.
Theoretische und pathophysiologische Basis von Sanum
Bedingt durch die Theorien von Prof. Enderlein (1872 – 1968), der 1933 bei der Gründung von Sanum dabei war und eine führende Position damals im Unternehmen einnahm, hat die Grundkonzeption der Firma ein „besonderes Verhältnis“ zu Mikroben.
Wo andere Mikroorganismen, wie Pilze, Bakterien, Viren etc., als etwas Bedrohliches und potentiell Schädliches betrachten, geht man bei Sanum davon aus, dass diese Betrachtungsweise nur in Ausnahmefällen ihre Berechtigung hat.
Denn ein typisches Szenario hierfür wäre beispielsweise eine bakterielle Infektion oder eine virale Infektion. Jedoch können solche Krankheitserreger nur dann schädlich werden, wenn sie das geeignete Terrain dafür antreffen.
Am bekanntesten ist hier die Immunschwäche, z. B. aufgrund von AIDS, die den Erregern erlaubt, sich nahezu ungehindert zu vermehren. Aber auch ansonsten nützliche Bakterien z. B. können umschlagen in schädliche, falls sie auf ein Milieu antreffen, dass sie kontrollieren können, statt vom Milieu kontrolliert zu werden.
Aber ohne Mikroorganismen, wie z. B. die im Gastrointestinaltrakt, wären wir überhaupt nicht lebensfähig. Eine Reihe von Mikroorganismen dienen dem Immunsystem als „Sparringspartner“ bei der Ausbildung eines funktions- und leistungsfähigen Immunsystems.
Nicht zuletzt wird heute vermutet, dass eine zu reinliche Lebensweise vor allem für Kinder zu einem schlecht funktionierenden Immunsystem führt, die im Alter dann zu Fehlreaktionen in Form von Allergien etc. führt.
In der Biologie wird diese notwendige Koexistenz von zwei oder mehreren Spezies zum beiderseitigen Vorteil als Symbiose bezeichnet. Und Symbiosen sind nicht die Ausnahme, sondern ziehen sich durch alle Bereiche der Biologie, so auch auf den Menschen und seine Mikroorganismen.
Ist also die Symbiose zwischen Organismus und Mikroorganismen gestört, dann kommt es zu gesundheitlichen „Unregelmäßigkeiten“. Von daher erscheint es wichtig, dass das physiologisch optimale Milieu im Organismus stabilisiert und harmonisiert wird. Bei einer größeren Störung dieses Milieus kann es somit zu einer ernsthaften Erkrankung kommen. Grundlage für eine Beurteilung des Schweregrads einer Erkrankung sind, nach Prof. Enderlein, die Veränderungen im Blut, die durch seine von ihm entwickelte Dunkelfeldmikroskopie sichtbar gemacht werden können.
Laut Prof. Enderlein zeigen Mikroorganismen einen phasenweisen Gestaltswandel. Dieser Wandel wird durch die Bedingungen beeinflusst, die im Milieu des Organismus vorliegen. Dieser Gestaltswandel bewirkt dann auch eine veränderte Wirkung der Mikroorganismen auf unsren Organismus und damit auf dessen Milieu.
In der Wissenschaft wird dieser Gestaltswandel als Pleomorphismus bezeichnet und der milieuabhängige Gestaltswandel als Cyclogenie. Die pathologische Phase des Gestaltwandels wären dann die ausgereifte parasitäre Form eines Mikroorganismus, der aber über die positive Veränderung des ihn umgebenen Milieus wieder rückgängig gemacht werden kann zu einer ungefährlichen oder sogar nützlichen Form.
Ein wichtiger Faktor bei der Gestaltung des Milieus ist das Säure-Basen-Verhältnis von Blut und anderen Körperflüssigkeiten. So sieht man auch bei Sanum die Übersäuerung als einen bedeutsamen Krankheitsfaktor an. Man geht davon aus, dass in einem übersäuerten Milieu die Fähigkeit der Mikroorganismen, sich zu eine parasitären Form zu entwickeln, besonders gut ausgeprägt ist.
Therapeutika und Produkte der Firma Sanum-Kehlbeck
Abb1.: Hier eine Übersicht über verschiedene Sanum Mittel. Dies sind alles Tropfflaschen, es gibt aber auch Zäpfchen, Tabletten oder Kapseln.
Die Produkte von Sanum beanspruchen, einen regulativ-biologischen Charakter zu haben, statt durch eine „gewaltsame“ und unspezifische Ausrottung aller Mikroorganismen gegen die Erkrankung vorgehen zu wollen. Sie schalten im Organismus lokale Störfaktoren aus, wie sie als streuende Krankheitsherde z. B. bekannt sind. Zudem wird das notwendige ausgeglichene Säure-Basen-Verhältnis wieder hergestellt und die Ausleitung von Stoffwechselendprodukten, die möglicherweise schädigend wirksam sind, wird intensiviert.
Die Präparate sanieren zudem den Darm und verbessern die Bedingungen zum Aufbau bzw. Wiederherstellung einer gesunden, natürlichen Darmflora.
Die Präparate machen sich den Pleomorphismus der Mikroorganismen insofern zunutze, indem „niedere Wuchsformen“ der jeweiligen Mikroorganismen in homöopathischer Dosierung dem Erkrankten verabreicht werden, was dann die „parasitären höheren Wuchsformen“ bindet und inaktiviert.
Eine zusätzliche Gabe von immunbiologischen Präparaten vervollständigt dann diese Form der „isopathischen Therapie“ bzw. eine immunbiologische Therapie kann unter Umständen auch als Monotherapie eingesetzt werden.
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Auch interessant: Exmykehl ein registriertes homöopathisches Arzneimittel aus dem Hause Sanum-Kehlbeck.
Spektrum der Sanum-Präparate
Isopathika
Diese Medikamente regulieren die gestörte Symbiose zwischen dem menschlichen Organismus und den Endobionten; das sind pflanzliche Keime, die bei mangelndem Gleichgewicht Krankheiten auslösen.
Im Artikel zur Isopathie lesen Sie mehr. Beispiele für diese Mittel aus der Sanum-Reihe: Albicansan, Fortakehl, Mucokehl, Nigersan, Notakehl, Pefrakehl, Quentakehl, Ruberkehl, Sankombi, Ustilakehl;
Immunmodulatoren
Präparate mit Bakterien als Ausgangssubstanz nehmen allgemein regulierenden Einfluss auf das Immunsystem, z.B. Utilin, Recarcin, Latensin, Leptucin;
Haptene: diese Medikamentengruppe soll „Gifte“ binden und diese unschädlich machen. „Gifte“ ist dabei nicht im wörtlichen Sinne zu verstehen, sondern im Sinne der Sanum-Enderlein-Therapie. Diese Sanum-Mittel haben als Grundbezeichnung „Sanukehl“, z.B.: Sanukehl Pseu, Sanukehl Myc, Sanukehl Strep, Sanukehl Staph, Sanukehl Cand, Sanukehl Prot, Sanukehl Acne, Sanukehl Serra, Sanukehl Klebs, Sanukehl Coli, Sanukehl Trich, Sanukehl Salm u.a.m.
Phytotherapeutika
Das sind Medikamente mit ausschließlich pflanzlichen Wirkstoffen, und zwar Mischungen aus vielerlei Pflanzen, wie z.B. Cervikehl Urtinktur, Gingkobakehl Urtinktur, Okoubasan, Relivora, Strophantus, Usneabasan
Orthomolekulare Substanzen
Das bedeutet die Verwendung von Vitaminen und Mineralstoffen, Spurenelementen, Fettsäuren u.a.; das Ungleichgewicht im Körper soll dadurch wieder günstig beeinflusst werden.
Beispiele aus der Sanum-Reihe: Lipiscor (Omega-3-Fettsäuren), Mapurit (Vitamin E), Sanuvis (Acidum L-Lacticum, dt: Milchsäure), Selenokehl, Vitamin B12 Sanum, Zinkokehl
Organpräparate
Hierbei handelt es sich um homöopathische Aufbereitungen aus Organen. Beispiele: Rebas, Thymokehl
Obwohl die Thesen und die Dunkelfeldmikroskopie von Prof. Enderlein von der etablierten Medizin eher kritisch bis ablehnend aufgefasst werden, kann die Sanum Therapie erstaunliche Erfolge bei einer Reihe von chronischen Erkrankungen und Zivilisationskrankheiten aufweisen.
Mikroorganismen und deren Gestaltswandel als Ursache für alle Erkrankungen zu „verdonnern“ halte ich für ein wenig zu „optimistisch“. Die moderne Genetik, von der Prof. Enderlein aufgrund seines Alters weitestgehend unberührt blieb, hat bei einer Reihe von Erkrankungen keine DNA dieser vermuteten Mikroorganismen finden können.
Dieses ist die eigentliche Schwachstelle im Konzept von Prof. Enderlein und dem theoretischen Therapiekonzept von Sanum.
Allerdings gibt es keine Widersprüche zwischen Genetik und Isopathie, deren Prinzipien auch in der traditionellen chinesischen Medizin wiederzufinden sind.
Beide, Sanum und die traditionelle chinesische Medizin, haben im Laufe der Jahre und Jahrhunderte zeigen können, dass diese Form der Therapie effektiv ist und somit ihre Berechtigung hat.
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