Pilzerkrankungen zählen weltweit zu den häufigsten Infektionen. Besonders Candida albicans (ein Hefepilz) und die verschiedenen Aspergillus-Varianten (Schimmelpilze) gelten als Hauptverursacher.

Pilze bilden neben Pflanzen, Tieren und Einzellern ein eigenes biologisches Reich. Während man sie früher eher zu den Pflanzen gerechnet hat, weiß man heute, dass sie genetisch auch mit den Tieren eng verwandt sind.

Von den insgesamt 100.000 Arten sind für den Menschen vor allem drei Gruppen medizinisch bedeutsam: Schimmelpilze, Blastomyceten (Hefepilze) und Dermatophyten (Haar- und Hautpilze).

Die normale Flora des Menschen weist in gewissen Maßen auch Pilze auf. Durch unterschiedliche Ursachen kann es aber zu einem Ungleichgewicht kommen, welches Pilzerkrankungen (Mykosen) auslöst.

Besonders wenn das Immunsystem geschwächt ist, können sich Pilze und andere schädliche Mikroorganismen vermehren.

Leider ist der Umgang mit den Pilzerkrankungen oft sehr verunsichernd für die Patienten: Von Verharmlosung bis zur Panikmache sind alle Reaktionen möglich, oft beides zum gleichen Sachverhalt. Tatsache ist: Pilze im Körper können sowohl völlig harmlos als auch sehr gefährlich sein. Was im Einzelfall zutrifft, muss ein erfahrener Arzt oder Heilpraktiker erkennen können.

Hefe-, Schimmel- und Hautpilze: die unterschiedlichen Arten

Hefepilze kommen in den unterschiedlichsten Arten im menschlichen Körper vor: In fast 80 Prozent der Stuhlproben lassen sich Hefen nachweisen. Da sie es gerne dunkel, feucht und warm haben, gedeihen sie besonders gut im Verdauungstrakt, in der Vaginalschleimhaut und in der Mundschleimhaut.

Am bekanntesten ist die schon erwähnte Art Candida albicans. Solange das Immunsystem intakt ist, schadet eine mäßige Besiedlung dieses Pilzes nicht.

Wenn aber die körpereigene Abwehr geschwächt ist, kann es zu schweren Erkrankungen kommen, die zunächst damit beginnen, dass sich Candida an die Darmschleimhaut anheftet und von dort aus in tieferes Gewebe eindringt.

Dieser Befall schädigt das Immunsystem noch weiter und belastet durch entstehende Alkohole die Leber, die über kurz oder lang ihre Entgiftungsfunktion nicht mehr vollständig ausüben kann. Auf diese Weise wird der ganze Körper stark belastet. Im schlimmsten Fall kann der Hefepilz dann auch andere Organe befallen. Ab diesem Punkt wird es lebensbedrohlich.

Schimmelpilze sind eine große Familie. Besonders bekannt ist die Gattung Aspergillus, die ihrerseits in zahlreiche Arten aufgeteilt ist. Einige Schimmelpilze bilden gefährliche Stoffe, die den Körper empfindlich schädigen können.

Aber auch hier kommt es vor allem auf die Stärke des Befalls und auf die Fähigkeiten des Immunsystems an, ob die Pilze Schaden verursachen können. Großen Schrecken löste der Grünschimmel (eine Aspergillusart) als „Fluch des Pharaos“ aus:

Als Archäologen bestimmte Grabkammern öffneten, atmeten sie größere Mengen der Pilzsporen und der giftigen Stoffwechselprodukte ein, was bei den Expeditionsteilnehmern zum Tod führte. Aber auch andere, weniger aggressive Schimmelpilzgifte können zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Problematisch ist vor allem Schimmel in Wohn- und Schlafräumen, der den Organismus sehr belasten kann.

Hautpilze und Haarpilze können hartnäckige Hautpilzerkrankungen auslösen, die zwar keine schweren Organbefälle verursachen, aber einerseits sehr unangenehm sind und andererseits ernste Sekundärinfektionen durch Bakterien nach sich ziehen können. Am bekanntesten ist der Fußpilz, der gleichzeitig zu den häufigsten Hauterkrankungen des Menschen zählt.

Mykoseformen

Primäre Mykosen sind Pilzerkrankungen, bei denen der Erreger über die Atemluft aufgenommen wird. Sie werden auch als systemische Mykosen bezeichnet. Der über die Lunge aufgenommene Erreger (hauptsächlich Schimmelpilze) gelangt in die Blut- oder Lymphbahn und kann die inneren Organe befallen. Dies führt zu schweren bis lebensbedrohlichen Erkrankungen (zum Beispiel der Lunge selbst, aber auch anderer Organe).

Kutane Mykosen entstehen in keratinreichen Geweben (also in Haut, Haare, Nägeln). Die Übertragung erfolgt nach Lehrmeinung der Schulmedizin meist durch feine Hautschuppen bereits infizierter Menschen oder Tiere. Kutane Pilzerkrankungen zeigen sich durch gerötete Hautareale mit schuppigen und verheilenden Anteilen.

Beispiele sind FußpilzNagelpilz, Tinea profunda (schmerzhafter Pilzbefall der Haarfollikel) und Tinea capitis (juckender Befall der behaarten Kopfhaut, der unbehandelt zu Narben und Haarausfall führen kann).

Die Erreger der subkutanen Mykosen werden zum Beispiel über Hautverletzungen aufgenommen und können so das Unterhautgewebe schädigen. Meist befinden sich die Pilze im Mutterboden oder in abgestorbenen Pflanzen.

Opportunistische Mykosen entwickeln sich hauptsächlich bei immungeschwächten Menschen (zum Beispiel AIDS-Patienten) und befallen Haut und Schleimhäute. Hier ist der Candida hauptverantwortlich für weißliche Beläge von Mund, Nase, Rachenraum, Verdauungstrakt und Geschlechtsorganen. Als Beispiele können Soor, Darmpilze oder Mundwinkelrhagaden genannt werden. Mehr dazu lesen Sie auch in meinem Beitrag: Darmpilz Candida Albicans – Freund oder Feind?

siehe auch folgende Themen: Aphten – Haarprobleme – Hautpilze – Hautkrankheiten (allgemein) und Antibiotika – ScheidenpilzThermophile Hefe

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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Wenn Sie an chronischen Krankheiten oder Beschwerden leiden und diese trotz Therapie nicht gebessert werden oder immer wiederkommen, dann denke ich in der Praxis auch immer an die Wahrscheinlichkeit eines begleitenden oder ursächlichen Pilzbefalls, unter anderem bei:

Bei dieser Aufzählung (die bei Weitem nicht vollständig ist) kommt man sicher auf den Gedanken, dass Pilze bei jeder Erkrankung beteiligt sein können. In der Tat ist das möglich. Als Erstes sollte deshalb bei einem Verdacht eine Untersuchung im Labor erfolgen.

Bei Pilzerkrankungen findet man in der Vorgeschichte der Patienten oft folgende Beschreibungen:

Falsche Ernährung und / oder die Darmbakterien und Darmschleimhaut schädigende Medikamente. Daraus resultiert im Laufe der Zeit eine Schädigung der Darmflora mit Störungen der Schleimhautfunktion, einem IgA Mangel und auch M-Zell-Defekten, sowie einem Vitaminmangel, Mineralstoffmangel und einem allgemeinen Vitalstoffmangel.

Und solche Ursachen können die oben aufgeführten Erkrankungen mit “unterhalten”, eventuell auch verursachen.

In der Folge ergeben sich die entsprechenden Therapieoptionen:

  1. Ernährungsumstellung (vor allem Zucker und Weißmehl müssen stark eingeschränkt oder komplett vermieden werden)
  2. Eindämmung der Pilzerkrankung (eventuell auch mittels Medikamenten gegen Pilze). Aber: Warum Mykosen generell nicht mittels Antimykotika (Pilzmitteln) behandelt werden sollten, beschreibe ich unter anderem in meinem Beitrag: Nystatin – Kritische Anmerkungen
  3. Darmsanierung, allgemeine Ausleitung und Entgiftung
  4. Zuführung von fehlenden Vitalstoffen

Zusätzlich müssen bekannte auslösende Faktoren ausgeschaltet werden, zum Beispiel ein Schimmelbefall in der Wohnung. Der Aufbau des Immunsystems ist von größter Bedeutung, weil eine Abwehrschwäche neben den Mykosen auch noch weitere schwerwiegende Probleme verursacht.

Was im Einzelnen in Frage kommt, sollte mit einem Therapeuten besprochen werden. Im Folgenden finden Sie einige Heilverfahren, die in Frage kommen können.

Aromatherapie

Orale Einnahmen von Aroma-Essenzen sollten von erfahrenen Therapeuten begleitet werden. Hilfreich können Knoblauch und Lavendel sein.

Auf Zucker verzichten oder auf das absolute Minimum beschränken, ebenso Weißmehlprodukte.
Kein Joghurt, dafür Bifidus oder LC1.

Einige pflanzliche Lebensmittel enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, die als biologische Antimykotika wirken:

Zur Behandlung geeignet ist eine Knoblauchkur (> 1 Zehe täglich ganz schlucken). Das im Knoblauch enthaltene Allicin ist der wirksame Bestandteil.

Ernährung

Der Verzehr von Kokosöl versorgt den Körper mit Caprylsäure, die ebenfalls antimykotisch wirkt. Das Pflanzenfett kann auch prophylaktisch zur Essenszubereitung verwendet werden. Empfehlenswert ist eine Menge von 3 Esslöffeln Bio-Kokosöl am Tag. Gerade Patienten mit geschwächtem Immunsystem sollten das Pflanzenöl zu sich nehmen, um einen Candida-Befall zu vermeiden.

Gegen Candida helfen auch die ätherischen Öle des Oreganos. Das extrahierte Öl kann äußerlich, verdünnt mit einem Trägeröl, oder innerlich mit einigen Tropfen in einem Glas Wasser angewendet werden. Der regelmäßige Verzehr des frischen Krautes wirkt vorbeugend.

Meerrettich und alle Kressesorten liefern antibiotische Senföle, die Candida-Hefen bekämpfen. Am besten eignen sich frische Bio-Produkte ohne Konservierungsstoffe.

Im Chili sind 2 Verbindungen enthalten, die das Wachstum der unerwünschten Hefearten hemmen: das Saponin CAY-1 und Capsaicin (das auch für die Schärfe sorgt).

Wegen der immunstärkenden Wirkung ist der Verzehr von Mandeln empfehlenswert.

Frischpflanzentropfen (Urtinkturen)

Eine Knoblauch-Entschlackungs-Kur: Hacken Sie 50 g Knoblauch und legen ihn zwei Wochen in 100 ml Wodka ein. Nachher sieben Sie den Knoblauch ab. Von dieser Tinktur nehmen Sie am ersten Tag 1 Tropfen, am zweiten Tag 2 Tropfen, am dritten Tag 3 Tropfen usw. bis Sie am 15. Tag 15 Tropfen nehmen. Darauf das Ganze zurück, bis Sie wieder bei einem Tropfen angelangt sind.

Orthomolekular-Medizin

Medizin
Empfohlene Tagesdosis:
Vitamin C langsam steigernd (einschleichend) von 1 bis 4 Gramm pro Tag.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” können bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Spangyrik

Kapuzinerkresse, Brechnuss, Pestwurz

Zahnstörfeld

Tote Zähne stören grundsätzlich den ganzen Organismus. Auch Amalgam-Füllungen sind bedenklich. Sie sollten sie durch einen in diesen Sachen erfahrenen Zahnarzt sanieren lassen.


Beitragsbild: 123rf.com – ralwel
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 18.4.2019 aktualisiert.

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