Die Mikrogefäße des menschlichen Organismus sind verantwortlich für die Mikrozirkulation (Mikrodurchblutung).
Diese “Mikrogefäße” finden sich im gesamten Körper und bestehen aus den Arteriolen, den Kapillaren, den Venolen sowie den feinen Lymphgefäßen.
Die Mikrogefäße dienen dem lebenswichtigen Stoffaustausch der Zellen. Dieser findet (unter nervaler und hormoneller Kontrolle) in den Kapillaren (speziell: Intrazellularspalten) statt, wo das Blut, bedingt durch das enge Lumen, besonders langsam fließt.
Die Zellen werden mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt während zeitgleich den Organismus schädigende Substanzen und Abfallprodukte aus Stoffwechselvorgängen abtransportiert werden. Wie viel Sauerstoff letztendlich in die Zellen gelangt, hängt von den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und vom aktuellen Blutdruck ab. Erythrozyten sind die Träger der Sauerstoffmoleküle. Durch ihre Fähigkeit, sich verformen zu können, gewährleisten sie auch den Transport durch die engen Kapillaren.
Eine Veränderung der Mikrodurchblutung kann in geringem Umfang vom Körper toleriert werden. Sind jedoch viele Zellen betroffen und droht eine Unterversorgung mit Sauerstoff, kann es zum Zelltod mit anschließenden Folgeerscheinungen kommen. Die resultierenden Beschwerden machen sich meist erst langsam bemerkbar, wobei dann bereits weitreichende Schäden vorhanden sind. Einmal zugrunde gegangenes Gewebe kann sich nicht regenerieren, es bleibt abgestorben und wird je nach Gewebeart wieder regneriert.
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Störungen der Mikrozirkulation
Eine Störung der Mikrodurchblutung kann viele Ursachen haben. Vor allem im Alter kommt es in den Gefäßen zu Ablagerungen (Plaques, Arteriosklerose), die den Blutfluss behindern. Daneben kann es auch durch einen hohen Blutverlust oder einen andauernd Bluthochdruck zuGefäßproblemen kommen.
Negativ auf diese Zirkulation wirken sich nach Ansicht der Schulmedizin vor allem hohe Cholesterinwerte, Diabetes mellitus, Blutdruckschwankungen, Nikotin- und Alkoholkonsum, Bewegungsmangel, starkes Übergewicht sowie psychischer und physischer Stress. Sie alle können zu Veränderungen der Gefäßstrukturen führen.
Durchblutungsprobleme wie auch Störungen der Mikrodurchblutung führen zu Symptomen wie kalten Händen oder Beinen (z.B. Raynaud-Syndrom), Müdigkeit, Schwindel, Kreislaufproblemen, einer Konzentrationsschwäche oder raschen Erschöpfung.
Jedes Organ ist auf eine ausreichende Durchblutung sowie Sauerstoffversorgung angewiesen. Besonders im Gehirn (siehe Durchblutungsstörungenim Gehirn), in den Nieren oder auch im Herzen können lebensbedrohliche Ausfallerscheinungen oder auch Infarkte drohen. Daneben verursacht eine dauerhaft gestörte Minderdurchblutung ohne geeignete Therapie unter Umständen auch den Verlust von Extremitäten oder Endgliedern. Im Darm kann es zu Einschränkungen der Motilität durch Infarkt der versorgenden Gefäßstrukturen kommen.
In vielen Fällen lassen sich durch bildgebende Verfahren (z.B. Ultraschall, CT, Szintigraphie) oder auch der Doppler-Sonographie Durchblutungsstörungen gut darstellen bzw. ermitteln. Durch geeignete Labortests kann zudem der Sauerstoffgehalt des Blutes bestimmt werden, ein Nachweis der Transportfähigkeit und -kapazität.
Die Therapie richtet sich nach der Ursache oder der auslösenden Grunderkrankung. Eine ausreichende Durchblutung ist immer oberstes Ziel.
In der Schulmedizin werden dazublutverdünnende, lysierende oder auch gefäßerweiternde Mittel eingesetzt. Mithilfe spezieller Katheterwerden “Verstopfungen” in bestimmten Gefäßabschnitten entfernt.
Aus Sicht der Naturheilkunde setzen wirauf den Verzichtvon Alkohol und Nikotin, eine ausreichende Bewegung, gesunde Ernährung, Gewichtsreduktion sowie die Meidung von Stress. Als Therapieverfahren der Alternativmedizin kommen zusätzlich die Sauerstoff-Ozon-Therapie, bestimmte Heilpflanzen und auch die Homöopathie & Isopathie zum Einsatz. Aus meiner Sicht ist allerdings alseine der ersten Maßnahmen der Säure-Basen-Haushalt zu prüfen.
Wie der Blutdruck genau geregelt wird finden Sie übrigens im Beitrag Blutdruckregulation.
siehe auch: Blutkreislauf – Embolie – Kreislaufprobleme
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