Die Gattung „MeIissa“ zählt zu den Lippenblütlern (Lamiaceae) und ist daher verwandt mit Minze, Basilikum, Lavendel, Thymian und Majoran.
Der Name leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet „Honigbiene“ (Melitta). Die kleinen, weißen bis rosafarbenen Blüten erscheinen im Hochsommer und locken Hautflügler, besonders Honigbienen, an, die sich gerne der Bestäubung widmen.
Die Insekten können dem Zitronenduft der Pflanze nicht widerstehen. Typisch ist das Aroma speziell für die Zitronenmelisse (Melissa officinalis), die eine der vier Melissa-Arten darstellt. Die mehrjährigen krautigen Stauden haben vierkantige, mit leicht stechenden Härchen besetzte, bis 70 cm hohe Stängel. Die gekreuzt gegenständig angeordneten Blätter ähneln denen der Brennnessel.
Ursprüngliche Heimat der Pflanze ist der östliche Mittelmeerraum, von wo aus sie die Römer nach Mitteleuropa brachten. Dort verbreitete sie sich in Bauerngärten und seit dem frühen Mittelalter verstärkt auch in Klostergärten. Die Zitronenmelisse hat einen festen Platz in Hildegards Kräuterapotheke und auch Paracelsus schätzte und empfahl sie gerne.
Inhaltsstoffe der Melisse
Der zitronenartige Geruch und Geschmack der Melisse beruht auf Citronellal und Citral, daneben sind weitere ätherische Öle hauptsächlich in den Blättern enthalten. Hinzu kommen antioxidative und antimikrobielle Flavonoide, zu denen die auch Silymarine gehören. Diese Fraktion hat die eine positive Wirkung auf die Leber. Daneben produziert die Zitronenmelisse Lamiaceen-Gerbsäuren, Kaffesäure, Bitterstoffe, Rosmarinsäure und Phenolsäuren.
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Wirkung und Anwendungsgebiete
Aus den frischen oder getrockneten Blättern kann Tee gebrüht werden. In konzentrierter Form sind die Wirkstoffe als Trocken-Extrakte in Dragees oder alkoholischen Auszügen erhältlich. Die reinen ätherischen Öle sind in speziellen Destillaten enthalten. Für die äußere Anwendung gibt es Salben mit Misch-Formulierungen aus Melisse und anderen pflanzlichen Wirkstoffen.
Aufgrund ihrer beruhigenden Wirkung wird die Melisse zur Bekämpfung von Einschlafstörungen, Unruhe und Magenbeschwerden eingesetzt. Dies wurde anhand von einer Anwendungsbeobachtung bei ADHS-Patienten deutlich. Ihre Wirkung als Beruhigungspräperat macht sich auch in der Angsttherapie bemerkbar. In dieser wird die Melisse in Kombination mit anderen Wirkstoffen als angstlösendes Medikament verabreicht. Des Weiteren entgiftet die Melisse durch ihre schützende Wirkung die Leber.
Auch ihr antiviraler Einfluss auf die Herpesbildung der Haut wurde durch klinische Studien nachgewiesen. Die technische Universität Braunschweig fand heraus, dass sich die antioxidative Wirkung der Pflanze durch den Genuss von Melissentee entfalten kann. Durch die in der Melisse enthaltenen Bitterstoffe werden die Magen-, Speichel- und Gallensaftproduktion angeregt, was zu einer appetitanregenden und verdauungsfördernden Wirkung führt.
Die innere Anwendung der Melisse erfolgt vorzugsweise in Form von Tees und kommt vor allem bei Allergien, Asthma, Migräne und Blähungen zum Einsatz.
Inhalationen der ätherischen Öle lindern die Beschwerden bei Erkältungskrankheiten sowie Lungen– und Bronchial-Infektionen. Die Phenolsäuren der Zitronenmelisse beruhigen die Schilddrüse bei Hyperthyreose, wodurch die Ausschüttung der Hormone reduziert wird.
Neben den inneren existieren auch äussere Anwendungsgebiete der Heilpflanze. Zu diesen zählen unter anderem Kopfschmerzen, Rheuma und psychische Spannungen. Die äussere Anwendung erfolgt zumeist in Form von Ölmassagen oder durch das Einreiben der Haut mit Melissencreme.
Bewährt hat sich die Applikation bei Mykosen und anderen entzündlichen sowie allergischen Hauterkrankungen. Die Wundbehandlung empfiehlt sich aufgrund der antibiotischen Wirkung. Nebenwirkungen sind kaum zu verzeichnen. Vorsicht ist jedoch bei den reinen ätherischen Ölen geboten, die im Übermaß zu Haut- und Schleimhautreizungen führen können.
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