Jahr für Jahr werden Millionen Packungen Magensäureblocker verschrieben – als wären sie harmloser als Bonbons. Doch während die Pharmaindustrie Milliarden verdient, leiden unzählige Menschen weiter unter Blähungen, Völlegefühl, Infektanfälligkeit und Nährstoffmangel. Die eigentliche Ursache? Häufig nicht zu viel, sondern zu wenig Magensäure. Ein Problem, das kaum jemand auf dem Schirm hat – und das seitens der Schulmedizin oft ignoriert wird.
Seit 1998 arbeite ich mit Patienten und sehe immer wieder dasselbe Muster: Unspezifische Beschwerden, chronische Erschöpfung, Eisen- und Vitaminmängel – und als „Lösung“ gibt es Medikamente, die zwar Symptome unterdrücken, aber das Problem langfristig oft verschärfen. Dabei ist Magensäure essenziell: Sie tötet Keime, spaltet Eiweiße auf und macht Nährstoffe überhaupt erst verwertbar. Doch Stress, Medikamente und falsche Ernährung lassen ihre Produktion schrumpfen – mit fatalen Folgen.
In diesem Beitrag geht es nicht um Pillen, sondern um bewährte Naturheilverfahren, mit denen Sie Ihre Verdauung wieder in Schwung bringen können. Sie erfahren:
- Wie Sie einen Magensäuremangel erkennen – inklusive einfacher Selbsttests
- Welche Heilpflanzen helfen – von Enzian bis Ingwer
- Warum Bitterstoffe unverzichtbar sind – und welche Lebensmittel die Magensäure anregen
- Wie Entspannungstechniken und Osteopathie den Magen unterstützen können
- Welche Vitamine und Mineralstoffe für eine gesunde Magensäure entscheidend sind
Wer seinen Körper versteht, kann gezielt gegensteuern. Zeit, das Ruder selbst in die Hand zu nehmen.
Los geht´s!
Warum Magensäure wichtig ist
Magensäure ist kein Feind, den es zu bekämpfen gilt – sie ist eine der wichtigsten Substanzen im Körper. Sie schützt uns vor Krankheitserregern, spaltet Proteine auf und macht essenzielle Nährstoffe wie Vitamin B12, Eisen, Magnesium und Zink erst verfügbar. Ohne ausreichend Magensäure bleibt Nahrung unzureichend verdaut liegen, gärt im Magen und kann Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl oder sogar Sodbrennen auslösen.
Mit steigendem Alter, chronischem Stress oder durch Medikamente wird ihre Produktion oft heruntergefahren – mit weitreichenden Folgen. Ein Magensäuremangel kann die Tür für Infekte, Nährstoffmängel und Verdauungsprobleme weit aufstoßen. Und doch wird das Problem meist übersehen, weil die Symptome diffus sind und oft fälschlich als „Übersäuerung“ gedeutet werden.
Wer die Magensäure stärkt, unterstützt nicht nur die Verdauung, sondern das gesamte Wohlbefinden. Es ist an der Zeit, diesem unterschätzten Schutzschild wieder mehr Beachtung zu schenken. Weitere Informationen zum Thema Magensäuremangel und wie man die Bildung anregt finden Sie in folgenden Beiträgen: Wie regt man die Magensäure-Produktion an? und Magensäuremangel – Naturheilmittel und Hausmittel die helfen
Symptome – Wenn der Magen nicht mehr richtig arbeitet
Ein Magensäuremangel zeigt sich oft durch unspezifische Beschwerden, die leicht anderen Ursachen zugeschrieben werden. Dazu gehören:
- Blähungen und Völlegefühl – besonders nach eiweißreichen Mahlzeiten. Mehr dazu im Beitrag: Blähungen – Hausmittel aus der Naturheilpraxis [2025]
- Sodbrennen und saures Aufstoßen – ja, auch das kann eine Folge von zu wenig Magensäure sein, wenn sich unzureichend verdaute Nahrung staut und der Schließmuskel nicht optimal reagiert. Informationen zu Sodbrennen finden Sie hier: Sodbrennen – Symptome, Ursachen und Therapie
- Nährstoffmängel – insbesondere von Vitamin B12, Eisen, Magnesium und Zink
- Häufige Infekte – da die Magensäure Bakterien und Viren abtötet
- Reizdarmsymptome – unvollständig verdaute Nahrung kann den Darm belasten
- Müdigkeit und Konzentrationsprobleme – als Folge von Nährstoffmangel
- Histaminintoleranz – ein Mangel an Magensäure kann den Abbau von Histamin behindern
Diagnose – Wie erkenne ich einen Magensäuremangel?
Wer unsicher ist, ob ein Magensäuremangel vorliegt, kann einige einfache Tests ausprobieren:
Natron-Test: Morgens nüchtern 1/2 Teelöffel Natron in einem Glas Wasser auflösen und trinken. Wenn innerhalb von 5 Minuten Aufstoßen auftritt, ist ausreichend Magensäure vorhanden. Bleibt es aus, könnte ein Mangel bestehen. Dieser Test ist jedoch nicht wissenschaftlich validiert.
Rote-Bete-Test: Ein Glas Rote-Bete-Saft trinken. Wenn sich Urin oder Stuhl danach rötlich verändern, könnte dies auf eine unzureichende Verdauung im Magen hindeuten. Auch dieser Test gibt nur grobe Hinweise und sollte nicht isoliert betrachtet werden.
pH-Metrie des Magens: Die sicherste Methode ist eine Langzeit-pH-Metrie, bei der der Säuregehalt im Magen direkt gemessen wird. Diese Untersuchung kann von einem Gastroenterologen durchgeführt werden.
Auch interessant: Feststellen und Diagnose einer Übersäuerung
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Schulmedizin – Die gängige Behandlung und ihre Tücken
Magensäuremangel kann nicht nur durch klassische Säureblocker entstehen, sondern auch durch Medikamente, die den Parasympathikus hemmen, die Magenentleerung verlangsamen oder die Magenschleimhaut langfristig schädigen. Besonders Antidepressiva, Betablocker, Antidiabetika und Opioide sind weniger bekannte, aber häufige Ursachen. Hier eine Aufzählung:
- Antidepressiva (SSRI & trizyklische Antidepressiva): Können den Parasympathikus hemmen, der die Magensäureproduktion steuert. Trizyklische Antidepressiva blockieren zusätzlich Histamin-Rezeptoren, was die Säureausschüttung weiter reduziert.
- Schmerzmittel (nicht nur NSAR!): Opiate wie Morphin oder Tramadol verlangsamen die Magenentleerung, was die Säureproduktion drosselt. NSAR wie Ibuprofen oder Diclofenac können die Magenschleimhaut schädigen, was langfristig die Magensäureproduktion vermindert.
- Antihypertensiva (Blutdrucksenker): Kalziumkanalblocker (z. B. Amlodipin) senken die Muskelaktivität im Magen, Betablocker (z. B. Metoprolol) dämpfen den Parasympathikus, der für die Säureproduktion wichtig ist. Wenn Sie mehr über Blutdrucksenker erfahren wollen, schauen Sie sich gerne folgenden Beitrag an: Riesengeschäft Blutdrucksenker – Die profitabelste Therapie soll es sein
- Antidiabetika: Metformin kann die Magensäureproduktion direkt hemmen. GLP-1-Agonisten (z. B. Semaglutid) verlangsamen die Magenentleerung, was zu weniger Magensäure führt.
- Kortikosteroide: Langfristige Einnahme von Kortison (z. B. Prednisolon) kann die Magenschleimhaut schädigen und zu einer verminderten Magensäureproduktion führen.
- Antihistaminika (nicht nur H2-Blocker!): Auch H1-Antihistaminika wie Cetirizin oder Loratadin blockieren teilweise Histamin, das für die Säureproduktion im Magen wichtig ist.
- Chemotherapeutika & Immunsuppressiva: Medikamente wie Methotrexat oder Tacrolimus schädigen die Magenschleimhaut, wodurch die Magensäureproduktion reduziert wird.
- Aluminiumhaltige Antazida: Diese binden kurzfristig Magensäure, können aber bei langfristiger Anwendung die körpereigene Säureproduktion herunterfahren.
Wer hier Probleme vermutet, sollte das bei seinem Arzt ansprechen. Fragen Sie mal auch Ihren Apotheker! Die kennen sich meist besser aus und können Alternativen nennen.
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Naturheilkunde und Alternativmedizin
Im Folgenden einige Naturheilverfahren die bei Magensäuremangel helfen können.
Aromatherapie
Einige ätherische Öle können die Verdauung anregen und somit indirekt die Magensäureproduktion unterstützen.
- Zitronenöl: Regt die Magensaftproduktion an und fördert die Verdauung.
- Pfefferminzöl: Kann die Magenmuskulatur entspannen, aber ACHTUNG – es kann bei manchen auch den Magenschließmuskel entspannen, was Sodbrennen fördert.
- Ingweröl: Unterstützt die Magenbewegung und fördert die Sekretion von Magensäure.
- Rosmarinöl: Kann die Durchblutung der Magenwand verbessern und die Säureproduktion stimulieren.
- Bitterorangenöl: Fördert die Produktion von Verdauungssäften, einschließlich Magensäure.
Entspannungstechniken
Stress kann die Magensäureproduktion drosseln, da er den Sympathikus aktiviert und die Verdauung hemmt. Entspannungstechniken wie Autogenes Training helfen, den Parasympathikus zu stärken. Vom Autogenen Training halte ich sowieso sehr viel! Ausführlich dazu auf meiner Webseite: Autogenes Training: Anleitung, Vorteile & Wissenschaft | Entspannung leicht gemacht
Auch Meditation und Achtsamkeitsübungen können helfen, den Magen in einen entspannten Zustand zu versetzen. Wärmeanwendungen, etwa eine Wärmflasche auf dem Bauch, fördern die Durchblutung und unterstützen die Magensäurebildung.
Weitere Entspannungsverfahren finden Sie in meinem Beitrag: Entspannungsverfahren: Die besten Verfahren zur Entspannung. Und Tipps gegen Stress in meinem Beitrag: Stressabbau & Stressreduktion – Tipps gegen Stress
Ernährung
Ohne die „richtige Ernährung“ geht es nicht. Ein gesunder Magen braucht eine kräftige Magensäure, um Nahrung optimal zu verdauen und Nährstoffe aufzunehmen.
Bitterstoffe sind dabei unverzichtbar, denn sie regen die Verdauungssäfte an – besonders wertvoll sind Rucola, Chicorée, Löwenzahn und Bittertropfen aus Wermut oder Enzian.
Eiweißreiche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Eier und Hülsenfrüchte unterstützen die Magensäureproduktion, während zu wenig Salz die Bildung von Magensäure bremsen kann.
Ein bewährtes Hausmittel ist ein Teelöffel Apfelessig oder Zitronensaft in Wasser vor dem Essen, um die Säureproduktion sanft anzukurbeln.
Generell rate ich sowieso: Zucker und hochverarbeitete Kohlenhydrate meiden, da sie die Verdauung belasten.
Rohkost ist oft schwer verdaulich, daher sind gedünstetes Gemüse und fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut oder Kimchi die bessere Wahl.
Wasser sollte nicht in großen Mengen zu den Mahlzeiten getrunken werden, da es die Magensäure verdünnt. Koffein kann je nach Empfinden förderlich oder hinderlich sein, während Alkohol den Magen langfristig schwächt.
UND WICHTIG: Langsames, bewusstes Essen und gründliches Kauen sind entscheidend, denn bereits im Mund beginnt die Verdauung.
Heilpflanzen
Bei Magensäuremangel können Heilpflanzen eine wertvolle Unterstützung bieten. Besonders Bitterstoffe regen die Verdauungssäfte an und helfen dem Magen, seine Funktion zu verbessern! Aber genau die werden heutzutage ja nicht mehr gegessen. Hier sind einige bewährte Heilpflanzen mit Dosierung und Anwendung:
Enzian (Gentiana lutea): Einer der stärksten Bitterstofflieferanten, regt die Magensäureproduktion intensiv an. 10–15 Tropfen Enzian-Tinktur in Wasser 15 Minuten vor dem Essen oder 1 TL getrocknete Wurzel mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, 2x täglich vor den Mahlzeiten trinken. Nicht bei Magengeschwüren anwenden.
Wermut (Artemisia absinthium): Sehr bitter, fördert die Magensäure und aktiviert Leber sowie Galle. 1 TL getrocknetes Kraut mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 5–10 Minuten ziehen lassen, 2x täglich 30 Minuten vor dem Essen trinken. Alternativ 10–15 Tropfen Tinktur in Wasser, 2x täglich vor dem Essen. Nicht in der Schwangerschaft verwenden.
Löwenzahnwurzel (Taraxacum officinale): Unterstützt die Magensäureproduktion und fördert die Leberfunktion. 1 TL getrocknete Wurzel mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, 2x täglich vor den Mahlzeiten trinken. Alternativ 20 Tropfen Tinktur in Wasser, 2x täglich vor dem Essen. Bei Gallensteinen vorsichtig dosieren.
Ingwer (Zingiber officinale): Fördert die Magensäureproduktion und verbessert die Durchblutung des Magens. Ein daumengroßes Stück frischen Ingwer in Scheiben schneiden, mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, 2x täglich trinken. Alternativ 1 TL Ingwerpulver in warmem Wasser, 2x täglich. Nicht bei Sodbrennen oder Reizmagen geeignet.
Angelika (Angelica archangelica): Stimuliert die Magensäureproduktion und wirkt gleichzeitig krampflösend. 1 TL getrocknete Wurzel mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, 2x täglich vor dem Essen trinken. Alternativ 15 Tropfen Tinktur in Wasser, 2x täglich. Nicht in der Schwangerschaft oder bei Magenentzündungen verwenden.
Bitterorangen-Schale (Citrus aurantium): Milder als Wermut oder Enzian, aber dennoch wirksam zur Anregung der Magensäure. 1 TL getrocknete Schale mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 5–10 Minuten ziehen lassen, 2x täglich vor den Mahlzeiten trinken.
Für eine optimale Wirkung sollten diese Heilpflanzen immer vor den Mahlzeiten eingenommen werden. Besonders Bitterstoffe entfalten ihre stärkste Wirkung über die Zunge, weshalb Tinkturen oder Tees bevorzugt werden. Eine Kombination mehrerer Heilpflanzen kann die Wirkung zusätzlich verstärken.
Homöopathie
Auch in der Homöopathie gibt es Mittel, die die Magensäureproduktion regulieren und die Verdauung unterstützen können. Dabei kommt es auf die individuellen Symptome an, die den Magensäuremangel begleiten. Hier sind einige bewährte Mittel mit Dosierung und Anwendung:
Natrum muriaticum (D6 oder D12): Geeignet bei Magensäuremangel mit Heißhunger auf salzige Speisen, aber trotzdem schneller Sättigung. Oft begleitet von Blähungen und trockener Haut. Dosierung: 3x täglich 5 Globuli.
Carbo vegetabilis (D6 oder D12): Hilft bei schwacher Verdauung mit Blähungen, Druckgefühl im Oberbauch und Völlegefühl nach kleinen Mahlzeiten. Besonders passend für Menschen mit langsamer Verdauung. Dosierung: 3x täglich 5 Globuli.
Lycopodium clavatum (D6 oder D12): Wirksam bei Magenschwäche mit Unverträglichkeit von blähenden Speisen, frühem Sättigungsgefühl und Heißhunger auf Süßes. Betroffene haben oft einen Blähbauch, besonders am Abend. Dosierung: 3x täglich 5 Globuli.
Nux vomica (D6 oder D12): Bei Magensäuremangel durch Stress, unregelmäßige Mahlzeiten oder übermäßigen Kaffeekonsum. Typische Symptome sind Völlegefühl, Magendruck und Reizbarkeit. Dosierung: 3x täglich 5 Globuli.
Robinia pseudoacacia (D6 oder D12): Speziell bei Magensäuremangel mit gelegentlichem Sodbrennen oder saurem Aufstoßen. Dosierung: 3x täglich 5 Globuli.
China officinalis (D6 oder D12): Unterstützt die Magensäurebildung nach längerer Krankheit, Blutverlust oder allgemeiner Schwäche. Typische Symptome sind Blähungen, Magenkrämpfe und ständige Müdigkeit nach dem Essen. Dosierung: 3x täglich 5 Globuli.
Acidum sulfuricum (D6 oder D12): Hilft bei Magenschwäche mit saurem Geschmack im Mund, brennendem Gefühl im Magen und schneller Erschöpfung nach den Mahlzeiten. Dosierung: 3x täglich 5 Globuli.
Einnahmehinweise: Die Mittel am besten 30 Minuten vor oder nach dem Essen einnehmen. Globuli langsam im Mund zergehen lassen, nicht mit Kaffee oder Minze kombinieren. Ich rate aber generell, dass Sie die Mittel von einem erfahrenen Homöopathen auswählen lassen.
Neuraltherapie
Die Neuraltherapie ist eine faszinierende, aber oft übersehene Methode zur Regulation des vegetativen Nervensystems – und genau hier liegt ihr Potenzial bei Magensäuremangel. Denn die Produktion von Magensäure wird maßgeblich vom Nervus Vagus gesteuert, einem zentralen Bestandteil des parasympathischen Nervensystems. Ist dieser Nerv durch Stress, Entzündungen oder alte Störfelder (z. B. Narben oder chronische Reizzustände) blockiert, kann das die Verdauungsfunktion massiv beeinträchtigen.
Durch gezielte Procain-Injektionen lässt sich diese Blockade oft lösen, wodurch die Magensäurebildung wieder angeregt wird. Vom Lidocain halte ich übrigens nichts. Ausführlich zum Procain in meinem Beitrag: Procain – Wundermittel? Erfahrungen und Nebenwirkungen
Besonders Narben im Bauchraum, etwa nach Operationen, können als Störfelder wirken und die Verdauung negativ beeinflussen. Eine Neuraltherapie kann solche Störungen ausgleichen und gleichzeitig die Durchblutung und Regeneration der Magenschleimhaut fördern. Zudem kann sie den überaktiven Sympathikus beruhigen, der bei Stress die Verdauung hemmt. Die Methode eignet sich besonders für Menschen, bei denen Ernährungsanpassungen und Bitterstoffe allein nicht ausreichen. Auch nach Operationen oder bei chronischen Verdauungsproblemen ohne klare Ursache kann sie hilfreich sein. Leider gibt es kaum noch Ärzte die diese Injektionen beherrschen.
Orthomolekulare Medizin (Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente)
Auch hier gibt es eine Menge Substanzen, an die man denken kann / darf! Ein Magensäuremangel kann durch Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen entstehen oder verstärkt werden – das sollte geprüft werden. Hier sind die wichtigsten Nährstoffe zur Unterstützung der Magensäurebildung mit Dosierung und Einnahmeempfehlung:
Betain-HCl: Unterstützt direkt die Magensäureproduktion und hilft besonders bei starkem Magensäuremangel. Dosierung: 500–1000 mg pro Hauptmahlzeit, idealerweise mit proteinreichen Speisen. Hinweis: Langsam einschleichen, um die individuelle Verträglichkeit zu testen. Nicht bei Magengeschwüren anwenden!
Zink: Essenziell für die Magensäurebildung, da es ein wichtiger Cofaktor für Enzyme der Salzsäureproduktion ist. Dosierung: 15–30 mg täglich, am besten morgens oder vor dem Essen mit etwas Protein. Hinweis: Zink sollte nicht auf leeren Magen eingenommen werden, da es Übelkeit verursachen kann; ist zwar selten, wird aber beschrieben.
Vitamin B1 (Thiamin): Fördert die Magensaftsekretion und unterstützt die Energieproduktion in den Magenzellen. Dosierung: 50–100 mg täglich, vorzugsweise morgens. Hinweis: Kombiniert mit anderen B-Vitaminen für bessere Aufnahme.
Vitamin B6 (Pyridoxin): Wichtig für die Produktion von Verdauungsenzymen und Magensäure. Dosierung: 10–50 mg täglich, idealerweise mit anderen B-Vitaminen. Hinweis: Kann die Magenschleimhaut beruhigen, wenn Gastritis-Symptome bestehen.
Vitamin B12 (Methylcobalamin oder Hydroxocobalamin): Magensäuremangel führt oft zu einer schlechten Aufnahme von B12, da dieses Vitamin Magensäure für die Resorption benötigt. Dosierung: 500–1000 µg täglich als Lutschtablette oder Injektion. Hinweis: Bei anhaltendem Mangel labortechnisch testen lassen!
Magnesium: Unterstützt die Funktion der Belegzellen im Magen, die für die Säureproduktion verantwortlich sind. Dosierung: 300–400 mg täglich, am besten als Magnesiumcitrat oder -glycinat.
Hinweis: Magnesiumoxid ist weniger gut verwertbar und kann abführend wirken.
Jod: Notwendig für die Funktion der Belegzellen, da es die Magenschleimhaut schützt und reguliert. Dosierung: 150–300 µg täglich über Seetang oder Nahrungsergänzung. Hinweis: Nicht bei Schilddrüsenüberfunktion ohne ärztliche Rücksprache einnehmen.
Chlorid: Essenziell für die Bildung von Salzsäure (HCl) im Magen. Dosierung: 1–2 g täglich, meist über natürliches Salz wie Himalaya- oder Meersalz. Hinweis: Menschen mit niedrigem Blutdruck profitieren oft von einer leicht erhöhten Salzaufnahme. Manchen rate ich nach dem Aufstehen ein Glas Wasser mit einer Prise Salz zu trinken.
Einnahmehinweise generell:
- Betain-HCl & Zink: Immer mit den Mahlzeiten, um die Verdauung zu unterstützen.
- B-Vitamine: Morgens oder mittags, da sie Energie liefern können.
- Magnesium & Jod: Je nach Verträglichkeit morgens oder abends.
Osteopathie
Manuelle Behandlung mit den Händen. Glaubt man kaum, aber ich würde das auf jeden Fall mal prüfen. In der Praxis ergeben sich bei manchen Patienten Hinweise, dass eine Behandlung von Strukturen angezeigt ist.
Die Osteopathie betrachtet Magensäuremangel demnach auch nicht isoliert, sondern im Zusammenhang mit dem gesamten Körper, insbesondere dem Nervensystem, dem Zwerchfell und der Beweglichkeit der Organe. Ein eingeschränkter Magensäftefluss kann durch strukturelle Blockaden oder Spannungen im Körper beeinflusst werden.
Einige „osteopathische Ansätze“ zur Unterstützung der Magensäureproduktion:
Behandlung des Nervus Vagus: Der Nervus Vagus steuert die Magensäureproduktion. Spannungen im oberen Nackenbereich (C0-C2) oder im Brustkorb können seine Funktion beeinträchtigen. Sanfte Mobilisation und Manipulationen können die vagale Aktivität steigern und die Magensäurebildung verbessern.
Lösen von Spannungen im Zwerchfell: Das Zwerchfell beeinflusst die Funktion des Magens. Das erlebe ich immer wieder! Verklebungen oder Blockaden durch Stress, falsche Atmung oder frühere Operationen können die Verdauung beeinträchtigen. Durch osteopathische Techniken wird das Zwerchfell mobilisiert und entspannt, wodurch der Magen besser arbeiten kann. Das ist bei manchen Patienten ziemlich beeindruckend, was da erreicht werden kann!
Viszerale Osteopathie zur Magenmobilität: Manuelle Techniken können Verklebungen des Magens mit umliegenden Strukturen wie der Leber oder dem Darm lösen. Eine verbesserte Beweglichkeit kann die Magensaftproduktion und die Durchblutung der Magenschleimhaut fördern.
Wirbelsäulen-Korrekturen (insb. BWS & obere LWS): Blockaden in der Brustwirbelsäule (Th6–Th9) und Lendenwirbelsäule (L1–L2) können die vegetative Versorgung des Magens beeinträchtigen. Eine osteopathische / chiropraktische Justierung kann die Durchblutung und Nervenversorgung verbessern.
Stressregulation & Entspannungstechniken: Chronischer Stress kann den Sympathikus überaktivieren, was die Magensäureproduktion hemmt. Osteopathische Behandlungen mit Fokus auf Faszien, Kiefergelenk und vegetatives Nervensystem können das Gleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus wiederherstellen.
Wenn die Techniken „funktionieren“, brauchen die Patienten meistens „ergänzende Selbsthilfe-Techniken“ mit denen diese den Erfolg der Therapie sichern.
- Zwerchfell-Dehnübungen: Tief in den Bauch atmen, dabei eine Hand auf den Oberbauch legen und die Atmung bewusst steuern. Ich habe da noch fortgeschrittene Übungen, die ich mal in einem Video zeigen will.
- Vagusnerv-Stimulation: Summen, Gurgeln mit kaltem Wasser oder sanfte Nackenmassagen können den Vagusnerv aktivieren. Abendfüllendes Thema…
- Sanfte Bauchmassage: Kreisende Bewegungen im Uhrzeigersinn um den Nabel fördern die Durchblutung und Beweglichkeit des Magens.
Säure-Basen-Haushalt
Der Säure-Basen-Haushalt und die Magensäure sind enger verbunden, als viele denken. Der Magen braucht ein stark saures Milieu (pH 1,5–3), während das Blut leicht basisch bleibt (pH 7,4). Fehlt Magensäure, wird die Eiweißverdauung gestört, was zu Stoffwechselbelastungen und einer versteckten Übersäuerung führen kann.
Zudem bleibt das Signal zur Bicarbonat-Freisetzung aus der Bauchspeicheldrüse aus, wodurch der Dünndarm seinen pH-Wert schlechter regulieren kann. Auch die Aufnahme basischer Mineralstoffe wie Magnesium, Kalzium und Zink leidet, was langfristig zu Erschöpfung, Muskelkrämpfen oder Osteoporose beitragen kann. Ein weiterer Faktor ist Salz (Natriumchlorid) – denn ohne genug Chlorid kann der Körper nicht ausreichend Magensäure bilden. Wer zu wenig Magensäure hat, bringt also unbewusst seinen gesamten Stoffwechsel ins Ungleichgewicht.
Statt nur an eine „Übersäuerung“ zu denken, sollte man prüfen, ob das Problem nicht in einem Magensäuremangel liegt. Eine gesunde Magensäureproduktion ist der Schlüssel zu einer besseren Verdauung, optimaler Nährstoffaufnahme und einem stabilen Säure-Basen-Gleichgewicht.
Zahnstörfelder
Zahnstörfelder können unbemerkt die Magensäureproduktion und die Verdauung beeinträchtigen. Besonders wurzelbehandelte Zähne, chronische Kieferentzündungen (NICO) oder Metallfüllungen stehen im Verdacht, den Nervus Vagus zu belasten, der die Magensäurebildung steuert. Eine dauerhafte Reizung durch stille Entzündungen oder elektromagnetische Störungen aus Zahnmetallen kann das vegetative Nervensystem aus dem Gleichgewicht bringen. Zudem sind Zähne über Meridiane mit dem Magen verbunden, sodass Störungen an bestimmten Zähnen die Verdauung beeinflussen können. Wer trotz Ernährungsumstellung, Bitterstoffen und Verdauungshilfen weiterhin Beschwerden hat, sollte den Kiefer als mögliche Ursache in Betracht ziehen. Besonders nach Zahnoperationen, Wurzelbehandlungen oder Implantaten kann es sinnvoll sein, verborgene Entzündungen abklären zu lassen. Ein ganzheitlich arbeitender Zahnarzt oder Umweltmediziner kann hier wertvolle Hinweise liefern.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:
Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…