Lehm ist ein wenig beachtetes Material. Dabei haben die eiszeitlichen Ablagerungen viele gute Eigenschaften und Funktionen: Lehmgrund ist wertvolles Ackerland und Baumaterial sowie ein traditionelles Heilmittel.
Die feinkörnige Mischung aus Schluff, Sand und Ton besteht aus Silikaten, Aluminaten und Karbonaten. In getrockneter Form wird Lehm als Heilerde angeboten und kann innerlich und äußerlich angewendet werden.
Zur äußerlichen Anwendung dienen Lehmpackungen sowie Lehmbäder. Ein Lehmbad hat eine Temperatur von unter 30 °C und zählt damit eher zu den Kaltbädern. Das Bad wird in Wannen genommen, die manchmal in den Boden eingelassene Konstruktionen sind. Wer die Gelegenheit hat, kann das Lehmbad im Sommer auch draußen durchführen. Man setze sich so in den Lehm, dass der Schlamm nur bis zum Zwerchfell reicht, um keine Einengung zu verspüren.
Den Oberkörper reibt der Badende von unten nach oben mit dem Lehm ein. Ungeübte bleiben so eine halbe Stunde sitzen. Wer sich an das Bad schon gewöhnt hat, kann auch bis zu 60 Minuten verbleiben. Keiner friert im Lehmbad, auch wenn es nicht gerade warm ist, aber der Lehm nimmt schnell Wärme vom Körper auf. Massierende Einreibungen reinigen die Haut auf mechanische Weise. Die Lehmauflage in den Leisten wirkt wie eine Lymph-Drainage.
Nach dem Bad reibe man den Lehm ab, aber so, dass eine dünne Schicht übrig bleibt, die antrocknen soll. Dann kann das Material kalt abgeduscht werden. Der trockne Lehm, das kalte Wasser und das anschließende Trockenreiben mit dem Handtuch fördern die Durchblutung der Haut. Während des Bades hat der auflastende Lehm das Blut in Richtung des Körperstammes mit seinen Organen gedrückt.
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Diese Aktivierung des Kreislaufs fördert die Immunfunktion. Unterstützt wird der Effekt durch die basischen Mineralien des Lehms, der saure Stoffwechselschlacken entsorgt. Dadurch können Entzündungen gedämpft werden.
Lehmbäder sind geeignet zur unterstützenden Behandlung von Rheuma, Arthrose und Arthritis sowie Erkrankungen der Wirbelsäule. Neben dem Lehmvollbad können Hand- und Fußbäder auch leicht zu Hause durchgeführt werden. Bei Arthrose sind warme Teilbäder mit einer Temperatur zwischen 37 und 43 °C angebracht. Entzündliche Erkrankungen wie Arthritis sollten mit höchstens 20 °C behandelt werden.
Nicht angezeigt sind Lehmbäder bei schweren Erkrankungen, die den Körper stark schwächen und bei akuten Infektionen.
Lehmpackungen sind die Alternative zum Vollbad
Lehmpackungen können gezielt auf erkrankte Bereiche aufgetragen werden. Das geschieht mit einer rund 2 cm dicken Auflage mit dem Lehm, der mit einem Leintuch abgedeckt wird. Wenn getrocknetes Material vorliegt, muss es der Anwender erst mit Wasser anrühren. Die Anwendungsdauer beträgt 1 bis 1½ Stunden.
Warme Lehmpackungen mit einer Temperatur von 37 bis 43 °C sind angezeigt bei Arthrose, Wirbelsäulenbeschwerden, verspannten Muskeln, beeinträchtigter Regulation der Körper-Temperatur und Reizdarm.
Kalte Lehmpackungen sollen eine Temperatur bis zu 20 °C haben und eignen sich bei entzündlichen Erkrankungen. Dazu zählen Sehnenscheidenentzündungen und Arthritis sowie Venen-Reizungen. Prellungen und Verstauchungen sprechen ebenfalls gut auf die Behandlung an. Die maximale Anwendungsdauer beträgt 1 Stunde.
Lehm für Wellness und Therapie
Lehm als Heilmittel in der heute praktizierten Form geht zurück auf das 19. und frühe 20. Jahrhundert. Als Gründerväter dieser Konzepte gelten Adolf Just (1859 bis 1936) und Emanuel Felke (1856 bis 1926), der die nach ihm benannte Kur entwickelte.
Lehmpackungen und Lehmbäder gehören heute zum Angebot in vielen Saunen und Bäderlandschaften. Dort stehen eher kosmetische Aspekte sowie der Spaß-Faktor im Vordergrund. Nichtsdestotrotz sind auch hier gesundheitliche Wirkungen zu erwarten.
Die Lehmanwendungen sind Teil der Behandlung in vielen Kuranstalten und Reha-Einrichtungen. Naturheilkundlich orientierte Anbieter integrieren Lehmbäder und Lehmpackungen ins Konzept der ganzheitlichen Medizin.
Damit ist die Lehm-Therapie Teil der Behandlung von Stoffwechselerkrankungen, Herz- und Kreislaufkrankheiten, Burnout, Immunstörungen, Knochen- und Gelenkbeschwerden, Leber-Problemen und vielen psychosomatischen Erkrankungen.
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Beitragsbild: Dieser Beitrag wurde am 15.11.2022 erstellt.