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Hirschlausfliege: Gefährliche Blutsauger im Wald! So schützen Sie sich und Ihre Haustiere

Die Hirschlausfliege (Lipoptena cervi) gehört der Familie der Lausfliegen (Hippoboscidae) an und hat mit einer Zecke nicht viel zu tun, wenngleich sie uns äußerlich sehr wohl an eine Zecke, allen voran an den „Gemeinen Holzbock“, erinnern mag. Immerhin saugt sie uns Blut über durchaus schmerzhafte Bissstellen ab.

Die vier bis sechs Millimeter große Hirschlausfliege ist ein Parasit, dessen favorisierte Opfer Hirsche, Rehe, Elche, Pferde und Rinder sind. Aber auch Haustiere und Menschen verschmäht die Fliege nicht. Der Mensch wird von der Hirschlausfliege bevorzugt am Nacken oder Kopf gebissen.

Die fälschlicherweise gern als „fliegende Zecke“ bezeichnete Hirschlausfliege kommt vor allem in Waldgebieten in Nordamerika, Europa und Nordchina vor, wobei maximale Populationen jeweils im August und September festzustellen sind. Während Zecken in der Regel acht Beine besitzen, verfügt diese Fliege ordnungsgemäß nur über sechs relativ breite, behaarte Beine. Überdies haben Zecken grundsätzlich keine Flügel. Allerdings wirft die Hirschlausfliege ihre Flügel ab, sobald sie ihren Wirt gefunden hat.

Für ihren praktisch schmerzlosen, winzigen Biss lässt sich die Hirschlausfliege bis zu 25 Minuten Zeit. Aber der Speichel des Tieres kann zu allergischen Reaktionen führen, die vorrangig durch ein Anschwellen der Bissstelle oder einen juckenden, schmerzhaften Ausschlag gekennzeichnet sind.

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Zwar klingt der Juckreiz recht bald wieder ab, aber nicht selten bilden sich gerötete, harte Quaddeln aus, die den Betroffenen durchaus ein ganzes Jahr lang begleiten können.

Zur Erinnerung: Die Einstichstelle einer Zecke neigt eher dazu, sich zu verfärben, oder es entsteht eine sogenannte Wanderröte, ringförmige Hautrötungen, die als Hinweis auf eine Borreliose zu werten sind.

Kann uns der Biss der Hirschlausfliege gesundheitlichen Schaden zufügen?

Ja, das ist durchaus möglich, weil diese Tiere das Bakterium Bartonella schoenbuchensis übertragen können. Der eigenwillige Name kommt daher, dass dieses Bakterium zum ersten Mal im Jahre 2001 im Schönbuch bei Stuttgart entdeckt wurde.

Gemäß der Zentralen Kommission für die Biologische Sicherheit (ZKBS) handelt es sich um einen zoonotischen Erreger, der wechselseitig zwischen Menschen und Tieren weitergegeben werden kann. Bekannt ist, dass das Bakterium bei Hirschen, Rehen und Hunden Fieber und eitrige Hauterkrankungen auslösen kann.

Die ZKBS bezeichnet den Ausschlag, die Rötungen, den Juckreiz und die Papeln, die durch einen solchen Biss ausgelöst werden können, als Hirschlausfliegen-Dermatitis. Es gibt sogar erste Hinweise darauf, dass der Biss einer Hirschlausfliege eine Herzmuskelentzündung verursachen kann.

Pferde werden von Hirschlausfliegen meistens im Bereich des Afters gebissen, was für die empfindsamen Tiere offenbar ziemlich schmerzhaft ist und zu großer Nervosität bis hin zu panischen Reaktionen führen kann.

Hunde reagieren auf einen solchen Biss meistens mit panikartigen Drehungen in Richtung Rute, wobei sie sich hinten belecken oder dies zumindest versuchen. Viele Hunde werden bereits sehr nervös, wenn eine Hirschlausfliege um ihren Kopf herumschwirrt. Sie beginnen zum Beispiel, aufgeregt zu tänzeln, und reiben sich am Boden.

Wenn die Hirschlausfliege gebissen hat

Hirschlausfliegen verbeißen sich nicht ewig, sondern krabbeln gern in den Haaren oder im Fell herum. Insofern lassen sie sich viel einfacher entfernen als Zecken. Dafür eignet sich zum Beispiel ein Floh- oder Nissenkamm, mit dem Sie Ihren Hund ausbürsten können.

Aber auch ein kalter Wasserstrahl wirkt Wunder. Die Bissstelle sollten Sie dann mit einem Kühlpad kühlen. Bei individuell sehr starken Reaktionen auf den Biss sollten Sie unbedingt zum Arzt gehen beziehungsweise Ihr Haustier zum Tierarzt bringen.

Prophylaxe

Pferde können vor der Hirschlausfliege recht effektiv mit einer Fliegendecke geschützt werden. Manchmal stößt man beim Ausritt zufällig gleich auf einen dichten Fliegenschwarm.

Da diese Insekten standorttreu sind, macht es Sinn, sich die Stelle zu merken und fortan zu meiden. Auch für Hunde gibt es eine diesbezügliche Bekleidung im Angebot, aber achten Sie darauf, dass es Ihrem Hund dadurch nicht zu warm wird.

Und wir Menschen können uns im Wald mit einer Kapuze und einem Halstuch schützen. Ob Sprays gegen Mücken oder Zecken, sogenannte Repellents, wirklich etwas gegen die Hirschlausfliege ausrichten, ist zurzeit umstritten.

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Beitragsbild: pixabay – erik kartis

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