Heuschnupfen – für viele nur ein lästiges Übel, für andere ein monatelanger Albtraum. Tränende Augen, juckende Nase, ständiges Niesen – das alles in einer Jahreszeit, die eigentlich Freude bringen sollte. Die Zahl der Betroffenen explodiert regelrecht: In Deutschland leiden bis zu 20 Millionen Menschen darunter, weltweit sind es über 400 Millionen. Und jedes Jahr werden es mehr.
Die Schulmedizin hält Antihistaminika, Kortison und Hyposensibilisierung bereit. Doch eines fällt auf: Trotz aller Medikamente wird das Problem nicht kleiner – im Gegenteil. Warum eigentlich? Warum nimmt die Zahl der Allergiker immer weiter zu, obwohl die Medizin angeblich so viele Lösungen hat?
Ich selbst habe jahrzehntelang nach Antworten gesucht – und gefunden. Die Naturheilkunde kann hier mehr, als viele glauben. Während die Schulmedizin die Symptome unterdrückt, gibt es Wege, das Immunsystem so zu regulieren, dass der Heuschnupfen irgendwann keine Rolle mehr spielt. Welche das sind? Schauen wir uns das genauer an.
Aber bevor ich näher darauf eingehe, erst einmal einige Zahlen und Fakten zum Heuschnupfen:
Wie viele Leiden unter Heuschnupfen?
Heuschnupfen betrifft etwa 15 bis 25 Prozent der deutschen Bevölkerung, das sind bis zu 20 Millionen Menschen. In Europa sind es rund 100 Millionen, weltweit sogar über 400 Millionen. Die Häufigkeit steigt seit Jahrzehnten – vor allem in städtischen Gebieten.
Die Ursache ist gemäß Schulmedizin eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf Eiweißbestandteile im Blütenstaub von Gräsern, Bäumen und Kräutern. Mehr als 60 Prozent der Betroffenen reagieren auf Gräserpollen, gefolgt von Baumpollen wie Birke, Erle und Hasel (40 bis 50 Prozent).
Pollen verbreiten sich über den Wind und können hunderte Kilometer zurücklegen. Schon wenige Pollenkörner pro Kubikmeter Luft reichen aus, um Symptome wie Niesen, juckende Augen und Atembeschwerden auszulösen. An warmen, trockenen Tagen kann die Konzentration auf mehrere tausend Pollenkörner pro Kubikmeter steigen – eine Belastung, die viele kaum ertragen.
Symptome
Die Allergiesymptome sind dann typischerweise Heuschnupfen mit Niesattacken, zugeschwollener Nase und wässrigem Nasenausfluss, außerdem die allergische Konjunktivitis (= Bindehautentzündung) mit Jucken, Brennen, Schwellung, Tränen und Rötung. Ebenso können Husten, Halskratzen und Konzentrationsstörungen auftreten. Die Patienten fühlen sich schlapp, müde und krank, und das oft über Wochen oder sogar Monate hinweg.
Heuschnupfen tritt saisonal auf, das heißt dann, wenn die jeweiligen Pflanzen, gegen die die Allergie besteht, im Jahresverlauf blühen. Die meisten Allergien bestehen gegen Pflanzen, die im Frühjahr oder Frühsommer blühen. Deshalb sind die Monate April bis Juni für die meisten Menschen mit Heuschnupfen problematisch.
Aber auch das Wetter spielt eine Rolle. In Jahren mit viel Regen sind die Symptome nicht so stark, da die Pollen bei regen schneller aus der Luft gespült und weggeschwemmt werden. Durch die Klimaveränderung gibt es allerdings kaum noch pollenfreie Monate. Die ersten Allergiker melden sich bei mir teilweise jetzt schon im Januar – meist sind es dann bereits die Haselnusspollen! Es wird immer verrückter.
Häufig treten neben dem Heuschnupfen auch Nahrungsmittelallergien als Kreuzallergien auf (ausgelöst durch ähnliche Proteinstrukturen).
Bei schwerem Verlauf und länger bestehendem Heuschnupfen kann ein „Etagenwechsel“ erfolgen: Das heißt, dass sich ein allergisches Asthma entwickeln kann. Hierbei sind anfallsweise die Luftwege verengt, was zu Atemnot führt.
Wichtig zu wissen aus der Immunologie: Man sieht ein überschießendes TH2-System mit einer verstärkten Bildung von IgE Antikörpern. Dazu habe ich ausführlich hier geschrieben: Die TH1 – TH2 Immunbalance – als Grundlage für die Therapie.
Als Auslöser einer Pollenallergie werden unter anderem Schwermetalle und auch Impfungen diskutiert, die das körpereigene Glutathion reduzieren, wodurch die übersteigerte TH2 Reaktion augelöst wird.
Schulmedizin bei Heuschnupfen
Die gängige Therapie gegen Heuschnupfen basiert auf Antihistaminika, Kortisonpräparaten und Hyposensibilisierung. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Keine dieser Methoden behandelt die Ursache der Allergie, sondern lediglich deren Symptome – oft mit erheblichen Nebenwirkungen.
Antihistaminika: Müdigkeit, Gehirnnebel und mehr
Antihistaminika blockieren den Botenstoff Histamin, doch das ist ein Eingriff in ein komplexes körpereigenes System. Histamin hat nicht nur eine Rolle bei allergischen Reaktionen, sondern ist auch wichtig für das Immunsystem, den Schlaf-Wach-Rhythmus, die Verdauung und die Gehirnfunktion. Kein Wunder also, dass viele Patienten über Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, trockene Schleimhäute, Schwindel oder Kopfschmerzen klagen. Bei langfristiger Einnahme können einige Antihistaminika sogar das Demenzrisiko erhöhen, wie Studien zeigen.
Kortison: Unterdrückung mit Nebenwirkungen
Kortison wird in Nasensprays, Augentropfen oder Tabletten verabreicht, um die Entzündung zu reduzieren. Kurzfristig kann es Erleichterung bringen, doch die Nebenwirkungen sind nicht ohne: trockene Schleimhäute, Nasenbluten, Verdünnung der Haut, Gewichtszunahme und ein geschwächtes Immunsystem. Bei längerer Einnahme steigt das Risiko für Osteoporose, Diabetes und hormonelle Störungen. Besonders problematisch ist der sogenannte Rebound-Effekt: Wird Kortison abgesetzt, kehren die Symptome oft in verstärkter Form zurück.
Hyposensibilisierung: Wirkung fraglich, Risiko vorhanden
Die Hyposensibilisierung klingt vielversprechend, doch die Erfolgsquote ist ernüchternd: Nicht einmal jeder zweite Patient profitiert langfristig von dieser jahrelangen Behandlung. Und selbst wenn die Pollenallergie nachlässt, entwickeln viele Patienten neue Unverträglichkeiten – etwa gegen Lebensmittel oder Hausstaubmilben. Hinzu kommt: Während der Behandlung kann es zu allergischen Reaktionen, Hautausschlägen und sogar anaphylaktischem Schock kommen.
Warum steigen die Allergiezahlen trotz Therapie?
Wenn die schulmedizinischen Methoden so effektiv wären, müssten doch immer weniger Menschen an Heuschnupfen leiden – oder? Doch das Gegenteil ist der Fall: Immer mehr Menschen entwickeln Allergien, oft bereits im Kindesalter. Ein Grund dafür könnte sein, dass diese Behandlungen das Immunsystem nicht stärken, sondern weiter in eine unnatürliche Richtung lenken. Statt das Gleichgewicht wiederherzustellen, wird der Körper mit Medikamenten ruhiggestellt – und sucht sich am Ende vielleicht neue Wege, um sein Ungleichgewicht auszudrücken.
Ein System, das auf lebenslange Patienten setzt?
Die Frage bleibt: Warum wird in der Schulmedizin so wenig nach den Ursachen geforscht? Warum werden Allergien als „chronisch“ abgestempelt, anstatt Strategien zu entwickeln, die das Immunsystem nachhaltig stabilisieren? Eine echte Heilung würde bedeuten, dass Patienten irgendwann keine Medikamente mehr brauchen – doch genau das scheint nicht das Ziel zu sein. Ich selbst bin, beziehungsweise war das beste Beispiel dafür. Erst die konsequente Naturheilkunde konnte mir dauerhaft helfen meine Beschwerden los zu werden.
Sprache der Symptome
Louise Hay, eine Pionierin der ganzheitlichen Heilansätze, sieht in Heuschnupfen mehr als nur eine körperliche Reaktion auf Pollen. Ihrer Ansicht nach spiegelt die Allergie eine innere Abwehrhaltung wider – eine übersteigerte Sensibilität gegenüber der Umwelt, tief verwurzelte emotionale Konflikte oder das Gefühl, nicht willkommen zu sein.
Menschen mit Heuschnupfen reagieren nicht nur auf Blütenstaub, sondern oft auch auf bestimmte Lebenssituationen. Unbewusste Glaubenssätze wie „Ich werde nicht akzeptiert“ oder „Ich fühle mich angegriffen“ können das Immunsystem in eine Art Daueralarm versetzen – genau wie Pollen die Schleimhäute reizen. Louise Hay empfiehlt gezielte Affirmationen, um diesen emotionalen Stress zu lösen:
- „Ich bin sicher. Ich bin geliebt und willkommen auf dieser Welt.“
- „Ich lebe in Frieden und Harmonie mit meiner Umgebung.“
Ob diese Sichtweise für jeden passt, bleibt individuell. Doch sie eröffnet eine neue Perspektive: Heuschnupfen nicht nur als körperliches Problem zu betrachten, sondern auch als möglichen Hinweis auf innere Prozesse.
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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel
Im Folgenden finden Sie Hausmittel, Möglichkeiten der Naturheilkunde und der Alternativmedizin, die bei Heuschnupfen in Frage kommen können.
In der Naturheilkunde gibt es eine ganze Reihe von Therapiemöglichkeiten, um Heuschnupfen natürlich zu heilen oder zumindest die Symptome zu mildern. Allerdings gibt es kaum „Universal-Heilmittel“, die für alle Patienten gleichermaßen hilfreich sind. Eine gut gewählte Kombination bringt aber fast immer den Erfolg.
Akupunktur
Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) betrachtet Allergien als eine Fehlregulation des Immunsystems, oft bedingt durch eine Schwäche der Lungen- oder Milzenergie. Akupunktur kann helfen, das Immunsystem auszugleichen, Entzündungen zu reduzieren und die Histaminausschüttung zu regulieren. Zahlreiche Studien zeigen eine signifikante Besserung bei allergischer Rhinitis und anderen Allergieformen durch gezielte Akupunkturbehandlungen.
- Di 4 (Hegu): Befindet sich auf dem Handrücken zwischen Daumen und Zeigefinger. Fördert die Immunregulation und lindert allergiebedingte Entzündungen.
- Di 20 (Yingxiang): Direkt neben den Nasenflügeln gelegen, hilft dieser Punkt besonders bei verstopfter oder laufender Nase.
- Ma 36 (Zusanli): Unterhalb des Knies gelegen, stärkt er das Immunsystem, verbessert die allgemeine Abwehrkraft und wirkt entzündungshemmend.
Behandlungsansatz und Wirkung: Studien zeigen, dass 10–12 Sitzungen über mehrere Wochen hinweg die Symptome deutlich lindern können. Besonders wirksam ist Akupunktur in Kombination mit Kräutermedizin oder Ernährungsanpassungen nach der TCM. Eine Erhaltungsbehandlung während der Allergiesaison kann helfen, die Symptome langfristig zu reduzieren.
Ernährung
Wie bei Allergien allgemein: Setzen Sie grundsätzlich auf eine gesunde und naturbelassene Ernährung mit wenig Fleisch. Meiden Sie pauschal: Soja und Sojaprodukte (Gentechnik!), Milch, Schweinefleisch sowie Erdnüsse, Paranüsse und Haselnüsse. Als wichtig erachte ich auch eine Darmsanierung – vor allem in schweren Fällen. Die Ernährung spielt nach meiner Erfahrung eine wichtige Rolle. Ich selbst konnte meine Allergien im Wesentlichen mit Heilfasten heilen. Im Beitrag: Heilfasten bei und gegen Allergien schreibe ich mehr dazu.
Gemmo-Therapie
Bis zur Linderung stündlich 1-2 Stöße Johannisbeer-Knospenmazerat in den Mund sprayen.
Heilpflanzen
Pflanzliche Wirkstoffe können allergische Reaktionen auf natürliche Weise regulieren, indem sie die Histaminausschüttung hemmen, Entzündungen lindern und das Immunsystem stabilisieren. Besonders gut untersucht sind folgende Heilpflanzen:
Schwarzkümmelöl (Nigella sativa): Studien zeigen, dass Schwarzkümmelöl die Histaminfreisetzung hemmt und das Immunsystem reguliert. Es enthält Thymoquinon, das entzündungshemmend wirkt und allergische Symptome lindern kann. Dosierung: 1–2 TL Schwarzkümmelöl täglich oder 500 mg Schwarzkümmelöl-Kapseln 2-mal täglich.
Pestwurz (Petasites hybridus): In randomisierten klinischen Studien erwies sich Pestwurz als ebenso wirksam wie synthetische Antihistaminika, jedoch ohne deren sedierende Nebenwirkungen. Der enthaltene Wirkstoff Petasin blockiert die Freisetzung von Leukotrienen, die allergische Entzündungen fördern. Dosierung: 50–100 mg Pestwurz-Extrakt täglich (PA-frei, um Leberschäden zu vermeiden).
Brennnessel (Urtica dioica): Traditionell wird die Brennnessel bei allergischer Rhinitis eingesetzt, da sie entzündungshemmend wirkt und die Freisetzung von Histamin regulieren kann. Erste präklinische Studien deuten auf eine gute Wirksamkeit hin, die wir aus der Naturheilkunde schon längst kennen. Dosierung: 300–600 mg Brennnessel-Extrakt täglich oder 2–3 Tassen Brennnesseltee.
Pollen und Propolis zur „Desensibilisierung“: Oral eingenommene Pollen in geringer Dosierung können den Körper schon vor der Allergiezeit an den Auslöser gewöhnen. Wichtig ist dabei, dass Blütenpollen aus der Region zum Einsatz kommen. Besorgen Sie sich Pollen und Propolis von einem Imker in Ihrer Nähe. Einige Wochen vor der Allergiezeit beginnen Sie mit der Kur: Mischen Sie eine Messerspitze Pollen mit 98ml Wasser und 2ml Schnaps. Von dieser Mischung nehmen Sie mindestens vier Wochen lang (gerne sechs oder acht Wochen) morgens und abends fünf Tropfen ein. Dann mischen Sie zwei Gramm Propolis mit 100ml Schnaps und nehmen einige Wochen lang mittags 10 Tropfen davon ein. Der Körper trainiert so den Umgang mit den regional vorkommenden Pollen, also genau mit den Stoffen, die sonst die Allergie auslösen.
Homöopathie
Aus dem Bereich der Homöopathie kommen einige Mittel in Frage. In meinm Beitrag: Hömöopathie bei Heuschnupfen, beschreibe ich einige dieser Mittel.
Aus dem Bereich der Komlexhomöopathie kommt zum Beispiel das „Heuschnupfenmittel DHU“ in Frage (3 x tägl. 10 Tropfen). Dieses Mittel ist aber leider auch nur ein „Akutmittel“ und beseitigt nach meiner Erfahrung nicht dauerhaft das Problem. Aber es hat zumindest keine Nebenwirkungen und ist immer einen Versuch wert.
Hildegard von Bingen
In der Hildegard-Heilkunde wird Heuschnupfen als eine Überlastung des Körpers durch „schlechte Säfte“ betrachtet. Diese Idee ähnelt modernen naturheilkundlichen Ansätzen, die Allergien mit einer Übersäuerung, einer geschwächten Leber und einer überlasteten Verdauung in Verbindung bringen. Hildegard betonte, dass eine Entgiftung des Körpers und eine Stärkung der Mitte (Leber und Darm) entscheidend für die Gesundheit sind. Empfohlene Heilmittel nach Hildegard:
- Bertramwurzel (Anacyclus pyrethrum): Stärkt die Verdauung und hilft, überschüssigen Schleim aus dem Körper auszuleiten. Anwendung: Täglich eine Messerspitze Bertrampulver ins Essen geben.
- Galgant (Alpinia officinarum): Kräftigt das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend. Anwendung: Als Pulver oder Tee zur Stärkung der Abwehrkräfte.
- Veilchen-Honig: Wird bei Allergien und Lungenleiden empfohlen, reinigt den Körper und beruhigt Schleimhäute. Anwendung: 1 TL Veilchen-Honig in warmem Wasser oder Tee einnehmen.
- Heilfasten und Dinkel-Ernährung: Fastenkuren nach Hildegard helfen, „schlechte Säfte“ auszuleiten und das Immunsystem neu auszubalancieren. Dinkel wird als das beste Getreide angesehen, um die Verdauung zu stärken und den Körper zu entlasten.
- Wermut-Kur zur Leberstärkung: Hildegard sah in der Leber ein zentrales Organ für die Reinigung des Blutes. Wermutwein hilft, die Leber zu entlasten und Allergiebereitschaft zu senken. Anwendung: Wermut-Kur im Frühjahr über drei Wochen (1 EL vor dem Mittagessen).
Hildegard war überzeugt, dass „innere Harmonie“ auch auf körperlicher Ebene spürbar wird. Für Allergiker könnte das heißen: Vermeidung von Stress, geregelte Mahlzeiten, viel Bewegung an der frischen Luft und ein bewusster Umgang mit Emotionen.
Klimatherapie
Wer die Möglichkeit hat, kann während der Allergiezeit einen Ort aufsuchen, an dem es nur wenige Pollen gibt. Während bei uns die Pollen fliegen, sind andere Klimagebiete (zum Beispiel Amerika oder die Kanarischen Inseln) pollenarm. Auch innerhalb Deutschlands gibt es Gebiete, in denen die Pollenbelastung sehr gering ist: die Nordseeküste, und ganz besonders die Nordseeinseln. Auch in vielen Hochgebirgslagen sind nur wenige Pollen in der Luft. Wer den Pollen so entgeht, verschafft sich auch längerfristig Erleichterung: Der Körper wird wieder unempfindlicher, wenn er nicht ständig dem Kampf gegen die vermeintlich gefährlichen Stoffe ausgesetzt ist.
Kneipptherapie
Bereits im Frühjahr mit Taulaufen (oder Barfußgehen) beginnen. Die anfänglichen 5 Minuten auf 15 Minuten ausdehnen, aber nur mit warmen Füssen. Wenn Sie dies konsequent tun, kann es sein, dass Sie die Pollenflugzeit ohne Probleme überstehen.
Bei zahlreichen Patienten wirkt der kalte Gesichtsguß sehr gut. Dieser öffnet die Nase und führt zu einer Beschwerdelinderung und eignet sich auch als Sofort-Hilfe.
Orthomolekulare Medizin
Ein stabiles Immunsystem ist der Schlüssel, um übersteigerte Reaktionen auf Pollen, Hausstaub oder andere Allergene in den Griff zu bekommen. In der orthomolekularen Medizin spielen bestimmte Mikronährstoffe eine entscheidende Rolle, weil sie das Immunsystem regulieren, Entzündungsreaktionen abmildern und die Histaminausschüttung kontrollieren.
Vitamin C – Das natürliche Antihistaminikum: Vitamin C reduziert die Freisetzung von Histamin und beschleunigt dessen Abbau. Ein hoher Histaminspiegel ist einer der Hauptauslöser allergischer Reaktionen wie laufende Nase, Juckreiz und Schwellungen. Studien zeigen, dass eine tägliche Einnahme von 1000–2000 mg Vitamin C Symptome lindern kann. Natürliche Quellen sind Paprika, Acerolakirsche und Sanddorn.
Vitamin D – Regulator des Immunsystems: Vitamin D beeinflusst das Immunsystem tiefgreifend, indem es überaktive Reaktionen dämpft. Ein Mangel steht in direktem Zusammenhang mit einem erhöhten Allergierisiko und verstärkten Symptomen. Der optimale Spiegel im Blut liegt meiner Erfahrung nach zwischen 50-60 ng/ml. Die empfohlene Dosierung beträgt 2000–5000 I.E. täglich, idealerweise in Kombination mit Vitamin K2 zur besseren Verwertung. Ausführlich zum Vitamin D in meinem Buch: Die Vitamin D Therapie – René Gräber Bücher
Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA) – Entzündungshemmend und immunmodulierend: Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl oder Algen (EPA und DHA) haben eine entzündungshemmende Wirkung und modulieren die Immunantwort. Sie hemmen die Bildung entzündungsfördernder Prostaglandine, die allergische Symptome verstärken können. Empfehlenswert sind 2000 mg täglich, vorzugsweise mit einer Mahlzeit eingenommen.
Zink & Magnesium – Immunregulierend und nervenschützend: Zink stabilisiert die Schleimhäute, reduziert oxidativen Stress und unterstützt eine gesunde Immunantwort. Ein Mangel ist häufig mit einer erhöhten Anfälligkeit für Allergien verbunden. Tagesdosis: 15–30 mg, am besten als Zinkcitrat oder Zinkgluconat. Magnesium wirkt als natürlicher Bronchodilatator und kann allergische Asthmasymptome reduzieren. Zudem reguliert es die Mastzellstabilität und verringert die Freisetzung von Histamin. Empfehlenswert sind 300–400 mg täglich, z. B. als Magnesiumglycinat oder -citrat.
Quercetin – Der natürliche Mastzell-Stabilisator: Quercetin ist ein starkes Flavonoid, das die Mastzellen stabilisiert und die Freisetzung von Histamin reduziert. Es hat eine ähnliche Wirkung wie synthetische Antihistaminika, aber ohne deren Nebenwirkungen. Besonders hilfreich ist Quercetin bei Heuschnupfen und allergischem Asthma. Dosierung: 500–1000 mg täglich, idealerweise in Verbindung mit Vitamin C für eine bessere Aufnahme.
Probiotika – Für eine gesunde Darmflora und weniger Allergien: Ein gesunder Darm ist entscheidend für ein gut funktionierendes Immunsystem. Studien zeigen, dass bestimmte Bakterienstämme wie Lactobacillus rhamnosus GG oder Bifidobacterium lactis helfen können, allergische Symptome zu reduzieren. Tägliche Einnahme: Mindestens 10 Milliarden KBE (koloniebildende Einheiten).
N-Acetylcystein (NAC) – Für bessere Schleimhäute und weniger Histamin: NAC ist eine Vorstufe von Glutathion, einem starken Antioxidans, das freie Radikale reduziert und Entzündungen lindert. Gleichzeitig fördert NAC den Abbau von Schleim in den Atemwegen und kann so allergisch bedingte Beschwerden mildern. Empfohlene Dosierung: 600–1200 mg täglich.
Säure-Basen-Haushalt
Ein unausgeglichener Säure-Basen-Haushalt kann allergische Reaktionen verstärken, da er die Histaminausschüttung erhöht und das Immunsystem destabilisiert. Eine basenreiche Ernährung mit viel Gemüse, Kartoffeln, Mandeln und Zitronen hilft, überschüssige Säuren zu neutralisieren.
Basische Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium und Zink unterstützen zusätzlich die Entsäuerung und stabilisieren die Immunreaktionen. Probiotika fördern eine gesunde Darmflora, die für ein starkes Immunsystem essenziell ist. Mehr dazu oben und Orthomolekulare Medizin.
Basische Fußbäder und Wickel mit Heilerde oder Natron erleichtern die Säureausscheidung über die Haut. Eine gezielte Entsäuerung kann daher helfen, Allergiesymptome spürbar zu lindern.
Spenglersan Kolloid
Spenglersan Kolloid K ist ein registriertes natürliches homöopathisches Arzneimittel. Das „K“ steht hierbei für die „körpereigene Abwehr“, „Klimakterium“ oder für „Kinder“, da es sehr gut für sie geeignet ist. Beim Heuschnupfen ist es aus dem Bereich der Kolloide das Hauptmittel. Es sollte bereits drei Wochen vor Beginn des „problematischen“ Pollenfluges eingesetzt werden. Empfohlen werden im Allgemeinen: 2 mal täglich 2 Sprühstöße in jedes Nasenloch hochzuziehen.
Bei sehr starken Beschwerden kann es zusammen mit Spenglersan Kolloid G im täglichen Wechsel eingesetzt werden.
Sonstiges
Allgemein hilfreiche Tipps gegen Heuschnupfen:
Eine Nasendusche morgens und abends lindert die Symptome. Zwischendurch tut es auch ein Nasenspray mit Kochsalzlösung. Zur Beruhigung der Nasenschleimhäute können Sie mehrmals täglich je einen Tropfen Olivenöl in jedes Nasenloch geben und gut verreiben. Alternativ können Sie auch Coldastop Nasenöl verwenden.
Waschen Sie Abends Ihre Haare.
Falls die Nase wund wird (vom Schnäuzen), hilft Calendula-Salbe (Ringelblume).
Wechseln Sie Ihre Kleidung täglich und legen Sie draußen getragene Kleidung NICHT im Schlafzimmer ab. Trocknen Sie Ihre Wäsche nicht im Freien.
Lüften Sie ihre Räume so früh wie möglich. Mit zunehmender Tageszeit wird der Pollenflug intensiver. Hilfreich kann es sein, sogenannte Pollengitter vor den Fenstern zu montieren, vor allem vor den Schlafzimmer-Fenstern, wenn Sie gerne mit offenem Fenster schlafen. Meiden Sie den Kontakt zu den Pollen so weit wie möglich. Das bedeutet nicht, dass Sie nicht mehr nach draußen gehen sollen. Aber ein Waldspaziergang in der Pollenflugzeit ist bei einer Baumpollenallergie keine gute Idee, vor allem nicht, wenn es schon einige Tage lang trocken war.
Die Eigenbluttherapie regt die körpereigene Abwehr an. Bei Kindern kann / sollte auch die Eigenbluttherapie nach Imhäuser gedacht werden.
Wichtig ist eine Vermeidung von Genuss- und Umweltgiften: Insektengifte, Amalgam, aber auch Nikotin und Alkohol machen die Symptome des Heuschnupfens nicht besser.
Beitragsbild: 123rf.com – iakovenko
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 26.3.2025 aktualisiert.