Heiserkeit ist eine Störung der Stimme, die ihren sonoren Klang verloren hat. Oft sprechen die betroffenen Menschen nur noch im kratzigen Flüsterton, weil der Kehlkopf gereizt ist.

Durch diese Reizung sind die Strukturen des Stimm-Apparates mit Schleim belegt, der die Schwingungen der Stimmbänder dämpft. Im äußersten Fall kann die Stimme komplett versagen.

Die Ursache ist nicht immer harmlos

Die häufigste Ursache ist eine Viruserkrankung oder bakterielle Entzündung des Kehlkopfes (Laryngitis) bei einer Erkältung sowie durch einen grippalen Infekt. Manchmal sind auch nur Teile des Kehlkopfes entzündet, wie bei der Kehldeckelentzündung (Epiglottitis). Ausgehen können diese Infektionen auch von einer Rachenentzündung (Pharyngitis), Bronchitis, Echtem Krupp (Diphtherie) und falschem Krupp (Pseudo-Krupp) sowie Tuberkulose.

Besonders bei Infektionen muss die Ursache genau diagnostiziert werden, weil bei Diphtherie und Epiglottitis starke Schwellungen im Hals auftreten. Dadurch kann die Luftröhre derart verengt sein, dass Erstickungsgefahr besteht.

Die Entzündungen des Atem-Traktes beeinträchtigen auch die Resonanz-Körper, die der Stimme ebenfalls Klang und Volumen verleihen. Nicht nur Mund- und Rachenraum tragen dazu bei, sondern auch die Nasenneben- und die Stirnhöhlen und natürlich die Bronchien und Lungen.

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Auch nicht infektiöse Entzündungen können sich mit Heiserkeit bemerkbar machen. Eine häufige Ursache ist eine Überanstrengung der Stimmbänder durch berufsbedingtes langes Sprechen, Schreien oder Singen. Betroffen sind daher oft Menschen aus bestimmten Berufsgruppen wie Sänger und Lehrer, besonders bei ungünstiger Sprech-Technik.

Gefährdet ist auch, wer bei Benutzung einer Schutzmaske lauter sprechen muss, um verstanden zu werden. Die Überlastung des Stimm-Apparates führt zu einer Austrocknung der Schleimhäute, die von einer schützenden Sekret-Schicht überzogen sind. Fehlt die Schutz-Funktion, können leichter Infektionen entstehen.

Bei chronifizierter Überlastung des Stimm-Apparates kommt es dann zu Schleimhautschwellungen, die als Schrei- oder Sängerknötchen bekannt sind. Nach längerem Verlauf der Erkrankung entstehen schließlich gutartige Geschwüre (Stimmlippen-Polypen).

Betroffen sind oft langjährige Raucher, weil eine chronische Kehlkopfentzündung zu Schwellungen der Stimmbänder durch Flüssigkeitsansammlungen (Reinke-Ödem) eingetreten ist. Schleimhautschäden entstehen auch durch trockene Luft und Emissionen wie toxische Dämpfe und Feinstaub.

Das Phänomen kann aber auch durch Allergien verursacht werden. Raucher mit stark geschädigter, löchriger Lunge (Lungen-Emphysem) und verengten Bronchien (Chronic Obstructive Pulmonary Disease, COPD) leiden mit höherer Wahrscheinlichkeit auch an Heiserkeit. Eine direkte Schädigung des Kehlkopfes resultiert auch aus starkem Alkohol-Konsum.

Eine weitere Ursache von Heiserkeit ist die Reizung des Kehlkopfes durch hochschießende Magensäure (Reflux-Krankheit). Möglich ist auch eine vergrößerte Schilddrüse (Kropf, Struma) durch Iod-Mangel oder eine Unterfunktion der Hormon-Drüse (Hypothyreose)

Bei länger andauernder Heiserkeit muss immer Stimmbandkrebs oder ein Kehlkopf-Karzinom ausgeschlossen werden. Vorstufe der Erkrankung sind Knötchen (Papillome), die zu den bösartigen Bildungen entarten können.

Lähmungen von Nerven, die den Kehlkopf und die Stimmbänder versorgen, verursachen eine schlechtere Beweglichkeit der Stimmbänder und damit Heiserkeit. Grund kann eine Entzündung des Vagus-Zweiges sein, der den Stimm-Apparat versorgt (Stimmnerv, Nervus laryngeus recurrens). Verletzungen des Kehlkopfes, die den Nerven ebenfalls schädigen, auch OP-Fehler (Schilddrüsen-Operation), können ebenfalls zu Heiserkeit führen.

Die allgemeine Körperschwäche im Alter hat meistens auch eine Beeinträchtigung der Stimme zur Folge. Psychische Probleme wie Depressionen sind in ähnlicher Weise mit einer gedämpften, atonalen Stimme verbunden. Schon die kleinsten Stimmungsschwankungen führen über neuromuskuläre Prozesse zu Veränderungen der Stimme. Psychische Anspannung verstärkt auch den Muskel-Tonus, wodurch die Stimmlage höher wird. Sind wir resigniert, sinkt der Muskel-Tonus und die Stimme klingt tiefer.

Heiserkeit kann auch als Nebenwirkung von Medikamenten in Erscheinung treten. Zu den Auslösern gehören dann Antihistaminika, Kortison, Sexual-Hormone wie die “Pille“, Diuretika und Antidepressiva.

Die Diagnose bei Heiserkeit

Heiserkeit ist ein einfach erkennbares Symptom und Erkrankung gleichermaßen. Wichtig ist, zu klären, was dahinter steckt. Zunächst schaut sich der Arzt den Kehlkopf mit dem Laryngoskop an (Laryngoskopie). Bei dem endoskopischen Verfahren dringen die Instrumente tief in den Hals ein, sodass eine lokale Betäubung geboten ist. Die Technik ermöglicht auch die Entnahme von Gewebe und sogar die Entfernung krankhaft veränderter Strukturen.

Die Funktion der Stimmbänder kann mit einer Messung der Schwingungseigenschaften festgestellt werden (Stroboskopie). Ergänzend kommen bildgebende Methoden zum Einsatz wie Magnetresonanz-Tomographie (MRT), Computer-Tomographie (CT) und Ultraschall (Sonographie). Über infektiöse Erreger geben Abstriche und Blutuntersuchungen Aufschluss.

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Die schulmedizinische Therapie bei Heiserkeit

In vielen Fällen hilft eine Änderung des Lebensstils wie Nikotinabstinenz oder ein Job-Wechsel. Sängerknötchen können sich zurückbilden, wenn die Stimme konsequent geschont wird. Gegen das Symptom “Heiserkeit“ verschreibt der Arzt oft Schmerzmittel oder bei Erkältungen auch Fiebersenker. Säure-Blocker sollen das “saure Aufstoßen“ unterbinden und Antibiotika Bakterien abtöten. Bei Kehlkopfkrebs sind Operationen, Bestrahlungen und Chemotherapie angezeigt.

Zum Schutz der Schleimhäute eignen sich Lutschtabletten, die die Epithelien feucht halten können. Hauptinhaltsstoffe sind Carbomere, Xanthan und Hyaluronsäure.

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei einer Heiserkeit in Frage kommen können.

Die Therapie richtet sich nach der Ursache: siehe oben.

Akupunktur

Bewährte Punkte wären: Dickdarm 4, Herz 5, Lunge 7, Niere 3. Zusätzlich: Dickdarm 18, Perikard 5 und Ren 23

Atemtherapie

Funktionelle Stimmstörungen in Verbindung mit Heiserkeit sind der Atemtherapie (zum Beispiel nach Middendorf) gut zugänglich. Empfehlenswert sind auch verwandte Ansätze wie die Stimm-Therapie, Sprech-Therapie und eine spezielle Schluck-Therapie.

Bachblüten

Gute Erfolge könnten mit “Star of Bethlehem” erreicht werden.

Ernährung

Leichte, vegetarische Kost: Obst, Gemüse, Salate. Meiden Sie Nikotin und reduzieren Sie den Salzkonsum. Zuviel Salz trocknet die Schleimhäute aus.Nehmen Sie keine scharf gewürzten Speisen zu sich. Sehr gut hilft Honig, besonders in Kräutertees. Gegen Halsentzündungen wirken rohe Zwiebeln und roher Knoblauch.

Essen Sie auf gar keinen Fall rotes Fleisch oder Zucker. Entzündungen werden dadurch angefacht. Entzündungshemmend sind Omega-3-Fettsäuren, die in Ölen von Lein, Kokos, Oliven und Hanf reichlich enthalten sind.

Heilpflanzen

Bei Heiserkeit im Zusammenhang mit Entzündungen der oberen Atemwege oder der Rachenschleimhaut kommen vor allem KamillenblütenSalbeiblätter, Thymian, Ingwer und Eibisch in Frage.
Häufig möchten die Patienten auch was zum Lutschen. Hier bieten sich Pastillen aus Isländisch Moos an, z.B.: Isla-Moos Pastillen oder Isla-Mint Pastillen.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen, aber auch um Bachblüten oder Homöopathische Mittel:

Homöopathie

Mit klassischer Homöopathie habe ich sehr gute Ergebnisse gesehen. In Frage kommen u.a. folgende Mittel:

  • besser durch kaltes Trinken: Causticum Hahnemanni D4
  • während der Regel: Magnesium carbonicum D6
  • häufiges Räuspern: Argentum nitricum D12
  • Sängermittel: Arum triphyllum D6
  • Kratzen im Hals mit Atemnot: Spongia D3

Schüssler-Salze

Grundsätzlich: Calcium phosphoricum Nr. 2Magnesium phosphoricum Nr. 7, Kalium jodatum Nr. 15.
belegte Stimme (räuspern löst): Natrium phosphoricum Nr. 9.

Sonstiges

Reden Sie nicht oder möglichst wenig, auch Flüstern belastet die Stimmbänder! Wer beruflich bedingt viel Sprechen muss, kann eine bessere Sprech-Technik erlernen und so die Stimme schonen.

Es ist wichtig, dass Sie viel trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten. Sehr wirkungsvoll sind Inhalationen und Dampfbäder mit Zusätzen von ätherischen Ölen und Salz. Achten Sie auf genug Luftfeuchtigkeit und warme Füße. Trinken Sie viel Tees und keinen Alkohol.

Sie können es auch mit einem Mittel aus der Volksmedizin versuchen: Schlagen Sie ein Eiweiß schaumig, mischen etwas Honig und Zitronensaft darunter und trinken es in kleinen Schlucken. Halten Sie die Masse möglichst lange im Halsbereich.

Einige Male am Tag trockene Haferflocken gründlich kauen. Keine gewöhnlichen Bonbons lutschen, die die Stimmbänder austrocknen. Und noch ein “Volksrezept”: Durchgepressten Knoblauch mit Honig mischen. Einen viertel TL 2-3 mal täglich.

Alte Hausmittel sind warme Halsumschläge mit Brei aus Zwiebeln oder Kartoffeln. Auch die Kühlung mit Quarkumschlägen ist wohltuend.

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Beitragsbild: 123rf.com – subbotina

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 15.11.2022 aktualisiert.

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