Heilerde ist ein traditionelles Naturheilmittel, das sich seit jeher bei der unterstützenden Behandlung von Gelenkbeschwerden und Muskelbeschwerden, aber auch bei Problemen mit Haut und Problemen mit Haaren bewährt hat.
Sportverletzungen, Rheuma oder Gicht lassen sich mit Heilerde ebenso lindern wie Neurodermitis, Akne, fettige Haut und sogar Cellulitis. In Apotheke oder Drogerie ist Heilerde zu diesem Zweck als feines Pulver oder als fertig angemischte Paste unter anderem als Bullrichs Heilerde oder Luvos Heilerde erhältlich.
Anwendung und Wirkungsweise von Heilerde
Heilerde als natürliches Medizinprodukt wird überwiegend zur äußeren Anwendung verwendet. Über den Nutzen der Heilerde, sowie verschiedene Studien dazu, habe ich in meinem Beitrag: Heilerde: Wirkung, Anwendung und Nutzen geschrieben.
In diesem Beitrag geht es aber um den Heilerde-Wickel an sich. Heilerde-Wickel bestehen zumeist aus drei Lagen.
Als textiles Trägermaterial für den Heilerde-Brei können Stoffwindeln, Leinentücher oder auch Geschirrtücher verwendet werden. Wichtig ist allerdings, dass die Tücher aus natürlichen, atmungsaktiven Fasern bestehen, denn nur diese lassen ein heilungsförderndes Klima innerhalb des Wickels entstehen.
Das ausreichend groß gewählte Leintuch wird mittig mit dem homogenen Heilerde-Brei bestrichen, sodass eine circa einen Zentimeter dicke Schicht entsteht. Für eine stärkere Wirkung kann der Brei / Paste auch dicker aufgetragen werden.
Das Tuch wird nun zusammengefaltet und der Wickel auf die zu behandelnde Stelle gelegt. Über die erste Lage kommt ein trockenes Zwischentuch (Innentuch). Der gesamte Wickel schließlich wird mit einem äußeren Abschlusstuch (Wickeltuch), beispielsweise einem Moltontuch, bedeckt.
Ich rate davon ab, ein Heilerde-Wickel mit wasserundurchlässigen Stoffen, beispielsweise einer Tüte oder einer Folienschicht, abzudecken. Wasserundurchlässige Materialien können jedoch als Unterlage Verwendung finden.
Nach ein bis zwei Stunden ist der Heilerde-Wickel getrocknet und wird entfernt. Da Heilerde trocknend wirkt, kann man die Haut im Anschluss daran eincremen. Verwenden Sie dazu aber eine „natürliche“ Creme, die z.B. von Ökotest entsprechend bewertet wurde.
Die Wirkung des Heilerde-Wickels beruht zum einen auf der Temperatur, mit der er verabreicht wird, und zum anderen auf den heilenden Eigenschaften der Heilerde selbst. Diese zeigen sich dadurch, dass Entzündungsstoffe, Schadstoffe und Bakterien binden und parallel dazu den Heilungsprozess von Haut, Muskeln und Gelenken unterstützen.
Unterschieden werden überdies kalte und warme Wickel von 38 bis 42 Grad, die bei unterschiedlichen Beschwerden zum Einsatz kommen.
Einsatzmöglichkeiten von Heilerde-Wickeln
Ein klassisches Einsatzgebiet von Heilerde-Wickeln sind chronische Knochenbeschwerden, Muskelbeschwerden und Gelenkbeschwerden. Hier wirken warm verabreichte Wickel schmerzlindernd, durchblutungsfördernd und entzündungshemmend.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit ist die Behandlung unschöner Orangenhaut (Cellulite) , bei der die Tiefenwirkung eines warmen Heilerde-Wickels ebenfalls die Durchblutung und Entschlackung entsprechender Hautschichten fördert.
Schwellungen und Insektenstiche hingegen werden mit kühlenden Wickeln behandelt, die Schmerzen und Juckreiz reduzieren und entspannend wirken. Auch Hautprobleme und Haarprobleme lassen sich mit Heilerde lindern.
Für die kosmetische Verwendung wird Heilerde gewöhnlich als Gesichtsmaske oder Peeling appliziert. Sogar Haarspülungen mit Heilerde sind möglich.
Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 10.4.2014 aktualisiert.