Beim grauen Star, medizin-wissenschaftlich auch Katarakt genannt, spricht man von einer der meisten Ursachen für die Erblindung in Ländern mit mangelhafter Gesundheitsversorgung. Die operative Behandlung ist in Nationen mit westlichen Standards hingegen kein Problem.

Die Katarakt, die durch äußere Einflüsse erworben wurde, zeichnet sich durch einen langjährigen Krankheitsverlauf aus. In dieser Zeit kommt der Patient nicht nur erst spät auf die Idee, am grauen Star erkrankt zu sein. Seine Sehverschlechterung nimmt auch kontinuierlich zu.

Eine Alterserscheinung?

Der graue Star zeigt sich in den meisten Fällen ab einem Alter von über 60 Jahren als eine Form der Alterserscheinung, zum Beispiel durch die eingeschränkte Durchblutung des gesamten Körpers, die auch das Auge erfasst. Die Stoffwechselvorgänge verlaufen langsamer und die Kritsallin-Proteine des Linsenkörpers verändern sich, sodass sie zunehmend intransparent werden.

In dieser Zeit kommt zum Symptom der Lichtscheu noch eine Altersweitsichtigkeit hinzu, bei der die Linse weiterhin an Elastizität verliert. Der graue Star wird allgemein einfach als “Alterserscheinung” abgetan. Dabei gibt es vor allem aus naturheilkundlicher Sicht einige Faktoren, die wir zu den Ursachen zählen würden: Ernährung und freie Radikale gehören sicherlich dazu. Aber auch im Bereich der “schulmedizinischen” Medikamente gibt es Mittel, die das Risiko für den Grauen Star erhöhen, wie zum Beispiel die Medikamentengruppe der Statine (siehe: Cholesterinsenker). Auch die längere Kortison-Einnahme fördert die Erkrankung.

Viele Faktoren spielen mit

Nicht nur das Alter schlechthin, sondern auch chemische und physikalische Einflüsse durch Ernährung und Umwelt können die Entstehung des grauen Stars auslösen. Harte Strahlung wie UV-Licht (Cataracta radiationis) kommt hier infrage und auch Stoffwechselerkrankungen, die die Biochemie des Körpers durcheinander bringen.

So kommt der graue Star bei Patienten mit Diabetes häufiger vor (Catacta diabetica). Auch wenn der Kalzium-Haushalt durch eine Nierenerkrankung oder auf hormonellem Wege gestört ist, provoziert dies eine stetige Linseneintrübung. Der zugrundeliegende Kalzium-Mangel (Hypokalzämie) führt dann zu überreizten Nerven (Tetanie), woraus die Bezeichnung „Cataracta tetanica“ entstand. Die Cataracta complicata ist ist dann gegeben, wenn die Auslöser andere Augenerkrankungen sind. Die Ursachen sind dann Augenentzündungen wie Uveitis (Entzündung der mittleren Augenhaut), starke Myopie (Kurzsichtigkeit) oder ein Glaukom-Anfall (plötzliche Erhöhung des Augeninnendruckes).

Im Krankheitsgeschehen sind oft auch Autoimmun-Krankheiten wie Neurodermitis oder die Weißfleckenkrankheit (Vitilgo) beteiligt. Daneben können Augenverletzungen durch Unfälle oder Operationen die Linsentrübung herbeiführen (Cataracta traumatica).

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Der graue Star kann auch angeboren sein

Die Cataracta congenita ist die angeborene Form des grauen Stars. Die Erkrankung ist dann oft schon bei der Geburt sofort erkennbar und erfordert eine zügig durchzuführende Operation. Dies kommt häufig vor, wenn das Kind bereits im Mutterleib an Virusinfektionen Röteln oder Herpes erkrankt ist. Dies kann auch bei einer Infektion mit Toxoplasmose der Fall sein.

Es kann aber auch eine vererbte Fehlbildung des Auges sein, die den grauen Star verursacht hat. So ist beim Norrie-Syndrom der Glaskörper und die Netzhaut falsch entwickelt, wodurch auch der graue Star entstehen kann. Bei der Stoffwechselstörung Galaktosämie, die ebenfalls auf einem Gen-Defekt beruht, ist die Ausprägung des grauen Stars wahrscheinlich. Genetische Faktoren sind auch beim okulo-zerebro-renale Syndrom die Ursache, wenn ein grauer Star früh in Erscheinung tritt.

Die Welt wird wie durch einen Schleier verhüllt
Die angeborene oder auch durch Erkrankungen entstehende Linsentrübung im menschlichen Auge schränkt das Sehvermögen ein. Entwickelt sich die Krankheit später, können zu Beginn Farben und Tiefen immer weniger richtig eingeschätzt werden.

Die angesprochene Tiefen- und Farbwahrnehmung wird immer mehr eingeschränkt und die Krankheit meist erst in einem sehr späten Stadium erkannt. Dabei erscheinen dem Erkrankten im Laufe der Zeit Gegenstände nur noch verschwommen und wie durch eine Nebelwand wahrgenommen. Hinzu kommt eine verstärkte Lichtempfindlichkeit, die sich nicht nur bei extremer und spontaner Sonneneinstrahlung bemerkbar macht, sondern auch künstliche Lichtquellen einschließt. Darunter zählt Scheinwerferlicht genauso wie beispielsweise Laserstrahlen, die im privaten Raum zum Einsatz kommen.

Wie stellt der Arzt den grauen Star fest?

Bei der Anamnese vermutet der Augenarzt sofort zwei Krankheiten: den grauen oder den grünen Star, der mit einer Schädigung des Sehnerven verläuft. Mit dem Spaltlampen-Mikroskop und dem Brückner-Test schaut er in die Augen hinein und kann damit die beiden Erkrankungen voneinander unterscheiden. Zusätzlich wird er mit der Pachymetrie die Beschaffenheit der Hornhaut erkunden. In welchem Maße die Sehkraft vermindert ist, offenbart der Sehtest.

Die Operation ist die wichtigste schulmedizinische Therapie
Um die Sehkraft wieder herstellen zu können (oder zumindest einen Großteil davon), wird oftmals eine Operation angeboten. Die Linse des betroffenen Auges wird dabei entfernt, indem sie mit Ultraschall zerlegt und abgesaugt wird. An ihre Stelle wird eine künstliche Linse eingesetzt.

Bei der extrakapsulären Operation kann die hintere Kapselwand im Auge verbleiben. Daran wird dann eine Hinterkammerlinse befestigt. Wenn immer es möglich ist, ist diese Technik das Mittel der Wahl. Im Zuge der intrakaspulären Operation wird die Linsenkapsel vollständig entfernt und eine Vorderkammerlinse inseriert. Die Endoprothesen bestehen aus Plexiglas.

Beim einfachen Linsenersatz braucht der Patient eine Lesehilfe (meist + 1,5 dpt), ist also weiterhin leicht weitsichtig. Die teuren Zweistufenlinsen ermöglichen Weit- und Nahsicht, können aber nur mit privaten Zuzahlungen erworben werden.

Es ist nicht immer möglich, während der Operation eine Endoprothese einzusetzen. Dann muss der Patient entweder Kontaktlinsen oder eine Starbrille (+ 15 dpt) tragen. Ohne die optischen Hilfen, könnte der Patient zwar auch sehen, hätte aber wegen des unscharfen Bildes keinerlei Detail-Wahrnehmung.

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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im folgenden finden Sie Hilfe und Hausmittel aus der Naturheilkunde und der Alternativmedizin, die bei einem Grauen Star in Frage kommen.

Ernährung

Eine Zuckerart, die nur im Milchzucker vorkommt, die Galaktose, kann das Risiko für den Grauen Star erhöhen. Milch und Milchprodukte sollten in diesem Falle gemieden oder jedenfalls stark eingeschränkt werden. Mehr zum Thema unter Ernährung bei grauem Star.

Zur Vitalstoff-Versorgung ist eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse angezeigt. Speziell auf grauen Star abgestimmt ist ein Smoothie von Blaubeeren, Äpfeln Karotten, Spinat, Sellerie, Petersilie, und Endivien. Empfehlenswert ist die tägliche Zubereitung aus den frischen Zutaten mit dem Entsafter oder dem Pürierstab.

Frischpflanzentropfen (Urtinkturen)

Zur besseren Durchblutung der Kapillargefäße am Auge kann folgende Mischung hilfreich sein: 50 ml Ginkgo-Biloba, 30 ml Mäusedorn, 20 ml Mistel. Diese Mischung wird eingenommen.

Augenbad: Wird 2-3mal pro Woche gemacht. Ein halber TL Augentrostkraut und Fenchelsamen wird in einer Tasse mit kochend heißem Wasser angebrüht. Nach drei Minuten ziehen lassen gibt man eine Messerspitze Meersalz dazu und filtert durch einen Papierfilter ab. In die lauwarme Flüssigkeit gibt man einen Tropfen Cineraria-Maritima-Urtinktur. Jedes Auge etwa 1 Minute in geöffnetem Zustand baden. Eine Augenschale für Augenbäder erhält man in Drogerien oder Apotheken.

Homöopathie 

Aus dem Bereich der Homöopathie kommen zahlreiche Mittel infrage. Zur lokalen Anwendung kann ich auf jeden Fall zum Weleda-Mittel: Cineraria maritima D3 Augentropfen raten.

Orthomolekular-Medizin

Empfohlene Tagesdosis:

Vitamin A
ist das wichtigste Augen-Vitamin und sollte mit 5.000 IE supplementiert werden. Das nah verwandte ß-Carotin sogar mit 15.000 IE.

Vitamin C
2 – 4 Gramm
kann mit 2.000 mg bis 4.000 mg täglich einen leichten, frühen grauen Star zurückbilden oder gar beseitigen.Vitamin D
beugt in einer Dosierung von 2.000 IE pro Tag dem grauen Star vor.
Vitamin E
empfiehlt sich in einer Dosis von 400 IE täglichVitamin B2 (Riboflavin)
spielt eine wichtige Rolle: Nach der Einnahme von Supplementen kann sich innerhalb von 2-3 Tagen eine Besserung einstellen: 100 mg tägl. Am besten mit einem Vitamin B-Komplex.Zink

hilft mit 30 mg pro Tag, die Linse klar zu halten. Oft ist auch ein Chrommangel beteiligt, in diesem Falle 50-200 µg/Tag nehmen. Auch das Spurenelement Selen sollte mit 200 µg/Tag supplementiert werden

Oft ist auch ein Chrommangel beteiligt, in diesem Falle 50-200 µg/Tag nehmen.

Wertvolle Antioxdanzien für das Auge und bei grauem Star sind alpha-Liponsäure mit 150 mg, N-Acetylcystein mit 600 mg und Carnosin mit 1.000 mg täglich. N-Acetylcarnosin kann in Form einprozentiger Augentropfen einmal täglich angewendet werden.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” kann bei vielen akuten und
chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Schüssler-Salze

Calcium fluoratum Nr. 1 im Wechsel mit dem Mittel Nr. 11 Silicea je 3 × täglich 1 Tablette.
Kalium chloratum Nr. 4Natrium chloratum Nr. 8Natrium phosphoricum Nr. 9.

Spagyrik

Mistel (Viscum album),
Johanniskraut (Hypericum perforatum), Augentrost (Euphrasia rostkoviana) Teucrium

Sonstiges

Meistens wird der Graue Star operativ behandelt, oft sogar ambulant. Entschließen Sie sich zu diesem Schritt allerdings erst, wenn Sie wirklich störende Beschwerden feststellen. Nicht immer ist nämlich eine Operation so erfolgreich, wie Sie sich das wünschen.

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Beitragsbild: 123rf.com – Ian Allenden

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