Wie steht es um Ihre Gefäßgesundheit? Häufig wird in der Schulmedizin zur Beurteilung ein Gefäßultraschall durchgeführt, welches Ablagerungen in den Arterien sichtbar macht. Doch was tun, wenn ein solches Ultraschall nicht verfügbar ist oder der Arzt das nicht machen will? Eine einfache und praktikable Alternative bietet der Knöchel-Arm-Index (auch bekannt als Ankle-Brachial-Index, kurz ABI). Im Folgenden erkläre ich Ihnen, wie diese Methode funktioniert und wie sie Ihnen helfen kann, Ihr persönliches Gefäßrisiko besser einzuschätzen.
Was ist der Knöchel-Arm-Index?
Der ABI misst das Verhältnis des Blutdrucks in den Beinen zu dem in den Armen. Diese Messung erlaubt es, Engstellen oder Verkalkungen in den Gefäßen zu erkennen. Ein gesunder ABI-Wert liegt zwischen 0,9 und 1,4. Werte darunter deuten auf Durchblutungsstörungen hin, während Werte darüber auf versteifte Gefäßwände hindeuten können.
Warum ist das wichtig? Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), oft als Schaufensterkrankheit bekannt, ist nicht nur für sich genommen eine Erkrankung – sie ist ein Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Der ABI kann somit Leben retten, indem er frühzeitig auf Gefahren hinweist.
Wie wird der ABI gemessen?
Die klassische Messung erfolgt beim Arzt oder Gefäßspezialisten. Dabei wird der Blutdruck an beiden Armen sowie an beiden Knöcheln gemessen. Die Werte der Knöchel werden durch die Werte der Arme geteilt, und das Ergebnis zeigt, ob die Durchblutung in den Beinen normal ist.
Aber können Sie als Laie diesen Test auch zuhause durchführen? Die Antwort lautet: ja, mit ein wenig Vorbereitung und Geduld.
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ABI-Messung zuhause
Für die Messung brauchen Sie ein gängiges Blutdruckmessgerät, am besten mit einer Manschette, die auch für die Messung am Unterschenkel geeignet ist. Der Umfang der Manschette ist entscheidend, da eine zu kleine Manschette den Blutdruck fälschlicherweise zu hoch und eine zu große ihn zu niedrig anzeigen kann. Patienten sollten darauf achten, dass die Manschette gut zur Größe ihres Oberarms oder Unterschenkels passt und weder zu eng noch zu locker sitzt. Moderne Blutdruckmessgeräte geben oft Empfehlungen für den passenden Manschettenumfang, sodass bei Unsicherheiten ein Blick in die Anleitung oder die Rücksprache mit dem Arzt hilfreich ist. Auch Sanitätshäuser und manche Apotheken können Sie da beraten. Was Sie noch brauchen: eine ruhige Umgebung, ein Notizblock und etwas Zeit.
Schritt 1: Vorbereitung
- Ruhen Sie sich vor der Messung für mindestens zehn Minuten aus.
- Setzen oder legen Sie sich entspannt hin, die Beine müssen auf Herzhöhe sein, um die Durchblutung nicht zu beeinträchtigen.
- Halten Sie Stift und Papier bereit, um die Werte zu notieren.
Schritt 2: Blutdruck an den Armen messen
- Legen Sie die Manschette um den Oberarm, wie Sie es von einer normalen Blutdruckmessung kennen.
- Führen Sie die Messung durch und notieren Sie den systolischen Wert (den oberen Wert) für beide Arme.
- Wiederholen Sie die Messung, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse konsistent sind. Verwenden Sie den höheren Wert der beiden Arme für Ihre Berechnung.
Schritt 3: Blutdruck an den Knöcheln messen
- Legen Sie die Manschette knapp oberhalb des Knöchels an, am besten an der Innenseite des Beines, wo die Arterie gut tastbar ist.
- Messen Sie den Blutdruck und notieren Sie den systolischen Wert. Wiederholen Sie auch hier die Messung für beide Beine und verwenden Sie den höheren Wert.
Schritt 4: Berechnung
- Teilen Sie den systolischen Wert des Knöchels durch den systolischen Wert des Arms (den höheren Armwert).
- Das Ergebnis ist Ihr ABI.
Beispiel: Wenn der systolische Wert am Knöchel 140 mmHg und am Arm 130 mmHg beträgt, ergibt sich ein ABI von 140 / 130 = 1,08. Dieser Wert liegt im normalen Bereich.
Messstelle | Systolischer Wert (mmHg) |
---|---|
Rechter Arm | 130 |
Linker Arm | 125 |
Rechter Knöchel | 140 |
Linker Knöchel | 138 |
Berechnung: Höherer Knöchelwert (140) / Höherer Armwert (130) = 1,08 (normaler Bereich).
Interpretation der ABI-Werte
ABI-Wert | Bedeutung (möglicherweise!) | Empfohlene Handlung |
Über 1,4 | Hinweis auf Verkalkung oder Gefäßverhärtung | Besprechen Sie das Ergebnis mit Ihrem Therapeuten. |
1,0 – 1,4 | Normal | Keine Handlung notwendig. |
0,9 – 1,0 | Noch akzeptabel | Keine Handlung notwendig. |
0,8 – 0,9 | Mögliche leichte arterielle Erkrankung | Besprechen Sie das Ergebnis mit Ihrem Therapeuten. |
0,5 – 0,8 | Mittelschwere arterielle Erkrankung | Besprechen Sie dieses Ergebnis mit einem Therapeuten. |
Unter 0,5 | mögliche schwere arterielle Erkrankung | Warten Sie nicht, sondern suchen Sie einen Therapeuten auf, der das professionell abklärt. |
Grenzen und Hinweise
So einfach diese Methode klingt, sie hat ihre Grenzen. Die Blutdruckmessgeräte für den Hausgebrauch sind oft nicht für die Messung am Knöchel optimiert – das hatte ich weiter oben schon angesprochen. Zudem können Faktoren wie Arterienverkalkung (was wir ja messen wollen!), Diabetes oder andere Erkrankungen die Genauigkeit der Messung beeinträchtigen. Deshalb empfehle ich, bei auffälligen Werten immer einen „Profi“ aufzusuchen, der das entsprechend abklärt. Eine Ultraschall-Untersuchung der Gefäße sollte rasch zeigen, wie es tatsächlich aussieht.
Warum sich die Mühe lohnt
Viele meiner Patienten haben erst durch die ABI-Messung erkannt, wie dringend sie etwas für ihre Gefäßgesundheit tun mussten. Das Schöne ist: Sie können aktiv gegensteuern. Regelmäßige Bewegung, eine gesunde Ernährung und der Verzicht auf Rauchen wirken wie ein Jungbrunnen für Ihre Gefäße. Und selbst wenn Ihr ABI heute normal ist, kann die Messung ein wertvoller Kontrollpunkt in Ihrer Gesundheitsvorsorge sein. Wichtig ist aber auch: Ruhe bewahren! Es ist nur eine Messung – und der ABI-Index („zu Hause“) birgt einige Fehlerquellen!
Fazit
Die Bestimmung des Knöchel-Arm-Indexes ist mehr als eine Zahl – sie ist ein Bote, der uns sagt, wie es um unser Herz und unsere Gefäße steht. Es mag anfangs ungewohnt sein, solche Tests zuhause durchzuführen, aber die Erkenntnisse können unbezahlbar sein. Vertrauen Sie Ihrem Körper – und seien Sie bereit, auf seine Sprache zu hören.
Mehr zum Thema Gefäßablagerungen lesen Sie in meinem Beitrag: Volkskrankheit Arteriosklerose: Die sogenannte Gefäßverkalkung oder Arterienverkalkung
Zum Schluß bleibt natürlich die Frage: Was tun, wenn ich Ablagerungen in den Gefäßen habe?
- Ruhe bewahren. Dieses Problem haben einige Millionen Menschen im deutschsprachigen Raum. Ich hatte mit 30 bereits Ablagerungen in den Gefäßen, die ich aber mittels Naturheilkunde wieder auflösen konnte.
- Weitere Risikofaktoren sollten untersucht werden, siehe mein Beitrag: Arteriosklerose: diese Blutwerte sind Risiko-Faktoren. Ich kontrolliere die Fließeigenschaften des Blutes mittels Dunkelfeldmikroskopie. Dazu habe ich hier mehr geschrieben: Dunkelfeldmikroskopie in der Blutuntersuchung.
- Wenn Sie Ablagerungen in den Gefäßen haben, ist die Frage natürlich, ob diese wieder aufgelöst werden und wenn ja, wie? Hierzu berichte ausführlich in meiner Online-Sprechstunde Video Online Sprechstunde „Die biologische Herztherapie“ mit René Gräber und auch in meinem Buch: Die biologische Herztherapie – Vitalstoffe, Heilpflanzen und mehr
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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…