Eine Frostbeule (Pernio, Plural Perniones) entsteht bei Kälteeinwirkung, die eine Durchblutungsstörung verursacht. Es handelt sich hier nicht um eine Erfrierung mit Eiskristallbildung im Gewebe. Die rundlichen, plastisch-weichen, bläulich-lila gefärbte Schwellungen unter der Haut jucken, brennen und schmerzen, wenn sie erwärmt werden. Besonders gefährdet sind weniger durchblutete Körperstellen (Akren), z.B. Finger, Zehen, Nase und Ohren. Im Zentrum von Frostbeulen kann es zu Blutungen, Blasen, Untergang von Gewebe und Geschwüren kommen.

Neben den reversiblen Frostbeulen (Heilung ca. innerhalb von drei Wochen) gibt es auch tiefe Frostbeulen, bei denen Gewebe unwiederbringlich abstirbt (Nekrose). Betroffen sind vor allem Menschen, die eine bestehende schlechte Durchblutung (z.B. Akrozyanose, Kältemarmorierung) oder eine vermehrte Schweißsekretion haben und sich lange Temperaturen aussetzen (unter 0 °C).

Risikopatienten sind auch Menschen mit bestimmten Erkrankungen, vornehmlich aus dem Kreis der Autoimmun-Störungen wie Lupus erythematodes und einigen neurologischen Krankheiten. Fördernde Faktoren sind daneben ein schlanker Körperbau sowie Alkohol- und Nikotinkonsum. Gefährdet sind zudem alle Menschen, die sich länger in starker Kälte aufhalten wie einige Berufsgruppen oder Extremsportler (z.B. Bergsteiger).

Mögliche Ursachen

Bei starker Kälte konzentriert der Organismus das Blut im Körperstamm. Die peripheren Gefäße ziehen sich zusammen, um die Wärmeabgabe zu reduzieren. Vor allem in den Akren sind dann die Gewebe lange von der Sauerstoffzufuhr, Nährstoffzufuhr und Wärmezufuhr abgeschnitten. Dann können Zellen absterben und Gewebsschäden entstehen. Oft wehrt sich der Körper mit Entzündungs-Reaktionen.

 

Behandlung bei Frostbeulen

Die erste Maßnahme ist Wärme, wobei 38 °C nicht überschritten werden sollte. Zu starke Hitze kann bei Frostbeulen zusätzlichen Schaden anrichten. Auch die innere Erwärmung des Körpers mit Tees oder Suppen unterstützt die Heilung. Eine mögliche Sofort-Intervention ist auch Bewegung, um die Durchblutung zu fördern. Der Arzt kann Medikamente verschreiben, die zur Gefäßerweiterung geeignet sind (Calciumantagonisten wie Nifedipin).

Manchmal werden auch entzündungshemmende Pharmaka eingesetzt (Glucocorticoide, „Kortison“). Bei schlecht abheilenden Frostbeulen stellt sich die Frage, ob Grunderkrankungen die Entstehung gefördert haben. Je länger die Perniones bestehen, umso höher ist das Risiko von Komplikationen. Dazu zählen Hautgeschwüre, die sich infolge von Infektionen gebildet haben. Dann kann auch das Unterhautfettgewebe betroffen sein (Kälte-Pannikulitis).

Erfrierungen

Bei Erfrierungen ist die Zerstörung von Gewebe weiter fortgeschritten als bei Frostbeulen. Zeigt die Haut zunächst nur eine Rötung, liegt eine Erfrierung 1. Grades vor. Im Stadium 2 sind zusätzlich hoch aufgetriebene Blasen entstanden. Die Erfrierung 3. Grades ist durch die Schädigung tiefer liegender Gewebe gekennzeichnet. Die Haut ist durch die aufgrund von Minderdurchblutung abgestorbenen Gewebe bereits blauschwarz gefärbt. Dann sind die betroffenen Bereiche kaum noch schmerzempfindlich.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter “Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.” dazu an:

Der Umgang mit Erfrierungen

Die vorsichtige Wärmezufuhr ist auch hier die erste Maßnahme. Bewegung soll die Durchblutung fördern, allerdings muss dies der Patient noch von sich aus bewerkstelligen können. Auf keinen Fall sollte der Ersthelfer Aktionen mit den Gliedmaßen durchführen, weil der Betroffene bereits zu schwach ist.

Das gilt auch für heftige Bewegung des ganzen Körpers, etwa um den Patienten ins Warme zu bewegen. Denn bei Erfrierungen liegt oft auch eine Unterkühlung vor. Dann muss es unbedingt vermieden werden, dass erkaltetes Blut zu plötzlich in den Körperstamm fließt, der möglichst warm zu halten ist. Lebenswichtige Organe können bei schnellen Umlagerungen einen Kälteschock erleiden und ihren Dienst versagen. Dabei kann der sofortige Tod eintreten.

Erfrierungen gehören in stationäre Behandlung, wobei nur der Rettungsdienst den Transport durchführen darf. Im Krankenhaus erhält der Patient angewärmte Infusionen, die ein Fortschreiten der Nekrosen möglichst verhindern sollen. Trotzdem sind Amputationen von Gliedmaßen manchmal nicht zu vermeiden.

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Vor allem, wenn es sich um sogenannte “neuropathische Beschwerden nach Erfrierungen”, bzw. “Polyneuropatische Beschwerden nach Erfrierungen” handelt, leistet die Naturheilkunde gut Dienste. Die akute naturheilkundliche Behandlung ist nur bei Frostbeulen sinnvoll.

Akupunktur

Akupunktur im Zusammenwirkung mit wärmenden Moxa-Zigarren verspricht Hilfe

Homöopathie

Bewährt sind vor allem Abrotanum D3 oder Petroleum D6. Das jeweilige Mittel wird eingenommen und auch in Wasser aufgelöst und auf die betroffenen Stellen getupft.

Orthomolekular-Medizin

Vitamin-B-Komplex und Alphaliponsäure

Sanum Therapie

Leitmittel: Muscarsan und Mucokehl

Schüssler Salze

Salbe Nr. 10 oft auf die betroffenen Stellen auftragen.

Sonstiges

Aus der Volksmedizin sind mehrere gut wirksame Verfahren bekannt:

1. Eine große Sellerieknolle in kleine Stücke schneiden und in Wasser weichkochen. Nach dem Abkühlen abseihen und in diesem Wasser die Füße baden. Das ganze geht auch mit Kartoffeln sehr gut: Kartoffeln schälen, ohne Salz in Wasser kochen. Kartoffeln herausnehmen, Kartoffelwasser abkühlen lassen. Die betroffen Körperteile wenigsten 30 Minuten darin baden.

2. Eigenurin-Behandlung: Versuchen Sie abends ein Fußbad im eigenen Urin zu machen, wenigstens 15 Minuten lang. Nicht abtrocknen, sondern warme Socken anziehen und so ins Bett gehen.

3. Wacholderöl, Teebaumöl oder Lavendelöl: Die betroffenen Stellen mit Wacholderöl, Teebaumöl oder Lavendelöl einreiben. Da es sehr geruchsintensiv ist, kann man das auch vor dem Schlafen gehen anwenden.

4. Heilerdeumschläge oder Heilerdeverbände, die länger am Körper verweilen können. Das Pulver wird mit Wasser zu einem Brei verrührt, auf die betroffenen Stellen aufgetragen und mit und mit Leintüchern oder Mull umwickelt.

5. Eichenrinde oder Zinnkraut: Bäder mit Zusätzen von Eichenrinde- und/oder Zinnkraut-Präparaten (Ackerschachtelhalm) sollen Linderung verschaffen.

6. Meerrettichbad: 2 Esslöffel geschredderter Meerrettich vermische man in lauwarmem Wasser in einer Schüssel und bade darin Füße oder Hände für eine Viertelstunde.

7. Bewegung erwärmt den Körper.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter “Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.” dazu an:


Beitragsbild: fotolia.com – 7activestudio

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 23.08.2021 aktualisiert.

Bitte teilen Sie diesen Beitrag

Das könnte Sie auch interessieren: