Ein Hautekzem (auch: Juckflechte) ist eine Entzündungsreaktion der Haut mit Juckreiz, die nicht durch eine Infektion mit Mikroorganismen ausgelöst wurde. Da es sich um Entzündungen handelt, wird oft auch der Begriff Dermatitis verwendet. Nach Auffassung der Schulmedizin sind Ekzeme Intoleranzreaktionen der Haut auf unerwünschte Einwirkungen von außen.
Bei den Ekzemen werden eine Vielzahl verschiedener Formen unterschieden
Das atopische Ekzem (auch: endogenes Ekzem, Neurodermitis) beruht auf einer genetischen Allergieneigung. Hier reagiert das Immunsystem auf Fremd- oder körpereigene Substanzen und es werden Entzündungsstoffe im Gewebe freigesetzt, die zu der typischen Hautreaktion führen Jucken, Rötungen und Trockenheit. Doch die Symptome sind nicht einheitlich, denn bei einigen Kranken kommt es zu nässenden Stellen an den verdickten, schuppenden Arealen. Menschen mit dunkler Haut zeigen eher graue, violette oder dunkelbraune Verfärbungen der erkrankten Hautstellen.
Ähnlich, aber biochemisch verschieden, wird das allergische Kontaktekzem ausgelöst. Die Hauptallergene hier sind Nickel, Duft- oder Konservierungsstoffe oder Latex.
Beim seborrhoischen Ekzem (häufig im Kopf- und Gesichtsbereich) stehen eine Schwächung der Barrierefunktion der Haut mit einer Talgdrüsenüberfunktion und der Besiedlung durch einen Hefepilz im Vordergrund.
Das Intertrigo ist ein Ekzem, das durch Wundreiben entsteht. Häufig tritt es bei Übergewichtigen und Diabetikern in Hautfalten auf.
Eine Spezialform bei Kleinkindern ist die Windeldermatitis.
Beim irritativ-toxischem Kontaktekzem ist ein direkter Kontakt mit dem Auslöser (z.B. Reinigungsmittel, Seifen) erfolgt.
Darüberhinaus gibt es noch das Asteatotische Ekzem, das disseminierte Ekzem und das nummuläre Ekzem.
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Schulmedizinische Therapie ist reine Symptom-Therapie?
In der Schulmedizin werden gerne Steroide verordnet um die Entzündungen „auszumerzen“. Dabei gelten Salben als verträglicher oder „sicherer“ als eine Therapie mit Tabletten. Das mit „sicherer“ lässt sich aber (nach meiner Kenntnis) nicht beweisen.
Die Salben mit Kortison (Corticosteroide) können selbst einige Hautprobleme auslösen (z.B. Pilzinfektionen), Knochen und andere Organe schädigen, wie zum Beispiel die dauerhafte Unterdrückung der Nebennierenproduktion.
Auch die sogenannten Hydrokortison Salben („Ich verschreibe Ihnen da eine ganz sanfte Salbe mit einem milden Cortisonanteil“), sehe ich sehr kritisch. Auch diese Hydrokortisonsalben können mit Wirkungen behaftet sein, die man nicht haben möchte.
Bei längerer Anwendungsdauer kann es zu Reizungen und Verfärbungen an der Haut kommen. Die Hautdicke nimmt ab.
Sie wird durch die Behandlung dünn und noch empfindlicher, als sie ohnehin schon ist. Besonders im Gesicht kann das schnell gehen. Zusätzlich können Heilungsverzögerungen, Geschwürbildung bei Wunden oder auch ein sogenannter „steroidinduzierter Diabetes“.
Auch von den Calcineurininhibitoren (Pimecrolimus [ELIDEL] und Tacrolimus [PROTOPIC]), die ebenfalls ab und zu eingesetzt werden, halte ich wenig und rate zur Vorsicht.
Ekzeme aus der Sicht der Naturheilkunde
Eine alte Weisheit der Naturheilkunde besagt: „Wer Hautprobleme hat, hat auch Darmprobleme.“ Demzufolge wäre es ratsam, einmal die Verdauung unter die Lupe zu nehmen. Und dazu auch die Nieren und die Leber.
Ekzeme werden in der Naturheilkunde als Versuch betrachtet, etwas zur Ausscheidung zu bringen. Die Haut wird als Entgiftungsorgan gesehen. Bei Ekzemen ist ein Zusammenhang mit den Darmschleimhäuten zu sehen. Es lohnt sich deshalb fast immer, eine Darmsanierung zu prüfen und einzuleiten.
Mögliche Ursachen
Darmprobleme, Übersäuerung, Nahrungsmittel-Allergie (sehr oft Kuhmilch und Eier), aber auch Nahrungsmittel-Zusätze (so genannte E-Nummern), Chemikalien, Seifen, Haushaltsreiniger, Nickel-Allergie oder auch Schweiß. Eine Rolle kann auch die Einnahme bestimmter Medikamente spielen, wie zum Beispiel Antibiotika. Wissenschaftler vermuten heute, dass die schützende Hautbarriere beschädigt ist. Insgesamt scheinen genetische Faktoren mit eine Rolle zu spielen, die im Zusammenwirken mit Umweltfaktoren die Erkrankung auslösen.
Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel
Viele Patienten mit Ekzemen sind unzufrieden mit der schulmedizinischen Behandlung. Doch es gibt eine Reihe von Alternativen zu Kortison und Co.
Der erste Schritt sollte sein, herauszufinden, was die Symptome verstärkt. Es muss genau untersucht und beobachtet werden, worauf die Haut besonders reagiert.
Hausstaubmilben, Tierhaare, Wollkleidung, bestimmte Lebensmittel oder Lebensmittelzusatzstoffe können die Ursache für Ekzeme sein. Die entsprechenden Substanzen oder Nahrungsmittel sind zu meiden – zumindest so lange, bis die alternative Therapie greift.
Zu beachten ist auch: Hautekzeme können auch durch die Einnahme von Medikamenten und psychische Komponenten wie Stress und Angst getriggert werden.
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Aus dem Bereich der Naturheilkunde stehen einige bewährte Möglichkeiten zur Verfügung, um Ekzeme und Neurodermitis in den Griff zu bekommen.
Zur Hautpflege geeignet sind bei Ekzemen hypoallergene Produkte. Duschen sollte nicht zu lange dauern, weil dadurch die Hautbarriere geschwächt wird. Nach dem Duschen hilft eine milde Feuchtigkeitscreme. Besonders lindernd wirkt eine kolloidale Haferflockencreme. Ein Vollbad ist generell nicht empfehlenswert. Sinnvoll ist auch die Reduktion von Alltagsstress. Besonders wichtig ist das bei atopischer Dermatitis.
Nicht jeder Patient reagiert auf alle Wirkstoffe gleich gut. Deshalb lohnt es sich, einige Naturheilmittel „auszuprobieren“, bis man für sich ein wirksames Mittel herausgefunden hat.
Die verstärkenden Auslöser für die quälenden Ekzeme und das passende Mittel zu finden, bei dessen Anwendung sich das Hautbild ohne schwerwiegende Nebenwirkungen bessert, kann eine Detektivarbeit sein, die sich über eine längere Zeit erstreckt. Hier ist oftmals Geduld erforderlich.
Daneben sind einige generelle Verhaltensregeln zu beachten. Konstante Raumlufttemperaturen können helfen, die Beschwerden zu lindern.
Hände und Gesicht sollten nicht zu starker Kälte ausgesetzt werden. Schimmel in der Wohnung kann ebenfalls einen Trigger darstellen. Entsprechende Probleme sollten beseitigt werden. Rauchen ist wegen des Formaldehydgehalts kontraproduktiv.
Ernährung
Ich halte es für wichtig, bei jeder Art von Ekzemen keinerlei Schweinefleisch zu essen. In der TCM wird bei Ekzemen eine generelle Beschränkung des Fleischverzehrs empfohlen. Erlaubt ist nur weißes Fleisch (Geflügel) einmal pro Woche. An einem Wochentag darf gebackener Fisch gegessen werden, auf Gebratenes soll ganz verzichtet werden. Empfehlenswert sind gedünstete grüne Blattgemüse, während Obst und alle Nachtschattengewächse (Tomaten, Paprika, Kartoffeln, Auberginen) ganz aus der Ernährung verbannt werden sollen. Das Gemüse enthält Polyphenole, die in allen entzündungshemmenden Diäten nicht fehlen dürfen. Zu vermeiden sind Omega-6-Fettsäuren und hier speziell die Linolsäure, die in gefährliche Abbauprodukte (ALEs, Advanced Lipoxidation End Products) zerfällt. Wenn Linolsäure in der Ernährung reduziert worden ist, sollte mit Sonnenbädern vorsichtshalber sechs Monate gewartet werden.
Nur Äpfel und Melonen sind erlaubt. Ratsam sind Knochenbrühe und Gemüsesuppe. Der Salz- und Zucker-Konsum sollte eingeschränkt werden. Für Erwachsene ist Fasten ideal, da es eine sehr gute Umstimmung bringen kann. Nicht nur, aber besonders auch während des Fastens, soll zweimal täglich Kräutertee getrunken werden.
Frischpflanzentropfen (Urtinkturen)
Folgende Mischung aus Urtinkturen kann helfen: Je 30 ml Löwenzahn-Tinktur, Stiefmütterchen-Tinktur; 20 ml Erdrauch-Tinktur; je 10 ml Storchenschnabel-Tinktur, Wassernabel-Tinktur.
Heilpflanzen
Für folgende Pflanzen liegen positive Studiendaten (positive Monographie der Kommission E) vor: Bierhefe, Bittersüßstängel, Teebaumöl.
Gute Erfahrungen liegen auch mit folgenden Heilpflanzen vor: Hopfen, Jojobawachs, Mahoniarinde, Nachtkerzenöl, Stiefmütterchen-Tee;
Ebenso: Extrakte aus Lupinus termis, (einer Lupinenart), aus Süßholz, Kamille, Hamamelis oder Johanniskraut können, in Salbenform auf die Haut aufgetragen, die Symptome der atopischen Dermatitis lindern (vgl. J. Nat. Prod., 1981; 44: 179–83 und Journal Dermatol. Treat., 2003; 14: 153–7; Phytomedicine, 2003; 10 Suppl 4: 31–7).
Oolong Tee wurde an 118 Patienten in einer japanischen Studie erfolgreich getestet (Arch. Dermatol., 2001; 137: 42–3).
Die TCM empfiehlt Geißblatt-Tee (Lonicera) und Aufgüsse mit den Wurzeln der Pfingstrose. Äußerlich angewendet hilft ein Auszug aus Gardenia-Wurzeln (niemals trinken!).
Homöopathie
Ein klassisches Mittel der Homöopathie ist u.a. Calcium carbonicum Hahnemanni D30 bis C200;
Symptomorientiert kann man auch an folgende Mittel denken:
trockenes Ekzem: Alumina D6
nässendes Ekzem: Graphites D6
juckende und gerötete Flecke: Urtica Urens D6
Aus dem Bereich der Komplexhomöopathie: Eine homöopathische „Phönix“ Entgiftungskur der Firma PHÖNIX Laboratorien GmbH, D-71149 Bondorf, kann hilfreich sein. Die Kur ist in der Apotheke erhältlich und setzt sich aus 4 Komponenten zusammen.
Orthomolekular-Medizin
Vitamin A 50000-100000 IE für 1 bis 3 Monate (hohe Vitamin A-Dosierungen sollten Sie in Begleitung Ihres Therapeuten einnehmen);
Omega-3 Fettsäuren: Fischöl enthält wertvolle essenzielle Fettsäuren, die eine starke entzündungshemmende Wirkung haben. Untersuchungen ergaben, dass die empfohlene Dosierung von 2-6 Gramm pro Tag bereits nach zwei Monaten der Einnahme deutliche Verbesserungen des Hautbildes bringen kann.
Zink: Bei Menschen mit chronischen Ekzemen liegt oft ein Zinkmangel vor. In einer Studie wurde nachgewiesen, dass die regelmäßigen Gaben von Zink (15 Milligramm Zinkzitrat zunächst dreimal am Tag, später in einer geringeren Dosierung) bereits nach zwei Monaten die Symptome der Neurodermitis erheblich lindern konnten (Acta Derm. Venereol., 2014; doi: 10.2340/00015555-1772).
Vitamin-B-12-Creme: Bei Patienten in allen Altersgruppen hat die lokale Behandlung der Haut mit einer Vitamin-B-12-Creme eine Verbesserung der Symptome gebracht. Wichtig ist, dass die Cremes frei von chemischen Duftstoffen, Parabenen und anderen hautreizenden Chemikalien sind. Positiv für die Haut hat sich ein Wirkstoffkomplex von Vitamin B 12 und beruhigenden Pflanzenextrakten wie Aloe vera oder Avocado-Öl erwiesen. Übrigens: Als so eine Creme (Regividerm) in einem Beitrag der ARD gezeigt wurde, gab es natürlich einen Sturm von Protesten. Klar.
Astaxanthin: Ein Carotinoid, das zum Schutz der Hautbarriere beiträgt. 12 mg pro Tag sind eine gängige Dosierung.
Probiotika: Von Probiotika halte ich sowieso sehr viel. In meinem Beitrag „Was sind Probiotika?“ gehe ich darauf genauer ein. Bei Kindern und Erwachsenen zeigte sich eine Verbesserung von ekzematösen Erkrankungen durch die Einnahme von Probiotika wie Lactobacillus salivarius-LS01 und Bifidobacterium breve-BR03 (J. Clin. Gastroenterol., 2012; 46 Suppl: S33–40).
Säure-Basen-Haushalt
Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung“ können bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen. Empfehlenswert bei Ekzemen: Rechtsregulat.
Schüssler Salze
Kalium sulfuricum D6 häufige Gabe, Silicea D12
Spangyrik
Waldrebe, Cardiospermum halicacabum (Ballonpflanze)
Urintherapie
Betupfen Sie mehrmals täglich die betroffenen Hautstellen mit frischem Urin. Wenn Sie es unangenehm finden, können Sie die Stellen nach ca. 15 Minuten mit klarem Wasser wieder abwaschen.
Wirbelsäule
Eine Fehlstellung des C 3 kann Neuralgien, Neuritis, Akne und Pickel, Ekzeme und Trigeminusneuralgie auslösen. Ebenso kann eine Fehlstellung des Th 11 (der die Nieren versorgt) Hautkrankheiten verursachen, eben wegen der gestörten Nierenfunktion.
Zahnstörfeld
Wurzelbehandelte Zähne stören grundsätzlich den ganzen Organismus. Auch Amalgam-Füllungen sind bedenklich. Im allgemeinen empfehle ich, diese durch einen in diesen Sachen erfahrenen Zahnarzt sanieren zu lassen.
Sonstiges aus der Naturheilkunde
Patienten mit Ekzemen möchten oftmals gerne etwas zum „cremen“. Auch ich kann nicht von vornherein sagen, welche Creme / Salbe am besten hilft oder auch vertragen wird. Folgende Salben können „ausprobiert“ werden:
zur Heilung:
- Harnstoffsalben z.B. Basodexan Soft
- Salben mit Nachtkerzenöl: z.B. Lipoderm
- Salben mit Vitamin B12: Regividerm
- Salben mit Cariospermum: z.B. Halicar (Firma DHU)
- Veilchensalbe
- Aloe-Vera-Gel
Nachfettende Salben: Die Calendula-Salbe von Weleda leistet dabei sehr gute Dienste und nimmt bei einigen Patienten den Juckreiz.
Achten Sie bei allen Salben und Cremes darauf, dass diese keine Zusatzstoffe wie Formaldehyd oder Formalaldehydabspalter, allergieauslösende Duftstoffe (z.B. Eichenmoos, Baummoos, Isoeugenol, Cinnamal), PEG oder PEG Derivate, Diethylphthalat, Paraffine, Erdölprodukte oder Silikone in der Lipidphase enthalten. Die oftmals auch gerne verwendete Linola Fettsalbe kann ich z.B. nicht empfehlen: Diese enthält nicht nur Erdnussöl. sondern u.a. auch Aluminiumstearat (Stand: Mai 2015)
Besondere Verhaltensregeln
Die Haut braucht Licht und Luft zur Gesundung. Reduzieren Sie die Kleidung daher soweit es den Umständen entsprechend möglich ist. Lockere Kleidung schont die Haut und kann schneller gewechselt oder abgelegt werden. Manche Patienten können Textilien identifizieren, die einen Dermatitis-Schub auslösen. Im Sommer ist ein Aufenthalt im Freien sehr sinnvoll. Sogar Schulmediziner verordnen UV-Strahlung bei Ekzemen, das Beste ist allerdings das natürliche Sonnenlicht.
Langes Sonnenbaden mit dem Risiko eines Sonnenbrandes soll aber vermieden werden. Körperwaschungen sind auf das Nötigste zu beschränken. Auch einfache Seife stresst die Haut, Duschgels aus dem Supermarktregal sollen ganz weggelassen werden!
Psychischer Stress ist nach Kräften zu reduzieren. Dazu gehört es auch, die Schlafqualität zu verbessern.
Was man vermeiden sollte
Waschen Sie die Wäsche nicht mit „industriellen“ Waschmitteln. Die darin enthaltenen Detergenzien, Duft- und sonstigen Hilfsstoffe sind für die Haut (und auch sonst) schädlich. Im Beitrag „Waschmittel und Weichspüler“ gehe ich ausführlich darauf ein.
Es gibt gute Waschmittel ohne die „Hilsstoffe“. Kernseife oder eine Mischung aus Kochsalz und Essig reinigen die Wäsche genauso gut. Tauschen sie das Bettzeug und die Kleidung aus gegen Produkte ohne synthetische Beimengungen. Achten sie aber bei Allergien auf die Art der Fasern.
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Beitragsbild: pixabay.com – KarelienK
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 08.12.2024 aktualisiert.