Leistungsschwäche, Atemnot und leichte Herzbeschwerden – mit fortschreitendem Alter lässt die allgemeine Herzleistung allmählich nach.
Zur Therapie stehen neben klassischen schulmedizinischen Arzneien auch pflanzliche Produkte mit Weißdorn zur Verfügung, die helfen können, die Beschwerden zu verbessern.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Crataegutt besteht aus einem wirksamen Pflanzenextrakt, der aus Blättern und Blüten des Weißdorns hergestellt ist; dieser enthält ein komplexes Wirkstoffgemisch mit einem hohen Anteil so genannter “oligomerer Procyanidinen”, die als natürliche Schutzstoffe das Herz stärken und gleichzeitig die Gefäße elastisch halten.

Bei Crataegutt ist der Gehalt dieser Wirkstoffe standardisiert und beträgt stets zwischen 17 und 21 Prozent; auf diese Weise kann eine gleich bleibende Wirkung gesichert werden.

Die Wirkung von Crataegutt kommt zum einen durch die verbesserte Durchblutung der Herzkranzgefäße und des Herzmuskels zustande; auf diese Weise wird das Herz optimal mit Sauerstoff versorgt.

Der Effekt: mehr Kraft im Herzmuskel. [2] Doch die Inhaltsstoffe im Weißdorn wirken auch auf direktem Weg, indem sie die Herzmuskelzellen schützen und kräftigen und nicht zuletzt auch für eine Regulierung des Herzrhythmus sorgen.

Diese durchblutungsfördernde und gefäßbeeinflussende Wirkung gilt heute als gesichert und wurde durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte bestätigt. [1] Einen besonderen Stellenwert nimmt das Produkt deshalb bei der Therapie des klassischen Altersherzens ein.

Studien zu Crataegutt

Wurde in der S3-Leitlinie zur Herzinsuffizienz aus dem Jahr 2006 noch von einer Medikation mit Crataegutt abgeraten, weil die Wirksamkeit noch nicht durch entsprechende Studien gestützt werden konnten, bestätigen heute diverse Untersuchungen den Effekt des Pflanzenproduktes.

Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2008, bei der zehn auswertbare Studien mit insgesamt 855 Patienten überprüft wurden, brachte sehr positive Ergebnisse hervor: Untersucht wurden Patienten mit Herzinsuffizienz in unterschiedlichen Schweregraden, die entweder mit dem Spezialextrakt aus Crataegutt oder einem vergleichbaren Präparat behandelt wurden.

Obwohl die Patientenanzahl relativ klein war und die jeweiligen Dosierungen teilweise stark schwankten (zwischen 160mg und 1800mg am Tag), konnten bereits nach wenigen Wochen sowohl die Symptome als auch unterschiedliche Parameter der Herzfunktion positiv beeinflusst werden. [3]

Im selben Jahr erschien die bisher größte Studie zur Wirksamkeit von Weißdornpräparaten, die als SPICE-Studie bezeichnet wird (Survival and Prognosis: Investigation of Crataegus Extract WS® 1442 in Chronic Heart Failure).

Hier wurden über einen Zeitraum von zwei Jahren insgesamt 2681 Patienten untersucht, die täglich 900mg des standardisierten Extraktes aus Crataegutt erhielten; in die Studie aufgenommen wurden Patienten mit Herzinsuffizienz des Schweregrades II und III, die ansonsten gemäß der gängigen Leitlinien therapiert wurden.

Hier waren die Ergebnisse jedoch eher ernüchternd; Die Behandlung mit Weißdorn zeigte keinen Einfluss auf die Zeit bis zum ersten kardialen Ereignis (zum Beispiel einem Herzinfarkt). Lediglich bei einer bestimmten Untergruppe, bei der die Herzfunktion weniger stark eingeschränkt war, zeigten sich auch hier positive Tendenzen. [4]

Darreichungsformen und optimale Dosierung

Crataegutt ist in Tablettenform und als Tropfen erhältlich. Als Standarddosierung gelten 900mg am Tag, die beispielsweise durch zwei Tabletten von Crataegutt 450 erreicht werden können; die Einnahme erfolgt am besten morgens und abends und mit etwas Flüssigkeit (zum Beispiel Wasser oder Tee) unabhängig von der Mahlzeit.

Insbesondere Menschen mit Schluckproblemen bevorzugen das Produkt in flüssiger Form. Um eine optimale Dosierung zu erzielen, hat es sich bewährt, bis zu 40 Tropfen am Tag unverdünnt oder in etwas Flüssigkeit eingerührt einzunehmen.

Um den größtmöglichen Effekt zu erzielen, ist eine Einnahme grundsätzlich über einen Zeitraum von mindestens sechs Wochen erforderlich: allerdings sind Verbesserungen der Beschwerden bereits ab der vierten Woche zu beobachten.

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Anwendungsbeschränken und Nebenwirkungen

Crataegutt kann unbedenklich auch über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Es ist nicht erforderlich, eine Therapiepause einzulegen; im Gegenteil hat sich die langfristige Einnahme bewährt.

Nebenwirkungen sind in der Regel nicht zu erwarten; selten sind Magen-Darm-Beschwerden oder Hautausschläge beobachtet worden. Wenn Wirkungen wie akuter Blutdruckabfall auftreten, sollte jedoch in jedem Fall ein Therapeut konsultiert werden!

Bisher sind keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt, so dass sich Crataegutt problemlos auch mit anderen Arzneien kombinieren lässt. Allerdings sollte bei Einnahme von anderen herzwirksamen Präparaten darauf geachtet werden, dass insgesamt keine Überdosierung entsteht!

Grenzen des Medikaments

Bei aller Wirksamkeit sind Weißdornpräparaten wie Crataegut Wirksamkeitsgrenzen gesetzt; so beeinflusst die Pflanze die Symptome der Herzinsuffizienz und verbessert die Herzfunktion – die allgemeine Prognose bei der Insuffizienz scheint hingegen nicht verändert zu werden – lediglich leichtere Formen sind von einer verbesserten Prognose betroffen.

Dieser Umstand sollte bei der Behandlung dieser Erkrankung berücksichtigt werden. Außerdem ist zu bemerken, dass bei den Studien jeweils fast ausschließlich der standardisierte Extrakt von Crataegutt zum Einsatz kam; ob bei anderen Weißdornpräparaten eine ähnliche Wirkung erzielt werden kann, ist bislang unsicher. [4]

Vor allem aber sind bei akuten Beschwerden die Grenzen von Crataegutt erreicht; bei Schmerzen in der Herzgegend (vor allem wenn sie in die Arme, den Bauch oder in den Hals ausstrahlen) sowie bei Atemnot ist der Besuch beim Therapeuten sowie eine weiterführende Behandlung angezeigt.

Ergänzende Therapie mit Hausmitteln

Wer sein Herz zusätzlich stärken möchte, kann Crataegutt mit diversen Hausmitteln ergänzen. Zu diesen Maßnahmen gehört vor allem eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse, bei der zusätzlich hochwertige Pflanzenöle konsumiert werden; hier helfen die wertvollen ungesättigten Fettsäuren in Oliven- oder Rapsöl, das Herz zu stärken und gleichzeitig zu schützen.

Darüber hinaus hat sich der häufige Verzehr von frischem Knoblauch bewährt; die enthaltenen Sulfide können helfen, Ablagerungen in den Gefäßen zu reduzieren und so einem Herzinfarkt vorbeugen. Nicht zuletzt helfen auch regelmäßig durchgeführte, leichte Ausdauersportarten.

In einigen Fällen kann auch Misteltee von Nutzen sein. – Die Einnahme sollte jedoch vorher sorgfältig mit dem behandelten Therapeuten abgesprochen werden!

Fazit

Wer Crateagutt umsichtig anwendet und im Idealfall sinnvoll mit allgemeinen Maßnahmen kombiniert, wird von einem größtmöglichen Nutzen des Produktes profitieren!

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Quellen:

[1] https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=51502 [2] Koch E, Malek FA. Standardized extracts from hawthorn leaves and flowers in the treatment of cardiovascular disorders – preclinical and clinical studies. Planta Med. 2011 Jul;77(11):1123-8. [3] Pittler MH, Guo R, Ernst E. Hawthorn extract for treating chronic heart failure. Cochrane Database Syst Rev. 2008 Jan 23;(1):CD005312. [4] Holubarsch CJ, Colucci WS, Meinertz T, Gaus W, Tendera M; Survival and Prognosis: Investigation of Crataegus Extract WS 1442 in CHF (SPICE) trial study group. The efficacy and safety of Crataegus extract WS 1442 in patients with heart failure: the SPICE trial. Eur J Heart Fail. 2008 Dec;10(12):1255-63.

Beitragsbild: 123rf.com – Alexander-Raths

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