Die Artischocke (Cynara scolymus) ist ein Korbblütler (Compositae) der ursprünglich aus Asien stammt und von den Arabern in den Mittelmeerraum eingeführt wurde.
Das Erscheinungsbild der Pflanze ist das einer großen, robusten Distel mit derben, gelappten, stacheligen blaugrünen Blättern.
Unter Feinschmeckern begehrt ist der im Durchmesser bis zu 20 cm breite Blütenstand mit seinen zur Blütezeit zahlreichen violetten Röhrenblütchen Bis zu 2 Meter hoch wachsen die mehrjährigen Pflanzen an einem optimalen Standort.
Vorkommen
Die Tiefwurzler lieben trockenen, lockeren, nährstoffreichen Boden sowie Wärme und viel Sonnenlicht. Das Gemüse mit dem feinherben bis leicht bitteren Geschmack gehört seit altersher auch zu den Arzneimitteln. Die heute weltweiten Anbaugebiete erstrecken sich von Spanien, Italien, Frankreich und Ägypten bis in die USA und Argentinien.
Geschichte
Die Artischocke ist nicht nur ein rundum gesundes Gemüse, sie wird auch zur Dekoration oder als hübsch anzusehende Topfpflanze verwendet.
Bis zur Zeit der französischen Revolution war das Edelgemüse ein Zeichen von vornehmem Lebensstil und Wohlhaben. Wer die Stauden im Garten hatte, war gesellschaftlich sehr angesehen. Die Geschichte des Artischockenanbaus lässt sich bis ins Jahr 500 v. Cr. zurückverfolgen.
Die Artischocke als Heilpflanze
Zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe der Blütenstände, Wurzeln und Blätter der Artischocke machen die Pflanze zu einem Naturheilmittel:
- Flavonoide, hauptsächlich Luteolin und Cynarosid
- Chinasäure-Derivate
- Cynaropikrin
- Vitamine, hauptsächlich Vitamin-K und Vitamin B9
- Mineralstoffe, hauptsächlich Magnesium, Kalium und Spurenelemente
Am wirkungsvollsten sind die Inhaltsstoffe in der Kombination, so wie sie in der Pflanze vorkommen.
Pharmakologisch verwendet werden daher Extraktionen aus der Heilpflanze, ohne dass einzelne Inhaltsstoffe isoliert werden.
Konzentriert sind die Wirkstoffe in Trockenauszügen, die als Tabletten, Dragees oder Kapseln erhältlich sind.
Daneben gibt es alkoholische Tinkturen oder eingedickte Artischocken-Säfte. Die Blätter dienen frisch oder getrocknet der Zubereitung von Tees.
Für die Arzneimittelherstellung verwendete Rohdrogen kommen stets aus eigens hierfür angelegte Artischocken-Kulturen.
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Wirkungen
Freie Radikale
Die Wissenschaft hat inzwischen durch Studien gezeigt, dass Extrakte aus der Artischocke vor einem Schaden durch krebserregende Substanzen (Freie Radikale) bewahren können.
Leberschutz
Dies betrifft hauptsächlich die Zellen der Leber. Daher gilt die Artischocke traditionell als Leberschutz und fördernd für die Gallen- und Bauchspeicheldrüsen-Sekretion. Bedeutung hat die Artischocke auch für die Regulation des Fettstoffwechsels, der durch die Inhaltsstoffe im Gleichgewicht gehalten wird.
Anwendung
Entsprechend sind die Anwendungsgebiete der Präparate Fettstoffwechselstörungen, Verdauungsbeschwerden, Nierenproblemen und Leberleiden. Auch zur unterstützenden Begleitung einer Diät sind Artischockenextrakte (Tabletten, Dragees, Kapseln, wässrige oder alkoholische Auszüge) gut geeignet.
Speziell bei Völlegefühl und Blähungen bietet sich die Einnahme eines Artischocken-Präparates an.
Daneben gilt die Heilpflanze übrigens seit der Antike als Aphrodisiakum.
Vorsicht bei…
Besondere Vorsicht ist jedoch bei einer bestehenden Allergie gegen Korbblütler, Gallensteine oder eines verschlossenen Gallenweges geboten. In diesem Fall sollten keine Artischockenpräparate verwendet werden, beziehungsweise unbedingt der behandelnde Arzt zu Rate gezogen werden.
Kinder die das 12. Lebensjahr noch nicht erreicht haben sowie Schwangere und Stillende Mütter sollten ebenfalls auf die Einnahme von Artischockenpräparaten verzichten.
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