Korrekterweise heißt die Arterienverkalkung tatsächlich Arteriosklerose, da dies eher den Umbau der Gefäße beschreibt. Noch korrekter bezeichnen es Mediziner eigentlich als Atherosklerose – aber das sind natürlich „lateinische Spitzfindigkeiten“, denn das Problem ist das Gleiche.
Die Gefäßverkalkung ist das häufigste aller Gefäßleiden. Früher galt sie als die Krankheit der alten Leute, heute jedoch, dank unserer „Zivilisation“, werden bereits jüngere Menschen damit konfrontiert. In Kulturen, wo das Leben etwas langsamer pulsiert, wo die Kost einfacher und die Sorgen kleiner sind, ist Arteriosklerose viel seltener anzutreffen.
Mögliche Ursachen
Der Forscher Ancel Keys von der Minnesota-Universität wollte bereits in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts zeigen, dass ein regelmäßiger Konsum von tierischen Fetten (wie etwa aus Fleisch, Eiern und Milchprodukten), sowie auch der von pflanzlichen Fetten den Cholesterinspiegel im Blut ansteigen lässt.
Hohe Blutfettwerte werden in der Schulmedizin immer noch als eine der Hauptursachen für koronare Herzerkrankungen angegeben. Keys Grund zu dieser Annahme war einerseits die Tatsache, dass in den westlichen Industrienationen mehr Fälle von Herzerkrankungen auftraten als zum Beispiel in mediterranen Gebieten.
Zudem unterstützte auch Keys Forschungskollege David Kritchevsky diese These. Im Rahmen einer Studie fütterte er Kaninchen mit extrem cholesterinhaltiger Nahrung.
Die in der Nahrung enthaltenen Fettmengen waren jedoch überproportional hoch und absolut unrealistisch. Infolgedessen wurde bei diesen Tieren im weiteren Verlauf eine Arteriosklerose diagnostiziert.
Letztendlich wurden diese unter unrealistischen Bedingungen beobachteten Ergebnisse eins zu eins auf den Menschen übertragen. Es wurde die Theorie verbreitet, dass mediterrane Kost, bestehend aus Früchten, Gemüse und Fisch gesund ist und die “westlichen” Ernährungsgewohnheiten geändert werden sollten.
Damit keine Missverständnisse auftreten: Ich meine, dass Früchte, Fisch und Gemüse “gesund” sind, wenn man das so nennen darf. Natürlich kann man jetzt Bio oder Nicht-Bio etc. diskutieren, aber darum geht es in diesem Beitrag nicht.
Zurück zu Keys und seiner Theorie: Zur Untermauerung seiner These sollte man wissen, dass seine ursprüngliche Studie 22 Länder umfasste, dass er in der Auswertung der Ergebnisse 15 Länder nicht berücksichtigte, da deren Resultate sein gewünschtes Ergebnis nicht unterstützten. So wurden seine Ergebnisse als “7-Länder-Studie” bekannt.
Der dänische Forscher Uffe Ravnskov kommentierte die Studie von Keys heute wie folgt: „Hätte Keys alle Daten in die Studie mit aufgenommen, wäre diese falsche Ernährungsweisheit sofort vom Tisch gewesen.”
Dies war aber bekanntlich nicht der Fall. Zudem übernahm Keys nun in der Folge auch noch eine führende Rolle im Komitee der American Heart Association, wodurch die Theorie der fettigen Ernährung noch weitere Unterstützung erfuhr.
In den 80er Jahren hatte sich diese Auffassung von Keys nahezu in der gesamten Schulmedizin, sowie bei den Gesundheitsbehörden durchgesetzt. Somit war die Publikation von Ancel Keys die Geburtsstunde eines Wandels in der Lebensmittelindustrie, welche die Botschaft von Keys mit großem Interesse aufnahm.
Es wurden jetzt vermehrt fettreduzierte Produkte, Gesundheitsdrinks, sowie mehr Nahrung auf Basis pflanzlicher Öle angeboten. Für die Lebensmittelindustrie war ein neuer Absatzmarkt entstanden.
Das Frühstücksei stand von nun an jedoch als Cholesterinbombe im Abseits. Ich kann mich noch gut an die 80er Jahre erinnern, als jeder der ein Ei gegessen hatte, quasi schon mit dem Notarzt wegen eines kurz bevostehenden Herzinfarkts rechnen sollte.
Was der Lebensmittelindustrie auf der einen Seite sicherlich einen wirtschaftlichen Aufschwung (und ein neues Produktportfolio bescherte), ist auf der anderen Seite als ein Versagen der Wissenschaft zu werten. Denn unabhängige, evidenzbasierte Studien und Untersuchungen, welche die These von Ancel Keys unterstützen, gab es nicht.
Einer der Ersten, welcher öffentlich dieser jahrzehntelang gültigen Annahme widersprach, war Dr. James DiNicolantonio von der Ithaca-Universität in New York. Tatsächlich sind es nicht die Fette, welche eine Arteriosklerose verursachen, sondern vor allem Zucker und Kohlenhydrate.
Ein europäisches Forscherteam aus Großbritannien und den Niederlanden schloss sich Dr. DiNicolantonio an. In 76 Studien mit etwa 650000 Teilnehmern konnte letztendlich aufgezeigt werden, dass weder Fett in der Nahrung, noch im Blut in einem Zusammenhang mit der koronaren Herzerkrankung steht (BMJ Open Heart, 2014; 1: e000032).
Diese Studien sollen jetzt freilich nicht den Startschuss für tägliches fettes Essen geben. Sie zeigen aber, dass die Wissenschaft in den letzten Jahrzehnten (!) fortlaufend falsche Inhalte verbreitete.
Und in der Folge werden auch noch Medikamente verordnet (Cholesterinsenker), die meines Erachtens NICHT den Nutzen bieten, der diesen zugeschrieben wird. Mehr dazu in meinem Buch: Das Märchen vom bösen Cholsterin.
Lediglich Patienten, welche bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatten, könnten von den Statinen profitieren. Für alle anderen Patienten (welche lediglich erhöhte Cholesterinwerte haben), nützen diese Medikamente in aller Regel nichts.
Einzig die Pharmaindustrie macht hiermit jedes Jahr aufs Neue ein Riesengeschäft. Und die Nebenwirkungen der Statine werden gerne verschwiegen.
Keys damalige Veröffentlichungen über die Wirkung von Fetten auf das menschliche Gefäßsystem sind mittlerweile von Forschern auf das Abstellgleis geschoben wurden.
Im Gegenteil: das menschliche Herz braucht sogar Fette, um gesund zu bleiben. So ergaben neue Studien zum Beispiel, dass dunkle Schokolade bei jungen Menschen blutdrucksenkend wirkt, sowie das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen minimiert. Selbstverständlich nur, wenn der Genuss in einem vertretbaren Rahmen erfolgt.
Als “wahrer Verursacher” der Arteriosklerose (aus dem Bereich der Ernährung) gilt jetzt der Zucker. Ein erhöhter Zuckerkonsum führt (unter bestimmten Bedingungen) zu bestimmten Entzündungsvorgängen in unseren Arterien (lesen Sie hierzu auch meinen Beitrag zum Fruchtzucker).
Als natürliche Heilungsreaktion hierauf produziert der menschliche Organismus in erhöhtem Maße das “schlechte” LDL Cholesterin. Senken kann man solche Entzündungsvorgänge im Körper durch eine Ernährung mit einem hohen Omega 3 Anteil.
Solche gesunden Omega 3 Fette sind zum Beispiel in fettem Fisch (Hering), Leinöl und Wallnüssen enthalten. Dazu weiter unten mehr. Und: Das Verhältnis Omega 3 zu Omega 6 ist zu beachten. Mehr dazu in meinem Beitrag: Omega-3-Fettsäuren: Bedeutung, Vorkommen und Nutzen.
Heute gilt die (auch aus naturheilkundlicher Sicht) stimmige Theorie, dass es sich bei der Arteriosklerose um einen durch freie Radikale verursachten übermäßigen Oxidationsprozess handelt: Demnach verändern freie Radikale wie die reaktiven Sauerstoffspezies (reactive oxygen species = ROS) das Blutfett Cholesterin, verursachen damit Entzündungen, woraufhin sich die Makrophagen zu sogenannten Schaumzellen umbilden.
Diese transformierten weißen Blutkörperchen verstopfen dann die Gefäße. Nun ist aber bekannt, dass gerade die Verbrennung von Glucose die Produktion der freien Radikale in die Höhe schnellen lässt. Und genau daher rührt letztlich die Wirkung des Zuckers in der Genese der Arteriosklerose.
Stress spielt hierbei auch eine besondere Rolle, da eine erhöhte Aktivität des Sympathicus nicht nur Puls und Blutdruck steigert, sondern auch zur glykolytischen Verschiebung führt. Darunter verstehen Mediziner die bevorzugte Verbrennung von Zucker statt Fett.
Die Glykolyse, das erste Stadium der Glucose-Verwertung, reichert unter sauerstoffarmen Bedingungen (anaerober Abbau) Pyruvat und Milchsäure an. Auch dies ruft Schädigungen hervor.
Trotz der Rolle des Zuckers wäre es aber nicht angemessen, jetzt den Zucker statt Cholesterin einseitig als biochemische Grundursache der Arteriosklerose auszurufen. Schädliche Stoffwechsel-Abfälle entstehen schließlich auch bei anderen Prozessen als im Glucose-Metabolismus.
Kranke und abgestorbene Zellen hinterlassen „Stoffwechselschlacken“, wenn der Abbau unvollständig erfolgt. Diese “Schlacketheorie” wurde ja viele Jahrzehnte lächerlich gemacht. Aber es zeigt sich wieder einmal mehr: Die alten Heilkundigen hatten doch Recht.
Bei sehr hohem Aufkommen entzündeter oder sogar infizierter Zellen können die Fresszellen (Makrophagen) ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen. Ein Entzündungsherd in der Arterien-Wand kann dazu führen, dass Kapillaren absterben, es kommt zum Infarkt im Inneren der Gefäßwand.
Nekrosen sind die Folge, woraufhin die Makrophagen einwandern (Makrophagen können die Blutgefäße auch ganz verlassen). Die Fresszellen zerstören nun die toten Gewebsanteile und werden bei Überforderung zu den Schaumzellen, die Plaques mit Cholesterin bilden.
Bemerkenswert an diesen Überlegungen: hier kommt das Cholesterin in den Ablagerungen nicht aus dem Blut-Plasma, sondern aus der Gefäßwand! Denn Zellen bestehen immer auch aus Cholesterin, das beispielsweise Bestandteil der Zell-Membran ist.
In dieser Betrachtungsweise spielt Cholesterin auch eine Rolle in der Entzündung: oxidiertes LDL-Cholesterin ist ein Auslöser für inflammatorische Reaktionen. Freie Radikale oxidieren LDL, wie auch viele weitere, bioorganische Strukturen.
Entzündungen können natürlich auch auf Infektionen mit Bakterien und Viren beruhen. So fand man in den Gefäß-Plaques bis zu 30 verschiedene Erreger. Daneben kommen als Entzündungsursache auch neuronale Fehlsteuerungen in Frage sowie Verletzungen und sogar Feinstaub (der von der Lunge ins Blut gelangt).
Gestützt wird die Annahme durch statistische Aufzeichnungen. Herzinfarkte treten besonders häufig auf, wenn Grippe-Epidemien mit Lungen-Entzündungen grassieren oder nachdem die Feinstaub-Emissionen Spitzenwerte erreicht hatten.
Möglicherweise spielen all diese oben geschilderten Prozesse zusammen oder es ist (wahrscheinlicher) in Wirklichkeit noch komplizierter. Jedenfalls kann das Blut-Cholesterin nicht als einzige Ursache der Arterien-Verengungen angesehen werden.
Die Annahme, dass die Plaques Cholesterin aus den Arterien-Wänden aufnehmen, vertritt ein Herz-Chirurg, der sich damit in eine Außenseiter-Position gestellt hat. Prof. Dr. Axel Haverich von der Medizinischen Hochschule Hannover griff die Idee aus Veröffentlichungen des frühen 20. Jahrhunderts auf.
Ihm war bei Operationen schon seit Jahren aufgefallen, dass Koronar-Arterien niemals im Ganzen, sondern nur streckenweise verengt sind. Niemals sind Gefäße an den Stellen verengt, die nicht ihrerseits von kleineren Gefäßen umschlossen sind (den Vasa vasorum).
Merkwürdig scheint ohnehin, dass große Infarkte fast nur Herz, Lunge und Gehirn betreffen und selten andere Organe. Wie konnte das sein, wenn der Cholesterin-Gehalt des Blutes überall im Kreislauf praktisch der gleiche ist? Ausgehend von diesen Beobachtungen entwickelte der Herz-Chirurg seine Hypothesen (http://circ.ahajournals.org/content/135/3/205).
Und in den Arbeiten des Arztes Dr. Zinserling, die 1924 veröffentlicht wurden, fand er Bestätigung. Der Arzt führte pathologische Untersuchungen an Kindern durch, die durch Infektions-Krankheiten zu Tode gekommen waren.
Die Arterien und teils sogar die Venen der Verstorbenen zeigten dieselben arteriosklerotischen Bildungen wie sie gewöhnlich nur bei alten Erwachsenen vorkommen. Offenbar hatten die Entzündungen zu den Gefäßverengungen geführt.
Der St. Petersburger Mediziner stellte fest, dass Durchblutungsstörungen der Gefäßwände an den Stellen aufgetreten waren, die durch Arteriosklerose geschädigt waren. Genau hier trat auch ein enormer Befall mit Spirochäten auf.
Dr. Haverich zieht daraus den Schluss, dass Entzündungen auch für die uns bekannten Gefäßverkalkungen verantwortlich sind. Die Therapie müsse entsprechend abgeändert werden.
Haverich folgerte, die Arteriosklerose wäre in erster Linie die Folge einer gestörten Mikrozirkulation. Das könnte auch erklären, dass Sport den Ablagerungs-Prozessen entgegen wirkt, weil körperliche Aktivität die Kapillar-Durchblutung verbessert.
Und trotz zahlreicher gegenteiliger Belege, gilt bei vielen Medizinern überhöhtes Cholesterin (immer noch) als Auslöser. Es ist kaum zu fassen.
Und auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Das Problem nur mit Cholestrinsenkern (sogenannte Statintherapie) zu behandeln ist grundsätzlich falsch, weil es die Oxidationsprozesse der Fette nicht stoppt. Und der Risikofaktor “freie Radikale” wird auch nicht beseitigt.
Um die aggressiven Stoffe zu eliminieren müssten wir uns enorme Mengen von Antioxidantien (Radikalfänger, Vitamine) einverleiben oder – praktischer und effektiver – den Verzehr von Zucker und anderen Kohlenhydraten streng begrenzen. Dagegen predigen heute noch viele Schulmediziner gegen das Cholesterin und schreiben ganz schnell irgendeinen Cholesterin-Senker aufs Rezept.
Doch es kommt noch schlimmer: Möglicherweise beschleunigen Cholesterinsenker die Herzerkrankungen und Kreislauferkrankungen sogar noch. Forscher aus Arizona stellten fest, dass sie die großen Arterien verhärten, bei gesunden Menschen Typ-II-Diabetes auslösen und bei Diabetes-Patienten die gesundheitlichen Folgen verschlimmern können. Da sage ich nur: Herzlichen Glückwunsch!
Die Forscher befürchten sogar, dass es sich bei ihren Entdeckungen nur um die Spitze des Eisbergs handeln könnte. Ihre Datenbank enthält 300 verschiedene Nebenwirkungen von cholesterinsenkenden Medikamenten… (Quelle: Diabetes Care, 2012 Aug 8; Epub ahead of print: PMID: 22875226)
Das wichtigste Radikal, das im Blut bestimmt werden kann, ist das Homocystein, das beim Abbau schwefelhaltiger Aminosäuren im Körper anfällt.
Aber auch andere Radikale können im Körper großen Schaden anrichten. NOX Oxidasen sind körpereigene Enzyme, die sehr reaktive freie Sauerstoffradikale erzeugen. Sind diese ROS in geringer Anzahl für unser Überleben notwendig, so können sie auf der anderen Seite bei einer Überproduktion zu Arteriosklerose, Krebs und neuronalen Erkrankungen führen. Dies hängt oft mit einer Fehlsteuerung der NOX Oxidasen zusammen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21598086).
Zurzeit wird die Wirkung und Steuerung der NOX Oxidasen untersucht. Denn viele Wissenschaftler hoffen, bald eine Therapiemöglichkeit zu entwickeln, mit der eine Überproduktion der ROS (und damit die Entstehung von Arteriosklerose) verhindert werden kann.
Neuere Forschungen zeigen außerdem, dass bei Arteriosklerose ähnliche Prozesse stattfinden wie bei zahlreichen Autoimmunerkrankungen. An Mäusen konnte gezeigt werden, dass bei einer Entzündung im Körper verstärkt erkrankte Zellen abgebaut werden. Normalerweise wird dieser gesamte Zellschrott schnellstmöglich vom Immunsystem eliminiert.
Geschieht dies allerdings nicht, so wird unter anderem die stark negativ geladene DNA (Erbsubstanz) freigesetzt. Diese bildet nun unerwünschte Komplexe, beispielsweise mit verschiedenen Enzymen oder Antikörpern. Die Komplexe wiederum stimulieren die Freisetzung von Interferonen, die die Entzündungsreaktion gegen körpereigenes Gewebe verstärken (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22388324).
Ein weiterer Risikofaktor könnte ein hoher Lipoprotein-a-Spiegel sein.
Außerdem gelten u.a. folgende Krankheiten und Symptome als Risikofaktoren:
Mögliche Folgen einer Arterienverkalkung
Das zunächst Tückische ist, dass die Arterienverkalkung nicht weh tut und auch sonst keine Symptome zeigt. Mit zunehmender Verkalkung werden die Gefäße dünner und brüchiger. Das Herz muss immer mehr leisten, um das Blut durch den Körper zu pumpen.
Je nach Ort der Verkalkung sind die Symptome anders:
- Bei Hirnbasisarterien: psychische Symptome, Erschöpfung, Energielosigkeit, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Konzentrationsschwäche.
- Herzkranzgefäße: Angina pectoris, Brustschmerzen, Brustspannung.
- Periphere Gefäße: Schaufensterkrankheit, Beinschmerzen, Wadenkrämpfe, Durchblutungsstörungen, Einschlafen der Glieder.
- Nierenarterien: erhöhter Blutdruck, Niereninsuffizienz – die Liste der Symptome scheint endlos zu sein.
Ändert man nichts, führt die Arterienverkalkung letztlich mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Thrombose, einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall – und die beiden letztgenannten sind ja auch die häufigsten Todesursachen in der sogenannten “westlichen” Welt.
Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel
Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei einer Arterienverkalkung in Frage kommen können.
Beweglichkeitstraining
Im Jahr 2009 stießen japanische Forscher auf eine Verbindung, die in der Zukunft als einfacher Schnelltest für Arterienversteifung dienen könnte, was wiederum auf das Risiko schwerwiegender Folgeerkrankungen hinweist. Stretching könnte nach ihren Erkenntnissen also auch helfen, die Gefäße elastisch zu halten.
Ich halte das für einen extrem wichtigen Baustein! Vor allem ist dieser völlig kostenlos.
Ernährung
Vermeiden Sie starke Gewürze und Kochsalz. Machen Sie jedes Jahr eine ein- bis zweiwöchige Fasten-Kur, um den Organismus zu entlasten. Und insgesamt einfach eine gesunde Ernährung.
Es gibt einige Argumente, dass eine Kalorienrestriktion positive Langzeiteffekte bei der Entwicklung von Atherosklerose haben kann. Zucker sollte nur sehr gering konsumiert werden.
Liegt gleichzeitig auch bereits ein erhöhter Blutdruck vor, rate ich dringend dazu auch die Ernährung umzustellen, wie ich das im Beitrag zum Bluthochdruck beschreibe.
Externe Gegen-Pulsation (EECP)
Verengte große und mittlere Gefäße können durch die Bildung neuer Kapillaren entlastet und die Durchblutung verbessert werden. Die EECP ist ein Verfahren, mit dem das erreicht werden kann. Hierbei appliziert ein Therapeut gepulste Kompressionen an Oberschenkeln und Waden im Moment der Diastole (Herzentspannung). Kontrolliert und gesteuert wird dies über ein EKG.
Heilpflanzen
Bei Arteriosklerose können Haferfrüchte, Johannisbrotkernmehl, Knoblauchzwiebeln und Zwiebeln helfen. Gerne empfehle ich die Knoblauchkur.
Gute Erfahrungen liegen auch mit folgenden Heilpflanzen vor: Bärlauchkraut und Mistelbeeren, sowie Safloröl.
Etwas was in den letzten Jahren immer wieder in “Publikumszeitschriften” zu lesen ist: Grüner Tee.
Und in der Tat: Grüner Tee, der aus der Camellia sinensis-Pflanze gewonnen wird, enthält eine Fülle von nützlichen Polyphenolen, darunter die Katechine Epigallocatechingallat (EGCG), Epicatechingallat, Epigallocatechin und Epicatechin. EGCG kann zur Vorbeugung von Arteriosklerose, zerebralen Thromben, Herzinfarkt und Schlaganfall beitragen – zum Teil aufgrund seiner Fähigkeit, die Arterien zu entspannen und den Blutfluss zu verbessern. Grüner Tee, der über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen in Form von Getränken oder Extrakten konsumiert wird, senkt den systolischen und diastolischen Blutdruck erheblich. Eine Metaanalyse, die 25 randomisierte, kontrollierte Studien umfasst, kommt ebenfalls zu dem Schluss, dass langfristiger Teekonsum – definiert als 12 Wochen oder länger – den Blutdruck deutlich verbessert. Der tägliche Konsum von 0,5 bis 2,5 Tassen grünem Tee über mindestens ein Jahr hinweg senkte das Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken, um 46 %, während diejenigen, die mehr als 2,5 Tassen konsumierten, ihr Risiko um 65 % reduzierten.
Das hört sich extrem vielversprechend an. Dennoch haben wir ein Probleme im Grünen Tee, worauf ich in meinem Beitrag eingehe:
https://naturheilt.com/blog/gruener-tee-schuetzt-alzheimer-demenz/ und
https://naturheilt.com/blog/aluminium-im-gruenen-tee/
Man suche also Grünen Tee, der getestet wurde und möglichst wenig “Gifte” enthält.
Klassische Homöopathie
In ihrer Eleganz stellt die Homöopathie eine wirksame Methode dar, selbst schwerwiegende Erkrankungen mit simplen Mitteln zu heilen. Eine ausreichende Erfahrung seitens des Homöopathen und die Geduld der Patienten, insbesondere zu Therapiebeginn, sind dabei essenziell.
Symptomatisch kommen aus dem Bereich der klassischen Homöopathie einige Mittel in Frage.
Bei der sog. “roten” Arterienverkalkung (Blutandrang zum Kopf, Kopfschmerz,
Schwindel, Schlaflosigkeit, Herzklopfen etc.):
- Arnica D4
- Aurum metallicum D4
- Conium D4
- Ergotinum D4
- Strontium Carbonicum D12
Bei der sog. “blassen” Gefäßverkalkung (frostige Patienten, Vergreisung, hohes Lebensalter, Gedächtnisschwäche, allgemeine Paralyse):
- Barium Carbonicum D6
- Plumbum Metallicum D6
- Cuprum Metallicum D6
- Arsenicum Album D6
Orthomolekular-Medizin
Folsäure: 0,8 mg
Senkt den Homocysteinspiegel im Blut, sogar bei Menschen, deren Folsäurespiegel an sich normal ist.
Vitamin B6: 50-100 mg
Senkt den Homocysteinspiegel im Blut. Hilft, die Blutfettwerte zu normalisieren und wirkt der Bildung von Blutgerinnseln entgegen.
Niacin: 300-500 mg
In Form von Nikotinsäure. Bringt die Blutlipide ins Gleichgewicht. Hautrötungen können vermieden werden, wenn die Dosis über den Tag verteilt zu den Malzeiten genommen wird. Senkt zudem hohe Lipoprotein-a-Spiegel.
Vitamin C: 2-4 g
Schützt Fette und Cholesterin vor Oxydation. Bringt die Blutlipide ins Gleichgewicht (Lipoprotein-a).
Vitamin E: 100-400 mg
Wirkt der Bildung von Blutgerinnseln entgegen, schützt Fette und Cholesterin vor Oxydation und kann HDL (das „gute“ Cholesterin) vermehren.
Chrom: 200 µg
Kann auch in Form von 20 g hochwertiger Bierhefe genommen werden.
Magnesium: 400-600 mg
Vermindert das Herzinfarktrisiko und die Gefahr von Herzrhythmusstörungen.
Selen: 200 µg
Hilft, Blutfette und Cholesterin vor Oxydationsschäden zu schützen.
Coenzym Q10: 60-90 mg
Vermindert die Anzahl von Brustschmerzanfällen (Angina pectoris) und verbessert die Herzfunktion. Verbessert die Leistung der Mitochondrien (Zellkraftwerke).
L-Carnitin: 1-2 g
Vermindert ebenfalls das Risiko Angina pectoris.
Omega-3-Fettsäuren
1-1,5 g EPS in Form von Fischölkapseln. Wer regelmäßig (2-3 mal pro Woche) Fisch isst, kann sich auf diese Art mit Omega-3-Fettsäuren versorgen. Senkt zudem hohe Lipoprotein-a-Spiegel.
Gamma-Linolensäure
2-3 g Nachtkerzenöl (EPO).
Die Wirkung bestimmter Vitalstoffe wird ja immer wieder angezweifelt. Die Studienlage ist auch nicht sehr übersichtlich dazu – das ist das Eine. Das Andere sind die Mittel die auf dem Markt sind. Nicht jedes Mittel bringt meiner Erfahrung nach etwas. Beispiel: Coenzym Q10. Ich hatte schon die Hoffnung auf die Wirkung aufgegeben, bis ich (endlich) ein wirksam Mittel fand. Wenn Sie solche Informationen interessieren, fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Klartext Gesundheits-Newsletter an.
Jetzt aber noch eine Studie als Beispiel: Die Ergebnisse einer im August 2014 veröffentlichten Meta-Analyse im “Journal of Nutrition” lassen vermuten, dass eine Ernährung, die reich an Antioxidantien ist, der altersbedingten Verhärtung von Arterien vorbeugen kann. Der jeweilige Zustand stehe jedoch immer in Verbindung mit Arteriosklerose, Diabetes oder anderen Krankheiten. Ammar W. Ashor und sein Team der “England´s Newcastle University” führten 20 zufällig ausgewählte Tests durch, die insgesamt 1909 Probanden im Alter von 22 Jahren von 63 Jahren beinhalteten. Die Studien basierten auf der Einnahme von Vitamin C oder von Vitamin E, das jeweils in Kombination oder alleine zu sich genommen wurde. Zudem wurden auch andere Kombinationen von Antioxidantien oder entsprechenden Ergänzungsmitteln eingesetzt. Die arterielle Verhärtung wurde dabei durch Pulswellen-Messungen und andere Methoden überwacht. Wie unter http://jn.nutrition.org/ nachgelesen werden kann, zeigen die durch die Studie erreichten Ergebnisse, dass eine erhebliche Verbesserung von arterieller Verhärtung festgestellt werden kann, wenn viele Antioxidantien eingenommen werden. Wurden Placebos verabreicht oder gar keine spezielle Behandlung durchgeführt, konnten solch derartige Verbesserungen der Gesundheit nicht festgestellt werden.
Säure-Basen-Haushalt
Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” kann bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen. Bei schwerer Arteriosklerose sehe ich fast immer Probleme damit.
Schüssler-Salze
allgemein: Calcium fluoratum D 12, Calcium phosphoricum D 6, Natrium chloratum D 6, Magnesium Phosphoricum D 6 (als Zwischenmittel für ca. 3 Wochen)
Spenglersan Kolloide
Spenglersan Kolloid A ist ein homöopathisches Arzneimittel und allgemein einsetzbar bei allen Veränderungen, die im Laufe eines Lebens auftreten. Eine Indikation, bei er es gerne gegeben wird, ist die Arteriosklerose.
Sport
Bewegung hält die Gefäße elastisch. Im Freien regt das Sonnenlicht die Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) im Blut an. NO ist ein Hormon, das eine Gefäßerweiterung bewirkt. Barfußlaufen stellt eine optimale Erdung her, wodurch im Kontakt mit dem elektrisch negativ geladenen Erdboden positive Ionen im Blut entstehen. Die verbesserte Anhaftung des Blutes an die Gefäßwände entlastet den Kreislauf.
Urtinktur (Frischpflanzentropfen)
Folgende Mischung aus Urtinkturen kann hilfreich sein: Je 20 ml Weissdorn, Immergrün, Mistel, Schafgarbe und Ginkgo.
Zum Weiterlesen: Arterienverkalkung: Die Arteriosklerose und das Märchen von den Fetten
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den “5 Wundermitteln” an:
Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
Beitragsbild: fotolia.com – 7activestudio
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 30.12.2023 aktualisiert.