Sie kommen abends nach einem anstrengenden Tag nach Hause. Sie öffnen die Tür und der Duft Ihres Lieblingsessens weht Ihnen entgegen.
Die Lungen füllen sich damit, der Speichel beginnt zu fließen, der Magensaft konzentriert sich …
… das ist (auch) Aroma-Therapie, ein Aspekt davon. Es gibt aber noch viele weitere Möglichkeiten, Düfte und Aromen für die Gesundheit und das Wohlbefinden einzusetzen.
Die Naturheilkunde hat, nachdem sie jahrzehntelang belächelt worden ist, für sehr viele Patienten wichtige Elemente in die Therapie eingebracht. Viele bestehen heute darauf, nachdem immer häufiger enorme Schäden der schulmedizinischen Pharmaka bekannt werden (siehe auch Medikamentenskandale), ausschließlich mit natürlichen Heilmethoden behandelt zu werden.
Nicht immer lassen sich schulmedizinische Verfahren und Medikamente vermeiden, aber in sehr vielen Fällen kann die Naturmedizin beeindruckende Erfolge vorweisen. Die Aroma-Therapie ist eine dieser sanften Methoden. Mit den passenden Düften zur richtigen Zeit können die unterschiedlichsten Beschwerden gebessert oder sogar behoben werden.
Aber es ist wie immer im Leben: Alles hat seine zwei Seiten. Auch die Naturheilkunde hat, hält man sich nicht an das richtige Maß, seine Nebenwirkungen.
Bei der oralen Anwendung der Aromatherapie gilt das ganz besonders. Denken wir an Paracelsus’ Satz: „Alles ist Gift, nichts ist Gift, allein die Menge macht’s.“
Essenzen aus der Aromatherapie können, werden sie nicht richtig angewendet, giftige Auswirkungen haben. Safran zum Beispiel, der in hohen Dosen genossen wird, kann zu übersteigerter Erregbarkeit des Gehirns und dadurch zu Krämpfen, Delirium und sogar zum Tod führen.
Salbei-, Rosmarin- und Ysop-Essenzen können auch in niedrigen Dosierungen bei dafür empfindlichen Menschen epileptische Tendenzen verstärken. Oral dürfen Aroma-Öle nur unter fachlicher Anleitung eingenommen werden.
Auch Haustiere können eventuell Schäden erleiden. So sollte Rosmarin nicht in der Nähe von tierischen Hausgenossen angewendet werden, die unter Epilepsie leiden. Teebaumöl ist grundsätzlich nichts für Katzen. Doch viele Aromen sind für unsere tierischen Hausgenossen durchaus zuträglich.
Zunächst aber zur prinzipiellen Funktionsweise von Aromatherapie:
Was ist Aromatherapie?
Von unseren fünf Sinnen ist der Geruchssinn der schnellste. So rasch wie das Signal eines Duftes transportiert kein anderer Sinn die Signale ins Gehirn. Das wussten schon die Heilkundigen der Antike und nutzten wohlriechende Materialien für die Gesundheit. Vor allem aus dem indischen Ayurveda liegen umfangreiche Erfahrungen vor, doch auch die Ägypter nutzten die Methode für medizinische Zwecke. Gewonnen werden die Wirkstoffe traditionell aus Blüten, Blättern, Stengeln, Früchten, Samen, Rinde und Wurzeln.
Bei der Aromatherapie werden duftende Essenzen verwendet, die im Körper komplexe Wirkungsweisen anstoßen. Zu den beliebtesten Essenzen gehören Extrakte aus Lavendel, Sandelholz, Geranie, Bergamotte, Pfefferminze, Gewürznelke, Zitrone und Rosmarin. Die Duftstoffe werden über die Nasenschleimhäute aufgenommen und lösen dort Impulse aus, die unter anderem in Regionen des Gehirns weitergeleitet werden, in denen Emotionen verarbeitet werden. Im limbischen System werden die Düfte mit Erinnerungen und Gefühlen assoziiert und können die damit erlernten und verbundenen Reaktionen auslösen. Das ist einer der Gründe, warum Düfte uns aufmuntern oder beruhigen, anregen oder konzentrieren können. Einige Aromen wie beispielsweise Menthol aus der Pfefferminze wirken auf die Bronchien und die Lungen ein.
Mit den zahlreichen Wirkungen der Aromatherapie befasst sich ein relativ neuer Zweig der medizinischen Wissenschaft. Etabliert hat sich die Forschungsrichtung unter dem Begriff Psychoneuroimmunologie. Einige vielversprechende Ergebnisse liegen inzwischen vor.
Geraniol verstärkt die Wirkung des nervalen Botenstoffes Gammaminobuttersäure (GABA), der den Schlaf-Rhythmus reguliert. Deswegen ist der Duftstoff aus Geranien, Lorbeer und Koriander zur Entspannung vor der Nachtruhe hervorragend geeignet.
Eukalyptus-Aromen erhöhen den Tonus des Nerven-Systems. Hier ist es der sekundäre Pflanzenstoff Cineol, der therapeutisch eingesetzt werden kann.
Dass Duftstoffe den Hormon-Stoffwechsel beeinflussen, hat Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt herausgefunden. Der Duftforscher ist Inhaber des Lehrstuhls für Zellphysiologie an der Ruhr-Universität Bochum.
Er und seine Arbeitsgruppe haben erstaunliche Entdeckungen gemacht. Sensationell war die Feststellung, dass Riech-Rezeptoren gar keine Besonderheit der Nasenschleimhaut sind. Die Proteine sind wahrscheinlich auch in den Zellmembranen aller Körperzellen vorhanden.
So fanden die Forscher den Rezeptor OR2AT4 auf Hautzellen. Damit können die Zellen Sandelholzduft wahrnehmen und reagieren darauf mit einem Signal zur Teilung.
Die Bochumer Wissenschaftler schlugen vor, dies zur schnelleren Heilung bei Haut-Läsionen zu nutzen. Dr. Hatt vermutet, dass alle 350 Riech-Rezeptoren auch in der Haut vorkommen.
Den OR2AT4 fanden sie sogar in inneren Organen. Die Funktion des Rezeptors in Niere, Darm und Prostata muss erst noch erforscht werden.
Wir sehen also, dass Aroma nicht nur auf Emotionen einwirken, auch der Körper selbst reagiert darauf:
Erfahrungen von Heilpraktikern, Psychotherapeuten und sogar Krankenhäusern zeigen, dass die Aromatherapie bei den unterschiedlichsten Krankheiten hilfreich sein kann: Sie helfen schwer kranken oder dementen Menschen bei Verhaltensänderungen, unterstützen die Heilung, bekämpfen Entzündungen und wirken antioxidativ. Sie können die Wirkung von Antibiotika bei resistenten Keimen verstärken, helfen bei Hautkrankheiten und Migräne.
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Die Duftforscher aus dem Ruhrgebiet belegten in Versuchen mit Zellkulturen sogar, dass Krebszellen auf Duftstoffe reagieren.
Die Wissenschaftler konnten mit Aroma-Essenzen das Wachstum maligner Leukozyten hemmen und die weißen Blutkörperchen sogar abtöten. Die Experimente führte Dr. Hatt durch, nachdem er Duft-Rezeptoren auf den Blutzellen nachgewiesen hatte.
Die Zelllinien bekam der Bochumer aus dem Labor der hämatologischen Klinik an der Universitäts-Klinik Essen. Deren ärztlicher Direktor, Prof. Dr. Dührsen, erhofft sich aufgrund der Ergebnisse neuartige Perspektiven für die Krebs-Therapie.
Dr. Hatt konnte auch zeigen, dass Citronellol das Fortschreiten von Leberkrebs hemmt. Der Duftstoff ist in Zitronen und Zitronengras sowie Rosenblüten enthalten.
Der Duftforscher ist noch einer weiteren Anwendung auf der Spur: Derzeit erforscht er die Wirkung von Aprikosen- und Bananen-Aroma bei Asthma. Vermutlich gibt es im Bronchial-Epithel Rezeptoren, die auf den Reiz der Duftstoffe reagieren und ein Signal an die Muskulatur der Bronchien senden, die sich daraufhin entkrampfen.
Qualitäts-Aromen statt Billig-Präparate
Wichtig bei allen Anwendungen sind naturreine Essenzen aus biologischem Anbau. Sie sind zwar um einiges teurer als „naturidentische“ Düfte, aber an dieser Stelle sollten Sie nicht sparen: Die künstlich hergestellten Düfte sind zum einen nicht wirkungsvoll (jedenfalls nicht auf eine Art, die vorher einzuschätzen wäre), zum anderen können sie sogar Allergien auslösen. Auch Herbizid-Belastungen sind bei den Bio-Ölen weniger zu erwarten. So vermeidet man die Exposition gegen Neurotoxine und krebserregende Substanzen. Der Einsatz der Gen-Technik ist bei diesen Präparaten selbstverständlich verboten.
Sinnvoll ist es, beim Kauf zunächst auf die Herkunft zu achten, wobei regionale Produkte meistens die besseren sind. Auf Qualitäts-Artikeln ist der lateinische botanische Name der Pflanze angegeben sowie die Erntezeit. Die Bezeichnung „naturidentische Aromen“ deuten auf minderwertige Präparate hin. Ein gutes Öl besteht zu 100 % Pflanzen-Extrakt.
Bei sehr hochwertigen Ölen ist auch die Art der Reinheits-Kontrolle angegeben. Dazu gehören die Gaschromatographie und die Infrarotspektroskopie. Eine Überprüfung auf mikrobielle Verunreinigungen sollte ebenfalls stattgefunden haben. Auch die Produktions-Weise ist bei diesen High-End-Artikeln deklariert. Dann steht auf der Verpackung beispielsweise „hergestellt in in einer cGMP-Anlage (Current Good Manufacturing Practices)“. Zur Anwendung kam dann die Kaltpressung oder die Dampfdestillation und nicht die Extraktion mit gesundheitsschädlichen Lösungsmitteln, die in Restmengen im Öl enthalten sind.
Die Technik der Aromatherapie
Die einfachste Möglichkeit, um auch zu Hause die Aromatherapie auszuprobieren, sind handelsübliche Duftlampen. In ein Schälchen wird Wasser mit ein bis drei Tropfen Duftessenz gegeben. Diese Flüssigkeit wird dann mit einem Teelicht erhitzt, sodass der Duft sich im ganzen Raum verbreiten kann. Daneben sind Systeme erhältlich, die die Aroma-Öle elektrisch erwärmen.
Doch das Erhitzen kann die organischen Verbindungen teilweise zersetzen. Die bessere Alternative sind Systeme für die eine kühle Verteilung im Raum bewerkstelligen. Der Ultraschall-Diffusor arbeitet mit einer wässrigen Lösung, in der einige Tropfen des Aroma-Öls zugegeben werden. Der sogenannte „trockene Aroma-Diffusor“ arbeitet ohne Wasser. Die Duftfläschchen werden direkt an das Gerät angeschlossen.
Diese Geräte sorgen für eine langsame, kontinuierliche Abgabe des Aromas in die Raumluft.
Aromatherapie zum Einreiben
Üblicherweise werden bis zu sieben Essenzen, davon je 1 – 4 Tropfen, in 20 – 30 ml Mandelöl oder Weizenkeimöl gemischt. Weizenkeimöl hat den Vorteil, dass es viel Vitamin E enthält und daher kaum ranzig wird. Für die Präparate können aber auch Arganöl, Jojoba und Hagebuttenkernöl verwendet werden.
Von dieser Mischung werden wiederum sieben Tropfen morgens und abends auf dem Solarplexus einmassiert. Man kann auch ein paar Tropfen in der Ellenbeuge einreiben. Aromaessenzen dürfen nie unverdünnt angewendet werden, sondern müssen in einem neutralen Öl (zum Beispiel Jojoba, Weizenkeim, Mandel) gelöst werden.
Wohltuend sind Einreibung von Hals und Brust, etwa mit Weihrauch, Nelke, Thymian oder Pfefferminze bei Problemen im Rachen, Bronchien und Lungen. So ein Präparat kann mit einigen Tropfen der Essenzen in einem Trägeröl selbst hergestellt werden. Salbei und Nelke eignen sich hervorragend für eine entspannende Ganzkörper-Creme.
Sie können Duftöle – mit Sahne oder Honig als Emulgator – ins Badewasser träufeln. Einige Tropfen der Essenzen können auch einer Lotion oder einem Shampoo zugefügt werden. Die Anwendung beruhigt, entspannt oder regt an.
Die Erklärung dafür: Der Geruchssinn ist eng mit den Bereichen des Gehirns verbunden, die für die Steuerung der Gefühle zuständig sind. Deshalb setzen einige Psychotherapeuten Aroma-Öle unterstützend ein, wenn sie einer Klientin oder einem Klienten helfen wollen, verdrängte Erinnerungen zurückzuholen. Manche Menschen wenden Aromatherapie an, weil sie glauben, dass sich über den Duft das Energiepotenzial der Pflanzen auf den Menschen überträgt – ein Gedanke, der aus dem Bereich der Esoterik stammt.
Aromatherapie zum Inhalieren
Inhalation ist schon lange eine Anwendungs-Methode in der Aromatherapie. Zum Inhalieren nehmen Sie 2 – 4 Tropfen auf einen Liter heißes Wasser. Dann halten Sie das rechte Nasenloch zu, atmen durch das linke ein. Dann halten Sie das linke Nasenloch zu und atmen durch das rechte wieder aus.
Sie halten das linke nach wie vor zu und atmen durch das rechte ein und erst dann wieder durch das linke ausatmen. Also: links ein – rechts aus – rechts ein – links aus – links ein usw.
Der Hintergrund dieser Atmung ist folgender:
Das rechte Nasenloch steht in Verbindung mit der linken (logischen) Gehirnhälfte, wird aber auch mit Sonne und Aktivität verbunden. Das linke Nasenloch gehört zum Mond, zur Passivität und zur rechten (emotionalen) Gehirnhälfte. Durch die wechselseitige Atmung sprechen Sie beide Aspekte gleichermaßen an und verstärken die Wirkung der Essenzen.
Inhalieren oder riechen Sie nie direkt von der Flasche. Wenn schon, dann von der Pipette oder vom Deckel.
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Duftstoffe in Haus und Garten
Neben den Vorteilen für die Gesundheit haben die ätherischen Öle noch weiteren Nutzen. Weihrauch ist ein beliebtes Mittel zur Desodorierung bei der Haushaltsreinigung. Ein paar Tropfen in warmem Wasser reichen aus, um die positive Wirkung entfalten.
Oregano, Rosmarin und Thymian sind Repellents, die allerhand Schadinsekten im Garten fernhalten können. Im Haus können die Aromen helfen, Mücken und Fliegern zu vertreiben.
Viele der ätherischen Öle gehören daneben zu den Inhaltsstoffen von Gewürzen. Statt der frischen Kräuter können auch die Öle für die Geschmacksanhebung beim Kochen verwendet werden.
Medizinische Indikationen für Aromatherapie
Aromatherapie ist geeignet für eine Vielzahl von Beschwerden.
Bei Kopfschmerzen, Angespanntheit oder einfacher Müdigkeit hilft zum Beispiel reines Pfefferminzöl oder Lavendelöl. Bei Kopfschmerzen massiert man dieses im Schläfenbereich ein. Bei stressbedingten Atembeschwerden helfen diese beiden Öle ebenfalls.
Gegen Schlafstörung helfen zum Beispiel Atlas-Zeder, Lavendel oder auch Benzoe Siam.
Das bekannte Teebaumöl, welches vor allem eine antibiotische und aseptische Wirkung besitzt, ist auch der Aromatherapie zuzuordnen.
Wenn Sie zu Hause beginnen wollen, die Wirkungsweise der Aromatherapie auszuprobieren, und keine schwerwiegenderen Diagnosen vorliegen, können Sie mit diesen Essenzen anfangen:
Lavendel ist bekannt für seine entspannende und beruhigende Wirkung. Er hilft deshalb bei Aufregung, bei Schlafstörungen und Stress. Auch Kinder reagieren oft gut auf Lavendelduft.
Setzen Sie ihn hier aber nur sanft dosiert in einer Duftlampe, einem Diffusor oder als Zusatz im Badewasser ein. Achten Sie beim Kauf von Lavendelessenz darauf, dass Sie echten Lavendel (Lavendula officinalis) bekommen. Andere Kreuzungen werden zwar günstiger angeboten, sind aber nicht so wirksam und nicht so gut verträglich.
Bergamotte verströmt einen fruchtigen, zitronenähnlichen Geruch und ist gut dafür geeignet, die Stimmung zu heben. Bergamott-Essenz sollte allerdings nicht auf die Haut kommen, weil es die Lichtempfindlichkeit erhöhen kann. Verwenden Sie Bergamotte deshalb einfach auch in der Duftlampe oder im Badewasser.
Ebenfalls stimmungsaufhellend, aber auch angstlösend und beruhigend wirkt Neroliöl. Es wird aus Orangenblüten hergestellt und lässt sich ebenfalls gut bei Kindern einsetzen. Allerdings ist es aufgrund der aufwendigen Herstellung nicht ganz billig.
Bei medizinischen Indikationen bedarf die Anwendung allerdings der Unterstützung eines erfahrenen Therapeuten. Die Konzentration muss präzise berechnet werden, weil Duftstoffe eine intensive Wirkung entfalten können. Orale Einnahmen von Aroma-Essenzen sollten von erfahrenen Therapeuten begleitet werden.
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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 08.06.2023 aktualisiert.